Musidora

französische Stummfilm-Schauspielerin, Drehbuchautorin, Filmregisseurin, Journalistin und Schriftstellerin

Musidora, eigentlich Jeanne Roques (* 23. Februar 1889 in Paris; † 11. Dezember 1957 ebenda) war eine französische Stummfilm-Schauspielerin, Drehbuchautorin, Filmregisseurin, Journalistin und Schriftstellerin. Sie gehörte zur Surrealistenszene und war eine enge Freundin von Colette, die für sie Drehbücher und Dramen schrieb.

Musidora in Les Vampires

Musidora war, neben Theda Bara, die erste Vamp-Darstellerin der Filmgeschichte und Star mehrerer Serials von Louis Feuillade, der sie bei den Folies Bergère entdeckt hatte, unter anderem in Die Vampire (1915) und Judex (1916). Seit Mitte der 1920er Jahre arbeitete sie nur noch als Journalistin und Autorin. Sie war unter anderem als Filmjournalistin tätig und arbeitete später auch für die Cinémathèque Française. Ihr Künstlername war dem Roman Fortunio von Théophile Gautier entlehnt.[1]

Filmografie (Auswahl)

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  • 1914: Severo Torelli
  • 1915: Die Vampire (Les Vampires)
  • 1917: Judex (Filmreihe, 12 Filme als Diana Monti, Kurzfilme)
  • 1916: Le colonel Bontemps
  • 1917: La nouvelle mission de Judex
  • 1921: Pour Don Carlos
  • 1926: Le berceau de dieu

Literatur

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  • Carole Aurouet, Marie-Claude Cherqui, Laurent Véray: Musidora : qui êtes-vous?, Paris : Grenelle, 2022, ISBN 978-2-36677-303-3
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Commons: Musidora – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. „Wer hätte geahnt, dass es auf dieser Welt eine gewisse Musidora gab, maßlos eitel, kapriziös, verdorben, boshaft wie ein Skorpion, so schlecht, dass man unter ihrem Kleid nachschauen möchte, ob sie nicht einen Teufelsfuß hat; eine Musidora ohne Seele, ohne Mitleid, ohne Bedauern, die selbst den Geliebten ihrer Wahl betrügt; ein Vampir von Gold und Silber, der die Erbschaften von Söhnen aus reichem Haus wie Sodawasser trinkt, um sich bei Appetit zu halten; ein dämonischer Spötter, der über alles sein schrilles und gnadenlosses Gelächter ergießt, eine verworfene Kurtisane, die die Orgien der Antike wieder aufleben lässt, ohne die leidenschaftliche Glut einer Messalina als Entschuldigung zu haben.“ Zitiert nach: Thomas Brandlmeier: Fantômas. Beiträge zur Panik des 20. Jahrhunderts. Verbrecher-Verlag, Berlin 2007, ISBN 978-3-935843-72-0, S. 70.
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