Projekt Ballhausplatz (Film)

Dokumentarfilm von Kurt Langbein (2023)

Projekt Ballhausplatz, Untertitel Aufstieg und Fall des Sebastian Kurz,[1] ist ein österreichischer Dokumentarfilm aus dem Jahr 2023 von Kurt Langbein. Premiere war am 13. September 2023 im Wiener Gartenbaukino,[2] der österreichische Kinostart am 21. September 2023.[1] Am 22. Jänner 2024 wurde der Film auf Joyn veröffentlicht.[3][4]

Film
Titel Projekt Ballhausplatz
Produktionsland Österreich
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 2023
Stab
Regie Kurt Langbein
Drehbuch Kurt Langbein
Produktion Kurt Langbein
Musik Paul Gallister
Kamera Christian Roth
Schnitt Alexandra Wedenig

Der Film behandelt die politische Karriere von Sebastian Kurz, vom Wahlkampf zur Landtags- und Gemeinderatswahl in Wien 2010, über die weiteren Stationen als Integrationsstaatsekretär, Außenminister, Bundesparteiobmann der Österreichischen Volkspartei (ÖVP) sowie ab 2017 Bundeskanzler der Republik Österreich.[5]

Die Strategie zur Erreichung der Kanzlerschaft wurde als Projekt Ballhausplatz, benannt nach dem Ballhausplatz vor dem österreichischen Bundeskanzleramt, bekannt.[6]

Regisseur Kurt Langbein dokumentiert anhand von Erzählungen von Wegbegleitern und einer Collage aus Video- und Filmarchiven, wie eine Gruppe um Kurz, genannt die Prätorianer, wichtige Positionen der Republik besetzen konnten und wie die Ibiza-Affäre und schließlich die ÖVP-Korruptionsaffäre zum Rückzug von Kurz aus der Politik führte.[1][5]

Protagonisten

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Mit Kommentaren von

Kontroverse

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Im Wiener Gemeinderat richtete Laura Sachslehner (ÖVP) eine Anfrage an Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler (SPÖ), in der sie sich nach den Kriterien für die Subvention unter anderem durch den Filmfonds Wien erkundigte. In ihre Anfrage bezeichnete sie den Film als „Produktion, welche unter dem Deckmantel Dokumentarfilm angeblich über die politische Laufbahn von Sebastian Kurz berichtet und gleichzeitig mit Steuergeldern auf die Denunziation einer demokratisch legitimierten Partei abzielt“.[8]

Produktion und Hintergrund

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Die Dreharbeiten fanden an 30 Drehtagen von März bis Juni 2023 in Wien und Niederösterreich statt. Produziert wurde der Film von der Langbein & Partner Media GmbH & Co KG (Produzent Kurt Langbein). Unterstützt wurde der Film vom Österreichischen Filminstitut und vom Filmfonds Wien, beteiligt war der Österreichische Rundfunk.[1]

Die Kamera führte Christian Roth, die Montage verantwortete Alexandra Wedenig. Die Musik schrieb Paul Gallister, den Ton gestalteten Armin Koch, Martin Kadlez, Josef Umschaid und Bernhard Koeper.[1][9]

Kurz – Der Film

Am 8. September 2023 kam eine weitere Dokumentation mit dem Titel Kurz – Der Film in die österreichischen Kinos. Diese ist eine Produktion der deutschen Opus-R und der österreichischen Pongo Film unter der Regie von Sascha Köllnreitner, unter anderem mit Interviews mit Elisabeth Köstinger, Wolfgang Schüssel, Michael Spindelegger und Andreas Khol sowie Arnold Schwarzenegger und Christian Kern.[10][11] Kern, Matthias Strolz und Stephanie Krisper kritisierten, vorab nicht richtig über das Projekt informiert worden zu sein. Produzent Michael Reisch, ehemaliger Leiter des Filmfestivals in Kitzbühel, ist Mitglied des Tiroler Wirtschaftsbundes.[12][13][14]

Sebastian Kurz – the truth

Mit Sebastian Kurz – the truth von Kurz-Biografin Judith Grohmann und Regisseur Jakov Sedlar wurde im September 2023 ein dritter Film über Sebastian Kurz angekündigt.[15]

Rezeption

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Jan Michael Marchart meinte auf DerStandard.at, dass der Film in Summe kein investigativer Beitrag sei. In seiner Gesamtheit zeige er aber, was speziell in den eineinhalb Jahren der türkis-blauen Bundesregierung alles möglich war.[16]

Max Miller kritisierte auf profil.at, dass dem Ex-Kanzler positiv gestimmte Stimmen fehlen würden. Das sei nicht allein die Schuld des Regisseurs, gegen Ende des Filmes ist eine lange Reihe an Absagen zu lesen. Neben Kurz selbst stand offenbar die erste Reihe der Volkspartei nicht für ein Gespräch zur Verfügung, ebenso wenig wie Kurz-Biograf Paul Ronzheimer. Für ein runderes Bild fehlten auch Gespräche mit dem grünen Koalitionspartner sowie die Corona-Politik.[17]

Die Programmzeitschrift TV-Media bewertete den Film mit zwei von vier Punkten und nannte als Stärke der Dokumentation die Verdichtung von 13 Jahre Berichterstattung auf 90 Minuten. Allerdings werde kaum Neues geboten, es bleibe die Zusammenfassung einer seltsamen, nicht aufgearbeiteten Ära.[18]

Am Startwochenende verzeichnete der Film rund 5000 Kinobesucher.[19] Laut Filmverleih erreichte der Film in der ersten Spielwoche 7340 zahlende Besucher.[20]

Silvia Hallensleben vergab auf epd-film.de drei von fünf Sternen. Die Zitate und Einblendungen forderten vom Kinopublikum sportliches Lesetempo. Ehemalige Partner und Kontrahenten erklärten plausibel und anschaulich, wenn auch nicht besonders pointiert, das Komplott aus Marketingstrategien, Intrigen und vorausschauender Infiltration der Verwaltung. Das dürfte hochaktuell bleiben. Die Einspieler von NATO-Stacheldraht und Flüchtlings-Trecks hätte sich der Film allerdings sparen sollen.[21]

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Einzelnachweise

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  1. a b c d e Projekt Ballhausplatz. In: Österreichisches Filminstitut. Abgerufen am 22. August 2023.
  2. "Projekt Ballhausplatz"-Filmpremiere ohne Kurz, aber mit Geilomobil. In: DerStandard.at. 13. September 2023, abgerufen am 16. September 2023.
  3. Nur auf JOYN: "Projekt Ballhausplatz" & "KURZ – Der Film" bingen. In: puls24.at. 22. Januar 2024, abgerufen am 22. Januar 2024.
  4. Projekt Ballhausplatz – Aufstieg und Fall des Sebastian Kurz. In: joyn.at. Abgerufen am 22. Januar 2024.
  5. a b Inhalt. In: projekt-ballhausplatz-der-film.at. Abgerufen am 30. August 2023.
  6. Josef Redl, Barbara Tóth: „Projekt Ballhausplatz“. In: falter.at. 19. September 2017, abgerufen am 30. August 2023.
  7. Protagonisten. In: projekt-ballhausplatz-der-film.at. Abgerufen am 30. August 2023.
  8. Kurz’ Aufstieg und Fall: "Projekt Ballhausplatz" als Film. In: nachrichten.at. 31. August 2023, abgerufen am 1. September 2023.
  9. Credits. In: projekt-ballhausplatz-der-film.at. Abgerufen am 30. August 2023.
  10. Michael Hammerl: Kino-Duell um Ex-Kanzler Kurz: Überraschende neue Doku angekündigt. In: Kurier.at. 31. August 2023, abgerufen am 1. September 2023.
  11. KURZ. In: cineplexx.at. Abgerufen am 1. September 2023.
  12. Kern, Strolz und Co: Zweiter Film über Sebastian Kurz löst Diskussionen aus. In: Kleine Zeitung. 3. September 2023, abgerufen am 4. September 2023.
  13. Sandra Schieder: Mehrere Protagonisten des Streifens "Kurz – der Film" fühlen sich hinters Licht geführt. In: DerStandard.at. 3. September 2023, abgerufen am 4. September 2023.
  14. „Hätte nie Projekt aus der Feder von Kurz gemacht“. In: krone.at. 4. September 2023, abgerufen am 4. September 2023.
  15. Dritter Kurz-Film soll erscheinen. In: DerStandard.at. 19. September 2023, abgerufen am 20. September 2023.
  16. Kurz-Film ohne Überraschung, aber ein Stück gegen das Vergessen. In: DerStandard.at. 31. August 2023, abgerufen am 1. September 2023.
  17. Das türkise Geilomobil in Einzelteilen. In: profil.at. 31. August 2023, abgerufen am 1. September 2023.
  18. Projekt Ballhausplatz. In: tv-media.at. Abgerufen am 26. September 2023.
  19. Martin Fritzl: Zwischen Flop und Kassenschlager: Der Erfolg der Kurz-Filme. In: Die Presse. 27. September 2023, abgerufen am 27. September 2023.
  20. Erfolgreicher Kinostart für PROJEKT BALLHAUSPLATZ. In: ots.at. 29. September 2023, abgerufen am 30. September 2023.
  21. Silvia Hallensleben: Kritik zu Projekt Ballhausplatz. In: epd-film.de. 21. Juni 2024, abgerufen am 22. Juni 2024.
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