ADB:Waitzenegger, Franz Josef

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Waitzenegger, Franz Josef“ von Franz von Krones in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 40 (1896), S. 633–634, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Waitzenegger,_Franz_Josef&oldid=- (Version vom 27. Dezember 2024, 08:39 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Waitz, Theodor
Band 40 (1896), S. 633–634 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Franz Josef Waitzenegger in der Wikipedia
Franz Josef Waitzenegger in Wikidata
GND-Nummer 11711555X
Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|40|633|634|Waitzenegger, Franz Josef|Franz von Krones|ADB:Waitzenegger, Franz Josef}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=11711555X}}    

Waitzenegger: Franz Josef W. (Weizenegger), geboren am 8. Mai 1784 zu Bregenz in Vorarlberg, † ebenda am 7. December 1822. In der Jugend (1795–99) Gehülfe seines Vaters in der städtischen Ziegelhütte, dann Kürschnerlehrling und Geselle, wandte sich der geistig vorwärtsstrebende W. 1802 dem Studium im Benedictinerkloster Mehrerau bei Bregenz zu, in dem er hier aus seinem Vorleben erklärliche Schwierigkeiten überwand, mit 20 Jahren (1803) das Gymnasium im Kloster absolvirte, den I. Jahrgang der Philosophie daselbst, den II. zu Innsbruck vollendete und zu Landshut in Baiern das theologische Studium begann. 1809 in das Constanzer bischöfliche Seminar zu Meersburg aufgenommen, erhielt W. 1810 im Alter von 26 Jahren die Priesterweihe und widmete sich fortan der Seelsorge an verschiedenen Orten, zuletzt zu Oberndorf in der Pfarre Dornbirn (Tornbüren). Ein hartnäckiges Fieber zwang ihn 1815 für einige Zeit der Seelsorge zu entsagen und bei seiner Schwester in Bregenz zu leben, allwo ihn der innerste Drang historischen Studien zuführte. Doch blieb er im geistlichen Berufe thätig, da er seit Sommer 1816 die Stelle eines Beichtvaters bei den Bregenzer Dominikaner-Nonnen versah. Am 7. December 1822 im Alter von 38 Jahren schied der ungemein fleißige Mann bereits aus dem Leben. Seit 1811 schriftstellerisch thätig, wie dies theologische Erbauungsschriften verschiedener Art, insbesondere fromme Erzählungen darthun, verewigte sich W. als patriotischer Vorarlberger und Historiker in drei Werken, deren letztes allerdings nur als Materialiensammlung in seinem Nachlasse vorhanden war und von anderer Hand für den Druck zurechtgemacht wurde. Den Anfang bildete [634] 1820 die Studie über „Das alte Bergschloß Bregenz“ u. s. w. Dann übernahm W. die Fortsetzung des von F. K. Felder begonnenen, aber nur bis zum ersten Bande gebrachten Werkes: „Gelehrten- und Schriftsteller-Lexikon der deutschen katholischen Geistlichkeit“. W. vollendete es mit dem 2. und 3. Bande (Landshut 1822). Nebenher hatte W. umfassende Vorarbeiten zu einer Landeskunde und Geschichte seines Heimathlandes in Angriff genommen. Das Ganze erschien von seinem Landsmanne und Freunde, dem Benedictiner Meinrad Merkle, zum Drucke befördert unter dem Titel „Vorarlberg aus den Papieren des in Bregenz verstorbenen Priesters Franz Josef Waitzenegger“ in drei Bänden zu Innsbruck 1839 (Firma Wagner). Es ist die erste umfangreiche Bearbeitung eines schwierigen Stoffes mit allen Mängeln einer solchen, bleibt jedoch verdienstlich, wenn auch erst die in kritischer Beziehung und in Hinsicht historischer Auffassung maßgebenden Leistungen seines jüngeren Heimathgenossen, weiland J. Bergmann, der Landes-, Volkskunde und Geschichte Vorarlbergs die erste wissenschaftliche Grundlage schufen.

Gräffer-Czikann’s Oe. National-Encyclopädie, 6. Bd. (Wien 1837). – Staffler, des deutsche Tirol und Vorarlberg (Innsbr. 1847, 1. Bd.). – Wurzbach, Oe. biogr. Lex. 54. Bd. 1886.
  NODES