Noda (Iwate)

Ort in der Präfektur Iwate, Japan

Noda (jap. 野田村, -mura) ist eine Dorfgemeinde im Landkreis Kunohe im Osten der Präfektur Iwate in Japan.

Noda-mura
野田
Noda (Iwate) (Japan)
Noda (Iwate) (Japan)
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Geographische Lage in Japan
Region: Tōhoku
Präfektur: Iwate
Koordinaten: 40° 7′ N, 141° 49′ OKoordinaten: 40° 6′ 38″ N, 141° 49′ 3″ O
Basisdaten
Fläche: 80,84 km²
Einwohner:
Gemeindeschlüssel: 03503-3
Symbole
Flagge/Wappen:
Flagge/Wappen von Noda
Rathaus
Adresse: Noda Village Hall
14 Dai-20-chiwari, Ōaza Noda
Noda-mura, Kunohe-gun
Iwate-ken 028-8202 Japan
Webadresse: www.vill.noda.iwate.jp
Lage des Dorfes Noda in der Präfektur Iwate
Lage Nodas in der Präfektur
Lage Nodas in der Präfektur

Geographie

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Noda liegt am östlichen Fuß des Kitakami-Berglandes an der Noda-Bucht (野田湾, Noda-wan) des Pazifischen Ozeans.

Das Dorf Noda liegt an der nördlichen Sanriku-Küste, wo die Geologie von der Oberkreide-Kuji-Gruppe dominiert wird. Das alluviale Tiefland entstand entlang von Flüssen und Meeresterrassen. In den Küstengebieten erstrecken sich Klippen und Küsten-Riffe ins Meer. Der Strand besteht aus Sand und Kies, die eine seltene sedimentäre Umgebung an der nördlichen Sanriku-Küste darstellen, die zu einer Ria-Küste entwickelt ist. Im Tiefland befinden sich Reisfelder und urbane Gebiete.[1]

Im nördlichen Teil befindet sich ein ausgedehntes Mündungsdelta mehrerer Flüsse. In diesen befindet sich das Ortszentrum mit dem Ortsteil Noda mit dem Großteil der Bevölkerung. Der Ortsteil- und damit Dorfname entstammt diesen geografischen Gegebenheiten da no „Grasland“ bedeutet und da „Reisfeld“. Dieser Ortsteil ist wiederum untergliedert in 37 durchnummerierte Unterortsteile, wobei sich einige davon auch im schwach besiedelten Hinterland befinden. Wenige Kilometer weiter südlich befindet sich ein weiteres kleines Delta mit dem Ortsteil Tamagawa (玉川, wörtlich: „Juwelenfluss“) und seinen 5 ebenfalls durchnummerierten Unterortsteilen.

In der Noda-Tamagawa-Mine wurde 1972 erstmals das seltene Mineral Kinoshitalith entdeckt, das in Japan nur noch in Hokkejino (Kamo-chō, Kizugawa) vorkommt.[2]

Noda liegt südlich von Kuji, nordöstlich von Iwaizumi und nördlich von Fudai.

Geschichte

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Die heutige Gemeinde entstand am 1889 im Zuge der landesweiten Gemeindeneuorganisation aus der Zusammenlegung des alten Dorfes Noda mit dem benachbarten Tamagawa.

Erdbeben- und Tsunamikatastrophen

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Aufräumarbeiten nach dem Tsunami 2011 durch US-Soldaten im Rahmen der Hilfsoperation Tomodachi

In der Geschichte wurde das Sanriku-Gebiet an der Pazifikküste der Tōhoku-Region, die dem Japangraben gegenüberliegt, häufig von großen Tsunamis beeinflusst. Zu den bekanntermaßen besonders großen historischen Tsunamis zählen die Tsunamis der Jahre 1611, 1896, 1933 und 2011. Für die Zeit vor dem Tsunami von 1896 stehen keine schriftlichen Aufzeichnungen über große Tsunamis zur Verfügung.[1]

Vergleich der Bilanzen von völlig zerstörten Häusern und Opfern in Noda für die Katastrophen von 1896, 1933, 1960 und 2011[3]
Katastrophenereignis Völlig zerstörte Häuser Zahl der Todesopfer Quelle
Meiji 1896 (Erdbeben und Tsunami) 80 260 [3]
Shōwa 1933 (Erdbeben und Tsunami) 62 8 [3]
Chile 1960 (Erdbeben und Tsunami) 9 0 [3]
Tōhoku 2011 (Erdbeben und Tsunami) 309 38 [3]
Anmerkung: Die Zahl der Todesopfer für die Tōhoku-Katastrophe 2011 errechnet sich aus den Gesamtzahlen der Toten und Vermissten des 153. FDMA-Schadensberichts vom 8. März 2016 abzüglich der Zahlenangaben katastrophenbedingter Todesfälle,[A 1] die von der Wiederaufbaubehörde (Reconstruction Agency, RA) ermittelt wurden.[3]

In Noda drang der Meiji-Sanriku-Tsunami 1896 nach Angaben der lokalen Bevölkerung bis 880 m ins Inland und bis zu einer Höhe von 16 m vor.[1]

Am 11. März 2011 wurde Noda nach dem Tōhoku-Erdbeben von einem Tsunami getroffen, der das Dorfzentrum schwer beschädigte. 311 Wohngebäude wurden vollständig und 168 weitere teilweise zerstört. 39 Menschen wurden getötet.[4][5] Im Überflutungsgebiet lebten 68,9 % der 4.639 Einwohner von Noda. Das Krankenhaus – die einzige medizinische Einrichtung der Stadt – wurde vom Tsunami beschädigt und büßte seine Funktionalität ein.[6] Das Erdgeschoss des Rathauses wurde überschwemmt, und es blieben Tsunamispuren in der Höhe von einem Meter an der Außenwand zurück.[7] Der Tsunami erreichte in der Nähe der Küste von Noda eine Höhe von 22,84 m. Er drang bis zu etwa 720 m landeinwärts und bis zu einer Höhe von 12 m Höhe vor. Da die Wellenbrecher erst nach dem Tsunami von 1896 errichtet wurden, können die Überflutungsdistanzen und Auflaufhöhen der Tsunamis von 1896 und 2011 nicht unmittelbar miteinander verglichen werden.[1]

Wichtigste und einzige Fernstraße ist die Nationalstraße 45 nach Sendai oder Aomori. Es besteht ein Bustransfer mit der nahen Großstadt Kuji über die Kuji-Küstenlinie (久慈海岸線, Kuji kaigansen) der Norunetto Kuji (のるねっとKUJI), eines Gemeinschaftsunternehmens des Busunternehmens Iwate Kenpoku Bus K.K., des Touristikunternehmens Sanriku Kankō K.K. und des Personentransportunternehmens K.K. Hikari Sōgō Kōtsū.

An das Schienennetz ist Fudai über die Kita-Rias-Linie (Nord-Rias-Linie) der Eisenbahngesellschaft Sanriku Tetsudō angebunden. Diese führt zu den Hauptbahnhöfen von Miyako oder Kuji. Die Haltestellen in Noda sind Rokuchū-Noda (陸中野田駅, -eki) und Noda-Tamagawa (野田玉川駅, -eki).

In Noda befindet sich die Grundschule Noda (野田村立野田小学校, Noda-sonritsu Noda shōgakkō), die Mittelschule Noda (野田村立野田中学校, Noda-sonritsu Noda chūgakkō) und die präfekturale technische Oberschule Kuji (岩手県立久慈工業高等学校, Iwate-kenritsu Kuji kōgyō kōtō gakkō), die sich trotz ihres Namens nicht im nahen Kuji befindet.

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Commons: Noda – Sammlung von Bildern
 
Noda-Dorfbüro der Präfektur Iwate
Die Tsunamigefährdungskarte beruht mit ihren Tsunamiüberflutungsangaben auf drei Tsunami-Simulationen (1. historischer Meiji-Sanriku-Tsunami, 2. historischer Showa-Sanriku-Tsunami und 3. vorhergesagter Miyagi-Oki-Erdbeben-Tsunami). Die Karte des Kokudo Chiriin (国土地理院, Geographical Survey Institute=GSI) ist im Maßstab 1:25000 erstellt und für den Ausdruck im Papierformat A3 bestimmt. Die Studie zur Schadensprognose wurde von der Präfektur Iwate im Jahr 2003 und 2004 durchgeführt.
  • 10万分1浸水範囲概況図, 国土地理院 (Kokudo Chiriin, Geospatial Information Authority of Japan, ehemals: Geographical Survey Institute = GSI), www.gsi.go.jp: 地理院ホーム > 防災関連 > 平成23年(2011年)東北地方太平洋沖地震に関する情報提供 > 10万分1浸水範囲概況図:
Das GSI veröffentlicht an dieser Stelle eine Landkarte mit Noda (浸水範囲概況図4), auf der die vom Tōhoku-Tsunami 2011 überfluteten Gebiete auf Grundlage von Auswertungen von Luftbildern und Satellitenaufnahmen eingezeichnet sind, soweit dies möglich war.

Einzelnachweise

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  1. a b c d Taiga Inoue, Kazuhisa Goto, Yuichi Nishimura, Masashi Watanabe, Yasutaka Iijima, Daisuke Sugawara: Paleo-tsunami history along the northern Japan Trench: evidence from Noda Village, northern Sanriku coast, Japan. In: Progress in Earth and Planetary Science. Band 4, Nr. 1, 2017, S. 15 S. (article id. #42), doi:10.1186/s40645-017-0158-1. (Online veröffentlicht am 28. Dezember 2017). Lizenz: Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0).
  2. 貴治康夫: 法花寺野のマンガン鉱物. In: 京都府 レッドデータブック/Red Data Book of Kyoto Prefecture. Präfektur Kyōto, abgerufen am 16. Juni 2013 (japanisch).
  3. a b c d e f Tadashi Nakasu, Yuichi Ono, Wiraporn Pothisiri: Why did Rikuzentakata have a high death toll in the 2011 Great East Japan Earthquake and Tsunami disaster? Finding the devastating disaster’s root causes. In: International Journal of Disaster Risk Reduction. Band 27, 2018, S. 21–36, doi:10.1016/j.ijdrr.2017.08.001. (Online veröffentlicht am 15. August 2017). Mit Verweis auf: Tadashi Nakasu, Yuichi Ono, Wiraporn Pothisiri: Forensic investigation of the 2011 Great East Japan Earthquake and Tsunami disaster: a case study of Rikuzentakata, Disaster Prevention and Management, 26 (3) (2017), S. 298–313, DOI: 10.1108/DPM-10-2016-0213.
  4. 東日本大震災 図説集. In: mainichi.jp. Mainichi Shimbun-sha, 20. Mai 2011, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 22. Juni 2011; abgerufen am 19. Juni 2011 (japanisch, Übersicht über gemeldete Tote, Vermisste und Evakuierte).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/mainichi.jp
  5. 平成23年(2011年)東北地方太平洋沖地震(東日本大震災)について(第157報) (Memento vom 18. März 2018 auf WebCite) (PDF (Memento vom 18. März 2018 auf WebCite)), 総務省消防庁 (Fire and Disaster Management Agency), 157. Bericht, 7. März 2018.
  6. Shinichi Omama, Yoshihiro Inoue, Hiroyuki Fujiwara, Tomohiko Mase: First aid stations and patient demand in tsunami-affected areas of Iwate Prefecture following the Great East Japan Earthquake. In: International Journal of Disaster Risk Reduction. Band 31, 2018, S. 435–440, doi:10.1016/j.ijdrr.2018.06.005. (Erstmals online verfügbar am 12. Juni 2018). Lizenz: Creative Commons Attribution-NonCommercial-NoDerivatives 4.0 International (CC BY-NC-ND 4.0).
  7. 東日本大震災:廃材から家財捜索 「裸一貫から出直し」野田村の81歳男性 /岩手 („Großes Ostjapanisches Erdbeben: Man sucht nach Hab und Gut im Abfallholz, ‚neuer Anfang aus der Mittellosigkeit‘ nach den Worten eines 81-jährigen Einwohners von Noda / Iwate“). In: mainichi.jp. Mainichi Shimbun-sha, 15. März 2011, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 18. März 2011 (japanisch).@1@2Vorlage:Toter Link/mainichi.jp (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.

Anmerkungen

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  NODES
INTERN 4