Michael Lindener
deutscher Schwankdichter
Michael Lindener (* um 1520 in Leipzig; † 7. März 1562 in Friedberg) war ein deutscher Schwankdichter.
Lindener studierte in Leipzig und führte danach ein unstetes Leben. Unter anderem war er als Korrektor und schließlich Schulmeister in Nürnberg, Ulm und Augsburg tätig. Er galt als ruhmsüchtig, so legte er sich selbst den Titel „Doktor“ und „poeta laureatus“ zu, gab eigene Werke unter den Namen berühmter Zeitgenossen heraus und publizierte Fälschungen als Übersetzungen der Werke Savonarolas. In seinen Schriften erweist er sich als scharfzüngiger Spötter, zahlreiche Zitate und Anspielungen verraten seine gelehrte Bildung. Am 7. März 1562 wurde er wegen Totschlags hingerichtet.
Werke
Bearbeiten- Loci scholasticorum egregii. 1557
- Rastbüchlein. 1558
- Der erste Teil Katzipori. 1558
- Wunderbarliche Hystoria von dem Ursprunge und namen der Guelphen, um 1560 – die „Welfensage“ (Digitalisat)
- Michael Lindeners Rastbüchlein und Katzipori. Hrsg. von Franz Lichtenstein. Tübingen 1883 (Google)
Literatur
Bearbeiten- Erich Schmidt: Lindener, Michael. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 18, Duncker & Humblot, Leipzig 1883, S. 693–695.
- August Hartmann: Kaspar Winzerer und sein Lied. Mit Studien zu Michael Lindener's Leben und Schriften. In: Oberbayerisches Archiv 46, 1889/1890, S. 1–50 (Internet Archive).
- Johannes Bolte: Martin Montanus Schwankbücher. Tübingen 1899, S. 636–643 Internet Archive.
- Joseph Schnitzer: Michael Lindener. Fälscher, nicht Übersetzer savonarolischer Predigten und Schriften. In: Festgabe Alois Knöpfler zur Vollendung des 60. Lebensjahres gewidmet (= Veröffentlichungen aus dem Kirchenhistorischen Seminar München 3,1). München 1907, S. 240–253 Internet Archive.
- Friedrich Roth: Zur Lebensgeschichte Michael Lindners. In: Euphorion 20 (1913), S. 488–491 Internet Archive.
- Karl Schottenloher: Der Schwankdichter Michael Lindener als Schriftenfälscher. In: Zentralblatt für Bibliothekswesen Bd. 56 (1939), S. 335–347 online.
- Peter Ukena: Lindener, Michael. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 14, Duncker & Humblot, Berlin 1985, ISBN 3-428-00195-8, S. 597 (Digitalisat).
- Hans-Jörg Uther: Lindener, Michael. In: Enzyklopädie des Märchens Bd. 8 (1996), Sp. 1083–1088.
- Herbert Jaumann: Handbuch Gelehrtenkultur der Frühen Neuzeit Band 1 (2004), S. 410f.
- Hans-Joachim Ziegeler: Lindener, Michael. In: Verfasserlexikon – Frühe Neuzeit in Deutschland 1520–1620 Band 4 (2014) (kostenpflichtig, abgerufen über De Gruyter Online).
- Ronny F. Schulz: Die Wahrnehmung des Neuen in der Literatur des 16. Jahrhunderts. Novitätsdiskurse bei Francois Rabelais, Johann Fischart, Michael Lindener und im »Finckenritter«. Bielefeld: transcript Verlag 2017, S. 85–112 doi:10.14361/9783839441886-005 (kostenpflichtig, abgerufen über De Gruyter Online).
Weblinks
Bearbeiten- Werke von Michael Lindener im Projekt Gutenberg-DE
- Michael Lindener im Internet Archive
Personendaten | |
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NAME | Lindener, Michael |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Schwankdichter |
GEBURTSDATUM | um 1520 |
GEBURTSORT | Leipzig |
STERBEDATUM | 7. März 1562 |
STERBEORT | Friedberg |