Saal an der Saale

Markt in Unterfranken

Saal an der Saale (amtlich: Saal a.d.Saale) ist ein Markt im unterfränkischen Landkreis Rhön-Grabfeld.

Wappen Deutschlandkarte
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Saal an der Saale
Deutschlandkarte, Position des Marktes Saal a.d.Saale hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 19′ N, 10° 22′ OKoordinaten: 50° 19′ N, 10° 22′ O
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Unterfranken
Landkreis: Rhön-Grabfeld
Verwaltungs­gemeinschaft: Saal an der Saale
Höhe: 254 m ü. NHN
Fläche: 21,57 km2
Einwohner: 1588 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 74 Einwohner je km2
Postleitzahl: 97633
Vorwahl: 09762
Kfz-Kennzeichen: NES, KÖN, MET
Gemeindeschlüssel: 09 6 73 160
Marktgliederung: 6 Gemeindeteile
Adresse der
Marktverwaltung:
Wiesenflecklein 4
97633 Saal a.d.Saale
Website: www.saal-saale.de
Erste Bürgermeisterin: Cornelia Dahinten (CSU/BG Saal/Waltershausen)
Lage des Marktes Saal a.d.Saale im Landkreis Rhön-Grabfeld
KarteFladungenHausen (Rhön)Bundorfer ForstBurgwallbacher ForstForst Schmalwasser-NordForst Schmalwasser-SüdMellrichstadter ForstSteinacher Forst rechts der SaaleSulzfelder ForstWeiglerWillmarsNordheim vor der RhönSondheim vor der RhönStockheim (Unterfranken)MellrichstadtMellrichstadtOstheim vor der RhönOberelsbachBischofsheim in der RhönBischofsheim in der RhönSandbergSchönau an der BrendHohenrothNiederlauerBurglauerStrahlungenSalz (Unterfranken)BastheimOberstreuUnslebenWollbach (Unterfranken)Bad Neustadt an der SaaleHeustreuHendungenHollstadtRödelmaierWülfershausen an der SaaleHöchheimSaal an der SaaleAubstadtHerbstadtTrappstadtGroßeibstadtGroßbardorfSulzfeld (im Grabfeld)Bad Königshofen im GrabfeldBad Königshofen im GrabfeldSulzdorf an der LederheckeThüringenLandkreis HaßbergeLandkreis SchweinfurtHessenLandkreis Bad Kissingen
Karte
Saal an der Saale von Westen

Geografie

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Der Markt liegt im Grabfeld am Zusammenfluss der Milz und der Fränkischen Saale.

Gemeindegliederung

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Die Gemeinde gliedert sich in die beiden Gemarkungen Saal a.d.Saale und Waltershausen, die im Wesentlichen den ehemaligen Gemeinden entsprechen.

Es gibt insgesamt sechs Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben),[2][3] die sich folgendermaßen auf die Gemarkungen verteilen:

Gemarkung
Saal an der Saale
Gemarkung
Waltershausen
1 
kein Gemeindeteil

Geschichte

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Bis zur Gemeindegründung

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Das Hochstift Würzburg übte von 1368 bis 1803 die Landesherrschaft in Saal aus. Ab 1500 lag es im Fränkischen Reichskreis. Der Ort gehörte zum Großherzogtum Würzburg des Erzherzog Ferdinand von Toskana, bevor es mit den Verträgen von Paris 1814 zu Bayern gelangte. Im Zuge der Verwaltungsreformen entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde.

Schloss Waltershausen

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Gut und Schloss Waltershausen, vormals im Besitz der Familie von Kalb, gingen zu Beginn des 19. Jahrhunderts in das Eigentum des Göttinger Gelehrten und Wirtschaftshistorikers Georg Friedrich Sartorius über, der aufgrund des Erwerbs als Freiherr von Walterhausen in den erblichen bayerischen Adelsstand erhoben wurde. Das Gut mit dem Schloss blieb im Wesentlichen bis ins 20. Jahrhundert im Eigentum der Familie Sartorius von Waltershausen. Im Jahr 1944 wurde das Schloss von der Deutschen Reichspost als Erholungsheim für Postbedienstete übernommen. Seit 1986 ist es in Privatbesitz.

Eingemeindungen

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Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde am 1. Mai 1978 wurde die Gemeinde Waltershausen eingegliedert.[4]

 
Steinbrücke über die Saale am Findelbergweg

Einwohnerentwicklung

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  • 1961: 1785 Einwohner[4]
  • 1970: 1789 Einwohner[4]
  • 1987: 1588 Einwohner
  • 1991: 1587 Einwohner
  • 1995: 1570 Einwohner
  • 2000: 1571 Einwohner
  • 2005: 1585 Einwohner
  • 2010: 1514 Einwohner
  • 2011: 1513 Einwohner
  • 2012: 1518 Einwohner
  • 2013: 1488 Einwohner
  • 2014: 1501 Einwohner
  • 2015: 1475 Einwohner

Im Zeitraum 1988 bis 2018 sank die Einwohnerzahl von 1585 auf 1472 um 113 Einwohner bzw. um 7,1 %. 1990 hatte die Gemeinde 1605 Einwohner. Quelle: BayLfStat

Bürgermeister

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1. Bürgermeisterin ist Cornelia Dahinten (CSU/BG Saal/Waltershausen). Diese wurde im Jahr 2020 Nachfolger von Norbert Bauer (Neue Liste Markt Saal) und damit erste Frau in diesem Amt.[5]

Marktgemeinderat

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Der Marktgemeinderat hat in der Wahlperiode ab 2020 (ohne Bürgermeister) 12 Mitglieder:

  • Neue Liste Markt Saal: 6 Sitze
  • CSU BG Saal/Waltershausen: 2 Sitze
  • Unabhängige Wählergemeinschaft Waltershausen: 4 Sitze
 
Blasonierung:Geteilt von Rot und Gold; oben ein silberner Lilienstengel mit zwei Blüten, überdeckt von einem gestürzten goldenen Krückenkreuz, das in Mauerankern endet; unten ein schwarzes Tischkreuz.“[6]
Wappenbegründung: Der Lilienstengel im oberen Teil des Wappens symbolisiert die Wallfahrtskirche Mariae Heimsuchung auf dem Findelberg mit ihrer Wallfahrt sowie die Pfarrkirche Mariae Himmelfahrt. Das Krückenkreuz ist das Wappensymbol der um 1300 ausgestorbenen Grafen von Wildberg, die für das Gemeindegebiet im Hochmittelalter von großer Bedeutung waren. Im Ortsteil Waltershausen waren die Marschalke von Ostheim von 1456 bis 1782 ansässig. Das Tischkreuz stammt aus ihrem Wappen. Die Farben Schwarz und Gold (unten) sowie die Farben Silber und Rot (oben) erinnern an weitere für den Markt Saal a.d.Saale bedeutsame Territorialherren, an die Grafen von Henneberg und das Hochstift Würzburg.

Kommunale Allianz

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Der Markt ist Mitglied in der Kommunalen Allianz Fränkischer Grabfeldgau.

Kultur und Tourismus

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Bauwerke

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  • Findelbergkirche
Gut 300 Meter nördlich des Ortes Saal steht die Wallfahrtskirche Maria Heimsuchung am Osthang des Findelbergs, zu erreichen über eine Fußgängerbrücke über die Fränkische Saale. Sie entstand 1781/86 nach Plänen des Maurermeisters Hans Michael Schauer von Wermerichshausen, der Turm wurde im Jahre 1499 errichtet. Das Deckengemälde der Himmelfahrt Mariens schuf 1795 der Künstler Johann Peter Herrlein, der 1799 in Saal starb und auf dem Findelbergfriedhof bestattet wurde. 1965 wurde die Kirche restauriert.
  • Kirche St. Georg
 
Waltershausen: Blick auf Kirche und Schloss
In Waltershausen steht die Kirche St. Georg. Diese wurde von 1484 bis 1485 vor dem Schloss anstelle einer früheren Kirche erbaut. Im Jahre 1523 wurde Waltershausen evangelisch und es hat seit 1600 eine protestantische Pfarrei. Die Kirche ist Begräbnisstätte der Marschalk von Ostheim. Moritz Marschalk von Ostheim wurde 1523 dort bestattet. Eine Ausnahme bildete Pfarrer Johann Adam Schönwetter, der 1668 ebenfalls in der Kirche seine letzte Ruhestätte fand. Letztmals wurde die Kirche von 1969 bis 1974 restauriert.
  • Schloss Waltershausen
 
Schloss Waltershausen um 1984
Von 1619 bis 1627 ließ Georg Philipp Marschalk von Ostheim auf den Fundamenten einer alten Wehrburg die jetzige Schlossanlage vorerst einstöckig errichten. Etwa hundert Jahre später erfuhr das Schloss unter dem Einfluss von Balthasar Neumann weitere Veränderungen, der in den gesamten Mittelbau im zweiten Stockwerk einen Rokokosaal integrierte. Balthasar Neumann gab diesem Saal eine genial konstruierte, in den Dachstuhl hinein gewölbte Decke mit reichen Stuckarbeiten die in vielen kunstgeschichtlichen Werken abgebildet sind. Die Strukturierung gehört zu den feinsten Schöpfungen des fränkischen Rokoko und gibt dem Saal einen festlichen Charakter.

Bau- und Bodendenkmäler

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Radwander- und Wanderwege

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Durch die Gemeindeteile führen die überregionalen Radwander- und Wanderwege Fränkische Saale und Fränkischer Marienweg.

Sonstiges

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Für öffentliche und private Veranstaltungen befindet sich in Saal eine Mehrzweckhalle und in Waltershausen ein Gästehaus. In beiden Gemeindeteilen stehen Dorfbüchereien zur Verfügung.

Etwa 1,5 km südöstlich des Zentrums befindet sich das Segelfluggelände Am Kreuzberg.

Persönlichkeiten

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Charlotte von Kalb
  • Johann Jacob Bindrim (1696–um 1775), deutscher Bildhauer, sogenannter Bildstockmeister, Bindrim schuf sein Hauptwerk in Saal
  • Johann Peter Herrlein (1722–1799), deutscher Maler
  • Charlotte von Kalb (1761–1843), deutsche Schriftstellerin
  • Friedrich Hölderlin (1770–1843), deutscher Lyriker, lebte 14 Monate (Dezember 1793–Januar 1795) im Schloss Waltershausen als Erzieher
  • Johann Aquilin Glückstein (1791–1874), deutscher Architekt, Amateurphotograph und Künstler, wurde in Saal an der Saale geboren
  • Eugen Dieterich (1840–1904), deutscher Chemiker und Pionier der deutschen pharmazeutischen Industrie sowie königlich-sächsischer Geheimer Hofrat
  • Waldemar Werther (1887–1932), Mordopfer im Schloß Waltershausen 1932

Literatur

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  • Schaab, Anton, Geschichte und Beschreibung der Pfarrei Saal a. d. Saale, Würzburg 1898.
  • Albert, Reinhold + Glückstein, Roman, 1200 Jahre Saal an der Saale, Saal an der Saale 1990.
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Commons: Saal an der Saale – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Saal an der Saale – Reiseführer

Einzelnachweise

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  1. Genesis-Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Saal a.d.Saale in der Ortsdatenbank von bavarikon, abgerufen am 11. April 2023.
  3. Gemeinde Saal a.d.Saale, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 7. Dezember 2021.
  4. a b c Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 741 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  5. Regina Vossenkaul: Saal hat mit Conny Dahinten erstmals eine Bürgermeisterin. (Memento vom 17. November 2021 im Internet Archive) In: Rhön- und Saalepost., 16. März 2020.
  6. Eintrag zum Wappen von Saal an der Saale in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte

Siehe auch

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Gebrüder Nenninger, Mühlenbauer

  NODES
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