Der Panhard 165/175 AMD TOE war ein ab etwa 1930 in den Kolonien verwendeter französischer Panzerspähwagen mit Allradantrieb.

Panhard 165/175 AMD TOE
Panhard 165/175 AMD TOE, Rißzeichnung

Panhard 165/175 AMD TOE, Rißzeichnung

Basisinformation
Hersteller Panhard
Modell Panhard 165/175 AMD TOE
Produktionszeit 1930–1932
Varianten Panhard 165 CBP
Vorgängermodell White-Laffly TBC AMD
Besatzung 4
Technische Daten [1]
Eigengewicht 6,75 t
Nutzlast .
Länge 5,00 m
Breite 2,00 m
Höhe 2,76 m
Radstand 3,04 m
Spurweite vo. 1,76 m, hi. 1,69 m
Motor 4-Zylinder-Ottomotor Panhard 4,85 l
Drehmoment .
Leistung 86 PS (63 kW)
Geschwindigkeit 65 km/h
Verbrauch 30 Liter/Std.
Leistungsgewicht .
Kraftstoffvorrat 242 l
Reichweite 600 km
Getriebe 2× 4V, 1R
Antriebsformel 4×4
Bereifung 1150×130 Vollgummi
AMD Panhard TOE

Geschichte

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Bereits um 1925 hatte Panhard auf der Basis seiner schweren PKW diverse Panzerspähwagen entwickelt: Der Panhard X48 war ein aus dem PKW Panhard X41 entwickelter Prototyp. Die Panzerung bestand aus Weichstahl. Er hatte einen Drehturm mit der Einbaumöglichkeit für ein MG, vier Mann Besatzung (davon zwei Fahrer: einen für die Vorwärts- und einen für die Rückwärtsfahrt), wog vier Tonnen und wurde 1926–1927 ausgiebig getestet. Er blieb als Einzelstück bis Ende der 1930er Jahre als Kommandeursfahrzeug bei der Truppe[2]. Das Fahrzeug hatte allerdings noch keinen Vierradantrieb.[3]

Von einem weiteren Fahrzeug, Panhard X 46, entstanden vier Stück: Ein 1928 getesteter Prototyp und drei Serienfahrzeuge 1929. Es handelte sich um ein vollgepanzertes Fahrzeug, dessen Kampfraum aber oben offen war. Die drei Serienfahrzeuge waren zunächst in Südalgerien bei Colomb Bechar eingesetzt, ab 1934 in und um Oran[4].

Aufbauend auf den Erfahrungen mit diesen Typen, schuf die Firma Panhard 1928 den Panhard 165. Das erste Fahrzeug wurde 1929 geliefert und umfassend erprobt, weitere 20 Fahrzeuge folgten 1930. Sie erhielten die Bezeichnung „AMD TOE“ (Automitrailleuse de découverte théatres d' opérations exterieurs = bewaffnetes Aufklärungsfahrzeug für Übersee-Gebiete). Die Autos hatten eine Panzerung aus Weichstahl von maximal 9 mm Stärke.

1931 erschien eine Variante ohne Turm mit geschlossenem Kampfraum als Mannschaftstransportfahrzeug zum Transport von 10 Mann unter Panzerschutz, diese Variante hieß Panhard 165 CBP (Camion blindé Panhard = gepanzerter LKW Panhard). Von dieser Variante wurden ebenfalls 20 Stück gebaut[5]. dieses Fahrzeug wird häufig auch fälschlich als „Panhard 179“ bezeichnet[6]. Diese Bezeichnung ist indessen falsch: „Panhard voiture spéciale 179“ war eine Militär-Variante des LKW Panhard K34.[7]

Der 1932 gebaute Panhard 175 hatte eine Panzerung aus vergütetem Stahl, ein anders übersetztes Getriebe und eine verstärkte Hinterradaufhängung. Von dieser Variante wurden 18 Stück gebaut, ferner 1934 ein einzelnes Fahrgestell ohne Aufbau.

Der Einsatz der Fahrzeuge erfolgte ausschließlich in den Kolonien, vor allem in Französisch-Marokko, bis etwa 1938[8]. 1939 waren noch 32 Fahrzeuge in Nordafrika im Einsatz, im Juni 1941 hatte das 3. Regiment Afrikanische Jäger (Chasseurs d' Afrique, RCA) in Constantine noch 18 Fahrzeuge im Bestand, das 5. Regiment Chasseurs d' Afrique in Algier noch 4 Stück[9]. Im französischen Mutterland wurde das Fahrzeug nicht eingeführt, sondern stattdessen ab etwa 1935 der modernere Panhard 178.

Der Vierzylindermotor hatte eine Bohrung von 105 und einen Hub von 140 mm, woraus sich ein Hubraum von 4849 cm³ errechnet, und leistete 86 PS. Er hatte –wie alle Panhard-Motoren der damaligen Zeit– Schieber statt Ventilen und wurde in zahlreichen Panhard-Automobilen, unter anderem auch im LKW Panhard K34 verwendet.

Der drehbare Turm enthielt eine 37-mm-Hotchkiss-SA-Kanone mit 194 Schuss und ein achsparalleles MG Typ MAC3 mit 3900 Schuss[10].

Literatur

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  • François Vauvillier: Tous les Panhard militaires 1914–1940. Histoire et Collections, Paris 2022, ISBN 979-1-03801268-4 (zit. als „Vauvillier, Panhard“).
  • François Vauvillier: Tous les blindés de l' armée française 1914–1940. Histoire et Collections, Paris 2014, ISBN 978-2-35250-321-7 (zit. als „Vauvillier, Blindes“).
  • François Vauvillier, Jean-Michel Touraine, Jean Restrayn, Paul Berliet: L'automobile sous l'uniforme 1939–40. Massin, Paris 1992, ISBN 2-7072-0197-9 (zit. als „Vauvillier/Touraine“).
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Commons: Panhard 165/175 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Vauvillier, Panhard S. 59
  2. Vauvillier, Panhard S. 58
  3. Bart H. Vanderveen: The Observer's Army Vehicles Directory to 1940. London/ New York 1974, S. 103: Das dort behandelte Fahrzeuig ist fälschlich mit „Panhard 165/175“ bezeichnet, behandelt indessen den Panhard X48, wie aus dem Vergleich der Abbildung und der angegebenen technischen Daten sich ergibt.
  4. Vauvillier, Panhard S. 58
  5. Vauvillier, Panhard S. 60
  6. https://www.tanks-encyclopedia.com/ww2/france/Panhard-179.php
  7. Vauvillier, Panhard S. 34
  8. Vauvillier, Blindés S. 95
  9. Vauvillier, Moteurs en Afrique 1920–1942, in: Histoire de guerre, blindés & matériel. No. 77, S. 68ff
  10. Vauvillier, Panhard S. 58
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