Gesellschaft der Waisenfreunde (Die Gartenlaube 1892/22)

Textdaten
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Titel: Gesellschaft der Waisenfreunde
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aus: Die Gartenlaube, Heft 22, S. 705
Herausgeber: Adolf Kröner
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Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1892
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
Mehr: Gesellschaft der Waisenfreunde
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[705] Gesellschaft der Waisenfreunde. Vor etwas mehr als einem Jahre haben wir unseren Lesern die Mittheilung machen können, daß die verdienstvolle, seit Mitte der achtziger Jahre bestehende „Gesellschaft der Waisenfreunde“ sich nach einer Periode der Stockung neu gebildet hat, um ihre menschenfreundliche Thätigkeit mit frischer Kraft wieder aufzunehmen. Erfreulicher Weise hat der Verein seither einen bemerkenswerthen Aufschwung genommen. Die zahl seiner Mitglieder hat sich vermehrt, ansehnliche Jahresbeiträge und außerordentliche Spenden sind ihm zugeflossen, und der Geschäftsführer, Schuldirektor K. O. Mehner in Burgstädt, ist mannigfach durch zweckdienliche Mittheilungen über versorgungsbedürftige Waisen und durch Empfehlung des Vereins an kinderlose Familien unterstützt worden.

Wenn wir heute die Bitte an unsere Leser erneuern, durch eine rege Betheiligung die edlen Bestrebungen des Vereins zu fördern, so geschieht es zunächst deshalb, weil auf diesem Gebiet nie genug gethan werden kann, sodann aber auch deshalb, weil nur bei der vielseitigsten und ausgebreitetsten Theilnahme der wünschenswerthe Ausgleich zwischen „Angebot“ und „Nachfrage“ zu erreichen ist. Denn naturgemäß sind die Wünsche der Eltern, die zur Annahme eines Waisenkindes im allgemeinen sich geneigt zeigen, sehr verschieden, so daß sich oft unter den angemeldeten Kindern das jenen Wünschen Entsprechende nicht findet. Und doch möchte der Verein nur gut Harmonierendes zusammenfügen – er erläßt daher die Bitte namentlich an Vormünder und Vormundschaftsbehörden, die arme Waisen und besonders Mädchen im Alter von 1 bis 3 Jahren zu versorgen haben, sich an den obengenannten Geschäftsführer der Gesellschaft wenden zu wollen.

Jenem Uebelstand kann eben nur durch eine recht vielseitige Inanspruchnahme des Vereins abgeholfen werden, weil dann auf Seiten der Eltern wie der Kinder die Auswahl am reichsten ist. Freilich bedarf der Verein dann auch ausgiebiger Mittel, um seine schöne Aufgabe sachgemäß zu bewältigen, und wir wiederholen daher hier die Adresse des Schatzmeisters der Gesellschaft, welcher Anmeldungen zur Mitgliedschaft und Beiträge entgegennimmt. Sie ist: Franz Beyer, im Hause Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig, Königstraße 33 p.

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