Der Tischtennisschläger ist das Spielgerät zum Betreiben des Tischtennissports. Seine wesentlichen Komponenten sind Griff, Belag und das Holz des Blattes. Für einen Spieler ist die richtige Wahl des Schlägers von großer Bedeutung, weil damit die eigene Spielweise wirkungsvoll unterstützt werden kann.

Ein Tischtennisschläger (chinesischer Penholder)

Bei offiziellen Wettkämpfen darf nur ein Schläger benutzt werden, der den Regeln entspricht und dessen Beläge vom Tischtennis-Weltverband ITTF zugelassen sind. Hierfür gibt es eine Liste „zugelassener Beläge“, welche immer wieder aktualisiert wird.

 
TT-Schlägergriffe

Der Schlägergriff kann verschiedene Formen haben. Im Wesentlichen sind dies:

  • gerade
    Mit dem geraden Schlägergriff kann der Spieler während des Spiels am leichtesten variieren. Defensivspieler verwenden gerne schlanke, gerade Griffe, weil sich der Schläger dann in der Hand besser drehen lässt (um Vorhand- und Rückhandseite zu tauschen).
  • konkav
  • anatomisch
  • konisch
    Konkave, anatomische oder konische Griffe lassen sich am Griffende leichter fixieren und somit ermüdungsfreier halten. Offensivspieler verwenden daher gern diese Griffformen.

Unlackierte Griffe haben sich bei Wettkampfschlägern durchgesetzt, weil diese den Handschweiß besser aufnehmen und in der Hand weniger rutschen. Es gilt aber: Den für sich passenden Griff findet der Spieler nur durch Ausprobieren. Jede Hand und jede Spieltechnik ist individuell. Viele Spieler verleihen ihrem Schläger mit Feile und Sandpapier den letzten Schliff.

 
Schlägerbelag mit Noppen außen (oder auch Unterseite der Decklage eines Noppen-innen-Belages)

Der Schlägerbelag hat den größten Einfluss darauf, mit welcher Geschwindigkeit und welcher Rotation (auch Spin oder Effet genannt) der Tischtennisball gespielt werden kann. Es dürfen auf den beiden Schlägerseiten unterschiedliche Beläge verwendet werden.

Eine Seite des Tischtennisschlägers, die zum Schlagen benutzt wird, muss mit einem Belag versehen sein. Eine nicht zum Schlagen benutzte Seite darf mit einem beliebigen Material (z. B. Kork) versehen werden oder unbelegt bleiben – muss aber heute auch leuchtend rot oder schwarz gefärbt werden. Von 1961 bis 1971 mussten die beiden Seiten des Schlägers – wenn sie mit einem Belag versehen waren – gleichfarbig sein (dunkelrot, dunkelblau, dunkelgrün, dunkelbraun, schwarz, nicht licht-reflektierend). Danach wurde diese Regelung gelockert und die Schläger durften auf beiden Seiten beliebige – allerdings nicht weiße – Farbe aufweisen. Als die Industrie immer neue Beläge mit unterschiedlichen Eigenschaften entwickelte (schnell, langsam, sehr griffig oder ganz glatt …) wurde die mögliche – wenn auch nicht mehr zwingend vorgeschriebene – Gleichfarbigkeit der Beläge zum Problem. Viele Spieler nutzten den Regelspielraum aus, indem sie auf beide Seiten gleichfarbige Beläge mit teilweise völlig unterschiedlichen Eigenschaften klebten. Beim Aufschlag (später auch beim Rückschlag während des Spieles) drehten sie den Schläger, so dass der Gegner nur schwer einschätzen konnte, mit welchem Belag geschlagen wurde. Dies führte durch Fehleinschätzung der Rotation des Balles zu scheinbar leichten Fehlern, was das Spiel nach Meinung der ITTF-Funktionäre unattraktiv machte. Der Chinese Huang Liang gehörte zu den Ersten, die diese Schlägerdrehung erfolgreich einsetzten.

“[Huang Liang] made everybody look ridiculous. I mean really ridiculous—he annihilated Surbek and Johansson under 10 and had Bengtsson 15-1 one game”

Danny Seemiller in Tim Boggan: „History of U.S. Table Tennis Vol VIII“ S. 198 (abgerufen am 13. Juni 2022)
Ein Belag muss rot, blau, pink, grün oder violett sein, der andere schwarz

Einige Beläge (Antitopspin und Noppen ohne Schwamm) erzeugten beim Auftreffen des Balles auf den Schläger ein abweichendes Geräusch, so dass der Rückschläger anhand des Klangs erkennen konnte, mit welchem Belag der Schlag erfolgt war. Um die Wahrnehmung des abweichenden Geräusches zu verhindern, stampften manche Aufschläger (zum Beispiel Engelbert Hüging) deshalb in diesem Moment mit dem Fuß auf den Boden. Diese Entwicklung beendete der ITTF-Kongress während der Tischtennisweltmeisterschaft 1983 mit der Regel, dass ab 1. Januar 1984 bei allen internationalen Veranstaltungen jeder Spieler verschiedenfarbige Beläge benutzen musste, wobei die Farben selbst zunächst nicht vorgeschrieben waren. Gleichzeitig wurde auch das Fußstampfen verboten (seit dem 1. September 1991 wieder erlaubt). Um schlecht unterscheidbare Farbkombinationen wie „Dunkelweinrot/Schwarz“ oder „Orange/Rot“ zu vermeiden, wurde die Regel 1984 dahingehend geändert, dass die Farben der Beläge nunmehr keine gemeinsamen Komponenten haben durften (wegen Orange/Rot oder Dunkelbraun/Schwarz).[1] Um allen Auslegungsstreitigkeiten ein Ende zu bereiten (so war z. B. „orange/grün“ nun eine verbotene Farbkombination wegen der gemeinsamen Farbkomponente „gelb“), wurde die Regel dann 1985 neu gefasst, so dass ab dem 1. Juli 1986 bei internationalen Veranstaltungen nur noch leuchtendes Rot und Schwarz als Belagfarben erlaubt waren. Im nationalen Bereich des DTTB ist diese Farbkombination seit dem 1. Juli 1988 vorgeschrieben.[2] Während der WM 2019 in Budapest beschloss das AGM (Annual General Meeting), dass nach den Olympischen Spielen 2020 auch andere Farben erlaubt werden: Auf einer Schlägerseite muss der Belag schwarz sein, die andere Seite darf mit einem blauen, grünen, pink, violetten oder wie bisher mit einem roten Belag versehen werden. Diese Regelung trat am 1. Oktober 2021 in Kraft.[3]

In den 1950er Jahren belegten viele Spieler den Schläger nur mit einem – manchmal 2 cm dicken – Schaumstoffgummi. Neben den enormen Tempo- und Spinmöglichkeiten, die diese Beläge boten, störte unter anderem auch die Tatsache, dass man den Schlag nicht mehr hören konnte. Dies führt im schnellen Spiel am Tisch tatsächlich zu Koordinationsproblemen. Daraufhin wurden diese Beläge am 4. April 1959 in Dortmund vom ITTF verboten.[4] Die maximale Belagdicke wurde auf 4 mm festgelegt. Die Spieler klebten nun auf die Schaumstoffschicht einen Noppengummi – wahlweise mit Noppen nach innen oder außen. Die maximale Dicke des Noppengummis beträgt 2 mm – normalerweise ist die Schicht bei Belägen mit Noppen innen aber nur ca. 1,6–1,7 mm dick, so dass für die Schwammunterlage 2,3–2,4 mm übrig bleiben. Im Fachjargon wird das „mm“ bei der Belagdicke meistens weggelassen, so dass ein „1,5er“ Belag bedeutet, der Belag hat 1,5 mm Schwammunterlage.

Die Schlägerbeläge kann man in zwei Gruppen einteilen: Noppen außen oder Noppen innen. Bei beiden Varianten muss der Belag zwischen 10 und 30 Noppen pro Quadratzentimeter haben.

Noppen außen

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Bei Noppen-außen-Belägen muss man grundsätzlich unterscheiden zwischen

  • „kurzen“ Noppen (Noppenlänge kleiner als ca. 0,9 mm)
  • „langen“ Noppen (Noppenlänge von ca. 1,3 mm bis ca. 1,8 mm. Haben die Noppen eine Länge von ca. 0,9 mm bis 1,3 mm, so spricht man auch von mittellangen oder halblangen Noppen.)

Kurze Noppen außen

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Bei Belägen mit kurzen Noppen kommen bei der Konstruktion weitere Merkmale hinzu, die sich nicht direkt aus dem Namen ableiten lassen.

 
Kurze Noppen
  • Der Belag wird aus festem, hartem Kautschuk-Material gefertigt.
  • Die Trägerschicht (nicht der Schwamm) unter den Noppen wird dick ausgelegt.
  • Die Noppen erhalten an der Basis einen großen Konus, sind also dort nicht zylindrisch.
  • Als Schwammunterlage wird ein fester Schwamm verwendet.

Die Kombination dieser Fertigungsmerkmale sorgt dafür, dass der Belag im Vergleich zum Backsidebelag

  • weniger Spin erzeugt (wegen der geringeren Griffigkeit der Oberfläche)
  • gegen gegnerischen Spin weniger empfindlich ist (s. o.), d. h. weniger Spinumkehr und Flugbahnbeeinflussung durch den Drall des Balles
  • bei harten Schüssen hohes Tempo erzeugt, ohne massiv vom Drall des Balles beeinflusst zu werden (wegen Verspannung der Trägerschicht und großem Druck auf die Schwammunterlage)
  • die Ballkontaktzeit deutlich verkürzt.

Diese Belagvariante ist das geeignete Material für Spieler, die durch schnelles Konterspiel unter weitgehendem Verzicht auf Topspins die erste Chance zum entscheidenden Schuss suchen. Die Spieler der klassischen chinesischen TT-Schule [u. a. Chuang Tse-Tung (TT-Weltmeister 1961, 1963 und 1965) und Li-Fu-Yung – Anfang bis Mitte der 1960er-Jahre] benutzten dieses Material, aber z. B. auch der Tscheche Milan Orlowski (der mit einem solchen Belag auf der Rückhandseite 1974 Europameister wurde). Im Offensiv-Spiel erhält der Ball wegen des fehlenden Spins bei gleicher Geschwindigkeit eine längere Flugbahn als ein Topspin (durch den Magnus-Effekt), dadurch kann der Ball – eben wegen der geringeren Flugbahnkrümmung – in vielen Fällen nicht auf die (rein physikalisch mögliche) maximale Geschwindigkeit beschleunigt werden, weil er sonst die gegnerische Tischhälfte nicht mehr treffen würde. Obwohl Spieler in der Lage sind, auch mit diesen Belägen Spin zu erzeugen, ist das Ergebnis bei weitem nicht mit der Rotation zu vergleichen, die mit einem Noppen-innen-Belag erzeugt werden kann.

Lange Noppen außen

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Beläge mit langen Noppen werden nach anderen Maßgaben gefertigt, als die kurzen Noppen:

 
Schemazeichnung eines TT-Belages mit langen Noppen (alte Regel)
 
Schemazeichnung eines TT-Belages mit langen Noppen (neue Regel)
  • der Belag wird aus weichem, nachgiebigem Kautschuk-Material gefertigt
  • die Trägerschicht (nicht der Schwamm) unter den Noppen wird dünn ausgelegt
  • die Noppen erhalten an der Basis fast keinen Konus, sind nahezu zylindrisch.
  • als Schwammunterlage wird ein dünner, weicher Schwamm verwendet.
  • die meisten langen Noppen gibt es auch in einer schwammlosen Version (orthodox oder kurz ox)

Die Kombination dieser Fertigungsmerkmale sorgt dafür, dass die Noppen folgende Eigenschaften besitzen:

  • variable Griffigkeit (wegen verschiebbarer Ballkontaktfläche durch die geringe Stabilität der Noppen oder auch Riffelung der Noppenoberfläche)
  • relativ unempfindlich gegenüber gegnerischen Spin (s. o.)
  • durch eine Richtlinie des ITTF vom Mai 1998, die ab der Saison 1999/2000 die Obergrenze von 1,1 des Verhältnisses Noppenlänge/Noppenbreite vorschreibt (vorher betrug das maximale Verhältnis 1,3),[5] knicken Noppen beim Ballkontakt nicht mehr so leicht um und haben dadurch an sogenanntem Störeffekt verloren. Allerdings gibt es heute (Oktober 2008) bereits wieder erste Versuche verschiedener Hersteller, durch neuartige Kautschukmaterialien einen dem Knicken der Noppen gleichwertigen Effekt zu erzielen. Ob dies – angesichts der mittlerweile recht engen Vorschriften für die Mindestgriffigkeit – gelingen wird, muss abgewartet werden.

Vor allem die variable Griffigkeit, die für schwer berechenbaren Schnitt sorgt, macht den Ball für manche Spieler aus unteren Klassen schwer einschätzbar. Höherklassige Angriffsspieler dagegen nutzen die geringen Offensiv- und Tempomöglichkeiten der langen Noppen für ihr Spiel aus. Die konkrete Ausprägung der Eigenschaften hinsichtlich Spin und Elastizität hängt nicht nur von der Form, sondern auch stark von der Kautschukmischung und der Art der Herstellung – insbesondere der Oberflächenbehandlung (s. u.) – ab und kann von Produkt zu Produkt variieren.

Grundsätzlich gibt es zwei Arten von langen Noppen:

  • glatte lange Noppen. Bei dieser Noppenart wurde die Oberfläche nachbehandelt und die Griffigkeit stark reduziert. Die Noppenköpfe sind sehr glatt und können beim Schupfball fast reibungslos unter dem Ball durchgezogen werden. Dadurch entsteht beim Schupf- und Blockball mit den glatten langen Noppen durch die Richtungsänderung eine theoretische Schnittumkehr (Schnittweiterleitung), obwohl der Drall nicht verändert wird, z. B. wird aus gegnerischem Überschnitt durch die Noppen Unterschnitt und umgekehrt, während bei der langen Schnittabwehr durch die griffigen Noppenhälse der von Langnoppen gewohnte Unterschnitt entsteht. Für reine Blockspieler gibt es auch Versionen mit glatten Noppenhälsen, die beim Block den Topspin vollständig als Unterschnitt zurückgeben. Ab dem 1. Juli 2008 sind Noppen, die eine Mindestgriffigkeit unterschreiten, nicht mehr erlaubt.
  • griffige lange Noppen. Diese Noppenart wird meist von Abwehrspielern verwendet. In der tischfernen Abwehr kann der Unterschnitt relativ unabhängig vom gegnerischen Topspin variiert werden (im Gegensatz zu glatten langen Noppen). Beim Blocken an der Platte wird der Ball in der Regel – anders als bei den glatten langen Noppen – mit leichtem Vorwärtsdrall zurückgespielt. Daher gab es auch (von Yasaka) Langnoppenbeläge für offensives Konterspiel.

In Deutschland machte Engelbert Hüging diese Art von Belägen populär, als er 1978 mit einem Kombi-Schläger (Noppen innen / lange Noppen) in Lübeck Deutscher Meister wurde. Erstmals in der Bundesliga verwendet wurden lange Noppen ab 1975 von Georg Nicklas (Saarbrücken).[6] In der Top 100 gibt es heute nur noch sehr wenige Spieler (z. B. Chen Weixing und Joo Se-hyuk), die mit langen Noppen spielen, da durch die Zweifarbenregel die zu erwartende Drehung des Balles schon vor dem Schlag berechenbar ist und der Angriffsspieler ohne Probleme mit harten Schmetterbällen antworten kann. Der Erfolg der obengenannten Spieler beruht auf einem Angriffsspiel mit taktisch eingesetzten Unterschnittbällen zur Verwirrung des Gegners.

Die Idee der Beläge mit glatten langen Noppen entstand Ende der 80er, Anfang der 1990er-Jahre. Ähnlich dem Frischkleben, was sich allerdings auf den Schwamm beschränkt, wurden hier durch Veränderung der Kautschuk-Oberfläche (Behandlung mit Haarspray, Sprühlack, Lösungsmitteln, UV-Licht, Mikrowelle, Hitze (Backofen, Bügeleisen)) die der Belagsart entsprechenden Spieleigenschaften massiv verändert (anti-belagsähnlich, aber mit variablerem Schnitt). Auch mehr oder weniger industriell gefertigt gab es diesen Belag zu kaufen, nämlich von Toni Hold, der TSP-Beläge nachbearbeitete, die sich zu einem wahren Verkaufsrenner entwickelten. Genau hier setzte die (nachvollziehbare) Argumentation der ITTF an, um diese Beläge zu verbieten. Nämlich, dass zwei namensgleiche Beläge völlig unterschiedliche Eigenschaften hatten. Die Industrie reagierte mit Namensänderung, um die Nachbehandlung legal zu machen. Daraufhin wurde 2008 eine geforderte, allerdings praktisch kaum zu prüfende Mindestgriffigkeit für Langnoppenbeläge vorgeschrieben, die das zumindest offizielle Ende der glatten langen Noppen bedeutete.

Noppengummi (klassisch)

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Noppengummi

Noppengummi war der erste Belag überhaupt. Angeblich soll der Brite John Goode 1902 auf dem Weg zu einem Tischtennisturnier im Supermarkt die Noppenauflage der Bezahltheke gekauft, auf den Schläger geklebt und das Turnier gewonnen haben. Bis zur Entwicklung der Sandwichbeläge war dies das einzige Material, mit dem Tischtennis gespielt wurde. Auch der gebürtige Ungar, spätere Engländer und Rekordweltmeister Victor Barna spielte mit einem solchen Belag. Später wurde dann ein Schläger unter seinem Namen verkauft, so dass Barna geradezu ein Synonym für Noppengummi bzw. Noppengummi-Schläger wurde, da es lange Zeit ohne Konkurrenz war. [Auch das Barna-Schlägerholz (ein Dreifach-Furnier aus Buche + Esche, das durch seine etwas kopflastige Gewichtsverteilung besonders für das Spiel mit Noppengummi geeignet war) ist unter älteren Spielern noch heute eine Legende]. Noppengummi entspricht in seiner Machart Noppen außen ohne Schwammunterlage (nur Textilfasern zur Stabilisierung).

Das Noppengummi beherrschte bis zur Erfindung der Backsidebeläge 1952 in Japan die Tischtennisszene. Weil durch die fehlenden Variationsmöglichkeiten, der Drall begrenzt und leicht berechenbar war, wurden ab dann Noppengummis international nur noch als Kombibelag verwendet. Der letzte erfolgreiche Spieler mit dieser Art von Belag war Eberhard Schöler mit dem Vizeweltmeistertitel 1969, der ein Noppengummi auf der Rückhandseite und einen Noppen-innen-Belag auf der Vorhandseite einsetzte. Dennoch gibt es noch heute in den unteren und mittleren Klassen noch erfolgreiche sog. „Brettchen-Spieler“, deren Erfolg auf der Seltenheit ihres Materials beruht. Die internationale Zulassung für offizielle Turniere für den Barna-Belag – das meistverkaufte Noppengummi – endete – nach einer Übergangsfrist – am 30. Juni 1998, weil sich der Hersteller Dunlop-Sport aus dem Tischtennisgeschäft zurückgezogen und keine neue ITTF-Belagzulassung beantragt hatte.[7]

Auch heute noch finden vor allem in den USA und Deutschland sogenannte „Brettchen-Turniere“ (engl.: hardbat) statt, bei denen nur Schläger mit Noppengummi erlaubt sind.

Literatur zu Noppen außen

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  • Rahul Nelson: Immer diese Noppen. Zeitschrift DTS, 1986/7 Seite 21
  • Siegfried Möller: Lange Noppen. Zeitschrift DTS, 1993/3 Seite 22–25 sowie Stellungnahmen von Tischtennis-Experten: 1993/3 Seite 26–28

Noppen innen (Backside)

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Noppen innen

Zeigen die Noppen des Belages nach innen mit einer glatten Fläche außen, ergeben sich die meistbenutzten Tischtennisbeläge überhaupt. Durch Wahl einer geeigneten Mischung aus Naturkautschuk und Synthesekautschuk kann man extrem schnelle, weniger griffige (Naturkautschuk) oder langsame, extrem griffige Beläge (Synthesekautschuk) herstellen. Mit diesem Belag kann man dem Ball mit Abstand am meisten Rotation verleihen (Topspin, Sidespin, Unterschnitt). Je dicker der unterlegte Schwamm (max. 2,5 mm), desto schneller die maximal mögliche Ballgeschwindigkeit; je haftfähiger die Oberfläche, umso höher die maximale Drehzahl des Balles, wobei dicke Unterlagen durch Eintauchen des Balles auch bei gleicher Oberfläche immer mehr Rotation als dünne erzeugen.

Backside-Schläger sind am vielseitigsten. Sie eignen sich mit dicker Schwammunterlage (über 1,7 mm) zum Spinangriff und Blocken, mit dünnen (1,0 – 1,5 mm) Schwammstärken aber auch zur Unterschnittabwehr. Modernes Tischtennis-Offensivspiel in seiner heutigen tempo- und topspinbetonten Ausprägung wurde erst durch Erfindung des Sandwich-Belages mit Backsideoberfläche möglich.

Offensivbeläge haben einen deutlich dickeren und schnelleren Schwamm und eine hochelastische Gummioberfläche (für maximalen Spin und Tempo), im Gegensatz zu Defensivbelägen, die meist dünne, tempoabsorbierende Schwämme besitzen, kombiniert mit einer weichen, meist klebrigen Oberfläche (für maximalen Unterschnitt).

Anti-Topspin-Beläge

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Anti-Topspin-Belag

Diese Beläge haben ein unelastisches, wenig griffiges Obergummi mit sehr kurzen, breiten Noppen (innen) und einen weichen, stark tempoabsorbierenden Schwamm. Rein von der Konstruktion her zählen sie zu den Noppen-innen-Belägen – unterscheiden sich aber spieltechnisch so stark, dass eine eigene Kategorie gerechtfertigt ist. Sie sind stark spin- und tempo-absorbierend und eignen sich vorzüglich zum Abwehren von Topspins und anderen Angriffsschlägen – sei es durch Block oder scheinbare Unterschnittabwehrschläge (die aber mit diesem Material eben nur wenig Schnitt erzeugen).

Die Idee zum Anti-Topspin-Belag stammt vom österreichischen Tüftler und Nationalspieler Toni Hold, der mit einer Eigenkonstruktion als erster Erfolge mit dieser Art von Belag erzielte. Diese wurden ihm allerdings aberkannt, da sein Belag nicht industriell erzeugt war. Dies wurde dann von Joola unter Mithilfe von Toni Hold 1969 nachgeholt. Ihm folgten Kopien anderer Hersteller, die jedoch nie die Wirkung des Originals erreichten, sich dafür allerdings auch nicht durch Glanz, Klang oder Gestaltung von Schnittbelägen unterschieden. Der Engländer John Hilton wurde mit dieser Art von Belag 1980 in Bern Europameister.

Nach anfänglich weiter Verbreitung unter Defensiv-Spezialisten wird dieser Belagtyp heute mehr und mehr von den langen Noppen (teilweise mit glatten Noppenköpfen) verdrängt, weil diese insbesondere durch den variablen Schnitt des Balles mehr Möglichkeiten bieten, den Angreifer vor Probleme zu stellen und zu Fehlern zu verleiten. Auch bei den glatten langen Noppen war Toni Hold führend in Entwurf und Design sowie Einsatz bei den Seniorenmeisterschaften.

Seit dem Verbot der glatten langen Noppen (2008) haben mehrere Firmen eine neue Art der Anti-Beläge entwickelt, die im Fachjargon in diversen Foren auch als Glanti (Glatter Anti) bezeichnet werden. Diese haben extrem wenig bis gar keine Griffigkeit, längere Noppen innen und glänzen vor allem durch ihre zum Teil exzellente Schnittweiterleitung („Umkehr“) bei passiver Spielweise (Hinhalte-Block). Auch sind die meisten dieser neuen Antis schneller, und daher schwerer zu kontrollieren als klassische Antis oder glatte langen Noppen.

Kombischläger

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Als Kombischläger werden Tischtennisschläger bezeichnet, die mit zwei unterschiedlichen Belagarten versehen sind.

Beim modernen Defensivspiel kombinieren Abwehrspieler in der Regel einen griffigen Noppen-innen-Belag mit einem Belag mit langen Noppen. Die meisten dieser Spieler drehen den Schläger während des Ballwechsels und können dadurch dem Ball ein variables Rotationsverhalten verleihen.

Einige Offensivspieler kombinieren einen griffigen Noppen-innen-Belag auf der Vorhand mit einem Noppen-außen-Belag mit kurzen Noppen auf der Rückhand. Diese Kombination schränkt die Möglichkeit zum Rückhand-Topsin ein und wird daher von Spielern genutzt, die ein schnelles Konterspiel bevorzugen.

Frischkleben

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Beim Frischkleben (oder in Spielerkreisen einfach „Kleben“) wird der Gummibelag des Schlägers erst kurz vor Spielbeginn auf das Schlägerholz geklebt. Dabei werden besondere Klebstoffe verwendet, die den Belag griffiger, elastischer und damit topspinfreudiger machen. Der Belag wird noch fast „nass“ auf das Holz geklebt. Die Lösungsmittel im Kleber (Waschbenzine, Trichlorethylen, Ethylacetat, Benzol und andere aromatische Kohlenwasserstoffe) diffundieren dann durch den Schwamm und dringen in die Noppendecklage ein. Der Gummibelag quillt auf und wird elastischer. Durch die größere Beweglichkeit der Decklage (Gummibelag) auf der aufgequollenen Schaumgummiunterlage kommt es bei tangentialem Ballkontakt (Topspin) zu einer Materialverspannung, die dem Ball nach einer längeren Ballkontaktphase eine größere Geschwindigkeit und vor allem mehr Rotation verleiht. Dadurch sind schon beim Eröffnungstopspin direkte Punkte möglich geworden. Daher wird dieses Verfahren von fast allen aggressiven Angriffsspielern, selbst in unteren Klassen und von Jugendlichen eingesetzt. Darunter leidet jedoch neben der Ballsicherheit vor allem die Haltbarkeit des Belages. Um die Haltbarkeit des Schlägerholzes und die Dauer des Frischklebeffektes zu verlängern, wird dieses in der Regel lasiert.

Mit der Freisetzung der Lösungsmittel in Hallen und Umkleideräumen können gesundheitliche Probleme verbunden sein. Der ITTF hat wegen der Gesundheitsgefährdung mit Wirkung ab September 2006 das Kleben in geschlossenen Räumen verboten. Das langjährig von vielen Spielern praktizierte „Frischkleben“ ist nach den ITTF-Regeln[8] seit dem 1. September 2008 überhaupt nicht mehr zugelassen. Zulässig ist jedoch das sogenannte „Tuning“ beim Hersteller der Tischtennisbeläge, allerdings dürfen flüchtige organische Lösungsmittel (VOC = Volatile Organic Compound) bei Gebrauch des Schlägers nur bis zu einer klar ITTF-definierten Obergrenze mit einem RAE-Messgerät nachweisbar sein. Solche Beläge, die einen vom Hersteller „eingebauten“ Frischklebeeffekt haben, werden Tensor-Beläge genannt und sind kommerziell erhältlich: (a) Butterfly Tenergy, (b) Formula donic, (c) Joola Tensor und (d) Andro Hexer, (e) Xiom Vega Pro.

Schlägerholz

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Tischtennis-Schlägerholz

Das Schlägerholz besteht aus mehreren Schichten, die miteinander verklebt sind. Es können auch Schichten aus Kunststoff verwendet werden, aber das Schlägerholz muss mindestens zu 85 % aus Holz bestehen. Harte Holzarten wie z. B. Nussbaum, Mahagoni, Buche machen das Spiel schneller und eignen sich daher für Angriffsspieler, weiche Hölzer wie z. B. Weide, Birke oder Pappel dagegen werden von Defensivspielern bevorzugt.

Moderne, qualitativ hochwertige Schlägerhölzer sind in der Regel geschickte Kombinationen aus harten und weichen Hölzern.[9] So verwendet man z. B. Furnierkerne aus dem leichten und weichen Abachi (oder auch Balsa), ein oder mehrere Sperrfurniere aus harten bzw. härteren Hölzern (Nussbaum, Wenge) und dann wieder ein weicheres Außenfurnier (Limba, Koto oder wieder Abachi) und erzielt so Schlägerhölzer, die ein sehr hohes Spieltempo ermöglichen, ohne dass der technisch versierte Spieler auf sein „Ballgefühl“ (so unpräzise dieser Begriff auch sein mag) verzichten muss.

Besonders vorteilhaft für die langfristige Verzugsfreiheit und gleichmäßige Spieleigenschaften des Schlägerholzes ist die Verwendung von dünnen Schichten sogenannter Fineline-Furniere – dabei wird ein Block aus vielen, dünnen (0,5–1 mm) Schichten Abachi- oder Koto-Furnieren verleimt und anschließend quer zur Leimfuge wieder in Scheiben geschnitten. Das „Furnier“ besteht also eigentlich aus lauter feinen Furnierstreifen. Das Material ist durch die Verleimung etwas schwerer als das Ausgangsmaterial, die Spieleigenschaften – besonders hinsichtlich der Ballkontrolle – sind aber durch die sehr gleichmäßigen Eigenschaften dieser „Furniere“ sehr gut. Sehr beliebt sind Fineline-Furniere auch im Griffbereich, weil durch die Verwendung verschiedenfarbiger Leime ansprechende optische Effekte erzielt werden können (das abgebildete Schlägerholz hat z. B. einen solchen Fineline-Griff).

Neben der Auswahl des „richtigen“ Holzes spielt auch die Qualität und Art der Verleimung eine wesentliche Rolle. Bei der Konstruktion eines neuen Modells werden häufig zwischen 20 und 50 Furniertypen gefertigt, getestet und wieder verworfen, bis der Schlägerholztyp endlich den Vorstellungen seines Entwicklers entspricht.

Eines der wesentlichen Kriterien bei der Entwicklung von Schlägerhölzern ist die Vergrößerung der optimalen Trefferzone, dem Sweet-Spot oder Sweet-Point. Gemeint ist der Bereich des Schlägerblattes, in dem der Ball bestmöglich beschleunigt und auch kontrolliert werden kann. Berechenbar ist der Mittelpunkt dieser optimalen Trefferzone bisher nicht. Erfahrene Materialentwickler geben an, dass der Mittelpunkt dieser Zone irgendwo zwischen Schlägerschwerpunkt (Foto: grüner Punkt im Bild Tischtennis-Schlägerholz) und geometrischem Blattmittelpunkt (ohne die Griffzone) liegt (Foto: roter Punkt im Bild Tischtennis-Schlägerholz). Untersuchungen zur Ermittlung der Größe und Lage der optimalen Trefferzone unter biomechanischen Gesichtspunkten wurden in den Jahren 1970 und 1971 von Martin Sklorz, dem damaligen Bundeslehrwart des DTTB, an der TU Braunschweig durchgeführt. Die daraufhin entwickelten Schläger mit „abgeschnittener“ Oberkante konnten sich aber am Markt nicht durchsetzen und verschwanden bereits nach kurzer Zeit wieder aus den Angeboten der Tischtennis-Händler.

Die Größe dieser optimalen Trefferzone kann durch Einbetten von Kohlenstofffaser, Kevlarfasern, oder Glasfasern in die Klebefuge verbessert werden. Die Ballkontaktzeit wird drastisch verkürzt, was dann häufig zu Lasten des Ballgefühls und des Spins geht. Seit wenigen Jahren werden zu diesem Zweck auch Metallfolien in die Furniere eingebettet – dies ist eigentlich nicht regelkonform, bislang aber vom ITTF toleriert worden.

Entscheidend für die Spieleigenschaften des Schlägerholzes ist sein Schwingungsverhalten. Hochfrequent schwingende Hölzer beschleunigen den Ball stärker als niederfrequent schwingende. Die Schwingungsfrequenz des Schlägerholzes ist abhängig vom Furniermaterial, von der Blattgröße (je kleiner, desto hochfrequenter) und der Breite des Blattsteges (das ist der kleine – fast dreieckige – Teil des Schlägerblattes, der weder vom Griff noch vom Belag bedeckt wird). Ein großer Steg führt zu einer höheren Frequenz und damit zu mehr Tempo.

 
TT-Schläger mit eingesetztem Carbonrohr zur Schwingungsdämpfung

Nachdem die Verbesserung des Tischtennis-Schlägerholzes über die Furniere im Laufe der Jahre nur noch in sehr kleinen Schritten voranging, begann man vor einigen Jahren, an der Verbesserung der Schlägergriffe zu arbeiten. Zwar gab es auch in der Vergangenheit schon immer Versuche wie z. B. zur Blattachse verschwenkte Griffe, verstellbare Gewichtseinlagen – diese Konstruktionen wurden aber von den TT-Spielern letztlich nicht angenommen. Neuere Methoden wie Aushöhlen und anschließendes Ausschäumen der Griffe, Versteifung mit Carbon-Hohlstäben oder Schwingungsdämpfung mit Kautschuk-Einlagen scheinen aber viel versprechende und auch von den Spielern akzeptierte Ansätze zu sein.

Offizielle Zulassung des Belages

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Ab dem 1. Januar 1982 durften bei internationalen Turnieren nur solche Schlägerbeläge benutzt werden, die vom Tischtennis-Weltverband ITTF zugelassen waren. Die zugelassenen Beläge wurden in einer Liste aufgeführt: Hersteller, Farbe des Belags, Farbe des Schwammes, Typ des Belages (Noppen innen oder außen, lange Noppen, …). Zweimal jährlich, am 1. April und am 1. Oktober, erscheint eine aktualisierte Liste. Im Oktober 2019 enthielt die Liste mehr als 1600 Beläge.[10]

Bis zum Jahr 2000 gab es beim Deutschen Tischtennis-Bund DTTB ein offizielles Zulassungsverfahren für Tischtennisschläger. Dieses wurde aber abgeschafft; seitdem ist die Zulassungsliste des ITTF bindend. Hier sind die erlaubten Materialien exakt aufgeführt. Der DTTB erläutert lediglich unklare Bestimmungen. Beispielsweise darf man keinen dunklen Schwamm unter einem rot durchscheinenden Belag verwenden. Auf dem Belag muss am Rand der Schlagfläche ein deutlich sichtbares ITTF-Symbol und ITTF-Warenzeichen aufgebracht sein.[11] Im nationalen deutschen Spielbetrieb darf jeder Belag, der am Anfang einer Saison gültig war, während der gesamten Saison verwendet werden, auch wenn er in der neuen Liste, die eventuell während der Saison erscheint, nicht mehr aufgeführt ist.[12]

Der Schläger in den Tischtennisregeln

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Das Regelhandbuch behandelt im Abschnitt 4 den Tischtennisschläger. Aus diesem sind die folgenden Bestimmungen entnommen (Stand: DTTB 1. Januar 2009).[13]

  1. Größe, Form und Gewicht des Schlägers sind beliebig. Das Blatt muss jedoch eben und unbiegsam sein.
  2. Mindestens 85 % des Blattes, gemessen an seiner Dicke, müssen aus natürlichem Holz bestehen. Eine Klebstoffschicht innerhalb des Schlägerblattes darf durch Fasermaterial wie Kohlenstofffaser, Glasfaser oder komprimiertes Papier verstärkt sein. Sie darf jedoch nicht mehr als 7,5 % der Gesamtdicke oder mehr als 0,35 mm ausmachen – je nachdem, was geringer ist.
  3. Eine zum Schlagen des Balls benutzte Seite des Blattes muss entweder mit gewöhnlichem Noppengummi (Noppen nach außen. Gesamtdicke einschließlich Klebstoff höchstens 2 mm) oder mit Sandwich-Gummi (Noppen nach innen oder nach außen, Gesamtdicke einschließlich Klebstoff höchstens 4 mm) bedeckt sein.
    1. Gewöhnlicher Noppengummi ist eine einzelne Schicht aus nicht zellhaltigem (d. h. weder Schwamm- noch Schaum-) Gummi – natürlich oder synthetisch – mit Noppen, die gleichmäßig über seine Oberfläche verteilt sind, und zwar mindestens 10 und höchstens 50 pro Quadratzentimeter.
    2. Sandwich-Gummi ist eine einzelne Schicht aus Zellgummi (d. h. Schwamm- oder Schaumgummi), die mit einer einzelnen äußeren Schicht aus gewöhnlichem Noppengummi bedeckt ist. Dabei darf die Gesamtdicke des Noppengummis nicht mehr als 2 mm betragen.
  4. Das Belagmaterial muss das Blatt völlig bedecken, darf jedoch nicht über die Ränder hinausstehen. Der dem Griff am nächsten liegende Teil des Blattes, der von den Fingern erfasst wird, darf unbedeckt oder mit einem beliebigen Material belegt sein. (Anmerkung: Das Schiedsrichterhandbuch der ITTF gibt für überstehende oder zu kleine Beläge als Richtwert eine Toleranz von ± 2 mm an.)
  5. Das Blatt selbst, jede Schicht innerhalb des Blattes und jede Belag- oder Klebstoffschicht müssen durchlaufend und von gleichmäßiger Dicke sein.
  6. Beide Schlägerseiten – unabhängig davon, ob ein Belag vorhanden ist oder nicht – müssen matt sein, und zwar auf der einen Seite leuchtend rot, auf der anderen schwarz.
  7. Das Belagmaterial sollte so verwendet werden, wie es von der ITTF genehmigt wurde, d. h. ohne irgendeine physikalische, chemische oder sonstige Behandlung, welche die Spieleigenschaften, Reibung, Aussehen, Farbe, Struktur, Oberfläche usw. verändert.
    1. Geringfügige Abweichungen von der Vollständigkeit des Belags oder der Gleichmäßigkeit seiner Farbe, die auf zufällige Beschädigung, auf Abnutzung oder Verblassen zurückzuführen sind, können zugelassen werden, sofern sie die Eigenschaften der Oberfläche nicht entscheidend verändern.
  8. Vor Spielbeginn und jedes Mal, wenn er während des Spiels den Schläger wechselt, muss der Spieler seinem Gegner und dem Schiedsrichter den Schläger zeigen, mit dem er spielen will, und muss ihnen gestatten, den Schläger zu untersuchen. (Anmerkung: Das Wechseln des Schlägers/Belages während des Spieles ist grundsätzlich verboten. Ausnahme: Der Schläger wurde während des Spieles beschädigt. Eine mutwillige Zerstörung bzw. Beschädigung des Schlägers oder Belags ist davon allerdings ausgenommen.)

Historisches

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Spielset aus den Anfangsjahren

Um 1900 begann man, den Holzschläger mit Pergament, Fell oder Leder zu bespannen, später benutzte man Kork oder Schmirgelpapier oder spielte mit einem unbelegten Holzschläger. 1902 kam der Gummibelag auf. Gemäß einer Legende kaufte der Engländer E.C. Goode in einer Apotheke Kopfschmerztabletten. Beim Bezahlen fielen Geldmünzen auf eine auf der Theke liegenden Gummimatte und sprangen dabei hoch. Goode erwarb diese Gummimatte, klebte sie auf seinen Schläger und spielte damit in der Folge erfolgreich.[14] Gegen die Wahrheit dieser Legende spricht, dass der Londoner Sportartikel-Hersteller Frank Bryan bereits 1901 ein Patent für einen „Schläger, der mit einem dünnen Stück Kautschukgummi bedeckt ist“ beantragte (Patent Nr. 25276).[15][16] Ein ähnliches Patent reichte William Laird wenig später, am 21. Januar 1902 ein.[17][18]

Die ersten Regeln bzgl. des Schlägers sind aus dem Jahre 1924, also vor Gründung des Weltverbandes ITTF, bekannt:

„Schläger mit Fell- bzw. Pergamentbespannung (Hohlschläger) sind zum Spiel nicht zugelassen. Der Schlägerdurchmesser darf die Netzhöhe von 15½ cm nicht überschreiten. Der Schlägerstiel kann beliebig lang gewählt werden.[19]

Bei Gründung des Weltverbandes ITTF 1926 wurde in den Regeln praktisch jeder Schläger zugelassen:

“THE RACKET: The racket may be of any material, size, shape or weight, provided it be not white, light-coloured or reflecting.

Der Schläger kann aus beliebigem Material, Größe, Form oder Gewicht bestehen, allerdings darf er nicht weiß, hell oder reflektierend sein.”

Punkt 4 der damaligen Tischtennisregeln[20]

Mit Aufkommen des Schwammes in den 1950er Jahren entstanden weltweit intensive Diskussionen über die Zulässigkeit dieses Materials. In der Folge verboten viele nationale Verbände diesen Belag. 1957 folgte der DTTB diesen Verboten:

„Als Belag kann nur Noppengummi verwendet werden, mit einer Gesamtbelaghöhe von höchstens 2 mm. Der Noppengummi muß unmittelbar auf das Holz des Schlägers geklebt sein. Außerdem müssen die Noppen nach außen gerichtet sein und dürfen nicht mehr als 50 Stück und nicht weniger als 10 Stück auf dem qcm betragen.“

Wortlaut der Schlägernormung, gültig ab 1. September 1957 – Zeitschrift DTS, 1957/15 Ausgabe West Seite 15

Verschiedenes

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  • Die den Schläger haltende Hand wird zur Schlägerhand und darf unterhalb des Handgelenks ebenfalls für Schläge benutzt werden. Das bedeutet, dass der Ball mit dieser Hand zurückgespielt werden kann, etwa weil der Spieler den Ball mit dem Schläger verfehlt.[21] Grundlage ist Ziffer 5.7 der Tischtennisregeln Teil A: Ein Spieler schlägt den Ball, wenn er ihn im Spiel mit dem in der Hand gehaltenen Schläger oder mit der Schlägerhand unterhalb des Handgelenks berührt.[22]
  • Unabhängig von der Art und Härte eines Schlages sowie vom Belag des Schlägers hat der Ball etwa eine Millisekunde Kontakt mit dem Schläger.[23]
  • Größe, Form und Gewicht des Schlägers sind nicht mehr geregelt. Theoretisch darf man mit einem Schläger spielen, der so groß wie ein Tennisschläger ist. Dies war in den ersten veröffentlichten Regeln aus dem Jahr 1924 anders: Der Schlägerdurchmesser darf die Netzhöhe von 17½ cm nicht überschreiten. Der Schlägerstiel kann beliebig lang gewählt werden. Sogenannte Hohlschläger, das sind Schläger mit Fell- oder Pergamentbespannung, wurden verboten.[24] Der schwedische Spieler Truls Möregårdh nutzt seit 2021 einen sechseckigen Schläger.[25]
  • Die Farbvorgaben der Beläge müssen strikt eingehalten werden. Bereits ein handgeschriebenes Autogramm macht einen Belag unzulässig.
  • Ab einem gewissen Maß an Beschädigungen (z. B. durch Kantentreffer) ist ein Belag nicht mehr zum Wettkampf zugelassen.
  • Bei den Weltmeisterschaften 1951 besiegte der Österreicher Waldemar Fritsch mehrere Spieler der Weltklasse, indem er anstatt des üblichen Noppengummis Schaumgummi auftrug, wodurch der Rückschlag unhörbar wurde.[26]
  • Karlheinz Schreiner benutzte als einer der Ersten in Deutschland einen Sandwich-Schläger, womit er 1957 die Meisterschaft von Saarbrücken gewann.[27]
  • Im Film Forrest Gump spielte Tom Hanks Tischtennis. Sein Schläger wurde 2021 für 25.600 US-Dollar versteigert.[28]
  • In weiten Teilen Ostdeutschlands ist die Bezeichnung Tischtenniskelle für Tischtennisschläger allgemein gebräuchlich.[29]

Jeder Tischtennisschläger ist ein Unikat

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Jeder Tischtennisschläger ist ein Unikat. Das ergibt sich aus den unzähligen Möglichkeiten, die durch die Variation von verschiedenen Schlägerhölzern mit Schlägerbelägen (mit verschiedenen Schwammstärken) möglich sind. Aber noch eine Reihe weiterer Faktoren spielen eine Rolle. Der verwendete Belagskleber an sich, wie oft ein Belag bereits geklebt wurde, ob und wie das Frischklebeverfahren angewandt wird, das Alter von Holz und Belägen, ob das Holz lackiert ist oder nicht, Luftfeuchtigkeit, Temperatur und einige mehr beeinflussen das Verhalten eines Tischtennisschlägers. Darüber hinaus ist – trotz aller Standardisierungsbemühungen der Hersteller – jedes Holz bereits ein Unikat. Sind die Furniere eher aus dem Hirnholz, so wird der Schläger etwas schwerer und schneller. Auch ergeben sich beim Erzeugen der Furniere geringfügige Abweichungen in der Furnierstärke, die sich im Spielverhalten oft deutlich bemerkbar machen.

Dies führt dazu, dass – spätestens nach einiger Zeit im Spieleinsatz – zwei Schläger mit gleichen Hölzern und gleichen Belägen unterschiedliche Spieleigenschaften aufweisen können. Die Umstellung bei einem Schlägerwechsel bereitet den meisten Spielern daher größere Probleme. Beim Tennis oder Squash ist das Bereithalten von einem oder mehreren Ersatzschlägern relativ problemlos, beim Tischtennis bedeutet ein Schlägerwechsel während eines Wettkampfs (zum Beispiel infolge Schlägerbruchs) hingegen in der Regel einen enormen Nachteil für den Spieler.

Das Holz des Schlägers ist ein lebendes Produkt und verändert sich stark im Lauf der Zeit, in vielen Fällen zum Positiven. Selbst billige aber alte „Kaufhausschläger“ können so gute Preise bei Sammlern erzielen. Auch durch langes Warten wird aber aus einem absoluten Billigschläger, dessen Blatt eher Papp- als Furnierqualität hat, kein wettkampftaugliches Holz gewonnen werden können. Die Tatsache, dass viele Wettkampf- und Spitzenspieler relativ alte Hölzer spielen, beruht eher auf der extremen Gewöhnung an das Material und der großen Sensibilität der Spieler.

Literatur

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  • Liang Geliang: Die Anwendung des Kombischlägers, Zeitschrift DTS, 1981/6 Seite 63–64
  • Rahul Nelson: Reportage aus der Schlägerfabrik. Beschreibung, wie ein Schläger hergestellt wird. Zeitschrift DTS, 2000/7 Seite 12–17
  • Dietmar Kelkel: Der springende Punkt. Zeitschrift DTS, 2004/5 Seite 34–35
  • Lange Noppen, Zeitschrift tischtennis, 2009/2 Seite 8–15
  • Jörg Petrasch, Konrad Tiefenbacher: Kontakt halten (Physik beim Zusammenspiel Schläger / Ball), Zeitschrift tischtennis, 2010/1 Seite 51
  • Jörg Petrasch, Konrad Tiefenbacher: Es dreht sich was – Jeder Tischtennis-Spieler nutzt den Magnus-Effekt, Zeitschrift tischtennis, 2010/6 Seite 51
  • Jörg Petrasch, Konrad Tiefenbacher: Die mystische Verbindung. Die Schwingungen des Schlägerholzes sind messbar – nicht aber, welcher Spieler mit welchem Holz glücklich wird. Zeitschrift tischtennis, 2010/7 Seite 43
  • Jörg Petrasch, Konrad Tiefenbacher: Anders als gedacht – Klebrige Beläge erzeugen nicht mehr Spin. Bei der Rotationsumkehr entscheiden andere Faktoren. Zeitschrift tischtennis, 2010/10 Seite 58
  • Rahul Nelson: Kurze Noppen – Die unterschätzte Spezies. Zeitschrift tischtennis, 2010/5 Seite 38–39
  • Jörg Petrasch, Konrad Tiefenbacher: Ein Ferrari ist nicht[sic] dagegen. Zeitschrift tischtennis, 2010/11 Seite 50
  • Jörg Petrasch, Konrad Tiefenbacher: Die Spinnen, die Spieler – Eine unsichtbare Macht prägt das Spiel: die Rotationsenergie, Zeitschrift tischtennis, 2010/12 Seite 42
  • Jörg Petrasch, Konrad Tiefenbacher: Das Tempo wird überschätzt. Zeitschrift tischtennis, 2011/1 Seite 50
Bearbeiten
Commons: Tischtennisschläger – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Tischtennisschläger – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

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  1. D. T. S. Zeitschrift, 1984/7 Seite 36
  2. D. T. S. Zeitschrift, 1988/4 Seite 48
  3. Vier neue Belagfarben sind ab Oktober erlaubt Artikel vom 3. Dezember 2020 (abgerufen am 8. Dezember 2020)
  4. Tischtennis ohne Schaumgummi. In: Arbeiter-Zeitung. Wien 5. April 1959, S. 28.
  5. D. T. S. Zeitschrift, 1998/7 Seite 7
  6. Zeitschrift tischtennis, 2009/2 Seite 8
  7. D. T. S. Zeitschrift, 1999/1 Seite 32
  8. Richtlinie zu Schlägertests im DTTB, S. 3. (abgerufen am 30. September 2019)
  9. Liste der Schlägermaterialien, TT Blades Database auf stervinou.net, abgerufen am 19. Februar 2018.
  10. ITTF-Rekord: Über 1600 Beläge auf der Zulassungsliste Meldung vom 11. Oktober 2019 (abgerufen am 15. Oktober 2019)
  11. D. T. S. Zeitschrift, 2001/9 Seite 38
  12. Zeitschrift tischtennis, 2009/3 Seite 45
  13. Tischtennisregeln A (Memento vom 17. Januar 2009 im Internet Archive)
  14. Thomas Matzke: Auswirkungen der Regeländerungen im Tischtennis unter besonderer Berücksichtigung der medialen Wirksamkeit des Sports. S. 7, Magisterarbeit an der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald vom 7. September 2008 „Auswirkungen der Regeländerungen im Tischtennis unter besonderer Berücksichtigung der medialen Wirksamkeit des Sports“ (Memento vom 21. November 2015 im Internet Archive) (PDF; 3,1 MB)
  15. Patent GB190125276A: An Improvement in the Manufacture of Rackets and Bats used in Table Tennis and other Analogous Games. Angemeldet am 11. Dezember 1901, veröffentlicht am 24. April 1902, Erfinder: Frank Bryan.
  16. Hella von Sinnen und die Legende des ersten Belags, Bericht vom 16. Juli 2013 (abgerufen am 16. Juli 2013)
  17. Patent GB190201573A: Improvements in Ping Pong Racquets. Angemeldet am 21. Januar 1902, veröffentlicht am 24. Juli 1902, Erfinder: William Laird.
  18. The Table Tennis Collector, Ausgabe 47, S. 10 (Memento vom 5. März 2016 im Internet Archive) (abgerufen am 16. Juli 2013; PDF; 3,2 MB)
  19. D. T. S. Zeitschrift, 1955/14
  20. SUMMARY REVIEW OF THE PROBLEM OF RACKET STANDARDISATION; by Ivor Montagu, President International Table Tennis Federation, July 1st, 1958 Online Seite 3 (Memento vom 12. Mai 2014 im Internet Archive) (abgerufen am 9. Mai 2014)
  21. Regelkunde mit Michael Keil – Punkt 04/05 (Memento vom 27. März 2013 im Internet Archive) (abgerufen am 1. November 2011)
  22. Tischtennisregeln Teil A (Memento vom 30. April 2015 im Internet Archive) (abgerufen am 7. November 2011; PDF; 277 kB)
  23. Zeitschrift tischtennis, 2010/1 Seite 51
  24. D. T. S. Zeitschrift, 1955/13 Seite 14 + 1957/1 Ausgabe West Seite 14
  25. Mathias Schmid, Revolutioniert dieser Schläger das Tischtennis?, faz.net vom 10. Januar 2023, abgerufen am 5. Februar 2024.
  26. Zeitschrift DTS, 1951/21 Ausgabe West-Süd Seite 3
  27. D. T. S. Zeitschrift, 1999/12 Seite 20
  28. Zeitschrift tischtennis, 2021/6 Seite 10
  29. Tischtennisschläger Tischtenniskelle In: atlas-alltagssprache.de
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