Samir (Regisseur)

Schweizer Filmemacher, Filmproduzent und Regisseur

Samir (eigentlich Samir Jamal Aldin; * 29. Juli 1955 in Bagdad) ist ein Schweizer Filmemacher, Filmproduzent und Regisseur.

Leben und Werk

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Samir wurde als Sohn einer Schweizerin und eines Irakers in Bagdad geboren.[1] Seine Eltern siedelten 1961 in die Schweiz über, wo er in Dübendorf[2] in die Schule ging. Danach besuchte er die Schule für Gestaltung in Zürich und machte eine Lehre als Typograph (1971–1973) und anschliessend eine Ausbildung zum Kameramann bei Condor Films. Ab 1983 arbeitete er als freischaffender Regisseur und Kameramann. 1985 nahm er das Schweizer Bürgerrecht an.[3] Von 1984 bis 1991 war er Autor und Mitglied des Videoladens Zürich. 1994 übernahm er zusammen mit Dokumentarfilmer Werner Schweizer die Filmproduktionsfirma Dschoint Ventschr.

Ab Mitte der 1980er Jahre begann er eigene Filme zu realisieren. In den 1990er Jahren arbeitete er unter anderem im Auftrag der Condor Films AG als Regisseur von Serien wie Eurocops und Fernsehfilmen für zahlreiche deutschsprachige Fernsehsender. Seine Werkliste – als Autor, Regisseur und/oder Produzent – umfasst inzwischen über 40 Kurz- und Langspielfilme für Kino und Fernsehen.

2006 erhielt er den Aargauer Kulturpreis. 2015 wurde Samirs Dokumentarfilm Iraqi Odyssey als Schweizer Kandidat für eine Oscar-Nomination in der Kategorie Bester fremdsprachiger Film benannt.[4]

Er zählt zu den Initianten des 2017 erstellten Zürcher Kulturhaus Kosmos, in dessen Verwaltungsrat Samir bis zu seinem Ausscheiden im Juni 2019 mitwirkte.[5]

Samir tritt unter seinem Vornamen auf – Zitat:

„[…] warum? «‹Jamal al Din› bedeutet ‹Schönheit der Religion›. Ich weiß nicht, wie es Ihnen gehen würde, wenn Sie nicht sehr religiös wären, und Sie müssten immer sagen, ‹Guten Tag, mein Name ist Schönheit-der-Religion›», sagt [er] […] «‹Samir› ist für mich perfekt, weil das ‹Geschichtenerzähler› bedeutet.»“

Daniela Sannwald: «Iraqi Odyssey» auf der Berlinale: Geschichten aus dem Sorgenland[6]

Politisches

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Zahlreiche auf X (ehem. Twitter) unter dem Namen @SamirFilmmaker veröffentlichte Tweets des Regisseurs zum Terrorangriffs der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 und dem darauffolgenden Krieg wurden als antisemitisch und verschwörungstheoretisch kritisiert.[7]

Filmografie

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  • 1984: Schiefkörper
  • 1984: Stummfilm (Kurzfilm)
  • 1987: Morlove – eine Ode für Heisenberg (Fernsehfilm)
  • 1988: Eurocops (Fernsehserie, eine Folge)
  • 1988: Filou (auch Drehbuch)
  • 1991: Immer & ewig (auch Produktion, Drehbuch, Kamera)
  • 1992: (It Was) Just a Job (auch Drehbuch, Kamera)
  • 1993: Babylon 2 (Dokumentarfilm, auch Drehbuch)
  • 1994: La productrice
  • 1995: Die Drei – Hass; Jetzt oder nie; Todesoperation
  • 1998: Die Metzger (Fernsehfilm)
  • 1996: Die Partner (Fernsehserie, eine Folge)
  • 1996: Tödliche Schwesternliebe
  • 1998: Angélique (Blind Date)
  • 1997: La eta knabino au kiel oni trovas ian helpon (Kurzfilm, auch Drehbuch, Produktionsleitung)
  • 1998: Projecziuns tibetanas (Dokumentarfilm, auch Drehbuch, Kamera, Schnitt)
  • 2001: Norman Plays Golf (auch Drehbuch)
  • 2002: Forget Baghdad: Jews and Arabs – The Iraqi Connection (Dokumentarfilm, auch Drehbuch, Schnitt, Cast)
  • 2004: ZwischenSprach (Dokumentarfilm, auch Drehbuch)
  • 2005: Snow White (auch Drehbuch)
  • 2010: Escher, der Engel und die Fibonacci-Zahlen (Dokumentarfilm, auch Drehbuch)
  • 2014: Iraqi Odyssey (Dokumentarfilm, auch Produktion, Drehbuch, Kamera, Schnitt, Cast)
  • 2019: Bagdad in My Shadow (Thriller, auch Drehbuch; zusammen mit Furat al Jamil)
  • 2024: Die wundersame Verwandlung der Arbeiterklasse in Ausländer (Dokumentarfilm)[8]

Als (Co-)Produzent unter anderem: Dokumentarfilm White Terror von Daniel Schweizer (2005), Mockumentary Birdseye von Stephen Beckner und Michael C. Huber (2002), Spielfilme Nachbeben von Stina Werenfels (2006), Das Fräulein von Andrea Štaka (2006), Räuberinnen (2009) von Carla Lia Monti, Opération Libertad von Nicolas Wadimoff (2012).

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Einzelnachweise

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  1. Samir im Interview: "«Baghdad in My Shadow» ist eine Brücke zwischen Orient und Okzident". Cinergy, abgerufen am 17. Oktober 2024.
  2. Redaktion: Neue Doku von Samir. In: syndicom magazin. Nr. 42. syndicom, Bern September 2024, S. 34.
  3. Schweizer Illustrierte, 13. September 2004
  4. „Iraqi Odyssey“ vertritt die Schweiz im Wettbewerb um einen Oscar (Memento des Originals vom 8. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.news.admin.ch, Medienmitteilung des Bundesamts für Kultur, 27. August 2015.
  5. Hans Jürg Zinsli: Zürcher Kosmos-Freunde kämpfen um ihr Kulturhaus. In: Tages-Anzeiger. 29. Juni 2019, abgerufen am 17. Oktober 2024.
  6. «Iraqi Odyssey» auf der Berlinale: Geschichten aus dem Sorgenland von Daniela Sannwald, tagesspiegel.de 8. Februar 2015.
  7. Daniel Graf: «Absurde Verschwörungstheorien»: Filmemacher Samir in der Kritik. In: 20 Minuten. 10. April 2024, abgerufen am 14. April 2024.
  8. Michael Sennhauser: Locarno Film Festival – Neuer Samir-Dok: Wie wir die Gastarbeiter sitzen liessen. Schweizer Radio und Fernsehen, 14. August 2024, abgerufen am 17. Oktober 2024.
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