POSCO
POSCO (Pohang Iron and Steel Company) ist ein Stahlhersteller aus Südkorea mit Sitz in Pohang.
Pohang Iron and Steel Company
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Rechtsform | Aktiengesellschaft |
ISIN | US6934831099 |
Gründung | 1968 |
Sitz | Pohang, Südkorea |
Leitung | Oh-Joon Kwon[1] |
Mitarbeiterzahl | 37.225[1] |
Umsatz | 64,759 Bio. KRW (44,16 Mrd. Euro)[1] |
Branche | Stahlindustrie |
Website | www.posco.com |
Stand: 31. Dezember 2014 |
Koreanische Schreibweise | |
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Koreanisches Alphabet: | 포스코 |
Revidierte Romanisierung: | Poseuko |
McCune-Reischauer: | P'osŭk'o |
Das Unternehmen war 2015 der viertgrößte Erzeuger von Stahl in der Welt mit einer Jahresproduktion von 42 Millionen Tonnen (Stand: 2015)[2]. Das Unternehmen ist im KOSPI an der Korea Exchange gelistet.
POSCO betreibt zwei Stahlwerke an den Standorten Pohang und Gwangyang in Südkorea. Daneben betreibt POSCO das Gemeinschaftsunternehmen USS-POSCO Industries mit der US Steel aus Pittsburgh (Pennsylvania).
Im Juni 2005 unterzeichnete POSCO mit der bundesstaatlichen Regierung von Orissa (Indien) ein Memorandum. Darin verpflichtete sich POSCO 12 Milliarden US-Dollar zu investieren, um ein integriertes Stahlwerk mit vier Hochöfen zu konstruieren. Den Auftrag für dieses Projekt erhielt die VOEST-Alpine Industrieanlagenbau in Linz.
Unternehmensgeschichte
BearbeitenIn den 1960er Jahren kam die südkoreanische Regierung unter dem damaligen Präsidenten Park Chung-hee zu der Erkenntnis, dass das Land aus eigener Kraft Stahl und integrierte Stahlprodukte für die wirtschaftliche Entwicklung im Land benötige. 1972 begann die Produktion von POSCO mit 39 Beschäftigten.
Das Wachstum des Unternehmens in den kommenden Jahrzehnten war immens. In den 1980er Jahren war POSCO bereits das fünftgrößte Stahlunternehmen in der nichtkommunistischen Welt mit einer Jahresproduktion von annähernd 12 Millionen Tonnen.
Infolge seiner Privatisierungspolitik seit 1987 hat der südkoreanische Staat seinen Anteil am Unternehmen reduziert. 1998 hielt er noch ca. 20 % der Firmenanteile; über 50 % werden von ausländischen Investoren gehalten.
Anfang 2016 litt die POSCO-Gruppe wie andere Stahlhersteller weltweit unter dem Preisdumping. Die Stahlproduzenten in China drückten wegen der Überkapazität den Exportpreis erheblich nach unten. Darauf zogen die südkoreanischen und japanischen Stahlproduzenten nach. Die USA reagierte bereits mit einer Sondersteuer auf Importstahl.[3] POSCO versucht daher seit einigen Jahren neue Geschäftsfelder im grünen Sektor zu erschließen. So bietet das Unternehmen leichte aber trotzdem feste Stahlbleche (POSCO Body Concept-Electric Vehicle Stahlbleche) für die Autoproduktion, die eine Gewichtsersparnis von über 26 % ermöglichen soll. Außerdem errichtet das Unternehmen in Argentinien eine Fabrik für reines Lithium um die hohe Nachfrage nach Lithium-Ionen-Akkus zu befriedigen. Anfang 2017 startete das Unternehmen die weltweit erste Lithium-Recyclinganlage. Dabei wird Lithiumphosphat aus alten Lithium-Ionen-Akkus durch das von POSCO patentierte Verfahren in Lithiumcarbonat, ein Vorprodukt für Lithium, umgewandelt. Die neue Fabrik in Gwangyang/Südkorea hat eine Jahresproduktionskapazität von 2.500 Tonnen.[4][5]
Geschäftsbereiche
BearbeitenDie POSCO-Gruppe ist wie die anderen Konglomerate im Land in verschiedenen Geschäftsbereichen tätig. Anders als bei den anderen Jaebeols wird die Mehrheit der Gruppe jedoch nicht von der Gründerfamilie allein kontrolliert. Zu den Geschäftsbereichen der Gruppe gehören:
- Stahl
- Ingenieurwesen & Bauindustrie
- Handel
- Information- und Kommunikationstechnik (ICT)
- Energie
- Materialwissenschaften
- Dienstleistungen
Siehe auch
BearbeitenWeblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b c Form 20-F (Annual report)
- ↑ Top steel-producing companies. World Steel Association, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 14. September 2017; abgerufen am 27. April 2017 (englisch). Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ US slaps China steel imports with fivefold tax increase. BBC, 18. Mai 2016, abgerufen am 11. Juni 2016 (englisch).
- ↑ Jung Min-hee: Urban Lithium Mine POSCO Starts Commercial Lithium Production for First Time in the World. Business Korea, 8. Februar 2017, abgerufen am 10. Februar 2017 (englisch).
- ↑ Moon Ji-woong: Posco begins commercial lithium carbonate production in Korea. Pulse News, 7. Februar 2017, abgerufen am 10. Februar 2017 (englisch).