Michela Carrara

italienische Biathletin

Michela Carrara (* 10. Mai 1997 in Aosta) ist eine italienische Biathletin. Sie wurde 2017 Juniorenweltmeisterin im Sprint und startet seit 2020 im Weltcup.

Michela Carrara
Carrara 2024 in Nové Město
Verband Italien Italien
Geburtstag 10. Mai 1997 (27 Jahre)
Geburtsort AostaItalien
Karriere
Verein C.S. Esercito
Debüt im IBU-Cup Dezember 2018
IBU-Cup-Siege 1 Einzelsieg
Debüt im Weltcup Januar 2020
Status aktiv
Medaillenspiegel
JWM-Medaillen 1 × Goldmedaille 1 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
 Biathlon-Juniorenweltmeisterschaften
Gold 2017 Osrblie Sprint
Silber 2017 Osrblie Verfolgung
Weltcupbilanz
Gesamtweltcup 44. (2023/24)
Einzelweltcup 55. (2020/21)
Sprintweltcup 38. (2023/24)
Verfolgungsweltcup 50. (2024/24)
letzte Änderung: Saisonende 2023/24

Werdegang

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Michela Carrara ist die Nichte des olympischen Silbermedaillengewinners Pieralberto Carrara.[1] In ihrer frühen Kindheit trat sie dem örtlichen Skiclub SC Valdigne Mont Blanc bei und war zunächst im Skilanglauf aktiv, ehe sie nach wenigen Jahren zum Biathlon wechselte.[2] Später wurde sie Mitglied der Sportgruppe des Italienischen Heeres (Centro Sportivo Esercito).

Nach Erfolgen in nationalen Nachwuchswettbewerben[3] nahm Carrara von 2015 bis 2019 an fünf aufeinanderfolgenden Jugend- und Juniorenweltmeisterschaften teil. 2017 wurde sie in Brezno-Osrblie vor der Norwegerin Ingrid Landmark Tandrevold Juniorenweltmeisterin im Sprint und gewann einen Tag später hinter Walerija Wasnezowa aus Russland die Silbermedaille in der Verfolgung. Im Winter 2018/19 debütierte sie im IBU-Cup, der zweithöchsten Wettkampfserie im Erwachsenenbereich, wo sie zum Saisonende ihr bestes Ergebnis mit einem sechsten Rang im Sprint von Martell erzielte. Auch zu Beginn des folgenden Winters startete sie als B-Kader-Athletin zunächst im IBU-Cup[4], wurde aber im Januar 2020 in Oberhof erstmals ins Weltcupteam berufen und erhielt in der Folge sowohl in Einzelrennen als auch in der Staffel regelmäßige Einsätze, wobei sie die formschwache Nicole Gontier ersetzte.[5] Mit der Staffel belegte sie als bestes Ergebnis einen sechsten Rang im März 2020 in Nové Město. Carrara nahm auch an den Heim-Weltmeisterschaften 2020 in Antholz teil. Dort erreichte sie als bestes Einzelergebnis einen 49. Platz im 15-Kilometer-Rennen und trat zudem als Schlussläuferin der italienischen Staffel gemeinsam mit Lisa Vittozzi, Dorothea Wierer und Federica Sanfilippo an. Die zur Halbzeit in Führung liegende Mannschaft war bereits nach zwei Strafrunden Sanfilippos auf den fünften Rang zurückgefallen, Carrara schoss eine weitere Strafrunde und kam auf dem zehnten Rang ins Ziel.

Im Frühjahr 2020 nahm der italienische Wintersportverband Carrara als eine von vier Biathletinnen in die A-Mannschaft auf (neben Wierer, Vittozzi und Irene Lardschneider), womit sie zur deutlichen Verjüngung des Kaders beitrug.[6] Sie brach sich in der Saisonvorbereitung das Schlüsselbein und erkrankte an COVID-19. Nach einer mehrmonatigen Regenerationsphase startete sie erst ab Januar 2021 regelmäßig im Weltcup und lief in Antholz mit der italienischen Frauenstaffel auf den vierten Rang. Ihre ersten Weltcuppunkte in Einzelrennen erzielte Carrara bei den Weltmeisterschaften 2021 auf der Pokljuka unter anderem als 23. im Sprint.[7] Bei den Olympischen Winterspielen 2022 wurde sie im 15-Kilometer-Einzelrennen eingesetzt und belegte bei ihrem Olympiadebüt den 60. Rang. Carrara trat in der Saison 2021/22 abwechselnd im Weltcup und im IBU-Cup an, wobei sie in der zweitklassigen Wettkampfserie beim Sprint in Lenzerheide Anfang März 2022 ihren ersten Sieg feierte.[8]

Für Aufsehen sorgte die aus dem Aostatal stammende Athletin bei der EM knapp ein Jahr später am gleichen Ort. Im ersten Wettbewerb beim Fraueneinzel über 15 km stand ihr Sieg vermeintlich schon fest, jedoch waren ihre zwei Schießfehler aufgrund eines Crossfires der US-Amerikanerin Jackie Garso nicht bemerkt worden. Der italienische Trainer machte in Absprache mit seiner Athletin die Jury darauf aufmerksam, daher wurde Carrara auf den elften Rang zurückgestuft.[9][10] Im Anschluss erhielt sie vom Organisationskomitee der Veranstaltung einen personalisierten Fairplay-Preis.[11]

Platzierungen im Biathlon-Weltcup

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Die Tabelle zeigt alle Platzierungen (je nach Austragungsjahr einschließlich Olympische Spiele und Weltmeisterschaften).

  • 1.–3. Platz: Anzahl der Podiumsplatzierungen
  • Top 10: Anzahl der Platzierungen unter den ersten zehn (einschließlich Podium)
  • Punkteränge: Anzahl der Platzierungen innerhalb der Punkteränge (einschließlich Podium und Top 10)
  • Starts: Anzahl gelaufener Rennen in der jeweiligen Disziplin
  • Staffel: inklusive Mixed- und Single-Mixed-Staffeln
Platzierung Einzel Sprint Verfolgung Massenstart Staffel Gesamt
1. Platz  
2. Platz  
3. Platz  
Top 10 13 13
Punkteränge 2 5 4 15 26
Starts 9 21 8   15 53
Stand: Saisonende 2023/24

Weltcupwertungen

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Ergebnisse bei Biathlon-Weltcups (Disziplinen- und Gesamtweltcup) gemäß Punktesystem:

Saison Einzel Sprint Verfolgung Massenstart Gesamt
Platz Punkte Platz Punkte Platz Punkte Platz Punkte Platz Punkte
2019/20 00 00 00 00
2020/21 55. 10 70. 18 76. 03 74. 31
2021/22 00 00 00
2022/23 00 00 00 00
2023/24 58. 11 38. 58 50. 29 44. 98

Olympische Winterspiele

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Die Tabelle zeigt alle Platzierungen bei Olympischen Winterspielen:

Olympische Winterspiele Einzelwettbewerbe Staffelwettbewerbe
Jahr Ort Einzel Sprint Verfolgung Massenstart Frauenstaffel Mixed-Staffel
2022 China Volksrepublik  Peking 60.

Weltmeisterschaften

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Die Tabelle zeigt alle Platzierungen bei Weltmeisterschaften:

Weltmeisterschaften Einzelwettbewerbe Staffelwettbewerbe
Jahr Ort Einzel Sprint Verfolgung Massenstart Frauenstaffel Mixed-Staffel S.-M.-Staffel
2020 Italien  Antholz 49. 67. 10.
2021 Slowenien  Pokljuka 31. 23. 38. 09.
2024 Tschechien  Nové Město 45. 33.

Europameisterschaften

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Die Tabelle zeigt alle Platzierungen bei Europameisterschaften:

Weltmeisterschaften Einzelwettbewerbe Staffelwettbewerbe
Jahr Ort Einzel Sprint Verfolgung Mixed-Staffel S.-M.-Staffel
2019 Belarus  Minsk-Raubitschy 32. 69. 8.
2023 Schweiz  Lenzerheide 11. 19. 8. 8.

Juniorenweltmeisterschaften

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Die Tabelle zeigt alle Platzierungen bei Juniorenweltmeisterschaften:

Weltmeisterschaften Einzelwettbewerbe Frauenstaffel
Jahr Ort Einzel Sprint Verfolgung
2015 Belarus  Minsk-Raubitschy 48. 31. 41. DNS
2016 Rumänien  Cheile Grădiștei DNS 23. 21. 08.
2017 Slowakei  Osrblie 42. 01. 02. 13.
2018 Estland  Otepää 49. 23. 22. 06.
2019 Slowakei  Osrblie 24. 14. 11. 04.

IBU-Cup-Siege

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Die Tabelle listet alle Siege im IBU-Cup:

Nr. Datum Ort Disziplin
1. 3. März 2022 Schweiz  Lenzerheide Sprint
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Einzelnachweise

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  1. Carrara delusa dopo il 10° posto con la staffetta azzurra ai Mondiali di biathlon di Anterselva: “La mia gara peggiore”. In: La Stampa. 22. Februar 2020.
  2. Giorgio Capodaglio: Michela Carrara, la ragazza d'oro: "Amo il biathlon e la sua imprevedibilità". auf fondoitalia.it. 17. März 2017.
  3. Nicolò Persico: Biathlon, intervista alla giovane Michela Carrara auf oasport.it. 17. November 2013.
  4. Michele Brugnara: Biathlon, intervista a Michela Carrara: “Una preparazione ottimale, sono impaziente di gareggiare e misurarmi con le altre” auf oasport.it. 25. November 2019.
  5. Biathlon - Nicole Gontier: "Guardare il Mondiale da fuori è stato bruttissimo, ma i tecnici hanno preso la decisione giusta" auf fondoitalia.it. 5. April 2020.
  6. Neues Biathlon-Nationalteam im Zeichen der Jugend auf sportnews.bz. 8. Mai 2020.
  7. Giorgio Capodaglio, Nicolò Persico: La soddisfazione di Carrara e Lardschneider: "I primi punti nella giornata giusta" auf fondoitalia.it. 13. Februar 2021.
  8. Biathlon - Una super Michela Carrara sbanca la sprint di Lenzerheide, ottima Martina Trabucchi 9° auf fondoitalia.it. 3. März 2022. Abgerufen am 24. April 2022.
  9. Fairplay! Biathlon-Star verzichtet freiwillig auf Gold. msn.com, abgerufen am 6. Februar 2023.
  10. Biathlon-EM: Fair-Play-Geste der besonderen Art beeindruckt - Michela Carrara verzichtet freiwillig auf Sieg. eurosport.de, abgerufen am 5. Februar 2023.
  11. OK vergibt «Fairplay-Preis» an Michela Carrara. arosalenzerheide.swiss, 28. Januar 2023, abgerufen am 5. Februar 2023.
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