Lothar Domröse

deutscher Offizier

Lothar Paul Georg Domröse (* 27. Oktober 1920 in Stolp, Pommern; † 19. Mai 2014 in Bonn) war ein deutscher Offizier, zuletzt Generalleutnant der Bundeswehr. Er war Chef des Stabes beim Führungsstab der Streitkräfte. 1963 war er kommissarischer Vorsitzender des Deutschen Bundeswehrverbandes und von 1983 bis 1991 Präsident der Clausewitz-Gesellschaft.

Beförderungen

Lothar Domröse wurde nach dem Abitur 1939 am Schiller-Gymnasium in Berlin-Lichterfelde im Dezember des gleichen Jahres als Fahnenjunker zur Wehrmacht eingezogen. Er wurde beim Infanterieregiment 73 in Hannover und an der Kriegsschule in Potsdam ausgebildet. Im April 1941 wurde er Zugführer und später Kompaniechef im Schützen-Regiment 73 der 19. Panzer-Division. Im Oktober 1941 erlitt er eine schwere Verwundung und wurde in ein Lazarett eingeliefert, wo er bis zur Genesung verweilte. Im Oktober 1943 wurde er Fähnrichvater und Bataillonsadjutant im Panzergrenadier-Ersatz- und Ausbildungs-Bataillon 73 und im Januar 1944 Hilfsoffizier beim Abteilungsleiter IIa 1 beim stellvertretenden Generalkommando des XI. Armeekorps. Im April 1945 wurde er Ordonnanzoffizier beim Oberbefehlshaber der Armeegruppe „Blumentritt“, General der Infanterie Günther Blumentritt. Domröse war im Zweiten Weltkrieg an der West- und Ostfront eingesetzt; im Mai 1945 geriet er in britische Kriegsgefangenschaft.

1956 wurde er in die Bundeswehr übernommen und war zunächst als Sachbearbeiter im Bundesministerium der Verteidigung (BMVg) in Bonn. 1958/59 absolvierte er den 2. Generalstabslehrgang Heer an der Führungsakademie der Bundeswehr (FüAkBw) in Hamburg, wo er zum Offizier im Generalstabsdienst ausgebildet wurde. Von 1959 bis 1962 war er G3 der Panzerbrigade 8 „Lüneburg“. Von 1962 bis 1965 war er im Führungsstab des Heeres (Fü H) in Bonn und 1965/66 im Führungsstab der Streitkräfte (Fü S) in Bonn tätig. 1966 übernahm er die Leitung des Presse- und Informationsstabes des Bundesministeriums der Verteidigung (PrInfoStab) in Bonn. 1969 wurde er Kommandeur der Panzerbrigade 2 in Braunschweig. Am Royal College of Defence Studies (RCDS) in London durchlief er 1972 den Generalstabslehrgang. 1973 wurde er Stabschef der Northern Army Group (NORTHAG) in Mönchengladbach. 1975 übernahm er das Amt des Chefs des Stabes des Führungsstabes der Streitkräfte im BMVg in Bonn. Von 1977 bis 1981 war er Deputy Chief of Staff Operations am Supreme Headquarters Allied Powers Europe (SHAPE) in Mons, Belgien. 1981 trat er außer Dienst.

Sonstiges

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Von 1947 bis 1956 arbeitete er als Geschäftsführer einer zivilen Dienstgruppe der Alliierten und einer Transformatorenfabrik. 1992 war er Gründungsgesellschafter des Aroma- und Riechstoffherstellers Miltitz Aromatics bei Leipzig.[1] 1963 war Domröse Interimsvorsitzender und danach stellvertretender Vorsitzender des Deutschen Bundeswehrverbandes (DBwV). Von 1983 bis 1991 war er Präsident der Clausewitz-Gesellschaft. Außerdem war er Rotarier. Er war evangelischer Konfession, verheiratet und hatte drei Kinder; sein Sohn Hans-Lothar Domröse war General des Heeres.

Auszeichnungen

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  • 1941 Verwundetenabzeichen
  • 1974: Bundesverdienstkreuz 1. Klasse
  • 1978: Großes Bundesverdienstkreuz
  • 1981: Großes Bundesverdienstkreuz mit Stern
  • 1991: Ehrenmitglied der Clausewitz-Gesellschaft
  • Ehrenmitglied des Deutschen Bundeswehrverbandes

Schriften

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Siehe auch

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Literatur

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  • Dermot Bradley, Heinz-Peter Würzenthal, Hansgeorg Model: Die Generale und Admirale der Bundeswehr 1955–1997 – Die militärischen Werdegänge (= Dermot Bradley [Hrsg.]: Deutschlands Generale und Admirale. Teil VIb). Band 1, Adam – Fuhr. Biblio-Verlag, Osnabrück 1998, ISBN 978-3-7648-2492-1, S. 396–397.
  • Clemens Range: Kriegsgedient – Die Generale und Admirale der Bundeswehr. Translimes Media Verlag, Müllheim-Britzingen 2013, ISBN 978-3-00-043646-8, S. 112.
  • Manfred Sadlowski (Hrsg.): Handbuch der Bundeswehr und der Verteidigungsindustrie. Wehr & Wissen, Koblenz/Bonn 1979, ISBN 3-8033-0293-5, S. 33.
  • Walter Habel (Hrsg.): Wer ist wer? Das Deutsche who's who. 19. Ausgabe, Societas-Verlag, Frankfurt am Main 1977, ISBN 3-7973-0296-7, S. 168.
  • Viktor Toyka, Rüdiger Kracht: Clausewitz-Gesellschaft. Chronik 1961–2011. Hrsg. durch die Clausewitz-Gesellschaft, Hamburg 2011, ISBN 978-3-9810794-6-3, S. 53.
  • Lothar Domröse in Internationales Biographisches Archiv 01/1982 vom 28. Dezember 1981, im Munzinger-Archiv (Artikelanfang frei abrufbar)
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Einzelnachweise

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  1. Trauer um Generalleutnant a. D. Lothar Domröse. Miltitz Aromatics, 19. Mai 2014.
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