Spaghetti (von der Reform der deutschen Rechtschreibung von 1996 bis zur Überarbeitung der Rechtschreibregeln von 2024 auch in der eingedeutschten Schreibweise Spagetti), italienische Aussprache [spa'ɡetːi], sind etwa 25 cm lange Nudeln aus Hartweizengrieß mit rundem Querschnitt und (gekocht) etwa zwei Millimetern Durchmesser.

Spaghetti
Spaghetti alle vongole
Spaghettiesser, Genrephotographie aus Neapel, vor 1886
Spaghettiesser (1931)

Spaghetti bedeutet auf Italienisch „Schnürchen“ (spaghetto = Diminutiv von spago, „Schnur“). Besonders dicke Spaghetti werden Spaghettoni genannt, besonders dünne Spaghettini. Noch dünner als Spaghettini sind Capellini.

In Deutschland werden Spaghetti auch unter Zusatz von Eiern als Eierteigwaren angeboten. Spaghetti gelten außerhalb Italiens als sogenannte „schwierige Speise“ in Bezug auf die Einhaltung der Tischsitten.

Bekannte Spaghetti-Gerichte

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Bruchverhalten

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Ein lange ungelöstes physikalisches Rätsel um die Spaghetti war die Tatsache, dass trockene Spaghetti beim Biegen für gewöhnlich nicht in zwei Stücke zerbrechen, wie es die klassische Festigkeitslehre (Elastostatik) vermuten lässt, sondern in mehrere Teile. Audoly und Neukirch zeigten 2004 eine Erklärung des Phänomens über Biegewellen auf,[1] die von den „Kirchhoff-Gleichungen der Elastizitätstheorie“ ausgeht.[2] Ein trockener Spaghetto wird hierbei als unendlich dünner elastischer Stab idealisiert, wie ihn der Physiker Gustav Robert Kirchhoff in einem 1859 veröffentlichten Aufsatz beschrieb.[3][4] Ein wichtiger Werkstoffparameter in diesem Falle ist der Elastizitätsmodul (Biegemodul). Spaghetti haben bei 100 % Hartweizengrießanteil im trockenen Zustand und einer Luftfeuchtigkeit von 50 % einen Elastizitätsmodul von 4,3 kN/mm2.

Um trotzdem beim Bruch zwei Teile zu erhalten, kann man die Spaghetti verdrehen und es entsteht eine Torsion. Beim Bruch wird dann zusätzliche Energie mit der Auflösung der Verdrehung verbraucht, welche dann einen zweiten Bruch der Spaghetti verhindert.[5]

Man kann einen trockenen Spaghetto mit der Dichte ρ = 1,5 ± 0,1 g/cm3, dem E-Modul E = 3,8 ± 0,3 GPa, dem Schubmodul G = 1,5 ± 0,2 GPa und der Poissonzahl ν = 0,3 ± 0,1 beschreiben.[5]

Siehe auch

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Wikiquote: Spaghetti – Zitate
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Einzelnachweise

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  1. Basile Audoly und Sébastien Neukirch: Fragmentation of Rods by Cascading Cracks: Why Spaghetti Does Not Break in Half (Memento des Originals vom 11. Mai 2023 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.lmm.jussieu.fr (PDF; 375 kB) Phys. Rev. Lett. 95, 095505 (2005), englisch, aufgerufen am 28. Juli 2012.
  2. Kirchhoff prophezeit Spaghetti-Brüche. In: Aerztezeitung.de. 16. September 2005, abgerufen am 22. November 2018. Zur Bezugnahme auf die „celebrated Kirchhoff equations“ verweisen Audoly und Neukirch auf Coleman et al.: On the dynamics of rods in the theory of Kirchhoff and Clebsch, Arch. Rational Mech. Anal. 121, 339 (1993).
  3. G. Kirchhoff: Ueber das Gleichgewicht und die Bewegung eines unendlich dünnen elastischen Stabes. In: Journal für die reine und angewandte Mathematik. Band 56, 1859, S. 285–313, doi:10.1515/crll.1859.56.285.
  4. Ellis Harold Dill: Kirchhoff's theory of rods. In: Archive for History of Exact Sciences. Band 44, Nr. 1, März 1992, S. 1–23, doi:10.1007/BF00379680 (englisch).
  5. a b Ronald H. Heisser, Vishal P. Patil, Norbert Stoop, Emmanuel Villermaux, Jörn Dunkel: Controlling fracture cascades through twisting and quenching. In: Proceedings of the National Academy of Sciences. 2018, doi:10.1073/pnas.1802831115.
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