Manoel Urbano

Gemeinde im brasilianischen Bundesstaat Acre

Manoel Urbano, amtlich Município de Manoel Urbano, auch Manuel Urbano,[3] ist eine brasilianische Kleinstadt im Zentrum des Bundesstaates Acre.

Município de Manoel Urbano
Manoel Urbano

Panorama über Manoel Urbano
Manoel Urbano (Brasilien)
Manoel Urbano (Brasilien)
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Manoel Urbano
Koordinaten 8° 50′ S, 69° 16′ WKoordinaten: 8° 50′ S, 69° 16′ W
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Lage von Manoel Urbano im Bundesstaat Acre
Gründung 1. März 1963
Basisdaten
Staat Brasilien
Bundesstaat Acre
Região intermediária Rio Branco (seit 2017)
Região imediata Sena Madureira (seit 2017)
Mesoregion Vale do Acre (1989–2017)
Mikroregion Sena Madureira (1989–2017)
Höhe 185 m
Gewässer Rio Purus
Klima tropisch, Am[1]
Fläche 10.633,1 km²
Einwohner 11.996 (2022[2])
Dichte 1,1 Ew./km²
Schätzung 12.776 Ew. (2024)[2]
Gemeindecode IBGE: 1200344
Zeitzone UTC−5
Website manoelurbano.ac (brasilianisches Portugiesisch)
Politik
Stadtpräfekt José Altanízio Taumaturgo Sá (2017–2020)
Partei PMDB
Kultur
Schutzpatron Nossa Senhora da Penha de França
Wirtschaft
BIP 116.700 Tsd. R$
13.505 R$ pro Kopf
(2015)
HDI 0,551 (2010)
Karte

Die Gemeinde hatte nach der Volkszählung 2022 11.996 Einwohner, die Manoel-Urbanenser oder verkürzt „Murbanenser“ genannt werden. Die Einwohnerzahl wurde nach der Schätzung des IBGE von 2024 auf 12.776 Ew. anwachsend geschätzt.[2] Sie steht nach der Bevölkerungszahl an 19. Stelle der 22 municípios von Acre, mit einer Fläche von rund 10.633 km² hat sie das viertgrößte Territorium. Die Bevölkerungsdichte liegt bei geringen 1,1 Personen pro km².

Geographie und Hydrographie

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Manoel Urbano liegt auf einer Höhe von 185 Metern über dem Meeresspiegel. Das Klima ist heiß und feucht vom tropischen Typ Am der Klimaklassifikation nach Köppen und Geiger. Es liegt im Amazonas-Regenwald. Das Gebiet grenzt im Norden an den Bundesstaat Amazonas, im Süden und Osten an die Gemeinde Sena Madureira, im Westen an die Gemeinde Santa Rosa do Purus, im Nordwesten an die Gemeinde Feijó und grenzt im Südwesten an Peru.

Von Peru aus tritt der Rio Purus in das Gebiet von Manuel Urbano ein und fließt in nordöstlicher Richtung durch Acre und den Bundesstaat Amazonas, wo er in einem sehr stark mäandernden Flusslauf und mit nur wenig Gefälle dem großen Amazonas zufließt. Der Rio Purus ist über den größten Teil seiner Länge schiffbar, über den Rio Acre bis hin nach Bolivien.

Geschichte und Namensherkunft

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Bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts war nicht an einer Besiedlung des Gebietes gedacht. Wirtschaftliche Interessen erweckte der Naturkautschuk, die Wirtschaftspolitik des brasilianischen Kaiserreiches war auf Kaffeeexport gerichtet und untersagte die Exploration der Gebiete im äußersten Westen. So war z. B. der Rio Acre mit seinen Zu- und Nebenflüssen in dem seinerzeit anerkannten Atlas do Império do Brasil (1860) des Cândido Mendes de Almeida (1818–1881) nicht verzeichnet, das Gebiet war Geographen unbekannt. Den das Land durchstreifenden Bandeirantes war unbekannt, ob sie sich auf brasilianischem, peruanischem oder bolivianischem Gebiet befanden. Ab etwa 1850 hatten sich einige Expeditionen in das Gebiet aufgemacht, darunter 1852 João Rodrigues Cametá zum Rio Purus und der aus dem amazonischen Manacapurú stammende Mulatte Manuel Urbano da Encarnação, der die Region kannte, 1861 über den Rio Acre bis zum Rio Xapuri, weshalb ihm der Ruf eines Entdeckers anhaftete, sogar als „Entdecker Acres“. João da Cunha Correia erreichte 1858 den Rio Tarauacá, wobei sich die Fahrten zumeist auf bolivianischem Gebiet bewegten.

Ende des 19. Jahrhunderts hatten die Brüder João und Zé Moaco am Rio Purus den Kautschuksammelplatz (Seringal) Colocação Tabocal errichtet. Auf dem Rio Purus verkehrte das unter Anrainern bekannte Versorgungsschiff Castelo, nach dem der Distrikt distrito de Castelo benannt wurde. Dieser Bezirk, in dem die Kernsiedlung lag, unterstand der Stadt Sena Madureira. Der Ort wurde 1936 zur Vila Manoel Urbanbo zu Ehren des Entdeckers erhoben, 1950 der Distrikt Manoel Urbano geschaffen. Erst mit Ausgliederung aus dem Verwaltungsgebiet von Sena Madureira erhielt der Ort am 1. März 1963 als Munizip das Recht auf Selbstverwaltung unter dem Namen Município Manoel Urbano.[4]

Territorien der Indios

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Das Schutzgebiet Terra Indígena do Alto Purus ist heute Heimat der zu den isolierten Völkern gehörenden Kulinas[5] und der Kaxinawás[6] oder Huni Kuin. Das Gebiet, ursprünglich für die Kulina vorgesehen, umfasst 13 % des 10.633 km² großen Munizipalgebietes. Es liegt zu einem beträchtlichen Teil in dem 2004 geschaffenen Parque Estadual do Chandless. Die Walddörfer (aldeias) liegen zerstreut an den Flüssen Rio Purus und seinen Nebenflüssen, Rio Tarauacá, Rio Jordão, Rio Breu, Rio Muru, Rio Envira und Rio Humaitá.

Stadtverwaltung

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Stadtpräfekt (Bürgermeister) ist nach der Kommunalwahl 2016 für die Amtszeit von 2017 bis 2020 José Altanízio Taumaturgo Sá (Tanizo Sá) von der Partido do Movimento Democrático Brasileiro (PMDB), der sich mit 2167 Stimmen gegen seinen Vorgänger Ale Araújo durchsetzte.[7] Die Legislative liegt bei der Câmara Municipal, der Stadtverordnetenkammer.

Mit den beiden Städten Sena Madureira und Santa Rosa do Purus bildet sie die Mikroregion Sena Madureira, die wiederum mit den Mikroregionen Brasiléia und Rio Branco die Mesoregion Vale do Acre bildet. Diese Regionen dienen geographisch-statistischen und planerischen Zwecken.

Liste der Stadtpräfekten

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Nr. Präfekt Partei Amtsbeginn Amtsende Bemerkungen
1 Pelegrino Maia 1976 1976 ernannt
2 Admilson Mendes de Araújo 1976 1978 ernannt; Amtsrücktritt
3 José Ribeiro Dantas 1978 1978 2 Monate, interimistisch ernannt
4 Sebastião Ferreira Lima 1978 1979 ernannt
5 Admilson Mendes de Araújo 1980 1983 ernannt
6 Francisco Pereira Filho 1984 31. Dezember 1985 ernannt
7 Antônio do Nascimento Martins PMDB 1. Januar 1986 31. Dezember 1988 gewählt
8 Manoel da Silva Almeida PMDB 1. Januar 1989 31. Dezember 1992 gewählt
9 Admilson Mendes de Araújo PDS 1. Januar 1993 31. Dezember 1996 gewählt
10 Jorge Almeida da Silva PT 1. Januar 1997 31. Dezember 2000 gewählt
1. Januar 2001 31. Dezember 2004 gewählt
11 Manoel da Silva Almeida PSDC 1. Januar 2005 31. Dezember 2008 gewählt
PP 1. Januar 2009 19. August 2010 wiedergewählt; Amtsrücktritt
Francisco Sebastião Mendes PP 20. August 2010 31. Dezember 2012 gewählter Stellvertretender Präfekt, Amtsübernahme
12 Ale Anute Silva, (Ale Araújo) DEM 1. Januar 2013 31. Dezember 2016 gewählt
13 José Altanízio Taumaturgo Sá (Tanizo Sá) PMDB 1. Januar 2017 amtierend gewählt

Bevölkerungsentwicklung

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Quelle IBGE[8] (Angabe für 2024 ist lediglich eine Schätzung)[2]

Infrastruktur

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Hauptverkehrsadern sind die Flüsse. Die diagonale Bundesstraße BR-364 verbindet westlich mit Peru, östlich mit der 244 km entfernten Hauptstadt Rio Branco. Der Ort verfügt über einen Regionalflughafen, den Manoel Urbano Airport (ICAO-Code: SSPX).

Die Analphabetenquote betrug 1991 72,3 %, die sich bei der Volkszählung 2010 bereits auf 39,8 % reduziert hatte.[9]

Analphabetenquote
Jahr Prozent
1991
  
72,3
2000
  
54,3
2010
  
39,8

Persönlichkeiten der Stadt

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Literatur

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  • Rogério Cavalcante: Manoel Urbano. Ontem e hoje. Editora do autor, Rio Branco 2014.
  • Eduardo de Araújo Carneiro: Amazônia, Limites e Fronteiras (Brasil, Bolívia e Peru). Uma história revisada da nacionalização do Acre. EAC Editor, Rio Branco 2016, ISBN 978-85-919549-6-4.
  • J. Brandão Castelo Branco: Descobrimento das terras da região acreana. Departamento da Imprensa Nacional, Rio de Janeiro 1950.
  • Governo do Estado do Acre: Acre em números 2017. SEPLAN, Rio Branco 2017 (Online).
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Commons: Manoel Urbano – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Klima Manoel Urbano: Wetter, Klimatabelle & Klimadiagramm für Manoel Urbano. In: climate-data.org. de.climate-data.org, abgerufen am 6. Oktober 2018.
  2. a b c d IBGE: Cidades@Acre: Manoel Urbano -Panorama. Abgerufen am 27. Dezember 2024 (brasilianisches Portugiesisch).
  3. Neue empfohlene Schreibung von Toponymen gemäß der Rechtschreibreform von 1990.
  4. IBGE: Cidades@Acre: Manoel Urbano – História. Abgerufen am 6. Oktober 2018 (brasilianisches Portugiesisch).
  5. Kulina auf der Website Povos Indígenas no Brasil, Instituto Socioambiental. Abgerufen am 5. Januar 2017.
  6. Instituto Socioambiental: Huni Kuin (Kaxinawá) auf der Website Povos Indígenas no Brasil, Instituto Socioambiental. Abgerufen am 5. Januar 2017.
  7. Posse do Prefeito Eleito 2017 – Candidatos a Prefeito 2016 – MANOEL URBANO AC. (Memento vom 5. Januar 2017 im Internet Archive) Abgerufen am 5. Januar 2017 (portugiesisch).
  8. IBGE: Cidades@Acre: Manoel Urbano – Panorama. Abgerufen am 9. September 2019 (brasilianisches Portugiesisch).
  9. Atlas do Desenvolvimento Humano do Brasil: Manoel Urbano AC. Abgerufen am 5. Januar 2017 (portugiesisch).
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