Woldegk
Woldegk [ˈvɔldɛk] ist eine Landstadt im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte im Südosten Mecklenburg-Vorpommerns. Sie ist Sitz des Amtes Woldegk, dem weitere sechs Gemeinden angehören. Seit dem 14. Juli 2008 führt Woldegk wegen seiner sechs historischen Windmühlen die Bezeichnung „Windmühlenstadt“. Der Ort ist ein Grundzentrum und liegt rund 25 km südöstlich des Oberzentrums Neubrandenburg.[2] Woldegk war als Landstadt Teil der historischen Kulturregion Mecklenburg-Strelitz.
Wappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
| ||
Basisdaten | ||
Koordinaten: | 53° 28′ N, 13° 35′ O | |
Bundesland: | Mecklenburg-Vorpommern | |
Landkreis: | Mecklenburgische Seenplatte | |
Amt: | Woldegk | |
Höhe: | 114 m ü. NHN | |
Fläche: | 164,17 km2 | |
Einwohner: | 4209 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 26 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 17348 | |
Vorwahlen: | 03963, 03964, 03967, 039753, 039859 | |
Kfz-Kennzeichen: | MSE, AT, DM, MC, MST, MÜR, NZ, RM, WRN | |
Gemeindeschlüssel: | 13 0 71 164 | |
LOCODE: | DE WDQ | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Karl-Liebknecht-Platz 1 17348 Woldegk | |
Website: | www.windmuehlenstadt-woldegk.de | |
Bürgermeister: | Tony Hyna | |
Lage der Stadt Woldegk im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte | ||
Geografie
BearbeitenGeografische Lage
BearbeitenDie Stadt liegt an der Grenze zum brandenburgischen Landkreis Uckermark im Grundmoränengebiet südlich der Helpter Berge. Mit über 100 m ü. NHN ist Woldegk einer der höchstgelegenen Orte Mecklenburg-Vorpommerns.
-
Dammsee im Ortsteil Hildebrandshagen
-
Straße in den Helpter Bergen
-
Kornowsee in Grauenhagen
-
Hinrichshagener Wald
Stadtgliederung
BearbeitenDie Stadt Woldegk besteht aus 19 Ortsteilen:[3]
Geschichte
BearbeitenName
BearbeitenWoldegk ist ein hochmittelalterlicher Burgname, der hochdeutsch als Waldeck(e) gedeutet werden kann. Der Name ist zusammengesetzt aus wold für Wald und egge oder egke für Ecke oder Kante. Eine Burg an der Spitze der Helpter Berge lag früher in einem waldreicheren Gebiet. Die Schreibweise änderte sich von de Woldegen (1230) de Woldegge (1271), Woldegge (1208) in Woldekke (1305) und Woldegge (1440).[4]
Gründung
BearbeitenDie Gründung der planmäßigen Siedlung wird in der Zeit zwischen 1236 und 1250 vermutet. Ein genaues Gründungsjahr ist für Woldegk nicht überliefert. Das erste Stadtwappen ist 1271 nachgewiesen und lässt eine brandenburgische Gründung vermuten.
Infolge der Heirat der Markgrafentochter Beatrix von Brandenburg mit Heinrich von Mecklenburg 1292 kam Woldegk als Teil der Herrschaft Stargard in die Hand der Fürsten, später (Groß-)Herzöge von Mecklenburg. 1298 wurde die Stadt als civitas erwähnt. Woldegk wurde Landstadt in Mecklenburg und als solche Teil der Städte im Stargardischen Kreis, die bis 1918 auf mecklenburgischen Landtagen der 1523 vereinten Landstände vertreten waren.
Mittelalter
BearbeitenWoldegk wurde planmäßig rasterförmig mit einem ovalen Umriss angelegt. Die frühgotische Stadtkirche entstand als Feldsteinbau in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts. Die Pfarrkirche St.-Petri wurde nach einem Brand von 1442 mit Backsteinen zu einer dreischiffigen Hallenkirche umgebaut. Sie wurde 1945 schwer zerstört und danach wieder aufgebaut. Sie erhielt 1955 statt eines Kreuzgewölbes eine flache Decke. Im 13/14. Jahrhundert wurde die Stadtmauer aus Feldsteinen mit drei Doppeltoren, Wiekhäusern, Wällen, Gräben und einem Fangelturm erbaut. Das erste Rathaus wurde 1378 erstmals erwähnt; es brannte wohl beim Stadtbrand von 1547 ab und wurde dann wieder aufgebaut.
Neuzeit
BearbeitenAuf dem Mühlenberg entstand 1587 eine erste Bockwindmühle. 1635 waren in Woldegk vier Windmühlen verzeichnet, deren Zahl sich bis 1745 auf sieben erhöhte. Zwischen 1859 und 1893 wurden sechs Bockwindmühlen abgerissen und an ihrer Stelle Erdholländer-Windmühlen erbaut. Im Jahre 1701 kam die Stadt an das (Teil-)Herzogtum Mecklenburg-Strelitz. Das zweite barocke alte Rathaus von 1763 lag ursprünglich in der Mitte eines viereckigen zentral gelegenen Marktplatzes. Am Ende des Zweiten Weltkriegs wurde es zerstört. Ab 1879 bestand das Amtsgericht Woldegk. Woldegk erlebte zwischen 1892 und 1912 einen wirtschaftlichen Aufschwung, verbunden mit dem Anschluss an die mecklenburgische Friedrich-Wilhelm-Eisenbahn durch die Woldegker Kleinbahn. In dieser Zeit wurden eine Zuckerfabrik, eine Dampfpflug-Fabrik, zwei Dampfziegeleien, ein Gaswerk und ein Wasserwerk in Woldegk erbaut.
Am 29. Juni 1764 wurde die Region Woldegk von einem verheerenden Tornado der in Deutschland selten vorkommenden Klasse F5 heimgesucht. Auf knapp 30 km Länge von Feldberg bis Helpt hinterließ der Wirbelsturm eine bis zu 900 m breite Schneise der Verwüstung. Woldegk selbst blieb verschont.[5][6]
Nach 1945
BearbeitenAm Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Stadt zu 70 % zerstört und in der Folgezeit teilweise wieder aufgebaut. Die Eisenbahnstrecke wurde demontiert und die Gleise als Reparationsleistung in die Sowjetunion gebracht. Entsprechend der Tradition als Mühlenstadt wurde 1969 das Mühlenmuseum eröffnet. Nach der deutschen Wiedervereinigung setzte zunächst ein wirtschaftlicher Niedergang ein. Ab 1991 wurden im Rahmen der Städtebauförderung große Teile des historischen Stadtkerns saniert und kriegsbedingte Baulücken geschlossen. Nach Plänen des Büros Wuttke und Kekeritz (Neumünster) wurde von 1996 bis 1999 der nun sehr große Marktplatz saniert und differenziert durch die mittige baumumrandete ruhige Zone (statt eines vorgesehene Gebäudes) und den Stellplatz- und Marktflächen.[7] 1995 nahm eine Ziegelfabrik an einem traditionellen Standort den Betrieb wieder auf. 1997 übernahm die Firma Wienenberger Ziegelindustrie das Woldegker Ziegelwerk und war mit einer Filiale bis 2011 hier tätig.
Woldegk gehörte von 1952 bis 1994 zum Kreis Strasburg (DDR-Bezirk Neubrandenburg / Land Mecklenburg-Vorpommern), ab 1994 zum Landkreis Mecklenburg-Strelitz und liegt seit 2011 im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte.
Geschichte der heutigen Ortsteile
BearbeitenCanzow war ab 1476 als Pfand vorübergehend Teilbesitz des Klosters Himmelpfort. Später bildete sich ein Lehn-Rittergut heraus, welches über Generationen[8] der briefadeligen Familie von Scheve gehörte, die Canzow auch zum Familienfideikommiss bestimmten. Letzter Grundbesitzer war Adolf Friedrich von Scheve-Canzow (1901–1949), verheiratet mit Violet von Abercron.[9] Der Gutsumfang war vor der großen Wirtschaftskrise 434 ha groß.[10] Zuletzt war Canzow ein freies Allodialgut.
Carlslust gehörte nach den überlieferten Landwirtschaftlichen Adressbüchern für Mecklenburg-Strelitz als gutsherrliche Fläche zum Lehngut Mildenitz und wurde durch einen Verwalter geleitet.
Georginau war ein altes Lehngut mit etwas 282 ha Fläche. Es gehörte zum Gutskomplex Göhren.[11]
Göhren entwickelte sich stetig zum Stammsitz eines größeren Gutskomplexes der Grafen von Schwerin. Der Hofmarschall Wilhelm Stanislaus Hermman von Schwerin lebte mit seiner Frau Luise Sartorius von Schwanenfeld auf Göhren. Der nächste Eigentümer seit 1896 ist ihr älterer Sohn Wilhelm Franz Hermann Graf Schwerin. Er begann seine Laufbahn[12] auf der Ritterakademie Brandenburg, wurde Offizier und Vorsitzender des Landeshauptverein für Mecklenburg-Strelitz, heiratete die Witwe Elisabeth Freifrau von dem Knesebeck-Milendonck, geborene Turtschaninoff. Die Familie nannte sich seit Mai 1908 von Schwanenfeld Graf von Schwerin. Von ihm erbte der nachfolgende Botschafter Ulrich Graf von Schwerin die Begüterung, seine Frau war Freda von Bethmann-Hollweg-Runowo (1876–1958). Dann folgte Ulrich Wilhelm Graf Schwerin von Schwanenfeld mit seiner Familie, die seit den 1990er Jahren auch wieder in der Heimat leben.
Helpt wurde erstmals 1298 erwähnt und war lange Zeit Burgstandort mit heute wiederhergestelltem Burghügel. Die Kirche Helpt stammt aus der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts. Das Gut war im Besitz der Familien Bredow (ab 1455), von Oertzen (ab 1665) von Rhaden (ab 1753), von Dewitz (ab 1782) und von Bodenhausen (ab 1911). Das Gutshaus stammt von 1884. Letzter Gutseigentümer war der Sohn des Kraft von Bodenhausen, Hauptmann Bodo Eberhard von Bodenhausen-Burgkemnitz (1916–1944).
Mildenitz war lange ein Gutsdorf. Es ist auch der Name eines gleichnamigen nicht näher bekannten pommerschen Adelsgeschlechts. Der örtliche und genealogische Zusammenhang ist noch nicht konkret erforscht.[13] Mildenitz war erst im Besitz einer Familie von Blankenburg. Das Gut ging um 1671/1680[14] bis 1945 im Besitz der Familie von Schwerin war. Es gehörte zur Familienlinie Wolfshagen. Mildenitz wurde des Öfteren als Hauptwohnsitz genutzt.[15] Das klassizistische Gutshaus entstand um 1800. Die Fachwerkkirche stammt aus dem 18. Jahrhundert. Zuletzt betrug die Gutsgröße samt Nebenbesitzungen Carlslust 1334 ha. Davon waren 527 ha Waldflächen. Die Gemarkung Scharnhorst hatte gesondert 65 ha und wurde vom beauftragten Förster mit Sitz in Carlslust betreut. Letzter Gutsherren waren Karl Graf Schwerin-Wolfshagen (1824–1893) als Fideikommissherr und später der Landrat Ludwig Graf Schwerin.
Oertzenhof war Vorwerk und dann Gutsdorf der Oertzen. Oertzenhof kam in den Besitzer der Freiherren von Bodenhausen und war Teil des Gutskomplexes Groß Miltzow. Letzter Eigentümer wurde Kraft Freiherr von Bodenhausen (1905–1945) auf Schloss Burgkemnitz. Im Jahre 1866 entstand der Bahnhof der Bahnstrecke Wittenberge–Strasburg. Ein Kreisbetrieb für Landtechnik war zur DDR-Zeit ansässig.
Pasenow war ein Bauerndorf. Dort bestanden Anfang des 20. Jahrhunderts vierzehn Höfe in der Größe zwischen 18 ha bis 75 ha, teils besaßen Generationen einiger Familien mehrere Höfe. Auch bestanden zwei größere landwirtschaftliche Betriebe, Gut Johannesberg des Joh. Tiedt mit 76 ha sowie Gut Ernstfelde mit 81 ha des Wilh. Schrimpff.
Rehberg: Das Gut war im Besitz der Familien Sonneke (16. Jahrhundert), von Tornow (1718–1741) und danach Domäne. Das eingeschossige Gutshaus aus der Mitte des 19. Jahrhunderts wurde 2000 saniert.
Vorheide wurde als Domäne von Rehberg aus bewirtschaftet. 1778 entstand das Vorwerk, und 1853 wurde es eine eigenständige Domäne. Das ruinöse Gutshaus, für Franz Boldt errichtet, stammt aus dem 19. Jahrhundert.
Wüstungen
Bearbeiten- Rothe Kirche bei Hinrichshagen, Rudimente einer Ortschaft mit einer Kirche[16]
Eingemeindungen
BearbeitenBevölkerung
Bearbeiten
|
|
Stand: 31. Dezember des jeweiligen Jahres[23]
Politik
BearbeitenStadtvertretung
BearbeitenDie Stadtvertretung von Woldegk besteht aus 12 Mitgliedern. Die Kommunalwahl am 9. Juni 2024 führte bei einer Wahlbeteiligung von 68,0 % zu folgendem Ergebnis:[24]
Partei / Wählergruppe | Stimmenanteil 2019[25] |
Sitze 2019 |
Stimmenanteil 2024 |
Sitze 2024 | |
---|---|---|---|---|---|
Bürger für Woldegk (BfW) | 28,2 % | 4 | 41,0 % | 6 | |
Offene Liste Woldegk (OLW) | – | – | 37,2 % | 5 | |
AfD | 9,8 % | 1 | 18,9 % | 1 | |
Einzelbewerber Burghardt Sündram | – | – | 2,9 % | – | |
CDU | 36,3 % | 6 | – | – | |
SPD | 25,7 % | 4 | – | – | |
Insgesamt | 100 % | 15 | 100 % | 12 |
Bei der Wahl 2024 entfielen auf die AfD drei Sitze. Da sie nur einen Kandidaten aufgestellt hatte, bleiben in der Stadtvertretung zwei Sitze unbesetzt.
Bürgermeister
Bearbeiten- 2004–2024: Ernst-Jürgen Lode
- seit 2024: Tony Hyna (parteilos)
Bei der Bürgermeisterstichwahl am 23. Juni 2024 wurde Tony Hyna mit 50,6 % der gültigen Stimmen zum Nachfolger Lodes gewählt.[26] Seine Amtsdauer beträgt fünf Jahre.[27]
Wappen
BearbeitenBlasonierung: „In Silber eine ausgerissene grüne Eiche mit acht Früchten; zwischen den Zweigen ein golden bewehrter roter Adler.“[28] | |
Wappenbegründung: Das Wappen ist nach dem großen Stadtsiegel – als Abdruck 1307 bruchstückhaft überliefert – gestaltet worden. Die Eiche als redendes Zeichen stellt den bildlichen Bezug zum niederdeutschen Ortsnamen Woldeggke (= Waldecke) her, verweist der rote Adler, das Herrschaftssymbol der askanischen Markgrafen von Brandenburg, auf die Stadtgründer und Stadtherren bis um 1300.
Das Wappen wurde vor 1978 neu gezeichnet und unter der Nr. 73 der Wappenrolle des Landes Mecklenburg-Vorpommern registriert. |
Historisches Wappen
Blasonierung: „In Silber eine ausgerissene grüne Eiche mit vier Früchten, zwischen den Zweigen ein roter Adler.“[28] | |
Wappenbegründung: Das Wappen unterschied sich nicht wesentlich von dem heute verwendeten; es verlor schon bald nach dem Ende des II. Weltkrieges seine Gültigkeit.
Das Wappen wurde vom Heraldiker Hans Herbert Schweitzer gestaltet und am 14. September 1940 durch den Reichsstatthalter in Mecklenburg verliehen. |
Flagge
BearbeitenDie Flagge wurde von dem Woldegker Hans-Ullrich Hoffmann gestaltet und am 11. Mai 2000 durch das Ministerium des Innern genehmigt.
Die Flagge ist quer zur Längsachse des Flaggentuchs grün-weiß-grün (1:2:1) gestreift. Der weiße Streifen ist in der Mitte mit den Figuren des Stadtwappens belegt: mit einer ausgerissenen grünen Eiche nebst acht Früchten; zwischen den Zweigen mit einem gelb bewehrten roten Adler. Die Figuren nehmen insgesamt zwei Drittel der Höhe und ein Drittel der Länge des Flaggentuchs ein. Die Höhe des Flaggentuchs verhält sich zur Länge wie 3:5.[29]
Dienstsiegel
BearbeitenDas Dienstsiegel zeigt das Wappen der Stadt mit der Umschrift WINDMÜHLENSTADT WOLDEGK.[29]
Sehenswürdigkeiten
Bearbeiten→ Siehe auch Liste der Baudenkmale in Woldegk
Bauwerke
BearbeitenWoldegk
- Stadtkirche St. Petri von um 1250: erhalten sind Chor, Sakristei sowie Turmunterbau aus Feldsteinen. Das dreischiffige Langhaus vom 15./16. Jahrhundert aus Backstein wurde 1945 zerstört und bis 1957 vereinfacht wieder aufgebaut. Der Fachwerkoberteil des Turms wurde 2006/2007 rekonstruiert.
- Stadtmauer Woldegk aus Feldsteinen vom im 13/14. Jahrhundert, auf einer Länge von ca. 700 Meter erhalten. Sie kann auf der Innenseite begangen werden. Außen ist streckenweise ein breiter Graben vorhanden.
- Die Windmühlen sind für Touristen sehr interessant. Alle sind gut erhalten. Drei stehen relativ eng beieinander. In diesem Ensemble befindet das Mühlenmuseum. Zwei weitere Mühlen sind innerhalb des Ortes zu finden.
Ortsteile
- Dorfkirche in Bredenfelde, Feldsteinbau aus dem späten 13. Jh. mit Backsteinturm von 1864
- Dorfkirche in Canzow, 1888 und 1893, neugotischer Backsteinbau
- Dorfkirche in Göhren (BILDER), rechteckiger Feldsteinsaal, Südportal und Bögen um Südfenster gotischer Backstein; andere Backsteinteile Ende 19. Jh.
- Kapelle in Grauenhagen als Putzbau
- Dorfkirche in Helpt, 2. Hälfte 13. Jh., Feldsteinbau mit Chorfenstern aus Backstein
- Dorfkirche in Hildebrandshagen, 1580, Fachwerkbau
- Dorfkirche in Hinrichshagen (BILDER), 14. Jh., Feldsteinbau mit Backsteingiebel und Fachwerkturm
- Kirchenruine im Hinrichshagener Forst
- Dorfkirche in Mildenitz, 18. Jh., Fachwerkbau
- Gutshaus (Herrenhaus) Mildenitz von um 1800 und 1850
- Dorfkirche in Pasenow (BILDER), 1476 geweiht, Findlingsmauerwerk mit etwas spätgotischem Backsteindekor
- Dorfkirche in Rehberg, 1737, Fachwerkbau
- Gutsanlagen in Bredenfelde (1855), Georginenau, Göhren, Grauenhagen, Helpt, Hildebrandshagen und Vorheide.
-
Gutsanlage in Göhren
-
Rothe Kirche, Ruine im Hinrichshagener Forst
-
Bredenfelde, Kirche
-
Helpt, Barocker Altar in der Kirche
-
Woldegk, Wasserturm
-
Mildenitz, Kirche
-
Oertzenhof, Bahnhof
Mühlen in Woldegk
Bearbeiten
Von den fünf Woldegker Mühlen und einer Ruine wurden die Museumsmühle und die Ehlertsche Mühle 1993 umfassend saniert. 1994 wurde der Mühlendamm neu gebaut.
- Buddesche Windmühle von um 1883 als Museumsmühle
- Windmühle und Mühlencafé von 1859 bzw. 1988
- Ehlertsche Mühle von 1886 als technisches Denkmal
- Fröhlckesche Mühle von 1888 auch Seemühle
- Gotthunskampmühle von 1895, auch Gotteskampmühle bzw. Töpfermühle
- sowie Ruine Kreienbringsche Mühle
-
Museumsmühle Woldegk (Erdholländer)
-
Fröhlckesche Mühle (Seemühle)
-
Kreienbringsche Mühle (Ruine)
Geschichtsdenkmale
BearbeitenGöhren
- Gedenktafel von 1987 in der Kirche für den Widerstandskämpfer Ulrich-Wilhelm Graf Schwerin von Schwanenfeld als Beteiligten des Attentats vom 20. Juli 1944 auf Hitler, der 1944 in Berlin-Plötzensee hingerichtet wurde.
- Gedenkstein im Schlosspark an Ulrich-Wilhelm Graf Schwerin von Schwanenfeld
Woldegk
- Denkmal für die Gefallenen von 1870/71
- Ehrenhain mit Denkmal für die Gefallenen des Ersten und Zweiten Weltkriegs
- Denkmal von 1951 in der Neutorstraße für die Opfer des Faschismus
- Soldatengräber auf dem Friedhof von Woldegk (vier unbekannte deutsche Soldaten – gefallen 1945)
Wirtschaft und Infrastruktur
BearbeitenWoldegk ist der Sitz der Rinderallianz, einem Unternehmen in der Rinderzucht mit den Schwerpunkten Spermaproduktion und -verkauf, Besamungsservice, Zucht-, Nutz- und Schlachtviehvermarktung.
Verkehr
BearbeitenIn Woldegk kreuzen sich die Bundesstraßen 104 (Neubrandenburg – Stettin) und 198 (Neustrelitz – Prenzlau). Die nächstgelegene Autobahnanschlussstelle ist Friedland i.M. an der A 20 (Neubrandenburg–Dreieck Uckermark).
Der Haltepunkt Oertzenhof im Ortsteil von Woldegk (etwa 8 km vom Stadtzentrum entfernt) liegt an der Bahnstrecke Bützow–Szczecin. Dort halten Züge der Regional-Express-Linie RE 4 (Lübeck–Szczecin). Der alte, umgebaute Bahnhof Woldegk befand sich an der Bahnstrecke Wittenberge–Strasburg, dessen Abschnitt Thurow–Strasburg nach dem Zweiten Weltkrieg als Reparationsleistung an die Sowjetunion abgebaut wurde.
Allgemein
Bearbeiten- Amt Woldegk, Karl-Liebknecht-Platz 1
- Freiwillige Feuerwehr Woldegk
- Mühlenmuseum Woldegk, Mühlendamm
Bildung
Bearbeiten- Regionale Schule mit Grundschule Wilhelm Höcker, Wollweberstraße 27
Soziales
Bearbeiten- 5 Kitas
- JUH-Jugendzentrum Woldegk
- Senioren: Betreutes Wohnen Kronenstr. 2; Senioren- und Pflegeheim Klosterstr. 20; Pflegeheim Mildenitz
Kirchen
Bearbeiten- Evangelisch-Luth.
- St. Petri (Woldegk) (13./15./21. Jh.)
- Dorfkirche Bredenfelde (13. Jh.)
- Dorfkirche Canzow (19. Jh.)
- Dorfkirche Carwitz (18. Jh.)
- Dorfkirche Göhren (15./19. Jh.)
- Dorfkirche Kreckow (14. Jh.)
- Dorfkirche Mildenitz (18. Jh.)
- Dorfkirche Pasenow (15. Jh.)
- Maria Mutter des Herrn, katholisch (2001)
Sportstätten
Bearbeiten- Woldegk: Sporthalle Gotteskamp, Sportplatz
- Sporthalle Bredenfelde
Persönlichkeiten der Stadt und ihrer heutigen Ortsteile
BearbeitenSöhne und Töchter
BearbeitenGöhren
- Wilhelm von Brockhausen (1773–1858), preußischer General
- Ulrich Graf von Schwerin (1864–1930 in Dresden), Diplomat
- Wilhelm Graf Schwerin von Schwanenfeld (* 1929), Präsident der Johanniter-Unfall-Hilfe
- Detlef Graf von Schwerin (* 1944), Historiker und Polizeipräsident
Hildebrandshagen
- Otto von Blanckenburg (1535–1605), Komtur der Deutschordenskommende Langeln in der Ballei Sachsen
Hinrichshagen
- Gerhard Friedrich Kegebein (1773–1813), Dichter und Original in der Reuter-Humoreske Dörchläuchting
- Rudolf Doehn (1821–1895), Schriftsteller und USA-Politiker
- Kurt Freiherr von Hammerstein-Equord (1878–1943), General und Mitglied des militärischen Widerstands gegen Hitler
- Hans Rüdiger (1878–1947), evangelisch-lutherischer Geistlicher und Autor von geistlichen Spielen
Woldegk
- Johann Gottfried Rosenberg (1709–1776), Architekt
- Juliusz Kolberg (1776–1831), Professor für Geodäsie an der Warschauer Universität
- Albert Reinhold (1805–1850), Dichter
- Werner Reinhold (1806–1863), Philologe und Schriftsteller
- Carl Marung (1813–1890), Arzt, Mitglied der Mecklenburgischen Abgeordnetenversammlung
- Max Marung (1839–1897), Arzt
- Franz Schütt (1859–1921), Botaniker und Hochschullehrer
- August Becker (1869–1944), Politiker (SPD)
- Walther Gothan (1879–1954), Geologe und Paläobotaniker
- Margarethe Lachmund (1896–1985), Quäkerin, Widerstandskämpferin und Friedensaktivistin
- Hanna Wolf (* 1936), Politikerin (SPD)
- Meinhard Uentz (1938–2021), Fußballspieler
- Rüdiger Messal (* 1952), politischer Beamter
- Roland Gehrke (* 1954), Ringer
- Karina Dörk (* 1964), Politikerin (CDU)
- Wolfram Meyerhöfer (* 1970), Mathematikdidaktiker und Hochschullehrer
Sonstige Persönlichkeiten
BearbeitenCanzow
- Adolph Friedrich von Scheve (1752–1837), deutscher Jurist
- Adolph Ludwig Karl von Scheve (1758–1831), mecklenburg-strelitzischer Kammerpräsident
Göhren
- Ulrich Wilhelm Graf Schwerin von Schwanenfeld (1902–1944), Mitglied des militärischen Widerstandes gegen Hitler
Hinrichshagen
- Philipp Wilhelm Prozell (1792–1888), Pastor in Hinrichshagen 1834–1876 und Meteorologe
- Minna Rüdiger (1841–1920), überregional bekannte Schriftstellerin und Frau des 1895 verstorbenen Pastors
Woldegk
- Daniel Runge (1804–1864), Theologe, Pastor, Mitglied der mecklenburgischen Abgeordnetenversammlung
- Adolph Runge (1816–1862), Mediziner, Abgeordneter des Vorparlaments
- Friedrich Ludwig Reinhold (1766–1832), Pastor und Pädagoge
Literatur
Bearbeiten- Literatur über Bredenfelde in der Landesbibliographie MV
- Literatur über Canzow in der Landesbibliographie MV
- Literatur über Göhren in der Landesbibliographie MV
- Literatur über Grauenhagen in der Landesbibliographie MV
- Literatur über Helpt in der Landesbibliographie MV
- Literatur über Hildebrandshagen in der Landesbibliographie MV
- Literatur über Hinrichshagen in der Landesbibliographie MV
- Literatur über Mildenitz in der Landesbibliographie MV
- Literatur über Petersdorf in der Landesbibliographie MV
- Literatur über Woldegk in der Landesbibliographie MV
Weblinks
Bearbeiten- Dorfgeschichte aus Hildebrandshagen am 29. April 2019 auf ndr.de (Nordmagazin)
- Canzow Kirche. Grabanlage der Familie von Scheve-Canzow.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Statistisches Amt M-V – Bevölkerungsstand der Kreise, Ämter und Gemeinden 2023 (XLS-Datei) (Amtliche Einwohnerzahlen in Fortschreibung des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ Regionales Raumentwicklungsprogramm Mecklenburgische Seenplatte (2011), Regionaler Planungsverband, abgerufen am 12. Juli 2015
- ↑ Hauptsatzung der Stadt Woldegk (PDF; 0,1 MB)
- ↑ Ernst Eichler, Werner Mühlner: Die Namen der Städte in Mecklenburg-Vorpommern. Ingo Koch Verlag, Rostock 2002, ISBN 3-935319-23-1.
- ↑ Gottlob Burchard Genzmer: Umständliche und zuverläßige Beschreibung des Orcans, welcher den 29ten Jun. 1764. einen Strich von etlichen Meilen im Stargardischen Kreise des Herzogthums Mecklenburg gewaltig verwüstet hat. Nicolai, Berlin/Stettin 1765 (Digitalisat)
- ↑ Henning Strüber: vom 29. Juni 1764: Der Jahrtausendtornado von Woldegk, NDR.de vom 28. Juni 2014
- ↑ Christina Ebel: Der Marktplatz. In: BIG Städtebau (Hg:): Woldegk - 10 Jahre Stadterneuerung, 2001, S. 44–49.
- ↑ Güter-Adreßbuch für Mecklenburg-Schwerin und -Strelitz 1896. In: GAB. Canzow. C. Brünslow (Hofbuchhandlung E. Brückner), Neubrandenburg 1896, S. 202 (uni-goettingen.de [abgerufen am 26. Mai 2023]).
- ↑ Walter von Hueck, Friedrich Wilhelm Euler: Genealogisches Handbuch der Adeligen Häuser B 1980. In: Deutsches Adelsarchiv (Hrsg.): GHdA. Band XIII der Reihe B (Briefadel). Violet von Abercron, Nr. 73. C. A. Starke, Limburg an der Lahn 1980, ISBN 3-7980-0773-X, S. 10.
- ↑ Ernst Seyfert, Hans Wehner, W. Baarck: Niekammer`s Landwirtschaftliches Güter-Adreßbücher, Band IV, Mecklenburg-Schwerin und - Strelitz. In: Niekammer (Hrsg.): Letzte Ausgabe. 4. Auflage. Band IV. Niekammer`s Güter-Adreßbuch GmbH, Leipzig 1928, S. 257 (g-h-h.de [abgerufen am 8. Juli 2021]).
- ↑ Ernst Seyfert, Hans Wehner, W. Baarck: Niekammer’s Landwirtschaftliches Güter-Adreßbücher, Band IV, Mecklenburg-Schwerin und - Strelitz. In: Niekammer (Hrsg.): Letzte Ausgabe Reihe Paul Niekammer. 4. Auflage. IV. Amt Stargard. Niekammer’s Güter-Adreßbuch, Leipzig 1928, S. 258 (g-h-h.de).
- ↑ Walter von Leers: Die Zöglinge der Ritterakademie zu Brandenburg a. H. 1705–1913. In: Verein der ehemaligen Zöglinge der Ritterakademie zu Brandenburg a. H. (Hrsg.): Schüler-und Alumnatsverzeichnis. I von IV, Graf von Schwerin, Wilhelm Franz Hermann-Zögling-RA-No. 1288. Selbstverlag. Gedruckt in der Buchdruckerei P. Riemann, Belzig / Ludwigslust 1913, DNB 361143532, S. 286 (staatsbibliothek-berlin.de).
- ↑ Johann Friedrich Gauhe (Hrsg.): Des Heil. Röm. Reichs Genealogisch-Historisches Adels-Lexicon. Darinnen Die heut zu Tage florierende älteste und ansehnlichste Adeliche, Freyherrliche und Gräfliche Familien nach ihrem Alterthum und Ursprunge, Vertheilungen in unterschiedene Häuser etc. vorgestellet werden. M, Mildenitz. Johann Friedrich Gleditsch, Leipzig 1719, S. 1043–1044 (uni-duesseldorf.de).
- ↑ Geschichte des Geschlechts von Schwerin. In: Ludwig Gollmert, Wilhelm Graf Schwerin, Leonhard Graf Schwerin (Hrsg.): Familienchronik. Theil 1. Allgemeine Geschichte des Geschlechts von Schwerin Abschnitt 3. Besitzverhältnisse des Geschlechts von Schwerin, Mildenitz. Wilhelm Gronau, Berlin 1878, S. 43–44 (uni-duesseldorf.de).
- ↑ Ernst Siegfried Köpke: Ritter-Akademie zu Brandenburg. Zu der am 22. März 1871 Vormittags 11½ Uhr in der Ritter-Akademie stattfindenden Feier des Allerhöchsten Geburtstages Seiner Majestät des Kaisers und Königs, mit welcher zugleich die neuerbaute Aula eingeweiht werden soll, ladet ehrerbietigst ein. XV Auflage. Bericht über das Schuljahr von Ostern 1870 bis Ostern 1871., Schüler. Adolph Müller, Brandenburg a. H. 1871, S. 11 (uni-duesseldorf.de).
- ↑ Hartwig K. Neuwald: Geheimnisvoller Ort liegt im Wald versteckt, Wüstung Rothe Kirche. In: Schweriner Volkszeitung (Hrsg.): Heimat. Nordkurier, 2. September 2024, S. 21.
- ↑ Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 1. Januar 1948 in den neuen Ländern, Verlag Metzler-Poeschel, Stuttgart, 1995, ISBN 3-8246-0321-7, Herausgeber: Statistisches Bundesamt
- ↑ StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 1999
- ↑ StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2002
- ↑ Gebietsänderungen in Mecklenburg-Vorpommern, 18.1. bis 15.3.2014. (PDF) Statistisches Amt Mecklenburg-Vorpommern.
- ↑ Gebietsänderungen in Mecklenburg-Vorpommern, 1.1. bis 6.1.2015. ( vom 13. Januar 2015 im Internet Archive; PDF) Statistisches Amt Mecklenburg-Vorpommern; abgerufen am 13. Januar 2015
- ↑ Bekanntmachung des Ministeriums für Inneres und Europa vom 16. Januar 2019, AmtsBl. M-V S. 254
- ↑ Statistisches Amt Mecklenburg-Vorpommern: Statistischer Bericht. Bevölkerungsstand. Bevölkerungsentwicklung der Kreise und Gemeinden
- ↑ Ergebnis der Kommunalwahl am 9. Juni 2024
- ↑ Ergebnis der Kommunalwahl am 26. Mai 2019
- ↑ Ergebnis der Bürgermeisterstichwahl am 23. Juni 2024
- ↑ Hauptsatzung der Stadt Woldegk. § 8. In: a.mmcdn.de. Abgerufen am 12. August 2024.
- ↑ a b Hans-Heinz Schütt: Auf Schild und Flagge – Die Wappen und Flaggen des Landes Mecklenburg-Vorpommern und seiner Kommunen. produktionsbüro TINUS, Schwerin 2011, ISBN 978-3-9814380-0-0, S. 304/305.
- ↑ a b Hauptsatzung § 3 (PDF; 122 kB).