Nico Turoff

ukrainisch-stämmiger Schauspieler

Nico Turoff (* 24. Novemberjul. / 6. Dezember 1899greg. als Nikolai Turow in Krementschuk; Russisches Kaiserreich, heute: Ukraine; † 22. Juni 1978 in Ost-Berlin) war ein ukrainischstämmiger Boxer und Schauspieler beim deutschen Film.

Nikolai Turoff floh infolge der Oktoberrevolution 1917 nach Deutschland, wo er eine Karriere als Boxer startete. Nach seinem letzten Kampf in Madrid 1925 wechselte er den Beruf und wurde als Schauspieler vor die Kamera geholt.

Von bulliger Statur und mit einem wuchtigen, kantigen Schädel ausgestattet, war Turoff für kraftvolle Chargen aller Arten prädestiniert. Turoff verkörperte durchweg bodenständige Typen und zupackende, handfeste Kerle, darunter mehrfach Gauner. Eine seltene Hauptrolle erhielt er Anfang 1930 an der Seite Grete Mosheims in Hans Tintners viel diskutiertem Sozialdrama Cyankali.

Das Propagandakino des Dritten Reichs besetzte ihn besonders oft als finstere Negativfigur, nach 1945 wurde Turoff in DEFA-Produktionen häufig auf proletarische Typen festgelegt. In der DDR war er einer der meistbeschäftigten Kleindarsteller beim Film; seine Parts kamen jedoch nur selten über Sekundenkürze hinaus und wurden oftmals nicht einmal namentlich genannt.

Nico Turoff hat auch Theater gespielt, in Ost-Berlin sah man ihn unter anderem am Maxim-Gorki-Theater sowie am Berliner Ensemble.

Filmografie

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Hörspiele

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Literatur

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  • Kay Weniger: Das große Personenlexikon des Films. Die Schauspieler, Regisseure, Kameraleute, Produzenten, Komponisten, Drehbuchautoren, Filmarchitekten, Ausstatter, Kostümbildner, Cutter, Tontechniker, Maskenbildner und Special Effects Designer des 20. Jahrhunderts. Band 8: T – Z. David Tomlinson – Theo Zwierski. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2001, ISBN 3-89602-340-3, S. 80 f.
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