Magister sacri palatii

päpstlicher Haustheologe

Magister sacri palatii (lat.) ist der traditionelle Titel des päpstlichen Haustheologen in der römisch-katholischen Kirche. Der Titel „Meister des Heiligen Apostolischen Palastes“ (Magister Sacri Palatii Apostolici) bestand bis ins Jahr 1968, als er durch das Apostolische Schreiben Pontificalis Domus Papst Pauls VI. in Theologe des Päpstlichen Haushalts (Pontificalis Domus Doctor Theologus) abgeändert wurde.

Eingeführt wurde das Amt im 1218 auf Wunsch des Heiligen Dominikus, der auch der erste Amtsinhaber war. Von den Dominikanern, die ihm folgten, wurden 23 später zu Kardinälen kreiert. Ursprünglich war er der Lehrer der Dienerschaft des Papstes und der Kardinäle. Im 13. Jahrhundert bestand die Hauptaufgabe des Meisters des Heiligen Palastes darin, über die Heilige Schrift zu lehren und der theologischen Schule im Vatikan vorzustehen. Am 30. Oktober 1439 verfügte Papst Eugen IV., dass der Meister des Heiligen Palastes den Rang nach dem Dekan der Rota haben solle.[1] Ab dem frühen 16. Jahrhunderts war er insbesondere mit dem Index Librorum Prohibitorum zur Bücherzensur betraut, der 1966 abgeschafft wurde. Der Amtsinhaber ist traditionell immer ein Dominikaner.

Bedeutende Hoftheologen waren z. B. Bartolomeo Spina[2] oder Giuseppe Agostino Orsi. Ausgerechnet Giovanni Nanni (1432–1502) tat sich jedoch in dieser Position durch heute wertvolle Fälschung (Berosus Babilonicus. De his quae praecesserunt inundationem terrarum) angeblich unbekannter Fragmente antiker Autoren durch Annius von Viterbo hervor.[3]

Amtsinhaber

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Päpstlicher Haustheologen

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  • Mario Luigi Ciappi OP (28. März 1968– 27. Juni 1977, danach bis Oktober 1989 Pro-Theologe und Kardinal)
  • Georges Cottier OP (Dezember 1989– 21. Oktober 2003, danach bis 1. Dezember 2005 Pro-Theologe und Kardinal)
  • Wojciech Giertych OP (seit 1. Dezember 2005)

Einzelnachweise

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  1. Catholic Encyclopedia (1913)/Master of the Sacred Palace - Wikisource, the free online library. Abgerufen am 22. September 2024 (englisch).
  2. Klaus-Bernward Springer: SPINA, Bartolomeo. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 14, Bautz, Herzberg 1998, ISBN 3-88309-073-5, Sp. 1506–1509.
  3. Archivierte Kopie (Memento vom 16. Juli 2006 im Internet Archive)
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