Schwangerschaftszeichen zeigen das Vorliegen einer Schwangerschaft an. Man unterscheidet zwischen unsicheren und sicheren Schwangerschaftszeichen als Anzeichen für eine eingetretene Schwangerschaft. Die unsicheren Schwangerschaftszeichen können außerdem in unspezifische ("Allgemeinsymptome") und spezifische (auf den weiblichen Geschlechtstrakt oder Zyklus bezogene) Symptome unterschieden werden. Einige der unsicheren Zeichen können auch bei einer Scheinschwangerschaft auftreten.

Unsichere, unspezifische Schwangerschaftszeichen

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Zeichen, die auf das Empfinden der Frau, bzw. Empfindungen in ihrem Gesamtorganismus zurückgehen. Viele dieser Symptome können auch durch die Ovulation oder ein prämenstruelles Syndrom ausgelöst werden.

  • Übelkeit und Erbrechen (im Extremfall Hyperemesis gravidarum)[1]
  • Veränderungen von Geruchs- und Geschmackswahrnehmung
  • "Abnorme" Gelüste und Heißhungerattacken
  • vermehrter Speichelfluss und häufigeres Zahnfleischbluten
  • vermehrter Ausfluss (Fluor vaginalis)
  • Schwindel und Benommenheit
  • Vergrößerung und Spannungsgefühl der Brüste[2]
  • Verfärbung der Brustwarzen und Steigerung der Empfindlichkeit
  • häufiges Wasserlassen (Pollakisurie)[3]
  • Verstopfung
  • vermehrtes Schlafbedürfnis und Fatigue
  • Kopfschmerzen
  • Einnistungsblutung (um die 3. SSW, 6–10 Tage nach dem Eisprung)
  • Einnistungsschmerz (ähnlich dem Mittelschmerz)

Unsichere, spezifische Schwangerschaftszeichen

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Zeichen, die eine Schwangerschaft möglich erscheinen lassen, ohne jedoch einen direkten Nachweis zu erbringen. Sie beruhen auf Anamnese und Untersuchung.

Sichere Schwangerschaftszeichen

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Schwangerschaftszeichen, die vom Kind ausgehen:

  • Nachweis von Fruchtblase oder Embryo mittels Ultraschall ab der 5. Schwangerschaftswoche (SSW)
  • Nachweis von β-HCG mittels qualitativem Schnelltest ("positiver Schwangerschaftstest")[5] oder quantitativem Immunoassay
  • Nachweis embryonaler Herztätigkeit mit der Ultraschalluntersuchung (ab 7.–8. SSW)
  • Kindsbewegungen (ab 18.–20. SSW)
  • Hören der kindlichen Herztöne (ab ca. 18. SSW)
  • Fühlen von Kindsteilen durch die Bauchdecke hindurch (ab 18. SSW)

Einzelnachweise

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  1. Mario Festin: Nausea and Vomiting in Early Pregnancy. In: American Family Physician. Band 92, Nr. 6, 15. September 2015, ISSN 1532-0650, S. 516–517, PMID 26371736 (aafp.org [abgerufen am 14. Juli 2020]).
  2. L. A. Bastian: Is this patient pregnant? Can you reliably rule in or rule out early pregnancy by clinical examination? In: JAMA: The Journal of the American Medical Association. Band 278, Nr. 7, 20. August 1997, S. 586–591, doi:10.1001/jama.278.7.586.
  3. L. Lindenskov, F. B. Kristensen, A. M. Andersen, K. V. Andersen, N. Hermann: [Preventive check-ups of pregnant women in Denmark. Common ailments in pregnancy]. In: Ugeskrift for Laeger. Band 156, Nr. 19, 9. Mai 1994, ISSN 0041-5782, S. 2897–2901, PMID 8009727.
  4. G. R. Meeks, C. D. Cesare, G. W. Bates: Palpable uterine artery pulsation as a clinical indicator of early pregnancy. In: The Journal of Reproductive Medicine. Band 40, Nr. 3, März 1995, ISSN 0024-7758, S. 194–196, PMID 7776303.
  5. S. A. Butler, S. A. Khanlian, L. A. Cole: Detection of early pregnancy forms of human chorionic gonadotropin by home pregnancy test devices. In: Clinical Chemistry. Band 47, Nr. 12, Dezember 2001, ISSN 0009-9147, S. 2131–2136, PMID 11719477.
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