Müs ist ein Ortsteil der Gemeinde Großenlüder im osthessischen Landkreis Fulda.

Müs
Gemeinde Großenlüder
Koordinaten: 50° 35′ N, 9° 30′ OKoordinaten: 50° 35′ 28″ N, 9° 30′ 16″ O
Höhe: 264 (262–293) m ü. NHN
Fläche: 8,76 km²[1]
Einwohner: 1147 (30. Juni 2024) HW[2]
Bevölkerungsdichte: 131 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. August 1972
Postleitzahl: 36137
Vorwahl: 06648
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Teilansicht mit den Kalkbergen im Hintergrund
Teilansicht mit den Kalkbergen im Hintergrund

Geographie

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Müs liegt westlich von Großenlüder zwischen „Wernersberg“ und „Langer Berg“ eingebettet in das Tal der Altefeld. Im Nordosten führt die Bundesstraße 254 am Ort vorbei. Im Süden liegt ein Kalksteinbruch.

Aktuelle und historische Siedlungsplätze in der Gemarkung

Quelle: Historisches Ortslexikon[1]

Geschichte

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Die Burg in Müs

Ortsgeschichte

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  • Die älteste bekannte Erwähnung erfolgte unter dem Namen Musah um das Jahr 900 im Codex Eberhardi.[1]
  • Die Grundherrschaft und der Grundbesitz kamen im Rahmen eines Tauschgeschäfts des Eigenbesitzes von Graf Konrad den Älteren in Müs um 900 an das Kloster Fulda.
  • Später war der hier befindliche adlige Hof Lehen vom Fuldaer Abt. Er hieß auch die „Burg“.
  • 1572 Trotz großer Anhängerschaft innerhalb der Bevölkerung konnte sich die Reformation in der Fürstabtei Fulda nicht durchsetzen. Der Ort blieb katholisch.
  • Bereits 1656 wird eine Kapelle erwähnt. Das Patrozinium war dem hl. Antonius der Eremit geweiht.
  • Im Jahre 1656 und im Jahre 1797 gehörte er dem Konvent des Klosters Fulda (Fuld. Kammerarch. 8).
  • Der auf einem Hang oberhalb des Altefeldbaches errichtete kleine Schlossbau (Anfang des 17. Jahrhunderts) befindet sich an der Stelle einer früheren Burg oder eines befestigten Hofes.
  • 1787: zählte es zur Fürstabtei Fulda, Gericht Lüder (Domkapitel zu Fulda)
  • Mit der Säkularisation der Fürstabtei Fulda in 1803 zählte es zum Fürstentum Nassau-Oranien-Fulda, Fürstentum Fulda, Amt Großenlüder
  • 1812 ist Müs Tochterkirche von Großenlüder
  • 1928 erfolgt die Eingemeindung von Teilen des aufgelösten Gutsbezirks Forst Großenlüder.
Hessische Gebietsreform (1970–1977)

Im Zuge der Gebietsreform in Hessen wurde die bis dahin selbstständige Gemeinde Müs kraft Landesgesetz zum 1. August 1972 in die Gemeinde Großenlüder eingemeindet.[6][7] Für Müs, wie für alle im Zuge der Gebietsreform nach Großenlüder eingegliederten Gemeinden, wurde ein Ortsbezirk gebildet.[8]

Verwaltungsgeschichte im Überblick

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Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten,[Anm. 1] denen Müs angehört(e):[1][9]

Bevölkerung

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Einwohnerstruktur 2011

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Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Müs 1089 Einwohner. Darunter waren 9 (0,8 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 195 Einwohner unter 18 Jahren, 474 zwischen 18 und 49, 222 zwischen 50 und 64 und 210 Einwohner waren älter.[11] Die Einwohner lebten in 471 Haushalten. Davon waren 141 Singlehaushalte, 126 Paare ohne Kinder und 165 Paare mit Kindern, sowie 33 Alleinerziehende und 3 Wohngemeinschaften. In 96 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 324 Haushaltungen lebten keine Senioren.[11]

Einwohnerentwicklung

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  • 1812: 70 Feuerstellen, 489 Seelen[1]
Müs: Einwohnerzahlen von 1812 bis 2024
Jahr  Einwohner
1812
  
489
1834
  
665
1840
  
581
1846
  
568
1852
  
552
1858
  
585
1864
  
597
1871
  
579
1875
  
514
1885
  
633
1895
  
679
1905
  
672
1910
  
651
1925
  
645
1939
  
765
1946
  
994
1950
  
997
1956
  
989
1961
  
959
1967
  
971
1970
  
1.002
1982
  
1.083
1990
  
1.117
1995
  
1.156
2000
  
1.128
2005
  
1.124
2010
  
1.114
2011
  
1.098
2015
  
1.085
2020
  
1.121
2024
  
1.147
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS[1]; Gemeinde Großenlüder[12]; Zensus 2011[11]

Historische Religionszugehörigkeit

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Die Mariengrotte in Müs
• 1885: 5 evangelische (= 0,79 %), 625 katholische (= 98,89 %), zwei jüdische (= 0,32 %) Einwohner[1]
• 1961: 22 evangelische (= 2,29 %), 937 katholische (= 97,71 %) Einwohner[1]

Für Müs besteht ein Ortsbezirk (Gebiet der ehemaligen Gemeinde Müs) mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung.[8] Der Ortsbeirat besteht aus sieben Mitgliedern. Bei den Kommunalwahlen in Hessen 2021 betrug die Wahlbeteiligung zum Ortsbeirat 59,85 % %. Dabei wurden gewählt: vier Mitglieder der CDU und drei Mitglieder der „Unabhängigen Bürgerliste“ (U-B-L).[13] Der Ortsbeirat wählte Edgar Möller (CDU) zum Ortsvorsteher.[14]

Infrastruktur

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Im Ort gibt es eine Grundschule, eine katholische Kirche, eine Kindertagesstätte und ein Bürgerhaus.

Industrie

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Müs ist Standort eines Kalk- und Zementwerkes.

Anmerkungen und Einzelnachweise

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Anmerkungen

  1. Bis zur Trennung der Rechtsprechung von der Verwaltung waren die Ämter und frühen Gerichte sowohl Gericht als auch Verwaltungsorgan.
  2. Durch den Reichsdeputationshauptschluss.
  3. Infolge der Napoleonischen Kriege.
  4. 1822: Trennung zwischen Justiz (Justizamt Großenlüder) und Verwaltung.
  5. Der Norddeutsche Bund war der erste deutsche Bundesstaat unter der Führung Preußens. Er war die geschichtliche Vorstufe des Deutschen Reichs.
  6. Infolge des Deutschen Krieges.
  7. Infolge des Zweiten Weltkriegs.

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g h Müs, Landkreis Fulda. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 29. April 2024). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. Entwicklung der Einwohnerzahlen. Gemeinde Großenlüder, abgerufen am 14. September 2024.
  3. Am Kalkwerk, Landkreis Fulda. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 9. Juli 2023). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  4. Grünmühle, Landkreis Fulda. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 17. Februar 2014). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  5. Jagdhaus, Landkreis Fulda. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 15. Juli 2023). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  6. Gesetz zur Neugliederung der Landkreise Fulda und Hünfeld und der Stadt Fulda (GVBl. II 330-14) vom 11. Juli 1972. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1972 Nr. 17, S. 220, § 14 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 1,2 MB]).
  7. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 394 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  8. a b Hauptsatzung. (DOC; 40 kB) § 5. In: Webauftritt. Gemeinde Großenlüder, abgerufen im September 2020.
  9. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  10. Kur-Hessischer Staats- und Adress-Kalender: 1818. Verlag d. Waisenhauses, Kassel 1818, S. 154 (online bei Google Books).
  11. a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,1 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 8 und 64, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. Oktober 2020;.
  12. Haushalt 2020. (PDF; 35,7 MB) Einwohnerzahlen. In: Webauftritt. Gemeinde Großenlüder, S. 6, abgerufen im September 2020.
  13. Ortsbeiratswahl Müs. In: Votemanager. Gemeinde Großenlüder, abgerufen im November 2024.
  14. Ortsbeirat Müs. In: Webauftritt. Gemeinde Großenlüder, abgerufen im November 2024.
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