Renato Balestrero

italienischer Automobilrennfahrer

Renato Balestrero (* 27. Juli 1898 in Lucca; † 18. Februar 1948 in Mailand) war ein italienischer Automobilrennfahrer. In seiner von 1922 bis 1947 andauernden Karriere gewann er 54 der 217 Rennen, bei denen er antrat.

Balestrero 1926
OM 665 Superba
Alfa Romeo P3
Alfa Romeo Tipo 308

Karriere

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Renato Balestrero stammte aus Lucca in der Toskana und lebte vor seinem Tod lange in Genua. Am Ersten Weltkrieg nahm er als Kraftfahrer teil. Seine Rennfahrerkarriere begann er bei OM, für die er am Steuer eines OM 665 Superba 1924 die IV Coppa Montenero in Livorno gewann. 1925 und 1926 siegte Balestrero für den Hersteller bei zahlreichen Rennen, darunter beim Gran Premio di Tripoli 1925. Danach kaufte er sich für 75.000 Schweizer Franken einen Bugatti Type 35T, den er von 1927 bis 1929 privat einsetzte. Außerdem wurde er auch von General Motors engagiert und pilotierte 1928 LaSalle-Rennwagen. Später startete der Italiener auch auf Talbot-Darracq 700 (1931) sowie auf Alfa Romeo 8C 2300 und Alfa Romeo P3.

Anfang der 1930er-Jahre fuhr Renato Balestrero seine Rennaktivitäten zurück und gründete zusammen mit Ferdinando Minoia ein Unternehmen, das US-amerikanische Autos importierte. Da dieses jedoch nicht besonders erfolgreich war, startete er 1933 und 1934 wieder bei Automobilrennen, vornehmlich für die Gruppo Genovese San Giorgio. 1933 nahm er am 4. Masaryk-Ring-Rennen teil.[1] Beim Semmering-Rennen am 24. September 1933 belegte er den vierten Platz und erzielte er mit 06:42:33 eine neue persönliche Bestzeit.[2] Am 17. Juni 1934 fuhr er beim Kesselbergrennen auf Alfa Romeo mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 73,8 km/h die schnellste Zeit in der Kategorie der Sportwagen.[3]

Ab 1935 setzte Balestrero einen Alfa Romeo Tipo B/P3 ein, mit dem er unter anderem 1935 – ohne großen Erfolg – bei den Großen Preisen in Deutschland und der Schweiz antrat.

In der Saison 1938 startete Renato Balestrero auf einem Alfa Romeo Tipo 308 und errang beim Grand Prix von Deutschland auf der Nordschleife des Nürburgrings den siebenten Rang.

Nach dem Zweiten Weltkrieg bestritt Balestrero vor allem Sportwagenrennen in seiner italienischen Heimat. 1947 wurde er auf einem Fiat-Stanguellini 2800 8C Italienischer Meister in der offenen Sportwagenklasse.

Tödlicher Unfall

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Renato Balestrero starb am 18. Februar 1948 im Ospedale Niguarda in Mailand an den Folgen eines Verkehrsunfalles. Er war auf der Autostrada A4 auf dem Weg von Mailand nach Turin von der Polizei zu einer Verkehrskontrolle angehalten worden. Dabei wurde er von einem Lancia Aprilia der Gazzetta dello Sport erfasst und zog sich schwere Schädelverletzungen zu, denen er kurze Zeit später erlag.

Balestrero hatte sich auf dem Weg zu Nardi-Danese in Turin befunden, um einen Alfa-Romeo-Motor abzuliefern, der in einen neuen Rennwagen eingebaut werden sollte.

Statistik

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Vorkriegs-Grands-Prix-Ergebnisse

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Saison 1 2 3 4 5 6 7 Punkte Position
1931       20 14.
7. 1
1934            
DNF DNF
1935               51 21.
DNF 12.
1937           39 33.
DNF
1938         28 14.
7.
Legende
Farbe Bedeutung EM-Punkte
Gold Sieg 1
Silber 2. Platz 2
Bronze 3. Platz 3
Grün Klassifiziert, mehr als 75% der Renndistanz zurückgelegt 4
Blau nicht punkteberechtigt, zwischen 50% und 75% der Renndistanz zurückgelegt 5
Violett nicht punkteberechtigt, zwischen 25% und 50% der Renndistanz zurückgelegt 6
Rot nicht punkteberechtigt, weniger als 25% der Renndistanz zurückgelegt 7
Farbe Abkürzung Bedeutung EM-Punkte
Schwarz DSQ disqualifiziert (disqualified) 8
Weiß DNS nicht gestartet (did not start)
DNA nicht erschienen (did not arrive)
sonstige P/fett Pole-Position
SR/kursiv Schnellste Rennrunde
DNF Rennen nicht beendet (did not finish)
1 
Balestrero bildete die ein Team mit Amedeo Ruggeri.

Le-Mans-Ergebnisse

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Jahr Team Fahrzeug Teamkollege Platzierung
1926 Italien 1861  Officine Meccaniche O.M. Tipo 665S Superba Belgien  Frédéric Théllusson Disqualifiziert
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Commons: Renato Balestrero – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Renato Balestrero. www.racingsportscars.com, abgerufen am 29. März 2020 (englisch).
  • Renato Balestrero in der Driver Database (englisch)
  • Leif Snellman: Renato Balestrero (I). www.goldenera.fi, 18. November 2024, abgerufen am 23. November 2024 (englisch).
  • La nostra storia. www.balestrero.it, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 9. August 2019; abgerufen am 21. Februar 2015 (italienisch).
  • Renato Balestrero. www.24h-en-piste.com, abgerufen am 29. März 2020 (französisch).
  • Renato Balestrero bei IMDb
  • Renato Balestrero. www.motorsportmemorial.org, abgerufen am 5. Dezember 2024 (englisch).

Einzelnachweise

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  1. Auto und Aero. Das IV. Masaryk-Ring-Rennen. In: Neues Wiener Tagblatt. Demokratisches Organ / Neues Wiener Abendblatt. Abend-Ausgabe des („)Neuen Wiener Tagblatt(“) / Neues Wiener Tagblatt. Abend-Ausgabe des Neuen Wiener Tagblattes / Wiener Mittagsausgabe mit Sportblatt / 6-Uhr-Abendblatt / Neues Wiener Tagblatt. Neue Freie Presse – Neues Wiener Journal / Neues Wiener Tagblatt, 25. August 1933, S. 10 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/nwg
  2. Auto und Aero. Das 19. Internationale Semmering-Rennen. In: Neues Wiener Tagblatt. Demokratisches Organ / Neues Wiener Abendblatt. Abend-Ausgabe des („)Neuen Wiener Tagblatt(“) / Neues Wiener Tagblatt. Abend-Ausgabe des Neuen Wiener Tagblattes / Wiener Mittagsausgabe mit Sportblatt / 6-Uhr-Abendblatt / Neues Wiener Tagblatt. Neue Freie Presse – Neues Wiener Journal / Neues Wiener Tagblatt, 30. September 1933, S. 16 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/nwg
  3. Ein neuer Bergrekord beim Kesselbergrennen. In: Innsbrucker Nachrichten, 18. Juni 1934, S. 5 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/ibn
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