Pontivy [pɔ̃tivi] (Pondi auf Bretonisch) ist eine französische Gemeinde mit 14.774 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Morbihan in der Region Bretagne. Sie ist Unterpräfektur des gleichnamigen Arrondissements, Hauptort des gleichnamigen Kantons und Sitz des Gemeindeverbandes Pontivy Communauté.

Pontivy
Pondi
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Pontivy (Frankreich)
Pontivy (Frankreich)
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Staat Frankreich
Region Bretagne
Département (Nr.) Morbihan (56)
Arrondissement Pontivy (Unterpräfektur)
Kanton Pontivy (Hauptort)
Gemeindeverband Pontivy Communauté
Koordinaten 48° 4′ N, 2° 58′ WKoordinaten: 48° 4′ N, 2° 58′ W
Höhe 48–192 m
Fläche 24,85 km²
Einwohner 14.774 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 595 Einw./km²
Postleitzahl 56300
INSEE-Code
Website https://ville-pontivy.bzh/
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Rue du fil in Pontivy

Geographie

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Canal de Nantes à Brest in Pontivy

Pontivy liegt am Fluss Blavet, seinem Zufluss Saint-Niel sowie am Canal de Nantes à Brest, der hier in den Blavet einmündet.

Geschichte

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Der Tumulus von Nillizien stammt aus der Eisenzeit.

Der Mönch Ivy gründete Pontivy im 7. Jahrhundert. Er ließ eine Brücke über den Blavet bauen, die der Stadt ihren Namen gab. Am 18. Brumaire des Jahres XII der Revolution (9. November 1804) wurde der Name der Stadt in Napoléonville geändert. Nach dem Sturz Napoleons I. hieß sie wieder Pontivy, dann Bourbonville, dann erneut einige Jahre (unter Napoléon III.) Napoléonville und seit 1870 wieder Pontivy.

Am 6. April 1940 verfügte Albert Lebrun, der Präsident der französischen Republik, in einem Dekret die Isolierung von Nomaden[1] an besonderen Orten unter Polizeiaufsicht.[2] Begründet wurde dies mit einem angeblichen Risiko, das in Kriegszeiten von „Nomaden“ ausgehe. Im Zuge des Vorrückens der deutschen Wehrmacht kam es dann in der zweiten Hälfte des Jahres 1940 zur Zwangsvertreibung der Sinti und Roma aus dem Elsass, und am 4. Oktober 1940 ordnete der Oberbefehlshaber des Heeres schließlich die zwangsweise „Überführung“ von Sinti und Roma in „Sammellager“ an.[3] In diesem Kontext entstand auch in Pontivy ein temporäres Nomaden-Lager, über dessen Existenz aber keine Primärquellen vorliegen.[4] Der Historiker Jaques Sigot benennt als Quelle für das unter dem Namen Camp de Toulboubou bekannt gewordene Internierungslager einen Brief des Leiters des Internierungslagers Moisdon-la-Rivière vom 25. November 1940, in dem dieser über die Ankunft von 116 Nomaden aus Pontivy berichtete. Diese 116 Menschen, 32 Männer, 28 Frauen und 56 Kinder, sollen ursprünglich aus Vannes und Lorient gestammt haben.[5]

Wo in Ponify sich das Lager befunden hat, ist unklar. Die Historikerin Marie-Christine Hubert[6] verortete es in einem verlassenen Schloss, während es nach einer Auskunft des städtischen Archivars nie ein Schloss auf dem Gelände von Toulboubou gegeben habe.[4] Dort befindet sich heute eine Sportanlage, und nichts erinnert mehr an das Nomaden-Lager.[7]

Im Februar 2016 war Pontivy eine von 13 Gemeinden, die der Stufe 3 der Charta Ya d’ar brezhoneg zur Förderung der bretonischen Sprache angehörten.

Sehenswürdigkeiten

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Château de Pontivy

Siehe auch: Liste der Monuments historiques in Pontivy

Städtepartnerschaften

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Ferner ist Pontivy Gründungsmitglied des Bundes der europäischen Napoleonstädte.

Verkehrsanbindung

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Die Departementstrassen D764 und D768 kreuzen sich bei der Stadt. In Pontivy treffen sich die Bahnstrecken aus Saint-Brieuc und aus Auray. Erstere wird im Personenverkehr gar nicht befahren und ist im weiteren Verlauf unterbrochen, letztere nur von einigen touristischen Zügen. Auch zwei Strecken der ehemaligen Chemins de fer du Morbihan führten durch Pontivy.

Persönlichkeiten

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Ereignisse

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Literatur

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  • Le Patrimoine des Communes du Morbihan. Flohic Editions, Band 2, Paris 1996, ISBN 2-84234-009-4, S. 736–745.
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Commons: Pontivy – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Nomades, Tsiganes und Manouches sind im Französischen auch aktuell benutzte Begriffe für Menschen, die im Deutschen zumeist als Sinti und Roma bezeichnet werden.
  2. Ouest-France: Des Tziganes internés dans un camp à Montsûrs, ouest-france.fr, 27. Mai 2014
  3. Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma: Entstehung des Lagers Saliers
  4. a b Eliezer Schilt: Pontivy
  5. Jacques Sigot: Les Camps
  6. Marie-Christine Hubert
  7. Paul Louault: Pontivy. Le nouveau stade de Toulboubou sous le feu des projecteurs, 27. Januar 2022 (Online auf ouest-france.fr)
  8. Städtepartnerschaften der Gemeinde (Memento des Originals vom 23. Februar 2010 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.pontivy-cite-internationale.com
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