Tim Kerr

kanadischer Eishockeyspieler und -funktionär

Timothy E. „Tim“ Kerr (* 5. Januar 1960 in Windsor, Ontario) ist ein ehemaliger kanadischer Eishockeyspieler und -funktionär, der im Verlauf seiner aktiven Karriere zwischen 1977 und 1993 unter anderem 736 Spiele für die Philadelphia Flyers, New York Rangers und Hartford Whalers in der National Hockey League (NHL) auf der Position des rechten Flügelstürmers bestritten hat. Kerr, der insgesamt viermal mehr als 50 Tore in der regulären Saison der NHL erzielte, erhielt im Jahr 1989 die Bill Masterton Memorial Trophy und stand zwei Jahre zuvor zum einzigen Mal in seiner Karriere im NHL Second All-Star Team.

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Geburtsdatum 5. Januar 1960
Geburtsort Windsor, Ontario, Kanada
Spitzname Sultan of Slot
Größe 191 cm
Gewicht 102 kg

Position Rechter Flügel
Schusshand Rechts

Karrierestationen

1976–1977 Windsor Royals
1977 Windsor Spitfires
1977–1980 Kingston Canadians
1980–1991 Philadelphia Flyers
1991–1992 New York Rangers
1992–1993 Hartford Whalers

Karriere

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Aufgewachsen in der Nähe von Windsor in der Provinz Ontario spielte Kerr während seiner Juniorenzeit zwischen 1977 und 1980 in der Ontario Major Junior Hockey League (OMJHL), anfangs für die Windsor Spitfires und später für die Kingston Canadians. In der Juniorenliga hatte er den Ruf eines stämmigen Spielers, der nicht besonders schnell auf den Schlittschuhen war. Er positionierte sich häufig vor dem gegnerischen Tor und spekulierte auf Abstaubertore. Im NHL Entry Draft hatte den Stürmer kein Franchise der National Hockey League (NHL) ausgewählt und so holten ihn zum Ende seiner letzten Saison als Junior die Philadelphia Flyers als Free Agent in ihr Aufgebot. Für sieben Spiele schickten ihn die Flyers in ihr Farmteam zu den Maine Mariners in die American Hockey League (AHL), wo er sechs Scorerpunkte sammelte.

Nach einer durchschnittlichen Leistung im Trainingslager zur Saison 1980/81 glaubte in Philadelphia niemand daran, dass Kerr den Sprung in die NHL schaffen könnte, doch eine Verletzung von Ken Linseman riss eine Lücke auf der Centerposition bei den Flyers und Kerr nutzte diese Gelegenheit. In seinen ersten beiden Spielzeiten erzielte er je mehr als 20 Tore. Nach einem guten Start in die Saison 1982/83 mit schon elf Toren nach 24 Spielen verletzte er sich so schwer am Knie, dass die Saison für ihn beendet war. In der folgenden Saison konnte er sofort an seine gute Form vor der Verletzung anschließen. In einer Reihe mit Brian Propp und Dave Poulin verdiente er sich den Spitznamen „Sultan of Slot“ und erzielte über 50 Tore. Diese Marke übertraf er auch in den folgenden drei Jahren. In drei dieser vier Jahre war er bester Scorer der Flyers, nur einmal konnte Brian Propp ihn übertreffen. Wie schon als Juniorenspieler positionierte er sich vor dem Torwart und traf fast nach belieben. In dieser Zeit erreichten die Flyers zweimal die Finalserie um den Stanley Cup. Im Jahr 1987 hinderte Kerr jedoch eine Schulterverletzung an der Teilnahme an den Finals. In Philadelphia glaubten viele, dass Kerr die Niederlage in sieben Spielen verhindert hätte. Die Verletzung brachte zahlreiche Operationen mit sich und Kerr kehrt erst kurz vor Ende der darauffolgenden Saison aufs Eis zurück.

Mit 48 Toren in der Saison 1988/89 feierte der Kanadier ein beeindruckendes Comeback und wurde hierfür mit der Bill Masterton Memorial Trophy ausgezeichnet. Im Jahr 1990 traf ihn ein Schicksalsschlag, als seine Frau zehn Tage nach der Geburt ihres Kindes starb. In den folgenden Jahren zwangen Verletzungen Kerr kürzerzutreten. Beim NHL Expansion Draft 1991 wählten ihn die San Jose Sharks aus, doch sie gaben ihn im Anschluss an die New York Rangers ab. In New York bestritt er nur 32 Spiele. Auch in seiner letzten Saison 1992/93, in der er das Trikot der Hartford Whalers trug, ging er nur in 22 Spielen aufs Eis. Anschließend beendete der 33-Jährige seine aktive Karriere.

Nach seinem Karriereende gründete Kerr eine Immobilienfirma. Zwischen 2003 und 2005 war er Besitzer der Pensacola Ice Pilots aus der ECHL, von 2009 bis 2012 dann der Pensacola Ice Flyers aus der Southern Professional Hockey League (SPHL). Ebenso war er in gleicher Funktion in der Saison 2011/12 bei deren Ligakonkurrenten Mississippi Surge tätig. Im Sommer 2012 zog sich Kerr vollständig aus dem professionellen Eishockey zurück.

Erfolge und Auszeichnungen

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NHL-Rekorde

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  • Meiste Überzahltore in einer Saison (34; 1985/86)
  • Meiste Überzahltore in einem Drittel in den Playoffs (3; 13. April 1985)
  • Kürzester Zeitraum zwischen vier erzielten Toren in den Playoffs (8:16 Minuten; 13. April 1985)
  • Meiste Tore in einem Drittel in den Playoffs (4; 13. April 1985; gemeinsam mit Mario Lemieux)
  • Meiste Punkte in einem Drittel in den Playoffs (4; 13. April 1985; gemeinsam mit Mario Lemieux)

Karrierestatistik

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Reguläre Saison Playoffs
Saison Team Liga Sp T V Pkt SM Sp T V Pkt SM
1976/77 Windsor Royals WOHL 38 34 28 62 85
1976/77 Windsor Spitfires OMJHL 9 2 4 6 7 3 0 0 0 0
1977/78 Kingston Canadians OMJHL 67 14 25 39 33 5 0 0 0 0
1978/79 Kingston Canadians OMJHL 57 17 25 42 27 6 1 1 2 2
1979/80 Kingston Canadians OMJHL 63 40 33 73 39 3 0 1 1 16
1979/80 Maine Mariners AHL 7 2 4 6 2
1980/81 Philadelphia Flyers NHL 68 22 23 45 84 10 1 3 4 2
1981/82 Philadelphia Flyers NHL 61 21 30 51 138 4 0 2 2 2
1982/83 Philadelphia Flyers NHL 24 11 8 19 6 2 2 0 2 0
1983/84 Philadelphia Flyers NHL 79 54 39 93 29 3 0 0 0 0
1984/85 Philadelphia Flyers NHL 74 54 44 98 57 12 10 4 14 13
1985/86 Philadelphia Flyers NHL 76 58 26 84 79 5 3 3 6 8
1986/87 Philadelphia Flyers NHL 75 58 37 95 57 12 8 5 13 2
1987/88 Philadelphia Flyers NHL 8 3 2 5 12 6 1 3 4 4
1988/89 Philadelphia Flyers NHL 69 48 40 88 73 19 14 11 25 27
1989/90 Philadelphia Flyers NHL 40 24 24 48 34
1990/91 Philadelphia Flyers NHL 27 10 14 24 8
1991/92 New York Rangers NHL 32 7 11 18 12 8 1 0 1 0
1992/93 Hartford Whalers NHL 22 0 6 6 7
OMJHL gesamt 196 73 87 160 106 17 1 2 3 18
NHL gesamt 655 370 304 674 596 81 40 31 71 58

(Legende zur Spielerstatistik: Sp oder GP = absolvierte Spiele; T oder G = erzielte Tore; V oder A = erzielte Assists; Pkt oder Pts = erzielte Scorerpunkte; SM oder PIM = erhaltene Strafminuten; +/− = Plus/Minus-Bilanz; PP = erzielte Überzahltore; SH = erzielte Unterzahltore; GW = erzielte Siegtore; 1 Play-downs/Relegation; Kursiv: Statistik nicht vollständig)

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