Muhammad Bāqir al-Madschlisī

schiitischer Gelehrter, während der Safawiden-Ära

Muhammad Bāqir al-Madschlisī (arabisch محمدباقر المجلسی, DMG Muḥammad Bāqir al-Maǧlisī, modernes Persisch محمدباقر مجلسی Mohammad Bāgher Madschlesī, DMG Moḥammad-Bāqer Maǧlesī; geb. 1616 in Isfahan; gest. 1698 ebenda) war ein bekannter schiitischer Gelehrter während der Safawiden-Ära. Im Jahre 1678 ernannte ihn der Safawiden-König Sultan Hosein zum Scheichülislam (oberste religiöse Autorität im islam) im persischen Reich. Seitdem trägt er den Ehrentitel "Allamah", mit dem nur Gelehrte betitelt werden, die zu den meistwissenden ihres Faches gehören.

Muhammad Baqir Madschlisi

Er schrieb mehr als 100 Bücher, sowohl auf Arabisch als auch Persisch, und wurde als „einer der mächtigsten und einflussreichsten schiitischen Gelehrten aller Zeiten“ angesehen. Als sein Lebenswerk gilt Bihār al-Anwār, eine Sammlung von mehr als 100.000 Überlieferungen des Propheten Mohammed und dessen Ahl al-bait.

Begraben ist er in der Freitagsmoschee von Isfahan.

Literatur

Bearbeiten
  • Michel Mazzaoui: Art. "Majlisī, Muḥammad Bāqir al-" in John L. Esposito (ed.): The Oxford Encyclopedia of the Islamic World. 6 Bde. Oxford 2009. Bd. III, S. 464b.
  • Andrew J. Newman: "Bāqir al-Majlisi and Islamicate Medicine: Safavid Medical Theory and Practice Reconsidered" in A. J. Newman (eds.): Society and Culture in the Early Modern Middle East: Studies on Iran in the Safavid Period. Brill, Leiden, 2003. S. 371–96.
  • Andrew J. Newman: "Bāqir al-Majlisi and Islamicate Medicine II: Al-Risāla al-dhahabiyya in Biḥār al-anwār" in M. A. Amir-Moezzi (ed.): Le Shiʿisme Imāmite quarante ans après. Brepols, Turnhout, 2009. S. 349–61.
  • Karl-Heinz Pampus: Die theologische Enzyklopädie Biḥār al-anwār des Muḥammad Bāqir al-Maǧlisi (1037–1110 A.H. = 1627-1699 A.D.): Ein Beitrag zur Literaturgeschichte der Šīʿa in der Ṣafawidenzeit. Inauguraldissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, 1970.
Bearbeiten
  NODES
os 3
web 1