Portugiesische Literatur

Literatur Portugals und portugiesischsprachig

Portugiesische Literatur bezeichnet im weitesten Sinne Literatur, die auf Portugiesisch verfasst wurde. Dazu gehört im Wesentlichen die Literatur Portugals, aber auch die Brasiliens, Angolas und Mosambiks, sowie der anderen portugiesischsprachigen Länder. Die Literatur, hier jedoch vor allem die Lyrik, ist die bedeutendste Kunstgattung Portugals und die einzige, die wirkliche Weltgeltung erlangte.

Dieser Artikel behandelt nur die Literatur Portugals. Für brasilianische Autoren siehe unter Brasilianische Literatur, für Literatur Afrikas in portugiesischer Sprache Afrikanische Literatur#Lusophone Literatur.

Mittelalter

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Trovadores – Cancioneiro da Ajuda (13. Jh.)

Im 12./13. Jahrhundert entstanden im Nordwesten der Iberischen Halbinsel literarische Werke auf Galicisch-Portugiesisch, der gemeinsamen Vorläuferin des modernen Portugiesischen und Galicischen. Der älteste bekannte und noch erhaltene literarische Text in galicisch-portugiesischer Sprache ist ein zwischen 1196 und 1216 verfasster Lobgesang des Trobadors João Soares de Paiva (auch Xoán Soares de Pavia, Johã Soares de Paiva).[1]

Die mittelalterliche portugiesische Literatur stand unter dem Einfluss der altprovenzalischen Literatur, die die zu diesem Zeitpunkt in Europa am höchsten entwickelte Literaturtradition besaß.

Nach dem Vorbild der südfranzösischen Trobadordichtung entstanden Gedichte, die in folgende Hauptgattungen eingeteilt werden können:

  • cantigas de amor: das lyrische Ich ist ein Mann, der eine unerreichbare Frau liebt und in den Gedichten den Schmerz darüber äußert
  • cantigas de amigo: das lyrische Ich ist eine Frau, die ihren Schmerz über die Abwesenheit ihres Geliebten und ihre Sehnsucht nach ihm besingt
  • cantigas de escárnio verspotten auf satirische Weise eine Person, ohne diese direkt zu nennen
  • cantigas de maldizer wie cantigas de escárnio, nur viel direkter, zum Teil mit Schimpfworten
  • cantigas de Santa Maria sind Lobgedichte auf Maria, in denen ihre Wundertaten gepriesen werden. Der berühmteste Verfasser solcher Gedichte war der König von Kastilien und León Alfons der Weise (1221–1284).

Die Gedichte wurden ab dem Ende des 13. Jh. abgeschrieben und in sogenannten Cancioneiros gesammelt. Drei dieser Gedichtsammlungen sind bis heute erhalten: Cancioneiro da Biblioteca Vaticana (15. Jh., 1205 cantigas, heute im Vatikan), Cancioneiro Colloci-Brancutti (15. Jh., 1664 cantigas, in der portugiesischen Nationalbibliothek in Lissabon) und der Cancioneiro da Ajuda (13. Jh., 310 cantigas de amor, in der Biblioteca da Ajuda in Lissabon).

 
Cantigas de Amigo des Martim Codax

Daneben gilt auch König Dionysius von Portugal (1279–1325) als ein bedeutender Dichter der Epoche, von ihm sind noch viele Gedichte erhalten. Ein namentlich bekannten Verfasser von cantigas de amigo war Martim Codax, der um 1400 im heute spanischen Vigo lebte und dessen Werk zufällig zu Beginn des 20. Jahrhunderts entdeckt wurde.

Die mittelalterliche portugiesische Literatur hatte Anteil an Stoffen, die in ganz Europa verbreitet waren. Dazu gehörte vor allem die Legende des Heiligen Grals als Teil der Artussage. O livro de José de Arimateia (13. Jh.) erzählt die Geschichte von Joseph von Arimathäa, der nach der Grablegung Christi den Gral von Palästina nach England bringt, wo er auf unbestimmte Zeit bleiben soll. In der Demanda do Santo Graal (ebenfalls 13. Jh.) machen sich die Ritter der Tafelrunde auf, um den Gral zu finden.

Religiöses Schrifttum

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Das wichtigste erhaltene Dokument religiös-ethischer Prägung ist O Horto do Esposo (Der Garten des Bräutigams). Es handelt sich hierbei um eine Sammlung erbaulicher Erzählungen, in denen Christus als Bräutigam im Paradies dargestellt wird, mit dem sich die Seele des Gläubigen vermählt. Die Sammlung enthält Fabeln, Legenden und Berichte von Wundern zur Bekehrung der Ungläubigen. Die Geschichten vermitteln in erzählerischer Form Lehren für das eigene Handeln. Daneben sind einige Heiligenviten sowie Wunder- und Märtyrergeschichten erhalten.

Geschichtsschreibung

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Im 15. Jahrhundert entwickelte sich die portugiesische Historiographie. Vor allem der Historiker Fernão Lopes (~1380–1460) integrierte die bereits vorhandenen Crónica Geral de Espanha (1344) und sogenannte Livros de Linhagem (zw. 1270–1345, episch-mythische Geschichten über historische Personen) in seine Crónica Geral do Reino de Portugal (Allgemeine Chronik des Königtums Portugal), die er um die Regierungszeit Dom Pedros I., Dom Fernandos I. und Dom Joãos I. erweiterte.

Höfische Literatur

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Im Umkreis des Königshofes entstanden Werke, die der Weitergabe von praktischen Informationen dienten: Das Livro de Falcoaria (Buch der Falknerei) und das Livro da Montaria (Buch der Treibjagd) thematisieren die Jagd, die Ensinança de Bem Cavalgar Toda Sela (Unterweisung, jeden Sattel wohl zu reiten) die Reitkunst. Der Leal Conselheiro (Treuer Ratgeber) ist eine Art Handbuch für Adlige. O Livro da Virtuosa Benfeitoria (Buch der tugendhaften Wohltat) ist eine politische Abhandlung über die Frage, welche Aufgaben der König hat. Alle diese Werke entstanden in der Regierungszeit von Dom João I. (1383–1433) und Dom Duarte (1433–1438), die möglicherweise Auftraggeber der Werke waren.

Humanismus und Renaissance

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Luís de Camões

Der Nationaldichter Luís de Camões (1524/25–1579/80) verfasste 1572 das Epos Os Lusíadas, in dem er in lyrischer Form die Entdeckungsfahrten der Portugiesen verherrlichte.[2] Nach ihm wurde das Instituto Camões benannt, das – vergleichbar mit dem Goethe-Institut – weltweit die portugiesische Sprache und Kultur fördert.

Der Dichter Francisco de Sá de Miranda (1485–1558) war durch Aufenthalte in Italien stark von italienischen Einflüssen geprägt. Sein Werk hinterließ nachhaltige Spuren in der portugiesischen Dichtung. Er verfasste daneben auch Theaterstücke.

Eine Reihe weiterer Autoren machte die Renaissance in Portugal zum sogenannten „Goldenen Zeitalter“ portugiesischer Literatur und Kultur:

Religiöse Prosa und Lyrik

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Die religiöse Literatur im katholischen Portugal erreichte vor allem ihre Blütezeit in der Renaissance und dem Barock, Epochen, in denen der Einfluss der Kirche immens war und in denen die Krone ihre Hand schützend über den Klerus hielt. Zahlreiche Geistliche – Kleriker, Priester, Nonnen, Mönche – waren literarisch tätig. Es gab eine geistliche Prosa, die sich vor allem mit biblischen Themen beschäftigte, bedeutende Intendenten waren Amador Arrais und Tome de Jesus. Auch die geistliche Lyrik erfreute sich großer Beliebtheit. Ordensleute wie die Mönche Agostinho da Cruz und Frei Jerónimo Baía sowie die Nonnen Violante do Céu, Maria do Céu und Maria Magdalena da Glória sind die wichtigsten Vertreter der geistlichen Lyrik der Renaissance. Diese Tradition reichte bis Ende des zwanzigsten Jahrhunderts, als Daniel Faria noch ein glühender Vertreter dieser Gattung war.

Barock und Aufklärung

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Der Barock ist vertreten vor allem durch einen Mann – den Pater António Vieira, dessen Predigten (Sermões) zum Wertvollsten der portugiesischen Prosa gehören. Er ist gleichzeitig der bedeutendste Vertreter des portugiesischen Barock. Daneben sind noch die Dichter António Barbosa Bacelar[3] und Francisco Rodrigues Lobo zu erwähnen.

In diese Zeit fallen auch die Liebesbriefe der portugiesischen Nonne Mariana Alcoforado, die – das weiß man heute – nicht von ihr stammen, die an einen französischen Offizier gerichtet waren und bis heute zu den schönsten Liebesbriefen der Weltliteratur zählen.

Francisco Manuel de Melo (1608–1666) schrieb hauptsächlich in spanischer Sprache schrieb, zählt aber zu den bedeutenden Schriftstellern des 17. Jahrhunderts in Portugal.

Der einzige echte Aufklärer Portugals war Luís António Verney, der mit seinen philosophischen, wissenschaftlichen und didaktischen Abhandlungen als Theologe vor allem in Portugal für Aufsehen sorgte. Weitere Autoren, die der portugiesischen Aufklärung zugerechnet werden, sind Manuel Maria Barbosa du Bocage, der durch seine Sonette und seinen Kampf mit der Inquisition bekannt wurde, und der in England lebende Reiseschriftsteller Francisco Xavier de Oliveira.

Romantik

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Alexandre Herculano gilt gemeinhin als Begründer der literarischen Romantik Portugals. Sein Werk ist von immenser Bedeutung zum Verständnis Portugals früherer Epochen. Almeida Garrett war der zweite große Romantiker des Landes. Für das Theater der Romantik war das Werk von Almeida Garrett von eminenter, sogar europäischer Bedeutung. Niemals davor seit der Renaissance oder danach hatte das portugiesische Theater soviel an Bedeutung außerhalb des Landes erfahren. Ein weiterer Dichter der Romantik war Antonio Augusto Soares de Passos.

Die Gesamtheit der Werke der neuromantischen Epigonen Garretts werden als Neogarrettismo etikettiert. Wichtigster Vertreter ist António Nobre.

Realismus, Positivismus, Nationalismus: die Generation von 1870

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Zwischen Romantik und Realismus angesiedelt ist das Werk von Camilo Castelo Branco (1825–1890). Dieser war mit 58 Romanen der bis zum Erscheinen von Eça de Queiros der bedeutendste Romancier, den Portugal hervorgebracht hatte. Sein Leben war so exzentrisch wie sein Werk. Seine Gothic Tales Mistérios de Lisboa (1854) wurden 2010 verfilmt („Die Geheimnisse von Lissabon“).

 
Antero de Quental, ca. 1887
 
Eça de Queiroz, ca. 1882

In den 1860er und 1870er Jahren bildete sich in Opposition zur Romantik in Coimbra eine studentische Vereinigung, die eine kulturelle Erneuerung Portugals anstrebte. In Lissabon bildete sich später eine ähnliche Gruppe, die „Cenáculo“. Unter der Herrschaft Dom Luis I. erstarkte erstmals eine starke republikanische Strömung, die auch eine politische Erneuerung verlangte. Zu dieser Geração de 70 zählten der auf den Azoren geborene, zunächst als romantischer Lyriker und seit den 1870er Jahren als christlich-sozialistisch inspirierter Sozialkritiker bekannt gewordene Antero de Quental (1842–1891) sowie der später ermordete Schriftsteller und Gelehrte Manuel Joaquim Pinheiro Chagas (1842–1895), der den portugiesischen Realismus begründete und dessen monumentales Werk gleichzeitig bedeutend für den portugiesischen Positivismus dieser Zeit wurde.

Der bedeutendste Vertreter des portugiesischen Realismus und der Generation von 1870 ist José Maria Eça de Queiroz (1845–1900). Der stark von der französischen Literatur beeinflusste Autor kritisierte die sozialen Umstände seiner Zeit und erlangte mit seinem Roman O primo Basílio Weltruhm. Abílio de Guerra Junqueiro (1850–1923) wurde als Verfasser nationalistisch-antibritischer Lyrik bekannt. Zu sozialen Fragen äußerte sich Joaquim Pedro de Oliveira Martins (1845–1894). Ramalho Ortigão (1836–1915) verfasste den ersten portugiesischen Kriminalroman.

Der Offizier und Diplomat Abel Botelho war zugleich ein bekannter Schriftsteller. Sein naturalistisches Werk schildert die Lage der Elenden und aus der Gesellschaft Ausgestoßenen. Sein Roman „O Barão de Lavos“ (1891) war das erste Werk der modernen europäischen Literatur, dass sich offen mit Homosexualität auseinandersetzte; die Vorlage war wohl ein Gesellschaftsskandal aus dem Jahr 1881.

Symbolisten und Parnassiens

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Begründer des Symbolismus (Literatur) in Portugal war der Lyriker und Gelehrte Eugénio de Castro e Almeida, ein weiterer Vertreter der Lyriker und „portugiesische BaudelaireGomes Leal (1848–1921). Die teils dekadenten, teils aristokratischen Parnassiens (João Penha, António Feijó, Cesário Verde) gelten als Vorläufer des portugiesischen Modernismo.

Literatur der Vormoderne (Spätes neunzehntes Jahrhundert bis 1930er Jahre)

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Heimat- und Reiseliteratur

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Raul Brandão (1867–1930) war der Chronist des alten Portugal, der vornehmlich Fischer und Landarbeiter der Azoren in seinen Büchern porträtierte und ihnen damit ein Gedächtnis schuf. Aquilino Ribeiro (1885–1963), vielgereister Weltbürger, schuf ein Werk mit heimatlichen Bezügen, dass sich mit der Natur und Landschaft seines Landes auseinandersetzte. José Maria Ferreira de Castro (1898–1974) war in erster Linie Reiseschriftsteller. Seine teils niederschmetternden Erlebnisse und Erfahrungen in Brasilien verarbeitete er zu Romanen und Erzählungen. Seine Werke markieren bereits die Nähe zum späteren Neorealismus (A selva, 1930, dt. Die Kautschukzapfer, 1933), das Lokalkolorit ist jedoch ausgeprägter. Florbela Espanca (1894–1930) war eine melancholische Dichterin; ihr Werk ist vergleichbar mit dem von Sá-Carneiro. Ihre latente Trauer lässt auch an die Saudade denken.

Saudosismo

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Titelseite der Nr. 4 (1912) von A Águia, dem Organ der Renascença Portuguesa

Der Saudosismo bezeichnet in der portugiesischen Literaturgeschichte eine Bewegung der Erneuerung der portugiesischen Dichtung wie auch der portugiesischen Nation (Renascença Portuguesa). Die 1912 in Porto gegründete Vereinigung entstand als Reaktion auf die Gründung der Republik 1910 und das damit verbundene Gefühl der Demoralisierung; ihr Schaffen erreichte einen Höhepunkt in der zweiten Dekade des 20. Jahrhunderts. Ihre Zeitschrift A Águia („Der Adler“) existierte von 1912 bis 1932.

Die Werke der Bewegung waren durch einen für Portugal typischen melancholischen Stil charakterisiert, der mystisch-pantheistische Züge trägt. Der Begriff leitet sich von portugiesisch saudade her, was nur ungefähr mit Sehnsucht, Schwermut übersetzt werden kann.

Ihr bedeutendster Vertreter war Teixeira de Pascoaes (1877–1952), ein weiterer der Philosoph Leonardo Coimbra (1883–1936). Auch der nach Luís de Camões als bedeutendster Lyriker Portugals geltende Fernando Pessoa (1888–1935) war eine Zeit lang Anhänger dieser Richtung, wandte sich dann aber der entschiedenen Avantgarde zu, die sich 1915 um die kurzlebige Zeitschrift Orpheu versammelte.

Renascença Portuguesa, Integralismus und Faschismus

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Vor allem drei Dichter waren es, die zunächst vom katholischen, an Monarchie und Ständestaat orientierten Integralismus und später auch vom Faschismus als bedeutende Dichter gefeiert wurden: António Sardinha, jung verstorben, Verbreiter rassistischer Theorien und epigonaler Anhänger der Monarchie, Afonso Lopes Vieira, ein Vertreter des Neogarretismo, als Anhänger der konservativen Revolution Mitglied der 1912 in Porto gegründeten Bewegung der Renascença Portuguesa um die Zeitschrift A Águia, Autor völkischer Gedichte und ein Pionier des portugiesischen Films, sowie der neogarretistische Lyriker António Correia de Oliveira, ebenfalls ein Mitarbeiter von A Águia, der mehrfach für den Literaturnobelpreis vorgeschlagen wurde und zu einer Art offiziellem Dichter des Estado Novo avancierte. Auch sein Werk lässt sich teilweise dem Saudosismo zuordnen.

Erster Modernismo

In der portugiesischen Literatur unterscheidet man die Zeiten des ersten und zweiten Modernismo. Der erste Modernismus war der vom Symbolismo geprägte Versuch, sich von überlieferten und veralteten Traditionen der portugiesischen Literatur und Kultur abzugrenzen. Er führte vor allem in der Lyrik zum Anschluss an die europäische Avantgarde. Bedeutende Vertreter waren Fernando Pessoa, der bei seinem Tod 30.000 fliegende Blätter hinterließ, die er als Buch publizieren wollte, die aber erst 1982 erschienen, ferner Mário de Sá-Carneiro und José Sobral de Almada Negreiros, hier in seiner Eigenschaft als Schriftsteller.

Pessoa prägte eine Reihe von -ismen, Theoretisierungen, die nur in der portugiesischen Literaturgeschichte bekannt und benutzt wurden:

  • Paulismo, abgeleitet von Pauis (Land), dem Anfangswort eines seiner Gedichte. Diese avantgardistische Bewegung, die er 1913 gründete, ist gekennzeichnet durch die Beschreibung vager und diffuser Eindrücke von dämmrigen Landschaften, die häufige Verwendung von Synästhesien, syntaktisch ungewöhnlichen Satzbau, Großschreibung von Begriffen und metaphorische Fülle.[4]
  • Intersecionismo, ein für Lyrik, die sich gleichzeitig auf mehreren Ebenen – subjektiv wie objektiv, real wie irreal, visuell wie auditiv – bewegt;
  • Sensacionismo, eine Synthese aus Symbolismus, Pantheismus und Futurismus, die deren Widersprüche zu vereinen sucht.

Die von den Autoren des Modernismo herausgegebene Zeitschrift Orpheu, von der nur zwei Ausgaben erschienen, erregte aufgrund ihres avantgardistischen Charakters einen Skandal. Die für 1917 geplante Nr. 3 wurde erst 1983 als Faksimile veröffentlicht.

 
Fernando Pessoa (um 1915)

Zeitlich ist der erste Modernismo 1914 bis ca. 1930 anzusetzen.[5]

Zweiter Modernismo

Die Nachfolger Pessoas gründeten 1929 mit der Literaturzeitschrift „Presença“ das Sprachrohr dieser Bewegung des Presencismo. Wichtige Autoren waren João Gaspar Simões, José Régio, Miguel Torga und Branquinho da Fonseca. Kennzeichnend waren die Betonung der Individualität und die ausgeprägte L’art pour l’art-Haltung des Dichters. Dessen Empfindsamkeit und Intelligenz sollten sich im Kunstwerk ausdrücken. Diese zweite Etappe des Modernismo fiel in die Jahre zwischen 1930 und ca. 1945.

Neorrealismo

Bereits in den 1930er Jahren entwickelte sich unter der Diktatur eine starke Gegenströmung zum ästhetischen Presencismo. Sie stand von Anfang an unter dem Einfluss des brasilianischen Romans des Nordostens, einer Literatur, die die Determination der Menschen durch ihre Lebensverhältnisse in den Mittelpunkt stellte. Als eines der ersten Werke dieser Richtung gilt der Roman Gaibéus (1939) von Alves Redol, der jedoch gegenüber theoretischen ästhetischen Fragen indifferent war. Die Neorealisten veröffentlichten Romane über das Leben der Arbeiter, Landarbeiter und Fischer, in denen auch Dialekt verarbeitet wurde. Sie diskutierten ihre Auffassungen in mehreren, teils von der Zensur verbotenen Zeitungen. Zu ihnen gehörten Manuel da Fonseca, Carlos de Oliveira, Joaquim Namorado und Fernando Namora.[6] Mehrere Vertreter der Neorealismus waren Mitglieder des Partido Comunista Português und standen in Opposition zum autoritären Regime des Estado Novo (1933–1974), benutzten jedoch den Begriff des sozialistischen Realismus nicht, auch um der Zensur zu entgehen.[7]

Surrealismus

Auch im Surrealismus versuchten sich diverse Dichter. So waren hier Alexandre O’Neill, Mário Cesariny. Jorge de Sena (1919–1978), der nach Brasilien und in die USA emigrierte, sowie Ruben Alfredo Andresen Leitão (1920–1975) die wichtigsten Vertreter.

Erzähler und Romanciers nach 1945

Die 1950er und 1960er Jahre brachten große Erzähler hervor: Carlos de Oliveira setzte sein neorealistisches Werk mit Uma Abelha na Chuva („Eine Biene im Regen“, 1953) fort. Auch Miguel Torga, ein Arzt aus dem Norden Portugals, der in den 1940er Jahren verstummt war, verfasste mit A criação do mundo („Die Erschaffung der Welt“) eine der großen Erzählungen über die Zeitspanne (s)eines Lebens von den 1920er bis in die 1980er Jahre. Agustina Bessa-Luís, neben Lidia Jorge bedeutendste weibliche Stimme ihres Landes im 20. Jahrhundert, konnte auf sehr viele Veröffentlichungen zurückblicken, vor allem von Romanen, Erzählungen, Theaterstücken und verfilmten Drehbüchern.

Lyrik

Die wichtigste Gattung der portugiesischen Literatur und Kunst ist die Lyrik. Portugal hat zahlreiche Lyriker hervorgebracht, von denen einige über die Grenzen des Landes bekannt wurden. So etwa António Botto (1897–1959), der durch sein offenes Bekenntnis zu seiner Homosexualität einer der wenigen Autoren und Prominenten Portugals war, der sich öffentlich dazu bekannte und dadurch in Schwierigkeiten kam. Eugénio de Andrade (1923–2005), ausgezeichnet mit dem Prémio Camões, 2001, wurde auch in Deutschland gelesen und gilt als einer der bedeutenden Lyriker Portugals im 20. Jahrhundert. Orlando da Costa (1929–2006), geboren als Sohn von Goa-Katholiken in Mosambik und direkter Nachfahre indischer Brahmanen, wurde als Kommunist in den 1950er Jahren mehrfach verhaftet und arbeitete zeitweise als Werbetexter. Seine ersten Gedichtbände und sein neorealistischer Roman O Signo da Ira (1961) wurden von der Geheimpolizei konfisziert.

Das Universum des António Gedeão

Der Dichter António Gedeão ist eine Ausnahme in der modernen portugiesischen Literatur. Als Militärtechniker und Wissenschaftshistoriker schrieb er über sein Sujet unzählige Sachbücher und populärwissenschaftliche sowie naturwissenschaftlich-didaktische Schriften, die in ihrem Umfang und in ihrer Bekanntheit in Portugal einzigartig sind. Als Dichter begann er bereits im Alter von fünf Jahren mit dem Verfassen von Versen und schrieb 1917, also mit elf Jahren, ein Drama über Vasco da Gama, das nur fragmentarisch erhalten ist. Später kamen Gedichte über naturwissenschaftliche Themen hinzu. Oftmals wird er mit Fernando Pessoa verglichen. Seine naturwissenschaftlichen Reflexionen sind am besten in dem Gedicht „Aurea Borealis“ (Nordlicht) zu fassen.

Postmoderne und Gegenwart

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Sophia de Mello Breyner Andersen

José Saramago

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Einer der bedeutendsten Schriftsteller Portugals in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts war José Saramago (1922–2010). Der aus ärmlichen Verhältnissen stammende gelernte Automechaniker erwarb sich durch seine autodidaktischen Fähigkeiten umfangreiche Literaturkenntnisse, die ihn dazu brachten, sich ab 1976 ganz der Schriftstellerei zu widmen, wobei er als Lyriker und Chronist begann.[8] Saramago gelang 1980 mit dem sozialkritischen Roman Levantando do chão (Hoffnung im Alentejo) der nationale Durchbruch. Seitdem verfasste der bekennende Atheist und Kommunist zahlreiche Gedichte, Novellen, Romane und Dramen, in denen er in einer kraftvollen, teilweise surrealistischen und subversiven Erzählweise die Geschichte und Gesellschaft Portugals aus der Sicht der kleinen Leute porträtiert. Sein Roman O Evangelio Segundo Jesus Cristo (Das Evangelium nach Jesus Christus) von 1991 erregte aufgrund angeblicher Blasphemie den Unmut der katholischen Kirche, was dazu führte, dass Saramagos Nominierung für den Europäischen Kulturpreis durch die portugiesische Regierung zurückgenommen wurde. Aus Protest wanderte Saramago daraufhin nach Spanien aus. Sein Werk wurde mehrfach ausgezeichnet. 1995 erschien sein Bestseller Ensaio sobre a Cegueira (Essay über die Blindheit, dt.: Die Stadt der Blinden), der verfilmt wurde. Er erhielt 1995 den höchsten Preis für portugiesischsprachige Literatur (Prémio Camões) und 1998 als erster Portugiese den Literaturnobelpreis.

 
António Lobo Antunes

António Lobo Antunes

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António Lobo Antunes (* 1942) ist ein zeitgenössischer portugiesischer Romancier. Der studierte Mediziner arbeitete zeitweise während der Endphase des Unabhängigkeitskriegs als Militärarzt in Angola. Nach seiner Rückkehr nach Portugal arbeitete er als Psychiater. Seine Erfahrungen während des Kriegs verarbeitete er in dem Roman Os Cus de Judas (Der Judaskuss), mit dem ihm 1979 in Portugal der Durchbruch als Schriftsteller gelang. Heute lebt und arbeitet Antunes als Autor in Lissabon. Er thematisiert in seinen Romanen die Geschichte Portugals, wobei im Zentrum immer das Schicksal normaler Menschen steht. Sein Werk wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, unter anderem 2007 mit dem Prémio Camões, dem bedeutendsten literarischen Preis Portugals. Antunes gilt als Anwärter auf den Literaturnobelpreis.

Goncalo M. Tavares

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Seit dem Jahr 2012 ist Gonçalo M. Tavares auch in Deutschland einem breiten Publikum bekannt. Er machte eine Lesereise und ein weiteres Buch von ihm wurde ins Deutsche übertragen. Er gilt somit als legitimer Nachfolger von Saramago und Antunes und ist mit Sicherheit einer der großen zeitgenössischen Erzähler aus Portugal. Tavares ist der bedeutendste portugiesische Schriftsteller seiner Generation.

Wichtigste Gattungen und Stile

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Die wichtigste Literaturgattung in Portugal ist die Lyrik. Man sagt, in Portugal verfasse jeder Bürger einmal in seinem Leben mindestens ein Gedicht. Lyrik wird oft auch für Lieder und Liedtexte von Fados verwendet und hat auch in der einfachen portugiesischen Bevölkerung durch das Auswendiglernen einen recht hohen Stellenwert. Schon durch die „Cancioneiros“ (Liederbücher) des Spätmittelalters zeigt sich, wie wichtig teilweise für einfache Höflinge die Lyrik war, die in anthologiemäßigen Büchern gesammelt wurde. Das Drama bzw. die Dramatik hatte immer diverse Blütezeiten und ist mit den Namen großer Autoren verbunden. Ist die zweitwichtigste Gattung der portugiesischen Literatur. Die Prosa hatte früher die Hauptbedeutung in den Heiligenlegenden und Chroniken der Höfe und der Monarchie. Romane waren zumeist im Bereich ritterlicher Literatur angesiedelt. Portugiesischen Romanciers gelang es erst Ende des 19. Jahrhunderts erste internationale Erfolge zu haben. Danach gab es immer wieder einzelne Romanciers, die Weltgeltung erlangten (Saramago, Lobo Antunes).

Bedeutend für Portugal ist eine eigene Art des Sachbuches, die zwischen Essayistik und Philosophie steht und keiner klaren Gattung zugeordnet werden kann: viele Texte sind hoch wissenschaftlich, theologisch, philosophisch, anthropologisch, fallen aber nicht in die klassischen Gattungen oder werden dennoch nicht als diese anerkannt. Beispiele für diese Art der Literatur sind die Werke von Teixeira de Pascoaes oder die prosaischen Werke Fernando Pessoas. Bedeutung erlangte auch die Reiseliteratur (Fernão Mendes Pinto, António Tenreiro, Bernardo Gomes de Brito u. a.).

Portugiesische Autoren in Bezug auf Deutschland

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Viele portugiesische Autoren wurden in die verschiedensten Sprachen übersetzt, so auch ins Deutsche. Sie hatten mit ihrem Werk Einfluss auf deutsche Literaten:

  • Luís de Camões, dessen Epos Die Lusiaden war 1810 erstmals in deutscher Sprache erschienen und erfuhr im 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart diverse Übersetzungen und Neuauflagen. Zahlreiche deutsche, vor allem romantische, Dichter lasen die Lusiaden oder schrieben sogar ein Gedicht über den Autor, so zum Beispiel Bürger, Schlegel, Fichte etc. Die Lusiaden gehörten seitdem zum Bildungsgut des Bildungsbürgers. August von Platen soll sogar portugiesisch gelernt haben, um die Lusiaden im Original lesen zu können.
  • Fernão Mendes Pinto: dessen Werk, die „Peregrinação“, übersetzt so viel wie „Wunderliche Reise ins entfernte Asien“, wurde bereits im 17. Jahrhundert ins Deutsche und andere Sprachen übertragen und erlebte seitdem viele Auflagen. Bedeutend war das Werk als Schilderung über die Sitten, Gebräuche und geographischen Gegebenheiten der von ihm besuchten Länder und fand bei an Abenteuer interessierten Lesern reißenden Absatz.
  • José Maria Eça de Queiroz der als Romancier auch der „portugiesische Zola“ genannt wurde, war der erste Romancier, der fast komplett mit seinem Œuvre ins Deutsche übertragen wurde. Friedrich Nietzsche hat ihn gelesen und hoch geschätzt. Sein Werk „Vetter Basilio“ wurde als erste portugiesische Literatur überhaupt in Deutschland verfilmt, 1969 als Fernsehstück unter der Regie von W. Semmelroth.
  • Fernando Pessoa: Portugals bedeutendster Schriftsteller des 20. Jahrhunderts hat eine große Fangemeinde in Lateinamerika und Südeuropa. Weltbekannte Autoren wie Jorge Luis Borges, Octavio Paz und Antonio Tabucchi beschäftigten sich mit ihm. In Deutschland ist Pessoa durch die Dokumentation „Fernando Pessoa - Im Labyrinth des Ich“ von 1987, übrigens das erste Porträt eines Portugiesen als Dokumentation in Deutschland, bekannt geworden. Sein komplettes Werk ist ins Deutsche übertragen worden und findet auch in Deutschland eine große Fangemeinde.
  • Aquilino Ribeiro war ein an sich nur in Portugal bekannter Schriftsteller. Mit seinem Reisetagebuch, das er in den 1920er-Jahren über eine Reise durch Deutschland schrieb, prägte er das Bild von Deutschland in Portugal nachhaltig. Sein Werk ist ein Buch, das die Geschehnisse aus Sicht eines Portugiesen schildert in einer Zeit, als beide Länder noch keine weitreichenden Kontakte miteinander pflegten.

Die zeitgenössischen Autoren António Lobo Antunes, José Saramago und Lídia Jorge unter anderem sind durch zahlreiche Autorenlesungen, Zeitungsartikel und Übersetzungen dem deutschen Publikum bestens bekannt.

Das portugiesische Theater

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Das portugiesische Theater (Teatro Português) umfasst das Theaterwesen in Portugal. Mindestens so bedeutend wie der portugiesische Film ist in der Öffentlichkeit des Landes das Theater, zumal seine Tradition sehr lang ist und einige Dramatiker und Stücke es zu Weltruhm gebracht haben. Als Begründer des portugiesischen Theaters gilt Gil Vicente.

Die Anfänge und Höhepunkte der „Goldenen Zeit“ des portugiesischen Theaters liegen in der Renaissance und fallen mit dem „Goldenen Zeitalter“ der Literatur dort zusammen. Von etwa 1500 bis 1600 entstanden bedeutende Werke des Renaissance-Theaters, viele wurden jedoch durch die Inquisition verboten und konnten erst in späteren Epochen aufgeführt werden. Die zweite große Epoche des portugiesischen Theaters war die Zeit der portugiesischen Romantik, in der weitere bedeutende Stücke entstanden.

Seit Anfang des 20. Jahrhunderts durchlief das Theater im Land eine Modernisierung und Weiterentwicklung, mit der gemeinsamen Compagnie von Amélia Rey Colaço und Robles Monteiro, der Companhia Rey Colaço-Robles Monteiro, als vielleicht wichtigsten Akteurin. Insbesondere in Lissabon erlebte zeitgleich aber auch das davon nicht tief abgegrenzte, aber stark lokal eingefärbte Revuetheater eine enorme Popularität, das insbesondere in den Theatern des Parque Mayer aufblühte und aus dem sich die spätere Comédia portuguesa entwickelte.

Abseits der Unterhaltungsrevuen erlebte das portugiesische Theater im weiteren Verlauf der Zeit der Salazar-Diktatur dann eine Weiterentwicklung durch moderne, anspruchsvolle und versteckt bis offen kritische, von der Zensur eingeschränkte Stücke einer jungen Theaterszene. Renommierte Theaterschauspieler, aber auch der als populärste Komiker des Landes bekannte Raul Solnado gründeten neue, engagierte Theater, die nach der Nelkenrevolution 1974 zur Keimzelle einer erneut aufblühenden Theaterszene wurden.

Bedeutende Dramatiker

Renaissance (Goldenes Zeitalter portugiesischen Theaters):

Barock

Romantik

Weitere bedeutende Dramatiker

Dramatiker von Weltgeltung

  • Gil Vicente
  • Almeida Garrett

Bedeutende Stücke

Literaturfestivals

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Das erste reine Literaturfestival im Land startete 1984 mit dem Festival de Poesia de Vila Nova de Foz Côa in Vila Nova de Foz Côa, das jährlich im April stattfindet. Bereits seit 1976 findet jedoch im Rahmen der Festa do Avante!, dem größten Kulturfestival des Landes alljährlich Anfang September, auch ein Literaturfestival statt.

Als wichtigste Literaturfestivals gelten heute das Correntes d'Escritas in Póvoa de Varzim (alljährlich im Februar) und das international bekanntere Fólio in der mittelalterlichen Kleinstadt Óbidos (alljährlich im Oktober).

Literaturpreise

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Eine Vielzahl Literaturpreise werden in Portugal vergeben. Zu den wichtigsten zählen der Prémio Camões und der Prémio LeYa, die beide mit jeweils 100.000 Euro dotiert sind und sich beide an den gesamten portugiesischen Sprachraum richten, mit dem Prémio Camões als bedeutendstem Literaturpreis der portugiesischen Sprache.

Weitere bedeutende Preise sind der Prémio Pessoa, der mit 25.000 Euro dotierte Prémio José Saramago, der mit 20.000 Euro dotierte Prémio Literário Casino da Póvoa, die Preise der Sociedade Portuguesa de Autores, u. a.

Bedeutende Literaturzeitschriften aus Portugal

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  • Renascença (1878)
  • O Ocidente (1878–1909)
  • Ave Azul (1899–1900)
  • A Águia (1910–1932)
  • Orpheu (1915)
  • Portugal Futurista (1917)
  • Athena — Revista de Arte (1924–1925), von Fernando Pessoa und dem Grafiker Ruy Vaz herausgegeben
  • Renovação (1925–1926), Literaturzeitschrift der anarchosyndikalistischen Arbeiterzeitung A Batalha
  • Presença (1927–1940)
  • Movimento 57 (1957–1962), von João Gaspar Simões, Branquinho da Fonseca und José Régio in Coimbra gegründet
  • Revista Pirâmide (1959–1960), Zeitschrift der portugiesischen Surrealisten
  • Poesia 61 (1961), Lyrik-Zeitschrift von der Algarve
  • Ficções (2000–2008)
  • Revista Caliban (2016 gegründete Online-Literaturzeitschrift)

Heute ist die zweiwöchentliche Zeitung Jornal de Letras, Artes e Ideias (meist nur kurz Jornal de Letras, JL) die wichtigste Literaturzeitung im Land.

Literatur

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  • Harri Meier, Ray-Güde Mertin: Die portugiesische Literatur. In: Kindlers neues Literatur-Lexikon. Bd. 20. München 1996, S. 66–77.
  • João Barrento: Nelken und Immortellen. Portugiesische Literatur der Gegenwart. Berlin: edition tranvía, 1999. ISBN 3-925867-42-2.
  • Ilse Losa, Egito Gonçalves: Erkundungen. 30 portugiesische Erzähler. Berlin 1973.
  • Ilídio Rocha: Chronologisches Lexikon der portugiesischen Literatur. Nach dem Pequeno Roteiro da Literatura Portuguesa. Lissabon, 1984, aktualisiert und überarbeitet von Ilídio Rocha, Frankfurt am Main: TFM (Verlag Teo Ferrer de Mesquita), 1999. ISBN 3-925203-62-1.
  • Giuseppe Carlo Rossi – Geschichte der portugiesischen Literatur. (Tubingen, 1964).
  • Helmut Siepmann: Kleine Geschichte der portugiesischen Literatur. (Beck’sche Reihe, 1547) München: C.H. Beck, 2003. ISBN 3-406-49476-5.
  • Helmut Siepmann: Portugiesische Literatur des 19. und 20. Jahrhunderts in Grundzügen. Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft, ²1995. ISBN 3-534-08794-1.
  • Portugiesische Literatur, hrsg. v. Henry Thorau. Frankfurt am Main: Suhrkamp 1997. ISBN 3-518-40946-8.

Einzelnachweise

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  1. Earl Dennis Tolman: Critical Analysis of a Cantiga d'Escarnho. in: Luso-Brazilian Review, Vol. 8 (1971), No. 2, S. 54–70.
  2. The Lusiads. In: World Digital Library. 1572, abgerufen am 31. August 2013 (portugiesisch).
  3. Margarida Viera Mendes: The Baroque in Portugal. in: Miguel Tamen, Helena Buescu (Hrsg.): A revisionary history of Portuguese literature. Garland, London/New York 1999, ISBN 0-8153-3248-3, S. 58–78, hier S. 66
  4. Paulismo auf infopedia.pt
  5. Meier, Mertin 1996, S. 74.
  6. Meier, Mertin 1996, S. 75.
  7. João Pedro de Andrade: Ambições e limites do Neo-Realismo Português. Editora Acontecimento, 2002.
  8. Kurzbiographie auf infopedia.pt (portugiesisch)
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