Schwarzdelfin

Art der Gattung Kurzschnauzendelfine (Lagenorhynchus)

Der Schwarzdelfin (Lagenorhynchus obscurus) ist ein sehr geselliger und verspielter Delfin, der in den Küstengewässern der südlichen Hemisphäre vorkommt. Erstmals beschrieb ihn der britische Walforscher John Edward Gray. Genetischen Analysen zufolge ist er sehr nah verwandt mit dem pazifischen Weißstreifendelfin (Lagenorhynchus obliquidens), über seinen Status als selbständige Art sind sich die Wissenschaftler jedoch einig.

Schwarzdelfin

Schwarzdelfin

Systematik
Ordnung: Wale (Cetacea)
Unterordnung: Zahnwale (Odontoceti)
Überfamilie: Delfinartige (Delphinoidea)
Familie: Delfine (Delphinidae)
Gattung: Kurzschnauzendelfine (Lagenorhynchus)
Art: Schwarzdelfin
Wissenschaftlicher Name
Lagenorhynchus obscurus
(Gray, 1828)

Der Artzusatz im wissenschaftlichen Namen ist das lateinische Wort obscurus (dunkel/dämmrig).[1]

Merkmale

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Schwarzdelfine an der Westküste Südafrikas

Schwarzdelfine erreichen eine Körperlänge von bis zu 2,1 Metern und eine Masse von etwa 100 Kilogramm, wobei die Größe innerhalb der einzelnen Populationen stark variieren kann. Die größten Exemplare finden sich in den Küstengewässern vor Peru. Die Rückenfärbung der Delfine liegt zwischen dunkelgrau und schwarz, wobei ihre Finne an der Vorderkante dieselbe Färbung trägt, an der Hinterkante jedoch deutlich heller ist; die Kehle und der Bauch sind hellgrau bis weiß. Auf jeder Seite verläuft ein weißer Streifen vom Rücken bis hin zu einem breiten, hellgrauen Fleck am Schwanz. Zwischen diesem Fleck und dem Streifen verbleibt ein charakteristischer, dornförmiger Abschnitt der dunklen Rückenfärbung, durch welchen diese Spezies stets zu erkennen ist. Ansonsten kann sie aufgrund großer Ähnlichkeiten mit jeder anderen Spezies ihrer Gattung verwechselt werden.

Verbreitung

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Verbreitung

Schwarzdelfine leben in den Küstenbereichen Südamerikas im Bereich von Chile, Peru, Argentinien und den Falklandinseln, an der Westküste Afrikas vor Namibia und Südafrika sowie an der Ostküste Neuseelands. Daneben kann man sie auch bei Tasmanien, New South Wales und verschiedenen Inselgruppen der südlichen Ozeane finden. Sie können weite Strecken zurücklegen, dabei geht man jedoch nicht von regelmäßigen Wanderungen aus.

Bedrohung und Schutz

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Die Anzahl der heute noch lebenden Schwarzdelfine ist unbekannt, von einer Gefährdung wird jedoch nicht ausgegangen. Eine Schätzung der Tiere Patagoniens in den 1990er Jahren ergab eine regionale Population von etwa 7.000 Tieren.

An der Küste von Peru werden die Schwarzdelfine mit Harpunen gejagt und kommerziell genutzt, vor allem als Köder für die Krabbenfischerei. Dabei werden jährlich einige tausend Tiere getötet. Außerhalb Perus ist die Hauptgefahr für die Delfine der Tod in Fischernetzen, in denen sie sich regelmäßig verfangen und ertrinken können. Die Anzahl dieser Unfälle hat jedoch abgenommen, seit die Schleppnetzfischerei größtenteils verboten wurde.

Aufgrund ihrer akrobatischen "Künste" und der Verspieltheit gehören die Schwarzdelfine zu den beliebtesten Zielen von Walbeobachtungstouristen (Whale-Watching), vor allem vor Kaikoura, Neuseeland, wo die Touren zugleich auch für die Beobachtung der Pottwale genutzt werden können.

  1. Conder & Strahan (Hrsg.): Dictionary of Australian and New Guinean Mammals. CSIRO PUBLISHING, 2007, ISBN 978-0-643-10006-0, S. 63 (Lagenorhynchus obscurus).
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Commons: Schwarzdelfin – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
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