Mania D. war eine Berliner Undergroundband am Ende der 1970er und zu Beginn der 1980er Jahre. Die Band bestand anfänglich aus fünf Frauen. Sie war die Vorgängergruppe von Malaria!. Ihre Musik vereinte mit dem besonders stark dominierenden Saxophon Elemente des Free Jazz mit denen des New Wave.

Mania D.
Mania D. im September 1979 in Berlin
Mania D. im September 1979 in Berlin
Allgemeine Informationen
Herkunft Berlin, Deutschland
Genre(s) experimentelle Musik, Punk
Aktive Jahre
Gründung 1979
Auflösung 1981
Website
Letzte Besetzung
Bettina Köster
Gudrun Gut
Beate Bartel
Karin Luner
Eva-Maria Gößling

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Geschichte

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Im Mai 1979 beschlossen Beate Bartel, Gudrun Gut, Eva-Maria Gößling, Bettina Köster und Karin Luner, eine All-Girl-Undergroundband zu gründen. Ziel war, eine eigene musikalische Sprache zu entwickeln, die sich nicht an Konventionen orientierte. Karin Luner studierte an der Berliner Hochschule der Künste. Nach der Vorlehre ging sie 1977 zum Auslandsstudium nach New York und drehte dort den Super-8-Film „Bored“, den Martin Kippenberger später im Berliner SO 36 zeigte. Fred Maher, der Schlagzeuger von Lou Reed, gab Karin Luner in New York Schlagzeugunterricht. Bei einem Besuch in Düsseldorf im Juli 1978 traf sie Eva Gößling im Ratinger Hof und machte den Vorschlag, eine All-Girl Band zu gründen, sobald sie wieder in Berlin sei. Eva Gößling, die in Berlin studierte, traf im Mai 1979 auf dem U-Bahnhof Wittenbergplatz Beate Bartel. Die Bassistin und Tontechnikerin brachte die Tenor-Saxofonistin Bettina Köster und Gudrun Gut, die einen Mini Moog besaß, zu einem ersten gemeinsamen Treffen mit.

Im Sommer 1979 probte Mania D. im Übungsraum an der Martin-Luther-Straße. Die Idee zum Band-Namen „Mania D.“ kam von Beate Bartel, während Karin Luner die Idee hatte, einen Super-8-Film zu drehen, der zu Konzerten gezeigt werden sollte. Das Styling zum Super-8-Film Fashion Interlection entwickelte Karin Luner, das Outfit entwarfen Eisengrau, Claudia Skoda und Karin Luner. Martin Kippenberger, Volker Anding und Oswald Wiener unterstützen die Band durch das Organisieren von Konzerten im „Exil“, Oswald Wieners Restaurant. Die Musikzeitschrift Sounds schrieb bereits im September 1979 über Girl-Bands wie Mania D.[1] Das erste Konzert außerhalb Berlins fand im September 1979 in der Wuppertaler Nordstadt Kollektiv Galerie statt.

Die frühen Erfolge führten zu einer Einladung nach New York, wo Mania D. am 24. Oktober 1979 in Arleen Schloss' Performance Loft "A's"[2] in der Broome Street, Downtown Manhattan spielten.[3] Vor allem das New Yorker Publikum nahm die „First German All-Girl Punk Band“ begeistert auf. So spielte Mania D dann Ende November im Tier 3, da bereits ohne Eva Gößling, die mit SAMO alias Jean-Michel Basquiat bei Arleen Schloss im "A's" lebte. Dort experimentierten beide mit Musik, Geräuschen und Tapes. Karin Luner blieb in New York, Eva Gößling wurde von Alexander von Borsig alias Alexander Hacke und Richard Hirsch eingeladen, in der Berliner Band „Blässe“ mitzuspielen. So traten Mania D. ab Dezember 1979 in kleinerer Besetzung auf, bevor sich Gudrun Gut und Bettina Köster 1981 zu Malaria! umformierten, während Beate Bartel mit Chrislo Haas Liaisons Dangereuses gründete. In der Dokumentation Women in Rock von Wolfgang Büld, die 1980 in der ARD ausgestrahlt und 1992 als "Girls Bite Back" wiederveröffentlicht wurde, treten Mania D. mit zwei Stücken auf.[4][5][6] Die Band vereinte mit dem dominierenden Saxophon Elemente des Free Jazz und experimenteller Musik. Die besondere Note erhielt Mania D. auch durch Bettina Kösters Gesang, der die New Yorker das Berlin der 1920er Jahre assoziieren ließ. Gudrun Gut und Bettina Köster entwickelten mit Eisengrau ein eigenes Modelabel und den ersten Konzept-Store und gestalteten unter diesem Namen ihre Bühnen-Outfits. Das bis dahin ungesichtete Original-Videomaterial vom „Nebel-Konzert“ im SO 36 am 18. Januar 1980 wurde 2010 im Archiv des Videokünstlers und Filmemachers Werner Schmiedel entdeckt. Mania D gehörte nicht zur kommerziell orientierten Neuen Deutschen Welle, die Anfang 1981 nach dem Erfolg von Bands wie DAF und Fehlfarben startete.

John Peel, der legendäre britische DJ und Radiomoderator, bezeichnete Mania D als seine „Queens of Noise“ und ernannte im Juli 1981 nach Auflösung der Band und Umformierung zu Malaria! Mania D’s track 4 in seiner Radio-Show zur Single des Jahres.[7]

Diskografie

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Literatur

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Commons: Mania D – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Alfred Hilsberg: Girls, Girls, Girls (Interview) In: Sounds 11/79, S. 46, Hamburg 1979
  2. A’s * A’s. In: Ethan Swan (Hrsg.): Bowery Artist Tribute, NEW MUSEUM, New York 2010
  3. evaresken.de (Memento des Originals vom 26. April 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.evaresken.de
  4. stahlmusik.de (Memento des Originals vom 27. Dezember 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.stahlmusik.de
  5. ‘Girls Bite Back’: An early nod to women in rock with the Slits, Nina Hagen, Siouxsie and Girlschool. 17. August 2016, abgerufen am 17. August 2022.
  6. Various - Girls Bite Back. Abgerufen am 17. August 2022.
  7. bbc.co.uk
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