Smokie ist eine britische Pop-Rock-Band, die zu den populärsten Gruppen der 1970er Jahre gehörte. Ihre erfolgreichsten Titel sind Living Next Door to Alice, Lay Back in the Arms of Someone, Oh Carol, Mexican Girl, Needles and Pins und For a Few Dollars More.

Smokie
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Smokie (2009), im Vordergrund Terry Uttley (links) und Mike Craft
Allgemeine Informationen
Herkunft Bradford, England
Genre(s) Pop-Rock
Gründung 1970er Jahre, 1985
Auflösung 1982
Website www.smokie.co.uk
Gründungsmitglieder
Chris Norman (bis 1986)
Bass, Gesang
Terry Uttley (bis 2021 †)
Gitarre, Gesang
Alan Silson (bis 1996)
Schlagzeug, Gesang
Pete Spencer (bis 1986)
Aktuelle Besetzung
Gesang
Pete Lincoln (seit 2021)
Gitarre
Mick McConnell (seit 1996)
Schlagzeug
Steve Pinnell (seit 1986)
Keyboard
Martin Bullard (seit 1986)
Ehemalige Mitglieder
Gesang, Gitarre, Piano
Alan Barton (1986–1995 †)
Gesang
Mike Craft (1995–2021)

Geschichte

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Bandgründung

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In den frühen 1970er Jahren gründeten Sänger Chris Norman (* 25. Oktober 1950, Redcar), Gitarrist Alan David Silson (* 21. Juni 1951, Bradford) und Bassist Terence David „Terry“ Uttley (* 9. Juni 1951, Bradford; † 17. Dezember 2021[1]), die sich von der St. Bedes Grammar School in Bradford kannten, eine Band, nannten sich The Yen und später The Sphynx. Ohne großen Erfolg spielten sie in den Bars der Gegend. Sie änderten ihren Bandnamen in The Elisabethans und später in Kindness, sammelten Bühnenerfahrung und erspielten sich eine kleine Fangemeinde.[2]

Erste Erfolge

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1974 lernten sie über Bill Hurley den Schlagzeuger Peter David „Pete“ Spencer (* 13. Oktober 1948, Leeds) kennen und nahmen Kontakt zum berühmten Songwriter-Duo Nicky Chinn und Mike Chapman (Chinnichap Records) auf, das durch die Zusammenarbeit mit Künstlern wie The Sweet, Suzi Quatro und Mud schon große Erfolge feiern konnte. Mit dem Songwriter-Team im Rücken und ihrem Manager und Produzenten Mickie Most, dem erfolgreichsten britischen Pop-Lieferanten der 1960er und 1970er Jahre,[3] standen die Vorzeichen gut. Most besorgte ihnen einen Plattenvertrag und die Band wurde insbesondere in den Jahren 1974 und 1975, in denen sie nunmehr unter dem Bandnamen Smokey spielten und produzierten,[4] schnell populär.

Ihr erstes Album Pass It Around erschien 1975. Die gleichnamige Single floppte, doch die Band erregte erste Aufmerksamkeit und noch im selben Jahr erschien eine zweite LP. Die erste Single aus Changing All the Time war dann ein überraschender Erfolg: If You Think You Know How to Love Me machte die vier Nordengländer über Nacht zu Stars auf der Insel. Auch in Deutschland hielt sich der Titel ein halbes Jahr in den Charts und erreichte dort Platz 8. In Norwegen stieg der Titel kurzzeitig auf Platz 6.[5]

Umbenennung und Karrierehöhepunkt

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Der amerikanische Soul-Sänger Smokey Robinson wurde auf die Band aufmerksam und setzte per Gericht durch, dass das Quartett nicht seinen Künstlernamen tragen dürfe. Mit dem dritten Longplayer Midnight Café folgte damit der nun endgültige Bandname Smokie mit „ie“. 1977 hatte die Band ihren Durchbruch: Auf dem Greatest Hits-Album befand sich der Song Living Next Door to Alice (eine Coverversion eines Songs, den Chinn und Chapman bereits 1972 für die Gruppe New World geschrieben hatten), ebenso produziert unter dem Label von Most und der bis heute größte Hit Smokies. Auch in den USA wurde die Gruppe nun populär.

Allein in Deutschland belegte Smokie im Jahr 1977 für 14 Wochen Platz eins der Single-Charts (neun Wochen mit Living Next Door to Alice), erstmals am 7. Februar 1977[6] und weitere fünf Wochen mit Lay Back in the Arms of Someone (siehe Liste der Nummer-eins-Hits in Deutschland (1977)). Die folgenden LPs Bright Lights & Back Alleys (1977) und The Montreux Album (1978) mit zahlreichen Eigenkompositionen der Gruppe enthielten eine Reihe weiterer Hits. Mit den Singleauskopplungen It’s Your Life, Needles and Pins, For a Few Dollars More, Oh Carol und Mexican Girl landeten sie zahlreiche hohe Top-Ten-Platzierungen in ganz Europa. Die Pop-Presse überhäufte sie in dieser Zeit mit Publikumspreisen (unter anderem den Goldenen Otto der Bravo).

Trennung und Wiedervereinigung

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1979 war mit dem Album The Other Side of the Road der Zenit in kommerzieller Hinsicht überschritten. Obwohl das Album vielseitiger, innovativer und rockiger als die vorherigen Alben war, konnte Smokie damit nicht mehr an die großen Erfolge anknüpfen. Die Singles Do to Me, Babe, It’s Up to You und San Francisco Bay brachten der Gruppe die hinteren Ränge der Top Ten. Nach dem Solid-Ground-Album 1981 und Strangers in Paradise 1982 war es vorbei mit den großen Erfolgen. Abhilfe konnte auch nicht der Wechsel zu Repertoire Records (Midnight Delight) im selben Jahr schaffen. 1982 trennte sich die Band, kam aber 1985 anlässlich eines Konzerts zugunsten der Opfer der Feuerkatastrophe im Bradforder Fußballstadion wieder zusammen und entschloss sich, wieder miteinander zu touren.

1986 trennte sich Chris Norman dann endgültig von der Band und hatte im Mai desselben Jahres mit dem von Dieter Bohlen produzierten Song Midnight Lady aus dem Schimanski-Tatort Der Tausch einen Solo-Hit (sechs Wochen Platz 1 in Deutschland). Smokie tingelten derweil mit ihrem neuen Sänger Alan Barton (* 16. September 1953) durch die Lande. Norman und Bohlen beendeten ihre Zusammenarbeit, und Bohlen produzierte 1989 für Smokie den Song Young Hearts. Die Single erreichte Platz 43 der deutschen Charts. Die fünf Alben mit dem charismatischen Alan Barton (zwischen 1988 und 1993) spiegelten den klassischen Smokie-Stil und waren insbesondere in Skandinavien überaus erfolgreich, mehrere dieser Alben belegten in Norwegen Platz 1 der Charts.[7] 1994 folgte „Celebration“ und Smokie waren überall in Europa ausgebucht.

Nach einem Konzert in Lennestadt-Meggen am 19. März 1995 kam ihr Tourbus auf dem Weg zum Düsseldorfer Flughafen auf der A 4 bei Bergneustadt bei einem Hagelschauer von der eisglatten Fahrbahn ab, stürzte eine Böschung hinab und überschlug sich mehrfach. Während die anderen Bandmitglieder mit Prellungen und Schürfwunden davonkamen, erlag Alan Barton am 23. März 1995 im Krankenhaus Köln-Merheim seinen schweren Kopfverletzungen. Nachfolger wurde Mike Craft (* 4. April 1958), ein Freund der Band.[8]

Nachdem Alan Silson 1996 die Band aus gesundheitlichen Gründen verlassen hatte, war der Bassist Terry Uttley das letzte Bandmitglied der Originalbesetzung von 1974.

Situation nach 2000

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Anlässlich Chris Normans Sieg in der Comeback-Show von ProSieben stand die Originalbesetzung von Smokie im Finale am 5. April 2004 noch einmal gemeinsam auf der Bühne und spielte Lay Back in the Arms of Someone.

Mitglieder der Band Smokie waren später neben Uttley und Craft der Lead-Gitarrist Mick McConnell (* 22. März 1964), der Keyboarder Martin Bullard (* 8. Juli 1956) und der Schlagzeuger Steve Pinnell (* 3. Juni 1952). Auf Oldie-Festivals steht die Band immer noch häufig auf der Bühne.

Im Oktober 2013 wurde Uttleys Biografie Smokie – Life beyond Alice veröffentlicht (Verlag Peakpublish). 2010 erlangte Smokie einen neuen Chart-Erfolg mit der CD Take a Minute, die neues Material enthielt. Sie wurde im August desselben Jahres in Dänemark veröffentlicht und erreichte Platz 3 der dänischen Albumcharts.[9] Die Veröffentlichung in den übrigen skandinavischen Ländern und Deutschland erfolgte im Oktober mit der Single Sally's Song (The Legacy Goes On)[10]

Im April 2021 gab die Band bekannt, dass Mike Craft entschieden habe, sich von der Band zu trennen.[11] Nur wenige Tage später wurde bekanntgegeben, dass Pete Lincoln (ehem. The Sweet und Sailor (Band), aktuell Frontm3n) Craft als Sänger ersetzt.[12]

Am 16. Dezember 2021 starb Terry Uttley im Alter von 70 Jahren nach kurzer Krankheit.[13]

Diskografie

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Studioalben

Jahr Titel
Musiklabel
Höchstplatzierung, Gesamtwochen/​‑monate, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungenTemplate:Charttabelle/Wartung/ohne QuellenTemplate:Charttabelle/Wartung/Monatsdaten
(Jahr, Titel, Musiklabel, Plat­zie­rungen, Wo­chen/Mo­nate, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
  DE   AT   CH   UK   US
als Smokey
 
1975 Pass It Around
RAK Records (EMI)
Erstveröffentlichung: 14. Februar 1975
Changing All the Time
RAK Records (EMI)
DE16
(5 Mt.)DE
UK18
 
Silber

(5 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 22. September 1975
Verkäufe: + 60.000
als Smokie
 
1976 Midnight Café
RAK Records (EMI)
DE6
(9½ Mt.)DE
US173
(6 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 9. April 1976
1977 Bright Lights & Back Alleys
RAK Records (EMI)
DE6
 
Gold

(8½ Mt.)DE
AT6
(4 Mt.)AT
UK
 
Silber
UK
Erstveröffentlichung: 29. September 1977
Verkäufe: + 310.000
1978 The Montreux Album
RAK Records (EMI)
DE3
 
Gold

(6 Mt.)DE
AT6
(5 Mt.)AT
UK52
 
Silber

(2 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 12. September 1978
Verkäufe: + 310.000
1979 The Other Side of the Road
RAK Records (EMI)
DE17
(23 Wo.)DE
AT7
(2 Mt.)AT
Erstveröffentlichung: November 1979
1981 Solid Ground
RAK Records (EMI)
Erstveröffentlichung: September 1981
1982 Strangers in Paradise
RAK Records (EMI)
Erstveröffentlichung: März 1982
Midnight Delight
Repertoire Records (Teldec)
Erstveröffentlichung: Oktober 1982
1988 All Fired Up!
SPV Records
Erstveröffentlichung: 1988
1989 Boulevard of Broken Dreams
Polydor
Erstveröffentlichung: 18. Juli 1989
1990 Whose Are These Boots?
Polydor
Erstveröffentlichung: 1990
1992 Chasing Shadows
Electrola (EMI)
DE51
(10 Wo.)DE
Erstveröffentlichung: 27. August 1992
1993 Burnin’ Ambition
Electrola (EMI)
Erstveröffentlichung: 13. September 1993
1995 The World and Elsewhere
Deshima Records (SPV)
DE77
(5 Wo.)DE
CH41
(3 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 30. Oktober 1995
1998 Wild Horses – The Nashville Album
Ritz Records (EMI)
Erstveröffentlichung: 16. März 1998
2000 Uncovered
auch bekannt als: Uncovered – The Very Best of Smokie
Coconut Records (Sony BMG)
DE84
 
Gold

(1 Wo.)DE
UK63
(3 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 1. September 2000
Verkäufe: + 200.000
2001 Uncovered Too
Coconut Records (Sony BMG)
Erstveröffentlichung: 27. Juni 2002
Verkäufe: + 65.000
2004 On the Wire
Coconut Records (Sony BMG)
Erstveröffentlichung: 8. Mai 2004
2010 Take a Minute
Ferryhouse (WMG)
Erstveröffentlichung: 15. Oktober 2010
2018 Discover What We Covered
Bellevue Entertainment
Erstveröffentlichung: 25. Juli 2018

grau schraffiert: keine Chartdaten aus diesem Jahr verfügbar

Auszeichnungen

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  • Bravo Otto
    • 1977: „Gold“ in der Kategorie „Band“
    • 1978: „Gold“ in der Kategorie „Band“
    • 1979: „Bronze“ in der Kategorie „Band“
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Commons: Smokie – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  1. Smokie Bassist Terry Uttley’s Sudden Death at 70 Confirmed. 18. Dezember 2021, abgerufen am 19. Dezember 2021 (englisch).
  2. Spirit of Smokie. 24. Januar 2012, archiviert vom Original am 24. Januar 2012; abgerufen am 23. Juli 2021 (englisch).
  3. Gestorben – Mickie Most. In: Der Spiegel. Nr. 24, 2003 (online).
  4. Suchergebnisse in der Musikdatenbank für „Smokey“. hitparade.ch, abgerufen am 2. Januar 2015.
  5. Smokey - If You Think You Know How To Love Me. Hung Medien, abgerufen am 23. Juli 2021.
  6. Smokie - Living Next Door To Alice - hitparade.ch. Hung Medien, abgerufen am 23. Juli 2021.
  7. Quelle: https://www.chartsurfer.de/artist/smokie/album-frcp.html
  8. Smokie – Die Band. In: www.laut.de. 2. Juli 2021, abgerufen am 23. Juli 2021.
  9. Smokie - Take A Minute. In: danishcharts.com. 20. August 2010, abgerufen am 23. Juli 2021.
  10. Smokie – Sally's Song (The Legacy Goes On) (2010, CD). In: discogs.com. 10. August 2010, abgerufen am 23. Juli 2021 (englisch).
  11. MIKE STEPS DOWN. Abgerufen am 19. April 2021 (englisch).
  12. SMOKIE FANS ........ MEET PETE. Abgerufen am 19. April 2021 (englisch).
  13. Martin Schüler: Smokie: Bassist und Gründungsmitglied Terry Uttley ist tot. In: RollingStone.de. 20. Dezember 2021, abgerufen am 20. Dezember 2021.
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