Rudern bei den Olympischen Spielen

Rudern bei den Olympischen Sommerspielen

Die Sportart Rudern wird bei den Olympischen Spielen seit 1900 ausgetragen. Der Wettbewerb wird als olympische Ruderregatta bezeichnet und ist der sportlich anspruchsvollste und angesehenste Wettkampf im internationalen Rudersport.

Olympische Ringe
Olympische Ringe
Rudern
Rudern

Bei den ersten Olympischen Spielen der Neuzeit im Jahr 1896 mussten die Ruderwettkämpfe aufgrund starker Winde ausfallen.[1] Von 1900 bis 1972 wurden Wettbewerbe in verschiedenen Bootsklassen nur für Männer ausgetragen, da das Frauenrudern lange Zeit als unschicklich und medizinisch bedenklich galt. Seit 1976 sind auch Frauenwettbewerbe olympisch, 1996 folgten drei Bootsklassen für Leichtgewichte.[2]

Die Zahl der ausgetragenen Wettbewerbsklassen liegt seitdem bei 14. Von 1996 bis 2016 waren davon acht für Männer und sechs für Frauen vorgesehen,[3][4] 2020 werden die ausgetragenen Klassen bei beiden Geschlechtern gleich. Jede Nation darf lediglich eine Mannschaft pro Bootsklasse stellen, so dass im Falle einer Qualifikation in allen Klassen 28 Männer und 20 Frauen (bis 2016) bzw. 24 Teilnehmer je Geschlecht (ab 2020) teilnehmen können. Durch eine Beschränkung der Teilnehmerzahlen in den Bootsklassen liegt das Geschlechterverhältnis unter allen Teilnehmern der Regatta von Rio 2016 bei etwa 60:40 zugunsten der Männer, nachdem es zuvor lange bei rund 64:36 gelegen hatte. Im Zuge der „Agenda 2020“ des IOCs herrscht ab den Olympischen Spielen 2020 eine Geschlechterparität bezüglich der Teilnehmerzahlen.

Im Laufe der Zeit wurde das Programm der Bootsklassen mehrfach verändert. Bei der Aufnahme neuer Bootsklassen wurden dabei alte gestrichen, um die Zahl der Teilnehmer im Rahmen zu halten. Die olympische Ruderregatta wird unter dem Regelwerk des Weltruderverbandes (FISA) ausgerichtet, der auch für die Qualifikationsregatten verantwortlich ist.

Ausgefahrene Bootsklassen

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Zwischen 1996 und 2016 ist das Programm der ausgetragenen Bootsklassen nicht verändert worden. Folgende Bootsklassen wurden ausgetragen (inklusive Abkürzung und Anzahl der Startplätze für die Spiele von Rio):

  • Frauen: Einer (W1x, 32 Startplätze), Doppelzweier (W2x, 13), Doppelvierer (W4x, 7), Zweier ohne Steuermann (W2-, 15), Achter (W8+, 7)
  • Männer: Einer (M1x, 32), Doppelzweier (M2x, 13), Doppelvierer (M4x, 10), Zweier ohne Steuermann (M2-, 13), Vierer ohne Steuermann (M4-, 13), Achter (M8+, 7)
  • Frauen (Leichtgewicht): Doppelzweier (LW2x, 20)
  • Männer (Leichtgewicht): Doppelzweier (LM2x, 20), Vierer ohne Steuermann (LM4-, 13)

Das Leichtgewichtsrudern war nur wenige Jahre nach der Einführung von der Streichung bedroht, da das Internationale Olympische Komitee (IOC) im Jahr 2002 mit der Ausnahme von Kampfsportarten keine Gewichtsklassen mehr im Programm sehen wollte.[5] Mit der Streichung der Leichtgewichts-Bootsklassen sollte ausdrücklich auch eine Reduktion der im Vergleich zu anderen Sportarten recht hohen Teilnehmerzahlen und der Zahl der ausgetragenen olympischen Bootsklassen einhergehen. Nach der Intervention des Weltruderverbandes wurde allerdings ein Bestandsschutz für die bereits im olympischen Programm existierenden Disziplinen inklusive des Leichtgewichtsruderns ausgesprochen.[6]

Im Zuge der sogenannten „Agenda 2020“ des IOC-Präsidenten Thomas Bach wurde ab 2013 über Änderungen des olympischen Programms auch im Rudersport nachgedacht.[7] Beim Weltruderverband stand deshalb die Zusammensetzung der olympischen Wettbewerbe vor allem unter dem Aspekt des Geschlechterverhältnisses und der Universalität auf dem Programm. Es wurde außerdem über eine Änderung der Streckenlänge diskutiert, um den Forderungen nach bezahlbaren Wettkampfstätten nachzukommen. FISA-intern wurde den Bestrebungen des IOC begegnet, indem der Vierer-ohne der Frauen in das Programm aufgenommen wurde, und im Gegenzug der Leichtgewichts-Vierer-ohne der Männer gestrichen wurde. Am 9. Juni 2017 wurde das von der FISA vorgeschlagene Programm vom IOC für die Olympischen Spiele 2020 bewilligt.[8] Die Gesamtzahl der Quotenplätze im olympischen Rudersport wurde von 550 auf 526 reduziert.

Übersicht der Wettbewerbe

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Wettbewerbe für Männer
Wettbewerb 96 00 04 06 08 12 20 24 28 32 36 48 52 56 60 64 68 72 76 80 84 88 92 96 00 04 08 12 16 20 24 28 32 Gesamt
Einer 29
Doppelzweier 26
Doppelvierer 13
Zweier ohne Steuermann 26
Vierer ohne Steuermann 26
Achter 29
Leichtgewichts-Doppelzweier 8
Zweier mit Steuermann 18
Vierer mit Steuermann 20
Sechser mit Steuermann
Sechzehner mit Steuermann
Vierer mit Steuermann (Dollengigs) 1
Leichtgewichts-Vierer ohne Steuermann 6
Wettbewerbe für Frauen
Einer 13
Doppelzweier 13
Doppelvierer 10
Zweier ohne Steuerfrau 13
Vierer ohne Steuerfrau 3
Achter 13
Leichtgewichts-Doppelzweier 8
Vierer mit Steuerfrau 4
Doppelvierer mit Steuerfrau 3
Anzahl der Wettbewerbe 5 5 6 4 4 5 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 14 14 14 14 14 14 14 14 14 14 14 14 14 282

Wettkampfdistanz

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Von Beginn der neuzeitlichen Spiele sollte die Wettkampfdistanz der olympischen Regatta 2000 Meter betragen, eine Streckenlänge die der 1893 gegründete Weltruderverband zum Ende des 19. Jahrhunderts etabliert hatte.[9] Bei den ersten Austragungen wurden allerdings auch kurvige Strecken zwischen 1750 Metern und 2414 Metern (1,5 Meilen) genutzt, bei denen teilweise auch nur zwei bis drei Boote in einem Lauf starten konnten. Seit 1912 in Stockholm beträgt die Streckenlänge jedoch mit nur einer Ausnahme immer 2000 Meter bei nahezu gerader Streckenführung. Einzig 1948 wich die Distanz auf der Regattastrecke der Henley Royal Regatta in Henley-on-Thames ab, es wurden nur 1850 Meter gerudert. In Berlin 1936 wurde die Regatta erstmals mit sechs Startbahnen auf der Regattastrecke Berlin-Grünau durchgeführt, was sich seit 1956 in Melbourne als Standard etabliert hat.

Bei der Einführung von Frauenwettbewerben im Jahr 1976 in Montreal betrug die Wettkampfdistanz für die Frauen zunächst nur 1000 Meter. Seit 1988 in Seoul rudern aber auch Frauen über die 2000-Meter-Strecke.

Qualifikation

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Bis zur olympischen Regatta 1992 in Barcelona existierte kein Qualifikationssystem, so dass die Mitgliedsverbände der FISA eine Mannschaft je Bootsklasse melden konnten. Dadurch war die Teilnehmerzahl im Rudern über die Jahre auf 627[10] angestiegen, was im Vergleich zu anderen Sportarten ein sehr hoher Wert war.

Die FISA etablierte daraufhin eine Beschränkung der Startplätze für jede Bootsklasse. Die Qualifikation kann von den nationalen Mitgliedsverbänden des Weltruderverbandes seit den Olympischen Spielen 1996 bei verschiedenen Regatten im Vorfeld erreicht werden. Der größere Teil der Startplätze, für die Spiele von London 129 von 200,[3] wird bei den Ruder-Weltmeisterschaften im Jahr vor der olympischen Regatta an die Mitgliedsverbände der dort bestplatzierten Mannschaften vergeben. Die Ruderer in den qualifizierten Bootsklassen dürfen über diesen Qualifikationsweg bis zur olympischen Regatta noch getauscht werden, die Qualifikation ist also nicht personengebunden. Weitere 43 Startplätze in Einern und Doppelzweiern können auf kontinentalen Qualifikationsregatten in Afrika, Asien und Südamerika von den dort startberechtigten nationalen Ruderverbänden erreicht werden. Die letzten 28 allgemein zugänglichen Startplätze werden bei einer internationalen Qualifikation im Rahmen des Ruder-Weltcups einige Monate vor den Spielen vergeben. Die Qualifikation der kontinentalen und der internationalen Qualifikationsregatta sind personengebunden, das bedeutet eine Umbesetzung der Mannschaft ist danach nur noch im Verletzungsfall möglich. Zwei Startplätze sind zusätzlich für die Gastgebernation reserviert, vier Ruderer können auf Einladung vom Weltruderverband teilnehmen.

Teilnehmende Nationen

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Nation Teilnahmen 96 00 04 06 08 12 20 24 28 32 36 48 52 56 60 64 68 72 76 80 84 88 92 96 00 04 08 12 16
Agypten  Ägypten 9 1 8 16 1 7 2 6 5 2
Algerien  Algerien 6 1 2 1 3 1 2
Angola  Angola 1 2
Argentinien  Argentinien 19 9 9 3 26 9 9 12 9 18 10 7 6 6 22 8 6 2 10 2
Aserbaidschan  Aserbaidschan 2 2 2
Australasien  Australasien 1 10
Australien  Australien 22 10 1 1 12 8 14 26 25 26 11 16 13 16 25 16 28 45 45 45 48 46 29
Bahamas  Bahamas 1 1
Belgien  Belgien 25 9 2 10 6 20 15 21 7 4 12 7 5 2 1 5 7 6 8 9 5 4 3 3 1 1
Bermuda  Bermuda 2 1 1
Brasilien  Brasilien 21 5 2 18 22 2 3 5 5 2 2 7 10 10 10 8 6 1 4 6 4 4
Bulgarien  Bulgarien 11 5 8 33 52 34 15 5 4 6 3 2
Chile  Chile 10 1 3 1 9 2 6 2 2 1 4
China Volksrepublik  Volksrepublik China 9 9 11 22 13 10 17 31 18 17
Chinesisch Taipeh  Chinesisch Taipeh 4 2 1 1 1
Danemark  Dänemark 23 6 15 1 10 16 25 25 7 16 14 10 12 7 7 10 3 13 13 10 12 10 10 13
Deutschland  Deutschland 14 21 3 25 23 16 26 21 53 48 31 48 48 48 35
Saarland 1 7
Deutschland Mannschaft Gesamtdeutsch  Gesamtdeutsche Mannschaft 3 12 26 26
Deutschland BR  BR Deutschland 5 26 26 44 36 38
Deutschland Demokratische Republik 1949  Deutsche Demokratische Republik 5 26 26 54 55 44
Ecuador  Ecuador 1 1
El Salvador  El Salvador 2 1 2
Estland  Estland 8 1 7 1 3 7 7 6 4
Finnland  Finnland 15 6 5 26 5 12 7 2 3 7 1 3 5 3 2 2
Frankreich  Frankreich 26 40 11 17 14 22 26 5 19 22 17 13 16 22 17 18 17 16 23 12 25 21 23 21 21 14 18
Griechenland  Griechenland 15 115 8 3 1 6 3 1 7 2 5 4 4 5 10 10
Guatemala  Guatemala 2 2 1
Honduras  Honduras 1 1
Hongkong  Hongkong 7 3 1 3 3 4 3 4
Indien  Indien 5 2 1 3 3 1
Indonesien  Indonesien 2 1 2
Irak  Irak 2 2 1
Iran  Iran 3 2 2 1
Irland  Irland 12 9 1 10 11 3 1 6 4 6 9 1 5
Italien  Italien 26 1 32 1 6 17 26 20 22 26 26 21 26 18 14 21 15 5 22 27 21 32 28 31 20 20 27
Japan  Japan 19 6 14 16 5 9 14 26 10 3 9 6 12 13 11 8 4 4 5 4
Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik  Jugoslawien 11 14 21 13 1 12 11 15 7 14 5 10
Kamerun  Kamerun 2 1 1
Kanada  Kanada 25 9 13 10 5 14 11 16 10 11 15 13 15 16 14 16 46 54 40 27 32 30 32 35 30 26
Kasachstan  Kasachstan 4 1 3 2 2
Kenia  Kenia 2 1 1
Kolumbien  Kolumbien 1 1
Kroatien  Kroatien 7 7 8 13 6 4 5 3
Kuba  Kuba 14 5 9 9 11 7 14 17 3 2 9 7 9 6 7
Kuwait  Kuwait 1 1
Lettland  Lettland 3 3 4 1
Libanon  Libanon 1 1
Libyen  Libyen 1 1
Litauen  Litauen 7 8 3 2 2 1 4 10
Mexiko  Mexiko 16 1 2 3 25 9 1 1 3 2 5 2 5 3 3 2 2
Monaco  Monaco 3 5 1 1
Myanmar  Myanmar 2 1 1
Neuseeland  Neuseeland 18 1 11 5 8 1 15 14 19 18 22 12 12 11 6 11 16 26 36
Niederlande  Niederlande 24 13 4 12 17 21 2 11 6 12 13 17 22 21 24 10 17 16 20 34 33 26 30 32 36
Niger  Niger 1 1
Nigeria  Nigeria 1 1
Korea Nord  Nordkorea 1 6
Norwegen  Norwegen 19 9 24 13 1 14 9 2 5 16 14 12 9 6 11 6 3 1 5 5
Osterreich  Österreich 19 6 2 9 7 4 4 10 7 3 16 3 7 6 5 12 13 8 5 3
Pakistan  Pakistan 1 3
Paraguay  Paraguay 3 2 1 2
Peru  Peru 6 2 3 3 1 1 2
Philippinen  Philippinen 2 1 1
Polen  Polen 20 6 14 7 11 10 8 5 11 3 16 22 37 13 15 12 17 23 20 26 26
Portugal  Portugal 8 14 9 5 3 2 4 2 2
Puerto Rico  Puerto Rico 2 1 1
Rumänien  Rumänien 16 9 8 7 14 9 21 33 28 26 32 30 28 17 11 15 17
Sowjetunion  Sowjetunion 9 26 25 25 26 27 26 55 54 53
Vereintes Team  Vereintes Team 1 47
Russland  Russland 7 1 24 23 19 10 5 4
Schweden  Schweden 19 28 6 5 3 16 9 12 1 3 7 8 8 7 9 3 1 2 2 1
Schweiz  Schweiz 21 13 11 13 16 19 13 18 8 17 17 4 10 9 7 9 11 11 6 1 8 11
Serbien  Serbien 3 3 6 4
Serbien und Montenegro  Serbien und Montenegro 2 6 6
Simbabwe  Simbabwe 4 2 1 2 2
Singapur  Singapur 1 1
Slowakei  Slowakei 3 2 1 2
Slowenien  Slowenien 6 6 7 8 9 10 2
Spanien  Spanien 15 5 10 1 6 18 3 13 10 13 22 11 4 9 1 4
Sudafrika  Südafrika 12 1 1 5 5 5 9 8 8 2 5 6 12
Korea Sud  Südkorea 10 9 5 28 2 4 3 2 5 4 2
Thailand  Thailand 4 1 1 1 2
Togo  Togo 1 1
Trinidad und Tobago  Trinidad und Tobago 1 1
Böhmen  Böhmen 1 1
Tschechoslowakei  Tschechoslowakei 14 15 1 17 4 8 11 22 20 15 21 34 26 17 31
Tschechien  Tschechien 6 5 1 16 14 12 10
Tunesien  Tunesien 4 2 1 2 3
Turkei  Türkei 2 1 2
Ukraine  Ukraine 6 20 12 10 10 21 8
Ungarn  Ungarn 21 11 11 7 6 23 9 15 4 9 6 15 8 20 8 8 3 4 6 2 4 3
Uruguay  Uruguay 16 1 8 3 3 2 5 2 5 3 1 1 1 3 3 2 1
Usbekistan  Usbekistan 3 4 1 1
Vanuatu  Vanuatu 1 1
Venezuela  Venezuela 2 1 1
Vereinigte Arabische Republik  Vereinigte Arabische Republik 1 9
Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten 24 9 35 15 20 26 26 26 26 26 26 26 27 27 26 54 54 53 52 46 48 45 45 44 41
Vereinigtes Konigreich  Vereinigtes Königreich 27 1 1 30 24 10 21 22 15 18 26 23 12 26 8 11 17 31 43 42 30 46 37 36 37 44 47 43
Vietnam  Vietnam 3 2 2 2
Belarus  Belarus 6 17 10 11 13 5 10
Olympia  Unabhängige Olympiateilnehmer 1 2
Jahre 29 96 00 04 06 08 12 20 24 28 32 36 48 52 56 60 64 68 72 76 80 84 88 92 96 00 04 08 12 16
Nationen 102 0 8 2 6 8 14 14 14 19 13 24 27 33 25 33 27 29 35 31 25 30 38 45 45 51 55 60 58 69
Ruderer 7689 0 99 44 167 81 184 136 181 244 152 314 310 404 242 410 370 353 440 593 470 447 592 627 608 547 557 555 549 546

Ewiger Medaillenspiegel

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Stand: 2024

Die mit Abstand erfolgreichste Nation im ewigen Medaillenspiegel der olympischen Regatta ist Deutschland mit 65 Gold-, 31 Silber- und 30 Bronzemedaillen (Stand: nach der Regatta von Paris 2024). Dabei sind allerdings auch alle Medaillen der Vorgängerstaaten mitgezählt, so dass zeitweise zwei deutsche Mannschaften um Medaillen kämpfen konnten. Allein die Ruderer der DDR waren mit 33 Gold-, 7 Silber- und 8 Bronzemedaillen erfolgreicher als jede andere Nation bis heute, obwohl sie nur bei fünf von 27 Austragungen im Teilnehmerfeld vertreten waren. Diese Erfolgsserie wird heute auch mit dem damals praktizierten Staatsdoping in der DDR in Verbindung gebracht, von dem auch der Rudersport betroffen war.[11] Da in den 1970er- und 1980er-Jahren Dopingkontrollen noch nicht verbreitet waren, kam es dabei zu keinen Sanktionen.

Weitere erfolgreiche Rudernationen bei den Olympischen Spielen sind die USA (32 Gold-, 31 Silber- und 24 Bronzemedaillen), das Vereinigte Königreich (28–22–13) und Rumänien (19–10–8). Insgesamt haben 38 Nationen Medaillen bei der olympischen Regatta gewinnen können.

Rang Land       Gesamt
1 Deutsches Reich  / Deutsches Reich  / Deutsches Reich NS  / Deutschland Mannschaft Gesamtdeutsch 1956  / Deutschland Mannschaft Gesamtdeutsch  / Deutschland  Deutschland (Gesamt)
(davon Deutschland BR  / Deutschland BR  BR Deutschland)
(davon Deutschland Demokratische Republik 1968  / Deutschland Demokratische Republik 1949  DDR)
65
(4)
(33)
31
(4)
(7)
30
(6)
(8)
126
(14)
(48)
2 Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten 34 32 25 91
3 Vereinigtes Konigreich  Großbritannien 34 27 17 78
4 Rumänien 1965  / Rumänien  Rumänien 22 16 9 47
5 Neuseeland  Neuseeland 15 7 11 33
6 Australien  Australien 13 15 17 45
7 Sowjetunion  Sowjetunion
(davon Vereintes Team  Vereintes Team)
12
(-)
20
()
11
(1)
43
(1)
8 Niederlande  Niederlande 11 17 15 43
9 Italien 1861  / Italien  Italien 11 16 16 43
10 Kanada 1868  / Kanada  Kanada 10 18 16 44
11 Frankreich  Frankreich 8 15 13 36
12 Schweiz  Schweiz 7 8 10 25
13 Danemark  Dänemark 7 5 13 25
14 Polen  Polen 4 4 12 20
15 Norwegen  Norwegen 3 7 7 17
16 Bulgarien 1971  / Bulgarien  Bulgarien 3 4 7 14
17 Kroatien  Kroatien 3 3 2 8
18 Finnland  Finnland 3 1 3 7
19 China Volksrepublik  China 2 4 6 12
20 Tschechoslowakei  Tschechoslowakei 2 2 7 11
21 Belarus  Belarus 2 1 4 7
22 Irland  Irland 2 1 2 5
23 Tschechien  Tschechische Republik 1 3 1 5
24 Russisches Kaiserreich 1883  / Russland  Russische Föderation
(davon Olympia  ROC)
1
(–)
2
(2)
3
(–)
6
(2)
25 Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik  Jugoslawien 1 1 3 5
Slowenien  Slowenien 1 1 3 5
27 Argentinien  Argentinien 1 1 2 4
Griechenland  Griechenland 1 1 2 4
29 Sudafrika  Südafrika 1 1 1 3
Ukraine  Ukraine 1 1 1 3
31   Gemischte Mannschaft 1 1
32 Belgien  Belgien 5 2 7
33 Osterreich  Österreich 3 3 6
34 Estland  Estland 2 1 3
35 Schweden  Schweden 2 2
36 Litauen  Litauen 1 3 4
Uruguay  Uruguay 1 3 4
38 Ungarn 1867  / Ungarn 1946  / Ungarn 1957  Ungarn 1 2 3
39 Individuelle Neutrale Athleten  Individuelle Neutrale Athleten 1 1
Spanien  Spanien 1 1

Mehrfache Medaillengewinner

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Ruderer starten üblicherweise nur in einer Bootsklasse bei einer olympischen Regatta, nur in wenigen Ausnahmefällen haben Spitzenathleten Doppelstarts in zwei Klassen gewagt. Dadurch ist die mögliche Medaillenausbeute begrenzt. Allerdings konnten in der Vergangenheit mehrere Ruderer über 20 Jahre in der Weltspitze rudern, und dabei bis zu sechs Olympiateilnahmen mit einer entsprechenden Medaillenausbeute erreichen.

Die erfolgreichsten olympischen Ruderer mit mindestens 5 Goldmedaillen sind:

  • Elisabeta Lipă (Rumänien, 6 Teilnahmen 1984 bis 2004, 5 Gold–2 Silber–1 Bronze)
  • Steven Redgrave (Vereinigtes Königreich, 5 Teilnahmen 1984 bis 2000, 5 Gold–1 Bronze)
  • Georgeta Andrunache (Rumänien, 4 Teilnahmen 2000 bis 2012, 5 Gold–1 Bronze)
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Commons: Rowing at the Olympics – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Olympic Games—1896-1908. In: www.rowinghistory-aus.info. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 30. Juni 2013; abgerufen am 28. Januar 2013 (englisch).
  2. Deutscher Ruderverband: Rudersport Almanach 2004. Meyer & Meyer Verlag, Wiebelsheim 2004, ISBN 3-7853-1694-1, S. 202–209.
  3. a b Qualification System - Games of the XXX Olympiad; Rowing. (PDF; 201 kB) In: corporate.olympics.com.au. NOK Australien, abgerufen am 28. Januar 2013 (englisch).
  4. Rowing: participation during the history of the Olympic Games. (PDF; 254 kB) In: www.olympic.org. Internationales Olympisches Komitee, abgerufen am 29. Januar 2013 (englisch).
  5. Review of the Olympic Programme and the Recommendations on the Programme of the Games of the XXIX Olympiad, Beijing 2008. (PDF; 184 kB) In: www.olympic.org. Internationales Olympisches Komitee, abgerufen am 28. Januar 2013 (englisch).
  6. Lightweight Rowers Reassured as IOC Executive Board Modifies Controversial Principle. In: www.fisa.org. Weltruderverband, 18. Dezember 2002, archiviert vom Original am 21. Februar 2005; abgerufen am 30. September 2017 (englisch).
  7. Christian Baumann: FISA diskutiert IOC-Agenda 2020. In: www.rudern.de. Deutscher Ruderverband, abgerufen am 30. September 2017.
  8. The Tokyo 2020 Olympic Games rowing programme announced. In: www.worldrowing.com. Weltruderverband, 12. Juni 2017, abgerufen am 12. Juni 2017 (englisch).
  9. Why do we race 2000m? The history behind the distance. In: www.worldrowing.com. Weltruderverband, 1. Mai 2017, abgerufen am 30. September 2017 (englisch).
  10. Ruderwettbewerbe 1992 bei olympedia.org
  11. Matt Smith: Shaping the Sport of Rowing. In: Volker Nolte (Hrsg.): Rowing Faster. 2., erweiterte Auflage. Human Kinetics, Champaign 2011, ISBN 978-0-7360-9040-7, S. 285–296 (englisch).
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