Barrien [Syke, Landkreis Diepholz, Niedersachsen.
] ist ein Ortsteil der StadtBarrien (Syke) Stadt Syke
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Koordinaten: | 52° 56′ N, 8° 50′ O | |
Höhe: | 20 m ü. NN | |
Fläche: | 10,75 km² | |
Einwohner: | 5038 (2022) | |
Bevölkerungsdichte: | 469 Einwohner/km² | |
Eingemeindung: | 1. März 1974 | |
Postleitzahl: | 28857 | |
Vorwahl: | 04242 | |
Lage von Barrien (Syke) in Niedersachsen
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Geographie
BearbeitenGeographische Lage
BearbeitenBarrien liegt im Nordwesten des Landkreises Diepholz etwa 5 Kilometer nördlich von Syke. Zusammen mit den Syker Ortschaften Ristedt, Okel und Gessel wird ein nördlicher Bereich mit der Verbindung zum „Bremer Speckgürtel“ gebildet. Barrien liegt ca. 15 km südlich der Hansestadt Bremen, am Rande des Naturparks Wildeshauser Geest.
Jahr | Einwohner |
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1885 | 763 |
1925 | 1188 |
1950 | 2434 |
1961 | 2742 |
1966 | 3024 |
1970 | 3164 |
1982 | 3987 |
2006 | 5097 |
2014 | 4340 |
2022 | 5038 |
Barrien liegt auf 20 m ü. NN und gliedert sich in drei Ortsteile:
- Barrien-Ortsmitte
- Barrien-Heide
- Barrien-Auf den Bülten
Nachbarorte
BearbeitenNachbarn des Ortes Barrien sind die Syker Ortsteile Gessel (mit Leerßen), Ristedt, Okel und Syke (Kernbereich); von der Syker Nachbargemeinde Weyhe im Norden sind es deren Gemeindeteile Melchiorshausen, Hahnenfelde und Jeebel.
Zum Kirchspiel Barrien gehören Ristedt, Gessel, Leerßen, Barrien, Okel und Osterholz.
Gewässer
BearbeitenDurch Barrien fließt die Hache, die weiter in nördlicher Richtung nach Weyhe-Lahausen und Weyhe-Kirchweyhe fließt. Sie speist in der Ortsmitte Barriens den Mühlenteich, der in einer parkähnlichen Anlage liegt, und das Wasserrad der Wassermühle Barrien.
Geschichte
BearbeitenBarrien gehörte in älterer Zeit zur Grafschaft Altbruchhausen und kam mit dieser 1326 in den Besitz der Grafen von Hoya und 1582 unter die Herrschaft der Herzöge von Braunschweig und Lüneburg. In Barrien stand eine Burg der Adelsfamilie Klencke, die aber nur zweimal in den Schriftquellen erwähnt wird. 1347 überlassen die vier Brüder Klencke ihren Adelssitz zu Barrien dem Grafen Gerhard III. von Hoya. Dieser bestand aus einem Wohnbau, einem Haus „innerhalb eines Walles“, dem Baumgarten und der Mühle. 1378 erhielten sie dies wieder von den Hoya zurück. Weiteres ist zu der bisher nicht lokalisierten Burg nicht bekannt.
Am 1. März 1974 wurde die Gemeinde Barrien in die Stadt Syke eingegliedert.[1]
Politik
BearbeitenOrtsrat
BearbeitenDer Ortsrat, der den Ortsteil Barrien vertritt, setzt sich aus fünf Mitgliedern zusammen. Die Ratsmitglieder werden durch eine Kommunalwahl für jeweils fünf Jahre gewählt. Die aktuelle Amtszeit begann am 1. November 2021 und endet am 31. Oktober 2026.
Bei der Kommunalwahl 2021 ergab sich folgende Sitzverteilung:[2]
Wappen
BearbeitenDa Barrien vor der Gebietsreform eine eigenständige Gemeinde war, darf auch heute noch offiziell das vorher gültige Wappen verwendet werden. Es zeigt ein blau-silbern geteiltes Feld, im oberen blauen Feld eine goldene Waage, deren Schalenschnüre mit einem freischwebenden silbernen Schwert, golden und gerifft, belegt sind, unten im Feld ein halbes Wassermühlenrad.
Infrastruktur
BearbeitenDie Ortschaft Barrien verfügt über:
- Fünf Kindergärten
- Grundschule
- Sportzentrum mit Tennishalle
- Hallenbad und drei Sporthallen
- Schützenhalle
- Altenpflegeheim
- Haltepunkt (Bahnstrecke Bremen - Osnabrück)
- Freiwillige Feuerwehr Syke, Ortsfeuerwehr Barrien (Stützpunktfeuerwehr)
- Feuerwehrtechnische Zentrale (Einrichtung des Landkreises Diepholz)
Verkehr
BearbeitenDie B 6 durchschneidet den Ort und schafft Verbindung zum Norden (Bremen, A 1 und A 27) und zum Süden (Hannover, A 2). Der 1 km vom Barrier Ortskern entfernte ehemalige Bahnhof in Barrien-Heide (seit 1972 nur noch Haltepunkt) der DB gehört zur Strecke Bremen-Osnabrück. Insgesamt 38-mal an Wochentagen hielten bis zum 12. Dezember 2010 die Regionalzüge der DB. Seit Dezember 2010 ist der Barrier Bahnhof einer von zwei Haltepunkten der Regio-S-Bahn in Syke.
Linie | Verlauf | Takt |
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RS 2 | Bremerhaven-Lehe – Bremerhaven Hbf – Bremerhaven-Wulsdorf – Loxstedt – Lunestedt – Stubben – Lübberstedt – Oldenbüttel – Osterholz-Scharmbeck – Ritterhude – Bremen-Burg – Bremen Hbf – Bremen-Hemelingen – Dreye – Kirchweyhe – Barrien – Syke – Bramstedt (b Syke) – Bassum – Twistringen Stand: Fahrplanwechsel Dezember 2023 |
60 min 30 min (Bremen Hbf–Bremerhaven-Lehe in der HVZ-Lastrichtung) |
Nördlich von Barrien überkreuzt die B6 die Bahnstrecke Syke-Bremen. Diese Brücke ist der Pflichtmeldepunkt Sierra. Alle Flugzeuge, die von Süden kommen und nach Sichtflugregeln in die Kontrollzone Bremen einfliegen, müssen diesen Punkt überfliegen.
1962 haben alle Barrier Straßen und einige Wege Namen bekommen. Als Barrien 1974 im Zuge der Gebietsreform gemeinsam mit zwölf anderen Ortschaften in die Stadt Syke eingemeindet wurde, mussten einige Barrier Straßen wegen Doppelbenennungen umbenannt werden.
Barrien liegt am Jakobsweg in Norddeutschland, genauer an der Teilstrecke zwischen Bremen und Osnabrück. Für den näheren Bereich verläuft die Route über den Hohen Berg in Leerßen, Sörhausen, Fesenfeld, Gräfinghausen, Klosterseelte und Dünsen nach Harpstedt.
Vereine
BearbeitenOrtsansässig sind in Barrien neben Sport-, Schützen- und Gesangverein sowie der Kyffhäuser-Kameradschaft auch der KunstVereinSyke e. V. und der SoVD. Ferner bestehen mehrere Fördervereine; beispielsweise für die Feuerwehr, die Grundschule oder den Erhalt des Barrier Hallenbades.
Sehenswürdigkeiten
Bearbeiten- In der Liste der Baudenkmale in Syke sind für Barrien neun Baudenkmale aufgeführt.
- Ev.-luth. St. Bartholomäus-Kirche: Als Gründungsjahr der im Kern romanischen Feldsteinkirche wird das Jahr 1032 angegeben. Gotische Formen beherrschen den Baukörper des Chors. 1954 wurden im Zuge von Renovierungsarbeiten am Chorgewölbe spätgotische Malereien entdeckt – vermutlich aus dem 15. Jahrhundert. Altar und Kanzel aus dem Barock, ein Taufstein von 1660 und eine große Empore (1710) mit Szenen des Alten und Neuen Testaments gehören zu den weiteren Schätzen der Kirche.
- Wassermühle Barrien an der Hache: Erhaltene Mühle, 1345 erstmals erwähnt, Mühlenhaus von 1857, Wasserrad vom 18. Jahrhundert, bis 1972 Getreidemühle, 1974 Sanierung, erhaltene Mühlentechnik kann zum Teil besichtigt werden. In der Mühle befinden sich heute eine Wohnung, ein Café und ein Kunstgewerbeladen (Inhaberin Christiane Palm-Hoffmeister).[3] Der Verein Rüttelschuh veranstaltet in der Mühle Folkkonzerte, klassische Konzerte sowie Lesungen und Kabarett.
- Auf dem Friedhof an der B 6 steht seit 2005 ein Mahnmal. Die Stahlskulptur von Elsa Töbelmann und Henning Greve ist ein Denkmal für die 25 Babys von osteuropäischen Fremdarbeiterinnen, die 1944/45 im von den Nationalsozialisten eingerichteten sogenannten „Polenkinderheim“ (Ausländerkinder-Pflegestätte) zu Tode kamen und auf dem Barrier Friedhof bestattet wurden.
- Kriegerdenkmal auf dem Kirchhof der ev.-luth. Kirche. Es enthält die Namen von 37 Gefallenen und drei Vermissten aus dem Ersten Weltkrieg und die Namen von 89 Gefallenen und 24 Vermissten aus dem Zweiten Weltkrieg (siehe Kriegerdenkmale in Syke#Barrien).
- Das Fahrradmuseum Barrien ist ein privat geführtes Technikmuseum, das 2022 eröffnet wurde.
Persönlichkeiten
BearbeitenSöhne und Töchter der Stadt
Bearbeiten- Anneliese Kiehne-Tecklenburg (1925–2020), plattdeutsche Autorin
- Ursel Meyer-Wolf (1944–2020), plattdeutsche Autorin
Weitere Persönlichkeiten
Bearbeiten- Heinrich Schmidt-Barrien (1902–1996), Dichter in niederdeutscher und hochdeutscher Sprache
- Christiane Palm-Hoffmeister (* 1945 in Nossen, Sachsen), Kabarettistin und Autorin, lebt und arbeitet seit 1985 in Syke-Barrien
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Die alte B 6 in Barrien: Blick vom Bahnhof Barrien Richtung Friedhof
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Kreuzung B 6 Ecke Im Sande
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Altes Geschäft an der B 6, geschlossen seit 30 Jahren
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Haltepunkt Barrien
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Brücke B 6/Bahnstrecke Syke-Bremen nördlich von Barrien, Pflichtmeldepunkt Sierra für Flugzeuge
Literatur
Bearbeiten- Heiner Büntemeyer u. Rudolf Lüdemann (Red.): Die Kirche in Barrien. Chronik zur Rettung eines Kulturdenkmals. Syke 1980, 60 S.
- Heiner Büntemeyer: Wanderwegebeschreibung im Bereich der Grundschule Barrien. (Hrsg.: Werbering Barrien e. V.), Syke-Barrien 1983, 80 S.
- Barrien. In: Heinz-Hermann Böttcher, Heiner Büntemeyer, Hermann Greve und Wilfried Meyer: SYKE und umzu. Syke 1983, ISBN 3-923965-00-1, Seite 82–120.
- Barrien. In: Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Bremen Niedersachsen. Deutscher Kunstverlag, München / Berlin 1992, S. 192; ISBN 3-422-03022-0
- Barrien. In: Hermann Greve u. Gabriele Ullrich: 13mal Syke. Eine historische Lesereise. Weyhe 1992, Seite 13–21.
- Barrien. In: Hermann Greve u. Klaus Fischer (Fotos): Stadtbilder aus Syke. Leipzig 1996, Seite 11–13.
- Krötenroute. (u. a. Barrien). In: Hermann Greve u. Gabriele Ullrich: Unterwegs ... in Syke. Ein Kultur- und Naturreiseführer für Syke und seine Ortsteile. Ein Führer durch die Hachestadt. Natur – Kultur – Geschichte. Fischerhude 2002, Seite 59–83.
- Heinz-Hermann Böttcher: 1962 - 2002. 40 Jahre „Lindenstraße“ in Barrien. Eine Straße im Ortsteil Barrien der Stadt Syke. Geschichte - Geschichten - Dokumente - Einwohnerlisten – Fotos. (Typoskriptdruck im Eigenverlag), Syke 2003, 260 S. m. zahlr. Abb.
- Heinz-Hermann Böttcher: Es begann in der Lindenstraße ... Barrier Firmengeschichte(n) 1924 - 2004. (Typoskriptdruck im Eigenverlag), Syke 2004, 60 S. m. 29 Abb.
- Heinrich Schmidt-Barrien: Barrien/Bremen. In: Aus meinen Jungensjahren. Uthlede, Hamelwörden und Barrien. 1902 – 1917. Heide 1992, Seite 128–189 und 194/195; ISBN 3-8042-0572-0
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 191.
- ↑ Ergebnis Ortsratswahl 2021. Abgerufen am 13. Juli 2022.
- ↑ Homepage der Wassermühle (Unterseite "Kontakt"), abgerufen am 20. März 2016, 01:45 (CET)
Weblinks
Bearbeiten- Ortsteil Barrien auf ansichtskarten-syke.de
- Barrien auf ansichtskarten-syke.de – Historische Ansichtskarten
- Eintrag von Stefan Eismann zu Klenke in der wissenschaftlichen Datenbank „EBIDAT“ des Europäischen Burgeninstituts