Olaf Metzel (* 14. Februar 1952 in Berlin) ist ein deutscher Bildhauer und Objektkünstler. Provokation als Denkanstoß ist für ihn Teil seiner Kunst. Für seine Skulpturen verwendet er auch Teile, die als Schrott gelten, wie Absperrgitter beim „Randale-Denkmal“ in Berlin oder ausrangierte Stadionsitze beim Fußball-Projekt „Auf Wiedersehen“ in Nürnberg. In beiden Fällen kam es zu erheblichen Protesten in den jeweiligen Städten, was in Berlin zu einer Verlagerung der Skulptur führte.

Olaf Metzel (2020)
Stammheim (1984). Stuttgart
13.4.1981 auf dem EUREF-Campus in Berlin-Schöneberg

Von 1971 bis 1977 studierte er an der Freien Universität Berlin an der Universität der Künste Berlin.

1984 war er auf der Gruppenausstellung Von hier aus – Zwei Monate neue deutsche Kunst in Düsseldorf vertreten. 1987 nahm er an der documenta 8 in Kassel und an Skulptur.Projekte in Münster teil. Im selben Jahr besuchte er die Deutsche Akademie Rom Villa Massimo. 1997 war er ein weiteres Mal bei den Skulptur.Projekte vertreten.[1]

1994 erhielt er den Arnold-Bode-Preis in Kassel und 1996 den Wilhelm-Loth-Preis der Stadt Darmstadt.

Seit 1990 ist Metzel Professor für Bildhauerei an der Akademie der Bildenden Künste München, wo er von 1995 bis 1999 Rektor war. 2012 kuratierte er die Ausstellung Circus Wols in der Weserburg Museum für moderne Kunst in Bremen.[2]

Metzel lebt in München.

Werke (Auswahl)

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Meistdeutigkeit (1993). Vor dem Neuen Plenarsaal, Bonn
  • 1981 „Boeckhstr. 7, 3. OG“ in Berlin-Wedding (Kunstaktion: Zerstörung eines Fabrikgebäudes)
  • 1982 „Türkenwohnung Abstand 12 000 DM VB“ in Berlin (Kunstaktion)
  • 1984 „Stammheim“ in Stuttgart
  • 1987 13.4.1981 (Randale-Denkmal), Berlin (als Teil des Skulpturenboulevards am Kurfürstendamm, nach Protesten entfernt und im November 2001 neben dem ehemaligen Eierkühlhaus, Stralauer Allee, das kurz darauf zur Universal-Music-Group-Zentrale wurde, wieder aufgebaut.)[3]. Inzwischen steht es auf dem EUREF-Gelände.[4]
  • 1993 „Meistdeutigkeit“ in Bonn (vor dem Abgeordneteneingang des Plenarsaalgebäudes, Skulptur aus verzinktem Stahl)
  • 1999 „Turbokapitalismus“ in Berlin (Haus am Waldsee, Skulptur aus Stahlrohren)
  • 2000 „Nicht mit uns“ in München-Riem (Willy-Brandt-Platz, volkstümlicher Name „Riem-Reibe“, zeitweise wegen Platzumbau abgebaut, seit 2005 wieder vorhanden)
  • 2002 „Die Reise nach Jerusalem“ in München, Pinakothek der Moderne
  • 2003 „Doppelrolle“ in Freiburg (Technische Fakultät der Universität Freiburg)
  • 2005 Cash Flow, Aluminium und Acryl 765 × 500 cm im Eingangsbereich des IBC, Frankfurt am Main
  • 2006 „Auf Wiedersehen“ in Nürnberg. Skulptur aus getürmten Stadionsitzen auf dem „Schönen Brunnen“ im Rahmen eines DFB-Kunstprojekts zur Fußball-WM 2006
  • 2007 „Turkish Delight“ (Bronzeskulptur). Stand anfangs vor der Kunsthalle in Wien, wurde nach Vandalismus hereingenommen. Die Skulptur gehörte zur Ausstellung „60 Jahre, 60 (beste) Werke“ Deutschlands.
  • 2010 Hartz IV wird 5, Happening
  • 2013 „Noch Fragen?“. Lesesaal der Staatsbibliothek zu Berlin.
  • „Erst rechts, dann links, dann immer geradeaus“ (Installation), München, U-Bahnhof Olympia-Einkaufszentrum[5]
  • 2022 „Umsonst und draußen“, Brunnenskulptur auf dem Bauhausplatz im Domagkpark, München.[6]

Ausstellungen (Auswahl)

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Reflexionswand. Münster
 
Schicht im Schacht (Turm für Duisburg) (2009/2010), Lichtkunstwerk zur Kulturhauptstadt 2010

Auszeichnungen

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Commons: Olaf Metzel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Olaf Metzel, 1997
  2. Peter Groth: Ein Zirkus voller Sinnlichkeit. In: Weser Kurier v. 25. Februar 2012, S. 22
  3. 13.4.1981 am Standort von Olaf Metzel
  4. 13.4.1981 Randale-Gitter, Randale-Denkmal
  5. https://www.u-bahn-muenchen.de/netz/bahnhoefe/ok/
  6. Stefan Simon: Domagkpark in München: Ein Brunnen wie aus einer Wetten-dass-Wette. Abgerufen am 22. April 2022.
  7. Preisverleihung 2016. Abgerufen am 10. Juli 2017.
  8. BAdSK: Olaf Metzel
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