Wikinews
Wikinews ist ein internationales Wikimedia-Projekt zur gemeinschaftlichen Erstellung einer freien und neutralen Nachrichtenquelle. Wikinews ermöglicht es jedem Internet-Nutzer, Nachrichten zu einem breiten Themenkreis zu veröffentlichen. Dazu setzt es wie seine Schwesterprojekte die Wiki-Software MediaWiki ein.
Wikinews | |
„Die freie Nachrichtenquelle, bei der auch du mitmachen kannst!“ | |
Wikiprojekt zur Erstellung eines freien Nachrichtenmediums, bei dem jeder Nachrichtenartikel schreiben und bearbeiten kann | |
Sprachen | 29 |
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Betreiber | Wikimedia Foundation[1] |
Artikel | Insgesamt: 1.737.620 Deutschsprachige Ausgabe: |
Benutzer | Insgesamt: 3.267.277[2] |
Registrierung | Optional |
Online | seit 15. Nov. 2004 |
(aktualisiert 4. Juli 2022) | |
https://www.wikinews.org/ |
Das Projekt will die Idee des Bürgerjournalisten (auch Graswurzel-Journalismus) verbreiten.
Entwicklung
BearbeitenNachdem das Projekt vorgestellt worden war und sich eine klare Mehrheit der Abstimmenden für das Projekt ausgesprochen hatte, entschied sich der Wikimedia-Vorstand (Board of Trustees) am 15. November 2004 dafür, eine Demo-Version zu starten. Als sich die englischsprachige Demo-Version zwei Wochen lang gut entwickelte, wurde sie am 2. Dezember 2004 zur Beta-Version „befördert“. Am 3. Dezember 2004 folgte eine Beta-Version in deutscher Sprache. Von Januar bis März 2005 folgten als weitere Sprachen eine niederländische, französische, spanische, schwedische, bulgarische, polnische, portugiesische, rumänische und ukrainische Wikinews-Ausgabe (in dieser Reihenfolge). Am 13. März 2005 überschritt die englische Wikinews-Version die Marke von 1.000 Artikeln. Am 14. März 2006 ging die chinesische Wikinews-Version online. Am 31. März 2005 startete die italienische Wikinews-Version, Wikinotizie, für die bis zum März 2013 9.000 Artikel geschrieben wurden.[3] Seit dem 24. Oktober 2006 ist es in der deutschsprachigen Wikinews nach dem Vorbild der englischsprachigen Version möglich, dass auch ein anonymer Benutzer Informationen aus erster Hand (sogenannte Originalberichterstattung) veröffentlichen kann. Voraussetzung zur Anwendung des „englischen Prinzips“ ist die ausführliche Darlegung der Quelle auf der Diskussionsseite.
Das Projekt erhielt unmittelbar nach seinem Start große internationale Medienaufmerksamkeit. Analytische Kommentare wurden in zahlreichen Blogs veröffentlicht, aber auch in Büchern. Die veröffentlichten Artikel werden ähnlich wie in der Wikipedia in Kategorien einsortiert. Außerdem gibt es zu vielen Themen entsprechende Portale, in denen die Artikel in chronologischer Folge erscheinen.
Am 26. Dezember 2020 lag die Seite laut Alexa Internet auf Platz 58.821 der globalen Seitenabrufe.[4]
Sprachversionen
BearbeitenWikinews gibt es derzeit in 30 Sprachversionen (Stand: Februar 2024).[5] Die Versionen auf Englisch und Russisch sind mit Abstand am aktivsten. Danach folgen Portugiesisch, Chinesisch, Polnisch, Französisch, Italienisch, Spanisch, Japanisch und Deutsch. In der unteren Liste sind alle Sprachversionen von Wikinews aufgeführt. Sprachversionen mit durchschnittlich null aktiven Autoren und Autorinnen in den letzten zwei Jahren sind mit dem Zeichen * als inaktiv markiert.[6]
- Albanisch (sq)*
- Arabisch (ar)
- Bosnisch (bs)*
- Chinesisch (zh)
- Deutsch (de)
- Englisch (en)
- Esperanto (eo)
- Finnisch (fi)
- Französisch (fr)
- Griechisch (el)*
- Gun (guw)
- Hebräisch (he)
- Italienisch (it)
- Japanisch (ja)
- Katalanisch (ca)
- Koreanisch (ko)
- Limburgisch (li)
- Niederländisch (nl)
- Norwegisch (no)*
- Persisch (fa)
- Polnisch (pl)
- Portugiesisch (pt)
- Rumänisch (ro)
- Russisch (ru)
- Schwedisch (sv)*
- Serbisch (sr)
- Spanisch (es)
- Tamil (ta)*
- Tschechisch (cs)
- Ukrainisch (uk)
Die Sprachversionen auf Bulgarisch, Sindhi, Thai, Türkisch und Ungarisch wurden wegen Inaktivität geschlossen.
Öffentliche Wahrnehmung
BearbeitenSpiegel Online bewertete im Dezember 2004 Wikinews folgendermaßen: „So, wie sich Wikinews anlässt, wird daraus allenfalls eine Konkurrenz für automatisierte Sammelseiten wie Yahoo-News, juristisch nur schlechter abgesichert.“[7]
Die FAZ schrieb im August 2005, Wikinews könne „in Ländern wie China zur Sprengung strenger Hierarchien und des staatlichen Informationsmonopols beitragen“.[8]
Über das Ergebnis einer vergleichenden Untersuchung von Wikinews und einschlägigen Tageszeitungen schrieb der Publizistikwissenschaftler Stefan Bosshart im März 2014: „Die Studie zeigt, dass Wikinews für den professionellen Journalismus keine Konkurrenz darstellt. Die Plattform erbringt allenfalls eine komplementäre Funktion.“[9]
Literatur
Bearbeiten- Stefan Bosshart: Bürgerjournalismus im Web. Kollaborative Nachrichtenproduktion am Beispiel von »Wikinews«. Herbert von Halem Verlag, Köln 2017, ISBN 978-3-7445-1130-8.[10]
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Wikinews:Impressum – Wikinews, die freie Nachrichtenquelle. In: de.wikinews.org. Abgerufen am 23. Februar 2021.
- ↑ a b Wikinews - Meta. In: meta.wikimedia.org. Abgerufen am 4. Juli 2022 (englisch).
- ↑ Open Journalism, tante ricette per un obiettivo: coinvolgere il lettore Corriere della Serra, 7. März 2013
- ↑ wikinews.org Competitive Analysis, Marketing Mix and Traffic. In: Alexa. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 18. Juli 2009; abgerufen am 28. Dezember 2020. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Wikimedia Meta-Wiki: Wikinews
- ↑ Wikimedia Statistics: English Wikinews - Active editors (Werte für einzelne Sprachversionen mit dem Eingabefeld in der linken Leiste abrufbar)
- ↑ Frank Patalong: Wiki-News: Und noch ein Blog... In: Spiegel Online. 6. Dezember 2004 (spiegel.de [abgerufen am 20. Juli 2019]).
- ↑ Wir sind Sprengstoff! Veröffentlicht am 8. August 2005
- ↑ Wikinews: Komplementarität statt Konkurrenz. In: Europäisches Journalismus-Observatorium (EJO). 19. März 2014 (ejo-online.eu [abgerufen am 3. Oktober 2017]).
- ↑ Christian Nuernbergk: Rezension zu Bosshart, Stefan: Bürgerjournalismus im Web. Kollaborative Nachrichtenproduktion am Beispiel von „Wikinews“. In: Publizistik. Band 62, Nr. 3, 10. Juni 2017, ISSN 0033-4006, S. 353–355, doi:10.1007/s11616-017-0344-6.