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Artikel „Hugo von St. Victor“ von Carl von Prantl in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 13 (1881), S. 320–321, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Hugo_von_St._Victor&oldid=- (Version vom 27. Dezember 2024, 10:48 Uhr UTC)
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Hugo von St. Victor, geb. 1097 aus dem Geschlechte der Grafen von Blankenburg und Regenstein im Harzgebirge (nach minder beglaubigten Nachrichten geb. in Ypern in Ostflandern), † in Paris 1141, hatte in dem Kloster Hamersleben bei Halberstadt den ersten Unterricht erhalten, und trat hernach als Novize in dasselbe ein; 1115 wanderte er über Marseille nach Paris, wo [321] er in dem von Wilhelm von Champeaux (1108) reformirten Augustinterkloster zum heiligen Victor als eifriger und litterarisch fleißiger Conventuale lebte; indem sein zarter schwächlicher Körperbau für die in jenem strengen Kloster übliche Ascese nicht geeignet war, erlag er einem längeren Siechthum bereits im 45. Lebensjahre. Unter seinen zahlreichen Schriften, welche später in mehreren Gesammtausgaben (zum ersten Male in Paris 1526) erschienen, sind die bedeutenderen: „Didascalicon“, „De sacramentis christianae fidei“, „De archa Noae“, „De quinque septenis“. Er vertrat in denselben ungefähr in dem Sinne eines Bernhard von Clairvaux die beschaulich mystische Richtung seines Jahrhunderts und knüpfte in der speculativen Auffassung des Christenthums theils an Augustinus theils an den Pseudo-Dionysius vom Areopag an, während er gegen die gerade in seiner Zeit auftauchenden Controversen der Logik sich spröd verhielt.

A. Liebner, Hugo v. St. Victor und die theologischen Richtungen seiner Zeit (1831, wol kaum nach allen Seiten richtig). Joh. Eduard Erdmann, Grundriß der Geschichte der Philosophie, 3. Aufl. Bd. I, S. 277 ff., meine Geschichte der Logik, Bd. II, S. 111 ff.
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