Pfauenkuckuck
Der Pfauenkuckuck (Dromococcyx pavoninus) ist eine Kuckucksart in Südamerika.
Pfauenkuckuck | ||||||||||||
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Pfauenkuckuck (Dromococcyx pavoninus) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Dromococcyx pavoninus | ||||||||||||
Pelzeln, 1870 |
Merkmale
BearbeitenDer Pfauenkuckuck wird etwa 27–30,5 cm groß. Es gibt keinen Geschlechtsdimorphismus. Das Gefieder ist oberseits dunkelgrau bis braun gefärbt, wobei das Deckgefieder bis zum Ende der auffallend breiten Schwanzfedern reicht. Die Alula sind ebenfalls auffallend groß. Das Kopfgefieder und die Haube sind kastanienbraun gefärbt, der Hinteraugenstreif sowie das Brustgefieder sandfarben.[1]
Verbreitung
BearbeitenDer Pfauenkuckuck kommt südlich der Anden in Brasilien, Bolivien, Peru, Venezuela, Guyana sowie in Paraguay vor, wobei das Verbreitungsgebiet stark fragmentiert ist.[1] Eine Populationsgrößenschätzung liegt nicht vor, jedoch wird seitens der IUCN aufgrund des großen Verbreitungsgebietes von keiner Gefährdung der Art ausgegangen.
Lebensweise
BearbeitenDer Pfauenkuckuck kommt in immergrünen Wäldern, Galeriewäldern und Trockenwäldern mit dichtem Unterwuchs vor. Die solitär lebenden Kuckucke bewegen sich meist am Boden und in der unteren Strauchschicht fort. Bei Gefahr flüchtet der Pfauenkuckuck häufiger rennend, anstatt zu fliegen. Hierauf verweist auch der Gattungsname Dromococcyx, der sich aus den griechischen Worten für „rennen“ (dromos) und „Kuckuck“ (kokyx) zusammensetzt. Höhere Bereiche des Waldes werden meist nur zum Gesang aufgesucht.
Bevorzugte Nahrung sind Zikaden, Ohrwürmer, Schaben, Spinnentiere und Skorpione, welche vom Waldboden gesammelt werden.
Wie die andere Dromococcyxart, der Fasanenkuckuck, ist der Pfauenkuckuck ein Brutparasit. Bekannte Wirtsvögel sind der Olivgrauer Würgerling (Dysithamnus mentalis), der Ockergesicht-Todityrann (Todirostrum plumbeiceps) und der Ohrfleck-Zwergtyrann (Myiornis auricularis).[2][3]
Etymologie und Forschungsgeschichte
BearbeitenDie Erstbeschreibung des Pfauenkuckucks erfolgte 1870 durch August von Pelzeln unter dem wissenschaftlichen Namen Dromococcyx pavoninus. Als Fundort gab er Araguay, Engenho Das Lajes und Arimani in Brasilien an.[4] 1832 führte Maximilian zu Wied-Neuwied die für die Wissenschaft neue Gattung Dromococcyx ein.[5] Dieser Begriff leitet sich von δρομος, τρεχω dromos, trekhō für Renner, rennen und κοκκυξ, κοκκυγος coccyx, coccygos für Kuckuck ab.[6] Der Artname pavoninus hat seinen Ursprung in lateinisch pavoninus, pavo, pavonis ‚Pfau ähnlich, Pfau‘.[7] Alfred Laubmann nannte Arnaldo de Winkelried Bertoni lange als einzige Quellennachweis für Paraguay. Später erreichte ihn von Adolf Neunteufel (1909–1979) ein Balg aus Campichuelo im Osten des Landes.[8]
Literatur
Bearbeiten- Johannes Erritzøe, Clive F. Mann, Frederik Brammer, Richard A. Fuller: Cuckoos of the World. Christopher Helm, London 2012, ISBN 978-0-7136-6034-0.
- Alfred Laubmann: Die Vögel von Paraguay. Band 1. Strecker und Schröder, Stuttgart 1939, S. 193 (google.de).
- Robert Berkeley Payne: The Cuckoos (Bird Families of the World Nr. 15). Oxford University Press, Oxford 2005, ISBN 0-19-850213-3.
- August von Pelzeln: Zur Ornithologie Brasiliens. Resultate von Johann Natterers Reisen in den Jahren 1817 bis 1835. A. Pichler’s Witwe & Sohn, Wien 1868 (biodiversitylibrary.org).
- Maximilian zu Wied-Neuwied: Beiträge zur Naturgeschichte von Brasilien. Band 4. Im Verlage des Landes-Industrie-Comptoirs, Weimar 1832 (biodiversitylibrary.org).
Weblinks
Bearbeiten- Dromococcyx pavoninus in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2024.1. Eingestellt von: BirdLife International, 2018. Abgerufen am 2. Januar 2025.
- Factsheet auf BirdLife International
- Pfauenkuckuck (Dromococcyx pavoninus) auf eBird.org
- Pfauenkuckuck (Dromococcyx pavoninus) bei Avibase
- Dromococcyx pavoninus im Integrated Taxonomic Information System (ITIS)
- xeno-canto: Tonaufnahmen – Pfauenkuckuck (Dromococcyx pavoninus)
- Pavonine Cuckoo (Dromococcyx pavoninus) in der Encyclopedia of Life. (englisch).
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b Erritzoe et al. S. 121
- ↑ Erritzoe et al. S. 122
- ↑ Payne S. 191
- ↑ August von Pelzeln (1870), S. 270.
- ↑ Maximilian zu Wied-Neuwied (1832), S. 351.
- ↑ Dromococcyx The Key to Scientific Names Edited by James A. Jobling
- ↑ pavoninus The Key to Scientific Names Edited by James A. Jobling
- ↑ Alfred Laubmann (1939), S. 193