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Artikel „Bärmann, Georg Nicolaus“ von Rochus von Liliencron in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 2 (1875), S. 68–69, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:B%C3%A4rmann,_Georg_Nikolaus&oldid=- (Version vom 26. Dezember 2024, 11:38 Uhr UTC)
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Band 2 (1875), S. 68–69 (Quelle).
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Bärmann: Georg Nicolaus B., Schriftsteller, geb. zu Hamburg als Sohn armer Eltern 19. Mai 1785, † daselbst 1. März 1850. Anfangs zum Kaufmann bestimmt, bildete er sich ohne eigentliche akademische Studien selbst so weit, daß er seit 1810 als Vorsteher einer Schulanstalt wirken konnte, welche er 1837 aufgab, um fortan als Schriftsteller zu leben. In späteren Jahren wirkte er, auch namentlich als Referent über das Theater, am litterarischen Theil der „Hamburger Nachrichten“. Seinem von manchem Mühsal gedrückten Alter machte ein Schlagfluß ein plötzliches Ende. Seine weit über 300 Bände herangewachsenen Schriften sind nur das Werk eines fleißigen Bearbeiters fremder Stoffe, haben darum auch keinen bleibenden Werth. Ein von ihm selbst verfaßtes Verzeichniß derselben gibt Schröder’s Hamb. Schriftstellerlexikon I. S. 118 ff. Seine größeren dramatischen Arbeiten, wie „Alexander von Soltwedel“, 1817, „Die Seeräuber auf Heiligland“, 1822, „Bürgertreue“, 1828, „König Kanut“, 1829, sind außer der Hamburger Bühne kaum beachtet worden. Weitere Verbreitung fanden manche Lustspiele („Der glückliche Bettler“, nach Gozzi, 1819; „Das Haus mit zwei Thüren“, nach Calderon, 1821; „Welcher ist mein Vetter“; „Die Briefe“; „Der König und der Künstler“; „Der Oberrock“, 1825; „Staatspapiere“, 1827; „Einer für Drei“, 1830; „Der Geblendete“, nach Bulwer und de Planard, 1836), z. Theil gesammelt in „Dolch und Maske, Ein Jahresgeschenk f. d. deutsche Bühne“, 1821 und im „Theater“, 3 Bände, 1837. Daneben gehen, abgesehen von grammatikalischen Arbeiten für Schulzwecke und Schriften zur Topographie und Geschichte Hamburgs, zahlreiche Dichtungen (darunter das Heldengedicht „Adlev der vierte, der Held von der Schauenburg“, 1832), Romane und Erzählungen; auch zwei mundartliche Sammlungen: „Höög-un Höwel-Book“, 1822 u. 1827; „Dat sülvern Book, plattdütsche Schrivden“, 1847 (erschien, wohl als das einzige seiner Werke, nach des Verfassers Tod noch 1859 in 2. Auflage). – Mit guter Kenntniß der lebenden Sprachen ausgerüstet und nicht ohne Gewandtheit des deutschen Ausdrucks, war B. als Uebersetzer ungemein thätig. Mit Richard übersetzte er Calderon’s Schauspiele, 12 Bde. 1825 ff. [69] und lieferte zahlreiche Beiträge zu den Werken Walter Scott’s (bei Schumann in Zwickau), Bulwer’s (das.) Shakespeare’s (Ausg. von Jul. Körner), Byron’s (Adrian’sche Ausg. v. 1836), Marryat’s, Mistr. Anna El. Bray’s, Grattan’s, Disraeli’s u. A.

Hamb. Unparth. Correspond. 1850, Nr. 59.
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