Wachid Borchashvili

österreichischer Judoka tschetschenischer Herkunft

Wachid Borchashvili (* 24. September 1998[2] in Tschetschenien, Russland) ist ein ehemaliger österreichischer Judoka und vierfacher österreichischer Judo-Staatsmeister.[2] Er trägt den Shodan.[1]

Wachid Borchashvili

Nation Osterreich Österreich
Geburtstag 24. September 1998
Geburtsort TschetschenienRussland
Größe 175[1] cm
Gewicht 81 kg
Beruf Heeresleistungssportler
Karriere
Graduierung

1. Dan - Shodan 

Verein LZ Wels
Trainer Yvonne Bönisch
Karriereende 2024

Biografie

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Borchashvili gewann seine ersten European Open in Oberwart im Februar 2020. Er sammelte 152 Punkte im IJF Olympia Ranking und qualifizierte sich mit Rang 171 in seiner Gewichtsklasse nicht für die Sommerspiele in Tokyo.[3] Nach der COVID-19-Pandemie belegte er im Mai 2021 beim European Open in Zagreb den fünften Platz.

Qualifikation für die Olympischen Spiele 2024

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Nachdem er diese Wettkämpfe in der Gewichtsklasse bis 81 kg bestritten hatte, versuchte er im nächsten Jahr in der darüber liegenden Gewichtsklasse -90 kg Fuß zu fassen. Obwohl er sowohl einen dritten als auch einen siebten Platz bei Grand Prix Events erreichen konnte, beschloss er im Jahr 2023 bei den Qualifikationsturnieren für die Olympischen Spiele 2024 in der Gewichtsklasse -81 kg an den Start zu gehen. In der gleichen Gewichtsklasse versuchte auch sein Bruder Shamil den einen österreichischen Startplatz für Olympia zu bekommen.[2]

Disziplinarverfahren

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Im August 2023 wurde bekannt, dass Borchashvili bei einem Trainingslehrgang einen Trainingspartner tätlich angegriffen hatte. Nach einem Disziplinarverfahren gab der Österreichische Judoverband bekannt, dass Wachid Borchashvili für das Judo World Masters 2023 in Budapest gesperrt war.[4][5] Nach dem Gewinn der Bronzemedaille beim Judo Grand Prix Linz 2024 gab Laurin Böhler in einem ORF-Interview bekannt, dass er von seinem Teamkollegen Borchashvili attackiert wurde. Er beklagte, dass die Konsequenzen zu milde ausgefallen seien und sich das Trainingsklima seitdem verschlechtert habe.[6]

Olympische Spiele 2024

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In der Qualifikationsperiode für die Olympischen Spiele 2024 konnte Borchashvili unter anderem eine Gold, eine Silber und eine Bronze-Medaille bei Grand-Slam-Turnieren gewinnen und hatte 3240 Punkte im IJF Olympia Ranking gesammelt. Allerdings hatte sein Bruder Shamil 3746 Punkte erreicht.[7] Da pro Land und Gewichtsklasse nur ein Athlet an den Start gehen durfte, hätte das bedeutet, dass Shamil und nicht Wachid Österreich bei den Olympischen Spielen vertreten hätte. Dieser verzichtet aber auf den Startplatz für die Olympischen Spiele 2024 in Paris und daher rückte Wachid nach.[8]

Er nahm an den Spielen sowohl in der Gewichtsklasse -81 kg als auch im Mixed-Team (zusammen mit Katharina Tanzer, Lubjana Piovesana, Michaela Polleres, Samuel Gaßner und Aaron Fara) teil.[9] Er trat mit einem verletzten Meniskus an.[10][11][12] Im Einzelbewerb musste er sich nach einem Sieg gegen Mohammad Samim Faizad (AFG), dem späteren Silbermedaillen-Gewinner, Tato Grigalashvili (MGL), geschlagen geben.[13] Die erste Begegnung im Mixed-Team-Bewerb verlor Borchashvili mit Österreich gegen Deutschland mit 1:4 und belegte den neunten Platz.[14]

Nach den Olympischen Spielen beendete er im November 2024 seine Karriere.[15]

Mannschaftsmeisterschaften

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Mit seinem Verein LZ Wels nahm er von 2016[16] bis 2023[17] an der Judo-Bundesliga teil. Im Jahr 2021 gewannen sie die 1. Judo-Bundesliga.[18]

Privates

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2004 flüchtete die Familie Borchashvili von Tschetschenien nach Österreich.[19] Seine Brüder Shamil Borchashvili und Kimran Borchashvili[20] waren auch Teil des Nationalteams.[21][22] Shamil gewann die Bronzemedaille bei den Olympischen Spielen 2020 in Tokio.[5] Kimran Borchashvili belegte Platz drei bei den European Open Oberwart 2020. Im Herbst 2024 gründeten die Borchashvili Brüder einen neuen Kampfsportverein.[23]

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Commons: Wachid Borchashvili – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b Wachid Borchashvili. In: European Judo Union. 21. Februar 2021, abgerufen am 25. September 2023 (amerikanisches Englisch).
  2. a b c Wachid Borchashvili. Abgerufen am 24. September 2023.
  3. IJF World Ranking List. International Judo Federation, 14. Juni 2021, abgerufen am 5. August 2024 (englisch).
  4. Judoka Wachid Borchashvili nach Ausraster für sieben Wochen gesperrt. Abgerufen am 15. April 2024 (österreichisches Deutsch).
  5. a b Judo-Verband leitet Disziplinarverfahren gegen Wachid Borchashvili ein. In: DER STANDARD. Abgerufen am 12. März 2024 (österreichisches Deutsch).
  6. Unruhe im Judo-Verband. In: ORF-TVthek. 11. März 2024, archiviert vom Original am 12. März 2024; abgerufen am 12. März 2024.
  7. IJF.org - International Judo Federation. Abgerufen am 15. Juli 2024.
  8. Judo-Medaillenkandidat Shamil Borchashvili verzichtet für seinen Bruder auf Olympia. Abgerufen am 15. Juli 2024 (österreichisches Deutsch).
  9. Das ÖOC-Team für Paris: Fünf bis zehn Medaillen als Ziel. Abgerufen am 15. Juli 2024 (österreichisches Deutsch).
  10. Olympia Studio 13:25. Abgerufen am 4. August 2024.
  11. "Deutschland war schon nervös": Doch Österreichs Judo-Team unterliegt klar. 3. August 2024, abgerufen am 4. August 2024.
  12. Clemens Sujer: Österreichs Judoka im Mixedbewerb gegen Deutschland out. 3. August 2024, abgerufen am 8. August 2024 (deutsch).
  13. JudoInside - Olympic Games Paris Event. Abgerufen am 1. August 2024.
  14. GER - Germany wins against AUT - Austria 4 - 1. 2. August 2024, abgerufen am 2. August 2024 (englisch).
  15. Wolfgang Eichler: Wachid nimmt Abschied. In: Judo Austria. 15. November 2024, abgerufen am 15. November 2024 (deutsch).
  16. Judo Austria - Liga Ergebnisse. In: Judo Austria. Abgerufen am 12. Dezember 2024 (deutsch).
  17. Judo Austria - Liga Ergebnisse. In: Judo Austria. Abgerufen am 12. Dezember 2024 (deutsch).
  18. Judo Austria - Liga Ranglisten 2021. In: Judo Austria. Abgerufen am 23. Februar 2023 (österreichisches Deutsch).
  19. Zweite Medaille für Österreich: Judoka Borchashvili holt Bronze. Abgerufen am 17. Juli 2024 (österreichisches Deutsch).
  20. Markus Knaup: Kimran Borchashvili. In: European Judo Union. 21. Februar 2021, abgerufen am 15. Juli 2024 (amerikanisches Englisch).
  21. Bundesheer-Leistungssportler/-innen. (PDF) In: Webseite Bundesheer. Österreichisches Bundesheer, 1. Dezember 2020, S. 2, archiviert vom Original am 24. August 2021; abgerufen am 22. Februar 2021.
  22. Fünf Welser Judoka im Nationalteam. 30. Dezember 2018, abgerufen am 19. Dezember 2024.
  23. Borchashvili-Brüder gründen eigenen Verein: Shamil ist Obmann. Abgerufen am 28. Oktober 2024.
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