Semtex
Semtex ist der Handelsname eines Plastiksprengstoffs[1], der außer bei kommerziellen Sprengungen auch zu militärischen Zwecken eingesetzt wird. Industriell hergestelltes Semtex muss in den meisten Staaten gemäß Montrealer Übereinkommen[2] mit Markierungsstoffen versetzt werden, die das Auffinden des Sprengstoffes durch Hunde und Sprengstoffdetektoren ermöglichen.
Erfunden wurde Semtex 1966 von Stanislav Brebera, einem Chemiker der VCHZ Synthesia. Erstmals hergestellt wurde der Sprengstoff von der Firma Semtin Glassworks in der Tschechoslowakei (später VCHZ Synthesia, heute Explosia). Benannt ist Semtex nach Semtín, einer Vorstadt von Pardubice in Ostböhmen. Er besteht zu großen Teilen aus Nitropenta und Hexogen, der Rest ist mit Styrol-Butadien-Kautschuk eingedicktes Mineralöl. Die Anteile an Nitropenta und Hexogen variieren dabei. Der Sprengstoff wird heutzutage mit Markern versehen, um eine Rückverfolgbarkeit zu gewährleisten.
Semtex H[3] | Semtex A | |
---|---|---|
Nitropenta | 50 % | 83 % |
Hexogen | 35 % | 0 % |
Detonationsgeschwindigkeit[4] | 7400 m/s | 7200 m/s |
Farbstoff | Sudan I (gelb/ocker) | Sudan IV (scharlachrot) |
Weichmacher | Mineralöl | |
Binder | Styrol-Butadien-Kautschuk[5] |
Siehe auch
BearbeitenWeblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ J. Köhler, R. Meyer, A. Homburg: Explosivstoffe. 10., vollständig überarbeitete Auflage. Wiley-VCH, Weinheim 2008, ISBN 978-3-527-32009-7, S. 264.
- ↑ BGBl. III Nr. 135/1999
- ↑ explosia.cz: Trhaviny pro zvláštní použití Sicherheitsdatenblätter der Sprengstoffe Semtex 1A und Semtex 1H (tschechisch)
- ↑ explosia.cz: Trhaviny pro zvláštní použití Datentabelle der Sprengstoffe der Semtex-Reihe (tschechisch)
- ↑ Elbeih, A. et al.: Effect of Different Polymeric Matrices on Some Properties of Plastic Bonded Explosives. Propellants, Explosives, Pyrotechnics. 37, 6; 676-684. Wiley-VCH, 2012. doi:10.1002/prep.201200018.