Square Enix Europe

britischer Hersteller von Computerspielen

Square Enix Limited, auch als Square Enix Europe bezeichnet, ist ein britisches Spielesoftwareunternehmen und ein Tochterunternehmen von Square Enix. Vor Übernahme durch Square Enix operierte das Unternehmen unter dem Namen SCi Entertainment Group und später Eidos plc.

Square Enix Europe

Logo
Rechtsform Limited Company
Gründung 1984[1][2]
Sitz Wimbledon, Vereinigtes Königreich[1]
Branche Softwareentwicklung

Unternehmensgeschichte

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Das Unternehmen wurde 1988 von Jane Cavanagh unter dem Namen The Sales Curve gegründet. 1994 benannte sich das Unternehmen in Sales Curve Interactive um, seit dem Börsengang an der Londoner Börse 1999 trat das Unternehmen schließlich als SCi Entertainment Group, plc auf, seine Spiele vertrieb das Unternehmen durch seine Tochter SCi Games. 2005 übernahm SCi den Konkurrenten Eidos Interactive, sämtliche Spiele wurden seither unter dem Label Eidos veröffentlicht.[3]

Im Dezember 2006 erwarb Warner Bros. Entertainment 10,3 % an SCi Entertainment, SCi erhielt im Gegenzug das Recht, Spiele zu Lizenzen von Warner Bros. zu entwickeln, darunter Batman.[4]

Im Januar 2008 trat Unternehmensgründerin Jane Cavanagh nach gescheiterten Übernahmegesprächen für den angeschlagenen Publisher auf Druck von Aktionären von ihrem Posten als CEO zurück, mit ihr schieden zwei weitere führenden Mitarbeiter aus. Nachfolger Cavanaghs wurde ihr bisheriger CFO Phil Rogers.[5] Im Februar 2008 entließ SCi aufgrund schrumpfender Umsätze und höheren Verlusten 200 Mitarbeiter (rund 25 % der Belegschaft).[6] Am Ende des Geschäftsjahres 2007/2008 (Stichtag, 30. Juni) hatte SCi einen Jahresumsatz von 119 Millionen Pfund (150,5 Millionen Euro) bei einem Jahresfehlbetrag von 136 Millionen Pfund (damals ca. 172 Millionen Euro).[7] Im April 2008 stockte Warner Bros. Entertainment seinen Anteil auf 35 % auf, zusätzlich wurden die Distributionsrechte auf SCi-Titel in den USA, Kanada und Mexiko erlangt.[8] Ende 2008 übernahm SCi Entertainment den Namen seiner Publishingtochter und benannte sich in Eidos plc um.[9]

Im März 2009 wurde Eidos plc vom japanischen Publisher Square Enix übernommen, der Kaufpreis betrug 84,3 Millionen britische Pfund (~ 120 Millionen US-Dollar).[10] Nach der Fusion mit Square Enix’ Europazentrale im November 2009 wurde das Unternehmen in Square Enix Europe umbenannt.[11][12] Die Leitung der Tochtergesellschaft übernahm der bisherige Eidos-CEO Phil Rogers, weitere Eidos-Manager übernahmen führende Positionen im Gemeinschaftsunternehmen.[13]

Im Juni 2017 wurde durch ein Management-Buy-out das dänische Entwicklerstudio IO Interactive als Tochterfirma von Square Enix Europe getrennt und besteht künftig als eigenständiges Studio weiter. Im Mai 2022 verkaufte der Mutterkonzern die Entwicklerstudios Crystal Dynamix, Eidos Montreal und Square Enix Montreal an die schwedische Embracer Group. Der Deal umfasst auch die Rechte an 50 Spielemarken, darunter bekannte Eidos-Serien wie Tomb Raider, Deus Ex und Legacy of Kain.[14] Mit der Übernahme wechselte auch CEO Phil Rogers als Leiter der neugeschaffenen Einheit CDE Entertainment zu Embracer.[15] Weiterhin im Besitz behielt Square Enix dagegen die Marken Outriders, Life Is Strange und Just Cause. Auch Square Enix Collective und Square Enix External Studios blieben erhalten.[16]

  • Square Enix Collective
  • Square Enix External Studios

Ehemalige

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  • Beautiful Game Studios (unbekannt, seit 2015 keine Veröffentlichung mehr)
  • Eidos Montreal (Verkauf 2022)
    • Eidos Shanghai[17]
    • Eidos Sherbrooke
  • IO Interactive (Management-Buy-out Juni 2017)
  • Square Enix Montreal (Verkauf 2022)
  • Crystal Dynamics (Verkauf 2022)
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Einzelnachweise

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  1. a b Company Overview of Square Enix Ltd. In: Bloomberg. Bloomberg L.P., abgerufen am 17. September 2018 (englisch).
  2. Square Enix Limited. In: Companies House. Abgerufen am 17. September 2018 (britisches Englisch).
  3. about us (Memento vom 4. Dezember 2008 im Internet Archive) auf sci.co.uk (englisch)
  4. Warner Bros, SCi Sign Investment, Licensing Agreement auf gamasutra.com (englisch)
  5. http://www.escapistmagazine.com/news/view/80725-SCi-Management-Forced-Out
  6. SCi Entertainment entlässt ein Viertel der Belegschaft auf heise.de
  7. SCI Entertainment Final Results. In: FE Investegate. Financial Express, 15. September 2008, abgerufen am 10. Juni 2019 (britisches Englisch): „Adjusted EBITDA loss** of £99.1 million (2007: loss £13.3 million) within market expectations, as a result of necessary transformation of the business and a loss before tax of £136.0 million“
  8. Warner Bros. Strengthens Partnership with SCi. Edge Online, 28. April 2008, archiviert vom Original am 23. Mai 2012; abgerufen am 31. Januar 2009 (englisch).
  9. SCi Entertainment heißt jetzt Eidos. In: Videogameszone. 3. Dezember 2008, abgerufen am 6. Februar 2011.
  10. Square Enix closes on Eidos, Final Fantasy sells 85 million. CBS Interactive Inc., 23. April 2009, abgerufen am 2. Februar 2016 (englisch).
  11. Square Enix Europe Formed (Memento vom 24. Mai 2013 im Internet Archive)
  12. Goodbye Eidos, hello Square Enix Europe (Memento vom 28. Januar 2015 im Internet Archive)
  13. http://www.mcvuk.com/news/read/square-and-eidos-finalise-uk-team
  14. Square-Enix sells all of its Western game studios—and their games—to Embracern. In: arstechnica.com. 2. Mai 2022, abgerufen am 2. Mai 2022 (englisch).
  15. Brendan Sinclair: Embracer closing former Square Enix Montreal studio and QA team. In: Gamesindustry.biz. 1. November 2022, abgerufen am 9. November 2022 (englisch).
  16. Zack Zwiezen: Square Enix Will Hold On To A Few Western-Made Franchises. In: Kotaku. 3. Mai 2022, abgerufen am 9. November 2022 (englisch).
  17. About Us. Eidos Creative Software Development (Shanghai) Co., Ltd., abgerufen am 19. Juni 2017 (englisch).
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