Wendenborstel

Ortsteil der Gemeinde Steimbke im Landkreis Nienburg/Weser

Wendenborstel ist ein Ortsteil der Gemeinde Steimbke im Landkreis Nienburg/Weser.

Wendenborstel
Gemeinde Steimbke
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Wappen von Wendenborstel
Koordinaten: 52° 39′ N, 9° 26′ OKoordinaten: 52° 38′ 52″ N, 9° 26′ 7″ O
Fläche: 8,49 km²[1]
Eingemeindung: 1. März 1974
Wendenborstel (Niedersachsen)
Wendenborstel (Niedersachsen)
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Lage von Wendenborstel in Niedersachsen
Kapelle von 1881

Geografie

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Der Ort ist stark landwirtschaftlich geprägt. Allerdings hat sich das Ortsbild in den letzten 40 Jahren durch neue Siedlungsgebiete stark verändert. In diesen neuen Siedlungen leben nur Menschen, die außerhalb Wendenborstels ihr Geld verdienen (Hannover, Bremen, Nienburg).

Geschichte

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Wendenborstel wurde 1371 erstmals erwähnt, als ein „Engelbert von Wendenbostel zu Nienburg“ in den Bann getan wurde. Es folgten mehrere Hinweise über Hofkäufe, Schenkungen und Ähnliches. 1504 bestätigte Herzog Erich I. den Vertrag zwischen Rodewald und Wendenborstel, wonach letztere im Rodewalder Bruch Erlen und Birken hauen und Heide und Plaggen mähen durften, auch die Viehweide wurde ihnen gestattet. Damit wurde ein Jahrhunderte dauernder Streit zwischen diesen beiden Orten vorerst beigelegt. Die Angelegenheit soll sich allerdings noch bis 1667 hingezogen haben. Als Folge des Dreißigjährigen Krieges standen 1683 noch drei Hofstellen leer. Für das Jahr 1777 werden dann für Wendenborstel 15 Feuerstätten angegeben.[2] Bei der Volkszählung 1871 waren es 52 Wohngebäude, darunter fünf in Klein Vahrlingen.[3]

1879 brannte ein großer Teil des Dorfes, unter anderem die Kapelle, ab. Im Jahr darauf wurde das Dorf neu aufgebaut, die Fertigstellung der neuen Kapelle erfolgte 1881. Das elektrische Ortsnetz war 1921 soweit hergestellt, dass das Schulhaus elektrisch beleuchtet werden konnte. Im selben Jahr wurde auch der Schützenverein gegründet.

1941 verzeichnete Wendenborstel die ersten fünf Gefallenen im Zweiten Weltkrieg. Der eigene Friedhof des Dorfes wurde 1944 eingeweiht, davor wurden alle Bewohner in Steimbke beerdigt. Am 9. April 1945 marschierten englische Truppen in Wendenborstel ein. 1946 wurden 110 Vertriebene aus Hartmannsdorf (Schlesien) einquartiert, wodurch der Wohnraum im Dorf sehr knapp wurde. Am 23. November 1951 wurde die Freiwillige Feuerwehr des Dorfes gegründet, zwei Jahre später erfolgte die Einweihung eines Kriegerehrenmales.

Am 2. Februar 1974 wurde einstimmig die Eingliederung der politischen Gemeinde Wendenborstel in die Gemeinde Steimbke beschlossen. Zur ehemaligen Gemeinde Wendenborstel gehörten noch die Orte Klein Varlingen und Riede. Seit dem 1. März 1974 gehört Wendenborstel als Ortsteil zur politischen Gemeinde Steimbke.[4]

Einwohnerentwicklung

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Jahr Einwohner Quelle
1823 212 [5]
1853 339 [6]
1867 299 [3]
1871 316 [3]
1910 309 [7]
1925 337 [8]
1933 323 [8]
Jahr Einwohner Quelle
1939 307 [8]
1950 568 [1]
1953 504 [9]
1956 495 [1]
1961 427 [10]
1970 407 [10]
1972 417 [11]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Die im Jahr 1881 errichtete Kapelle von Wendenborstel wurde 2006 umfangreich saniert.[12]

Die Sportgemeinschaft Wendenborstel e.V. wurde 1967 gegründet, anschließend wurde ein eigener Sportplatz errichtet.

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Commons: Wendenborstel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b c Statistisches Bundesamt Wiesbaden (Hrsg.): Amtliches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland – Ausgabe 1957 (Bevölkerungs- und Gebietsstand 25. September 1956, für das Saarland 31. Dezember 1956). W. Kohlhammer, Stuttgart 1958, S. 162 (Digitalisat).
  2. Scharf, Christoph Barthold: Der politische Staat des Churfürstenthum Braunschweig-Lüneburg: samt dazu gehörigen Herzogthümern und Grafschaften in welchem dessen Staedte, Flecken, Dörfer, adeliche Güther, und einzelne Höfe … nach ihren Gerichts-Obrigkeiten u. Einpaarungen aus privat Nachrichten zusammengetragen u. in alphabetischer Ordnung entworfen. Berenberg, Lauenburg 1777, S. 164 (digitale-sammlungen.de).
  3. a b c Königlich-Statistisches Bureau (Hrsg.): Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevölkerung. Nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszählung vom 1. December 1871. Verlag des Königl. Statistischen Bureaus, Berlin 1873, S. 14 f. (digitale-sammlungen.de).
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 200.
  5. Ubbelohde, Johann Georg Ludwig Wilhelm (Hrsg.): Statistisches Repertorium über das Königreich Hannover. Hahn’sche Hofbuchhandlung, Hannover 1823, S. 42 (digitale-sammlungen.de).
  6. Ringklib, Heinrich: Statistische Uebersicht der Eintheilung des Königreichs Hannover nach Verwaltungs- und Gerichts-Bezirken in Folge der neuen Organisation der Verwaltung und Justiz. Schlüter, Hannover 1853, S. 10 (digitale-sammlungen.de).
  7. Ulrich Schubert: Gemeindeverzeichnis Deutschland 1900 – Landkreis Nienburg. Angaben vom 1. Dezember 1910. In: gemeindeverzeichnis.de. 5. Januar 2020, abgerufen am 13. Mai 2024.
  8. a b c Michael Rademacher: Landkreis Nienburg (Siehe unter: Nr. 90). Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  9. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Amtliches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Ausgabe 1953. W. Kohlhammer Verlag, 1954, S. 103, urn:nbn:de:bsz:180-diggv-104.
  10. a b Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Amtliches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Ausgabe 1971. W. Kohlhammer Verlag, 1971, S. 69, urn:nbn:de:bsz:180-diggv-148.
  11. Niedersächsisches Landesverwaltungsamt (Hrsg.): Gemeindeverzeichnis für Niedersachsen. Gemeinden und Gemeindefreie Gebiete. Eigenverlag, Hannover 1. Januar 1973, S. 26, Landkreis Nienburg (Digitalisat (Memento vom 7. August 2019 im Internet Archive) [PDF; 21,3 MB; abgerufen am 13. Mai 2024]).
  12. Sanierung der Wendenborsteler Kapelle
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