Die Soubrette (ursprünglich französisch für „Zofe, Dienerin“) ist ein weibliches Rollenfach im Sprechtheater und in Oper, Operette und Singspiel die muntere Sängerin.

 
Susanna Mecour

Auf der Sprechbühne findet sich die Rolle der Soubrette ab dem 17. Jahrhundert als Kammerzofe, die der Colombina der Commedia dell’arte nachgebildet wurde. Sie ist munter, verschmitzt oder komisch angelegt.

Marie Anne Dangeville wurde als erste Schauspielerin als Soubrette bekannt, im Lustspiel Le Médiant von Philippe Néricault Destouches spielte sie die Kammerzofe Lisette. Die erste Soubrettenrolle des deutschen Theaters war die Franziska in Lessings Minna von Barnhelm. Eine eindrucksvolle Verkörperung dieser Rolle lieferte die Schauspielerin Susanna Mecour, die unter Lessings Leitung mit großem Erfolg spielte.[1]

Als Stimmfach zeichnet sich die Soubrette durch eine leichte, bewegliche, verspielt-zarte Stimme aus, aber auch durch großes schauspielerisches Talent, insbesondere im komödiantischen Fach.

Sie steht im Kontrast zur Primadonna, einer Figur von höherem gesellschaftlichem Rang. Der Unterschied der Soubrette zum Koloratursopran liegt in der Stimmdurchschlagskraft und dem Tonumfang: Koloratursoprane besitzen oft größere, dominantere und höhere Stimmen – bis f’’’ – als Soubretten – bis c’’’. Die Rollen für Soubretten stellen oft muntere, gewitzte Dienstmädchen dar. Allerdings gibt es Überschneidungen der beiden Fächer. Die Koloratursoubrette besitzt die Zartheit statt Durchschlagskraft und die Plastizität der Soubrette, kommt aber wesentlich höher als die reine Soubrette (oft sogar bis as’’’ oder noch höher) und hat eine Veranlagung zu hoher Virtuosität. Vielfach werden Koloratursoprane mit kleinen Stimmen auch für Koloratursoubretten gehalten, was nicht unbedingt der Fall sein muss. Viele Koloratursoubretten entwickeln sich später zum Koloratursopran; dies war beispielsweise bei Natalie Dessay der Fall.

Es wird zwischen der „deutschen“ und der „romanisch-französischen“ Soubrette unterschieden: So ist die „deutsche“ Soubrette in ihrer Stimmfarbe generell hell und strahlend, die romanische besitzt dagegen eine dunkle, fast alt-artig klingende lyrische Tiefe und Mittellage, aber eine helle und silbrig strahlende Höhe.

Die Soubrette eignet sich aufgrund von Leichtigkeit, Beweglichkeit, Zartheit, Höhe und plastischer Formbarkeit auch für Musical, Barocklied und Irish-Folk-Musik. Ein gutes Beispiel hierfür sind die Sängerinnen Hayley Westenra oder Sally Oldfield.

Soubrettenrollen in Oper und Operette

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Musicalpartien

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Sängerinnen, die als Soubretten reüssierten

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Siehe auch

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Wiktionary: Soubrette – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

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  1. Gotthilf Weisstein: Die erste deutsche Soubrette. National-Zeitung Nr. 748 vom 28. Dezember 1902, Sonntagsbeilage
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