Urban Görtschacher

österreichischer Maler

Urban Görtschacher (* um 1485 in Villach; † nach 1530) war ein österreichischer Maler.

Weltgerichtsfresko an der Pfarrkirche Sankt Daniel im Gailtal
Weltgerichtsfresko in der Millstätter Pfarrkirche
Millstätter Weltgericht (Ausschnitt)
Christophorus an der Kaninger Pfarrkirche
Christophorus an der Möderndorfer Filialkirche hl. Martin
Christophorus in St. Radegund in Wiesen (Lesachtal)

Die Lebensdaten eines der bedeutendsten Maler Kärntens im ersten Viertel des 16. Jahrhunderts sind unbekannt. Wahrscheinlich war Urban Görtschacher, der Villacher Vorfahren gehabt haben könnte, nach Lehr- und Wanderjahren von etwa 1515 bis etwa 1522 in der Draustadt tätig. Aber trotz seiner beachtlichen künstlerischen Profilierung und seines interessanten Beitrags zur Kärntner Kunst der Dürerzeit bleibt seine Gestalt im Dunkeln. Die Archive geben über ihn keine Auskunft. Görtschacher dürfte sein ganzes Leben hindurch dem künstlerischen Medium des Tafelbildes treu geblieben sein. Der Malstil des Meisters unterscheidet sich nicht von jenem anderer alpenländischer Künstler. In Kärnten hat mindestens ein halbes Dutzend seiner Werke auf gotischen Flügelaltären die Zeit überdauert. Die letzte bekannte Signatur stammt aus 1530.

Ihm zu Ehren wurde in Villach die Urban-Görtschacher-Straße benannt.

Urban Görtschachers Beziehungen zur paduanischen und venezianischen Malerei lassen vermuten, dass er sich mehrmals in Italien aufhielt. In der Nachfolge von Thomas von Villach steht sein Werk zwischen Spätgotik und Frührenaissance.

  • Christophorus-Fresko an der Kirche St. Radegund in Wiesen (1520)
  • Malereien am Armesünderkreuz in Sankt Stefan an der Gail (heute übermalt)
  • Weltgerichtsfresko an der Kirche St. Daniel im Gailtal (1510/15)
  • Malereien am Flügelaltar in der Kirche Pichlern bei Himmelberg (von 1519 ?)
  • Christophorus-Fresko an der Kirche Möderndorf im Gailtal (um 1525)
  • Christophorus-Fresko an der Kirche Kaning bei Radenthein (1515)
  • Susannenlegende im Belvedere Wien (um 1502, Tafelbild auf Fichtenholz 99 × 132 cm)

Literatur

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  • Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Kärnten. Anton Schroll, Wien 2001, ISBN 3-7031-0712-X.
  • Margarethe Witternigg: Urban Görtschacher und seine Stellung in Kärnten. Dissertation, Universität Wien 1940 (DNB-Eintrag).
  • Janez Höfler: Die Tafelmalerei der Dürerzeit in Kärnten 1500–1530. Klagenfurt 1998, S. 134ff.
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Commons: Urban Görtschacher – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
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