Musikgymnasium

Gymnasium mit musikalischem Schwerpunkt

Ein Musikgymnasium ist eine Musikschule des Gymnasialsystems, mit musikalischem Schwerpunkt, das gezielt auf eine musikalische Ausbildung vorbereiten soll. Musikgymnasien sind teils auch Ganztagsschulen oder Internate.

Merkmale

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In Musikgymnasien werden bereits von Anfang an spezielle musikalische Fächer wie Rhythmik, Musiktheorie, Gehörbildung, Komposition und andere unterrichtet. Mitunter ist die Belegung eines Musikleistungskurses obligatorisch.

Für gewöhnlich muss jeder Schüler mindestens ein Musikinstrument spielen. So soll neben der allgemeinen Hochschulreife gezielt musikalische Kompetenzen ausgebildet und auf ein musiknahes Berufsfeld vorbereitet werden. Teilweise gibt es Kooperationen mit städtischen Musikhochschulen, so dass besonders begabte Musiker schon frühzeitig bei Musikprofessoren Instrumentalunterricht erhalten können.

Geschichte

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Die Idee des modernen Musikgymnasiums geht auf Leo Kestenberg zurück, der seine Konzeption bereits 1921 entwickelte und der später, bis 1932, Ministerialrat im Preußischen Ministerium für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung war. Die erste Bildungseinrichtung, die Kestenbergs Ideen des Musikgymnasiums in ihre Konzeption aufnahm, war das Musische Gymnasium in Frankfurt am Main (1939–1945) unter Leitung von Kurt Thomas. 1941 wurde in Leipzig ein zweites Musisches Gymnasium unter der künstlerischen Leitung von Günther Ramin eröffnet. Beide Schulen wurden übrigens deshalb als „Musisches Gymnasium“ bezeichnet, weil ihre Konzeption sich von der des "Musikgymnasiums" in wesentlichen Punkten unterschied. Zudem wollte man im Dritten Reich nicht auf den von Kestenberg geprägten Begriff – Kestenberg war Jude – „Musikgymnasium“ zurückgreifen. Beide Schulen wurden 1945 geschlossen.

Liste von Musikgymnasien

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Deutschland

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siehe auch: Musisches Gymnasium

(Ex-)UdSSR

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In der Sowjetunion wurden die Musikgymnasien (“Sondernmusikschulen”, russisch Средние специальные музыкальные школы) bei manchen Konservatorien gegründet. Das Kind begann mit dem Studium im Alter von 6–7, es dauerte zehn (jetzt elf) Jahre. Viele Absolventen setzten ihre Ausbildung an dem jeweiligen Konservatorium fort. Heutzutage funktionieren diese Schulen, oder Gymnasien, in vielen postsowjetischen Staaten; so in Russland gab es (2016) insgesamt neun solcher Einrichtungen. Etliche sind unten aufgelistet:

Russland

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Österreich

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Oberstufenrealgymnasium für Studierende der Musik

Oberstufenrealgymnasien mit besonderem Schwerpunkt für Studierende der Musik (Schüler, die ein Konservatorium besuchen), zur Vervollständigung des allgemeinbildenden Abschlusses:

Privatschulen

Privatschulen mit eigenständigem Lehrplan (Statutsschulen) sind:

  • Musikinstitut Polyhymnia, am Standort des Bundesgymnasiums und Bundesrealgymnasiums 1030 Wien, Kundmanngasse 20–22 (Sitz des Unternehmens: Neulengbach)[2]

Literatur

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  • Deutscher Musikrat (Hg.): Musik-Almanach 2007/08 Daten und Fakten zum Musikleben in Deutschland, ConBrio. Regensburg, 2006, ISBN 978-3-932581-77-9
  • Leo Kestenberg: Musikerziehung und Musikpflege. 1921, ISBN 3-7877-3601-8
  • Werner Heldmann: Musisches Gymnasium Frankfurt am Main 1939-1945. Eine Schule im Spannungsfeld von pädagogischer Verantwortung, künstlerischer Freiheit und politischer Doktrin. Peter Lang, Frankfurt, 2004, 1045 Seiten, ISBN 3-631-51987-7
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Einzelnachweise

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  1. HMDK Stuttgart: Musikgymnasium Stuttgart. Abgerufen am 31. Januar 2017.
  2. Institut (Memento vom 4. Februar 2013 im Internet Archive), polyhymnia.at
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