Martin-Behaim-Gymnasium Nürnberg
Das Martin-Behaim-Gymnasium ist ein naturwissenschaftlich-technologisches und sprachliches Gymnasium in Nürnberg.
Martin-Behaim-Gymnasium | |
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Schulform | Naturwissenschaftlich-technologisches und Sprachliches Gymnasium |
Schulnummer | 0236[1] |
Gründung | 1918 |
Adresse | Bertolt-Brecht-Straße 39 90471 Nürnberg |
Ort | Nürnberg |
Land | Bayern |
Staat | Deutschland |
Koordinaten | 49° 24′ 53″ N, 11° 7′ 32″ O |
Träger | Freistaat Bayern |
Schüler | 1187 (Schuljahr 2023/24)[1] |
Lehrkräfte | 101 (hauptamtlich)[1] (Schuljahr 2023/24) |
Leitung | Gabriele Kuen |
Website | www.martin-behaim-gymnasium.de |
Geschichte
BearbeitenAufgrund der stetig wachsenden Schülerzahlen an den bestehenden Kreisrealschulen, dem heutigen Dürer-Gymnasium, sowie dem heutigen Hans-Sachs-Gymnasium, beschloss der Landrat der Kreisgemeinde Mittelfranken 1918 die Einrichtung einer dritten vierklassigen Kreisrealschule. Diese zog am 1. September 1919 in das Gebäude der ehemaligen Kreislandwirtschaftsschule Lichtenhof in der Katzwanger Straße 11 im Stadtteil Rangierbahnhof, ehe sie aus Platzmangel am 1. September 1921 in das Volksschulgebäude an der Wölckernstraße im Stadtteil Galgenhof zog.[2]
1924 erfolgte nach der staatlichen Übernahme der nun sechsklassigen Schule die Umbenennung in Realschule III, ehe sie nach der Umbenennung 1938 in Oberschule an der Wölckernstraße 1940 zur achtklassigen Schule mit Abiturberechtigung ausgebaut wurde. Bei den Luftangriffen, während des Zweiten Weltkrieges wurde das Gebäude der Schule vollständig zerstört.[2]
Nach dem Krieg nahm die nun Oberrealschule an der Wölckernstraße genannte Schule am 8. Januar 1946 im Gebäude des Dürer-Gymnasiums den Unterricht wieder auf, ehe man anschließend in das Schulhaus des Melanchthon-Gymnasiums umzog. Am 9. September 1959 konnte ein eigener Neubau in der Wilhelm-Späth-Straße (heute: Schultheißallee) eingeweiht werden, den jedoch erst ab 1969 alle Schüler beziehen konnten. Zwischenzeitlich dienten die Schulhäuser des Willstätter-Gymnasiums, des Johannes-Scharrer-Gymnasiums und das Schulhaus am Königstor als Ersatzräumlichkeiten. Im Zuge der bundesweiten Vereinheitlichung des Schulwesens wurde die Schule nach dem Nürnberger Martin Behaim benannt. 1978 erfolgte mit der erstmaligen Aufnahme von Mädchen der gemischtgeschlechtliche Unterricht am Gymnasium und somit auch an der letzten staatlichen Schule im Großraum Nürnberg.[3]
Im Juli 2017 wurde bekannt, dass der Bau von 1959 auf Grund von Baufälligkeit und zu hohen Sanierungskosten einem Neubau weichen soll.[4] Der Abriss und Neubau wird in den frühen 2020er Jahren realisiert. Die Schüler werden in der Übergangszeit in der alten Bertolt-Brecht-Schule Nürnberg unterrichtet.[5]
Namen
BearbeitenPersönlichkeiten
BearbeitenBekannte Schülerinnen und Schüler
Bearbeiten- Herbert Eckstein (* 1956) deutscher Politiker (SPD), Landrat
- Martin Heidingsfelder (* 1965), deutscher American-Football-Spieler
- Gerhard Hummel (* 1953), deutscher Fußballspieler
- Martin Kastler (* 1974), deutscher Politiker (CSU)
- Reinhard Kurth (1942–2014), deutscher Virologe und Mediziner
- Markus Landerer (* 1976), Domkapellmeister zu Wien
- Friedrich Lösel (* 1945), deutscher Psychologe und Kriminologe
- Anna Noé (* 1989), deutsche Fernsehmoderatorin
- Horst P. Popp (* 1958), deutscher Bankier
- Stefan Reuter (* 1966), deutscher Fußballspieler und -manager
- Stephan Schwenk (* 1963), deutscher Medienunternehmer
Bekannte Lehrerkräfte
Bearbeiten- Dieter Frey (* 1972), deutscher Fußballspieler
- Rüdiger Keuth (1945–2006), freischaffender Künstler
- Kurt Karl (* 1936 in Regensburg), Musiklehrer und Träger des Bundesverdienstkreuzes am Bande
Literatur
Bearbeiten- Friedrich Glauning: Die Entwicklung des Nürnberger Schulwesens. In: Die Schulen in Nürnberg mit besonderer Berücksichtigung des städtischen Schulwesens. Nürnberg, 1906, 90 S.
- Otto Barthel: Die Schulen in Nürnberg 1905–1960. Mit Einführung in die Gesamtgeschichte. Nürnberg: Stadtarchiv, 1964, 680 S.; hier: S. 326–328
- Martin-Behaim-Gymnasium 1919–1994, Festschrift zum 75jährigen Bestehen. In: Jahresbericht 1993/94
- Charlotte Bühl, Katrin Wacker: Martin-Behaim-Gymnasium. In: Michael Diefenbacher, Rudolf Endres (Hrsg.): Stadtlexikon Nürnberg. 2., verbesserte Auflage. W. Tümmels Verlag, Nürnberg 2000, ISBN 3-921590-69-8, S. 675 (Gesamtausgabe online).
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b c Martin-Behaim-Gymnasium Nürnberg auf den Seiten des Kultusministeriums Bayern (km.bayern.de, abgerufen am 12. August 2024)
- ↑ a b c d e f g Charlotte Bühl, Katrin Wacker: Martin-Behaim-Gymnasium. In: Michael Diefenbacher, Rudolf Endres (Hrsg.): Stadtlexikon Nürnberg. 2., verbesserte Auflage. W. Tümmels Verlag, Nürnberg 2000, ISBN 3-921590-69-8, S. 675 (Gesamtausgabe online).
- ↑ Charlotte Bühl, Katrin Wacker: Martin-Behaim-Gymnasium. In: Michael Diefenbacher, Rudolf Endres (Hrsg.): Stadtlexikon Nürnberg. 2., verbesserte Auflage. W. Tümmels Verlag, Nürnberg 2000, ISBN 3-921590-69-8, S. 676 (Gesamtausgabe online).
- ↑ Mehr Platz: Nürnberger Behaim-Gymnasium wird abgerissen auf nordbayern.de vom 26. Juli 2017, aufgerufen am 2. Dezember 2017
- ↑ Pressebericht Nordbayern.de vom 19. März 2019