Kleiner Briefkasten (Die Gartenlaube 1870)

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Titel: Kleiner Briefkasten
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aus: Die Gartenlaube, Heft 1 bis 52
Herausgeber: Ernst Keil
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Erscheinungsdatum: 1870
Verlag: Verlag von Ernst Keil
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
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[48] E. Bhler. in Trogen, Appenzell. Der beste Stich nach Leonardo da Vinci’s Abendmahl ist der von Raffael Morghen. In gewöhnlichen modernen Abdrücken verkauft die Kunsthandlung von Börner in Leipzig für 25 Thaler, in älteren Abdrücken je nach der Schönheit derselben zu 50 bis 80 Thaler, einen ganz vorzüglichen für 120 Thaler. (Ein Künstlerprobedruck dieses Stiches wurde vor einigen Jahren in Berlin für 2400 Thlr. verkauft.) In derselben Größe hat das Bild auch F. Wagner gleichfalls vorzüglich gestochen. Dieses Blatt ist zum Einrahmen sehr zu empfehlen und kostet 8 Thaler in gewöhnlichen Abdrücken mit der Schrift, weiß Papier, und 16 Thaler vor der Schrift.


[80] O. Glenzer in Petersburg. Gewünschtes geht Ihnen von Staßfurth zu, sobald Sie genaue Adresse angeben.

F. T. Förster. Herzlichen Gruß und Dank von Fr. Gerstäcker.

G. in B. Schon in nächster Nummer werden Sie den vermißten „Literaturbrief“ finden.

J. in P. Die Anfrage ist deshalb nicht unbedingt richtig zu beantworten, weil Talent, Alter und Geschmack der „jungen Clavierspielerin“ nicht genauer bezeichnet sind. Im Allgemeinen können wir „Unsere Lieblinge von C. Reinecke“ und „Wegweiser für den Clavierschüler J. Knorr“ empfehlen.

K. in Frkf. Ihre Vermuthung ist eine ganz richtige: die durch das Berliner Blatt persiflirte Skizze über Fritz Reuter war nicht in der Gartenlaube, sondern in einer anderen illustrirten Leipziger Zeitschrift abgedruckt.

M. in Msbg. Bitten über die gesandte Novelle zu verfügen.


[140] J. v. F… in Petersburg. Ihr Artikel über die Transmutationstheorie, unaufgefordert und unfrankirt eingesandt, steht Ihnen gegen Ersatz der Portokosten wieder zur Verfügung.

B. D. in Paris. Pfingstfreitag – nicht verwendbar.

F. W. in Hbg. Wir wissen, daß das neulich mitgetheilte Gedicht Bürger’s schon früher veröffentlicht worden ist, ohne jedoch in weitere Kreise gedrungen zu sein, und haben dies auch bei seinem Abdrucke in der Gartenlaube selbst betont. Uebrigens ist das Gedicht wirklich von Bürger und das Original befindet sich in den Händen Hermann Althoff’s zu Detmold, der, wie wir aus seiner in diesen Tagen erfolgten fr. Mittheilung an uns ersehen, demnächst zahlreiche, in seinem Besitz befindliche Briefe Bürger’s der Oeffentlichkeit übergeben wird.


[176] Julius Muth in Rußland. Der Himmel ist hoch und der Zaar ist weit und Rußland ist groß. Wir müssen Ihnen darum, nachdem Sie keine genauere Adresse angeben und doch auch noch nicht zu den europäischen Berühmtheiten gehören, auf diesem Wege mittheilen, daß uns kein Aufsatz, wie Sie ihn reclamiren, zugegangen ist.

E. D. „Ermuthigt“ hat Sie unsere ernste Mahnung an die jungen Lyriker? Schon Ihr Brief zeigt, daß Ihnen Lernen nöthiger als Dichten ist. Ihr sogenanntes Gedicht liegt bei Dutzenden ebenbürtiger im Papierkorb.


[368] R. W. in Lm. Ihre Frage, warum der Abdruck der von uns angekündigten Schmid’schen Erzählung „Die Türken in München“ noch nicht erfolgt sei, ist allerdings gerechtfertigt. Jedoch hat der Verfasser dieselbe schon vor geraumer Zeit wieder von uns zurückerbeten, um ihren Abdruck im Sonntagsblatt der „New-Yorker Staatszeitung“, die schon längst eine Originalarbeit des auch in Amerika gefeierten Autors zu veröffentlichen wünschte, möglich zu machen. Wir glaubten, der Bitte Herman Schmid’s um Zurückgabe um so eher nachkommen zu müssen, als er uns durch eine andere Erzählung zu entschädigen versprach, deren Abdruck wir, wie Sie sehen, wirklich denn auch schon in heutiger Nummer beginnen konnten.

Ed. Cl. in Batavia. Wir haben eine Antwort des Herrn Wilh. Bauer, der sich, wie bekannt, gegenwärtig in Wildbad (in Würtemberg) zur Cur von schwerer Gicht befindet, an Sie zur Post gegeben, ersuchen Sie aber, falls jener Brief nicht an Sie gelangen sollte, auf diesem Wege um genaue Angabe Ihrer Adresse. Mit Ihren übrigen Vorschlägen und Ansichten erklären wir uns einverstanden und danken Ihnen für Ihre treue Anhänglichkeit an die Gartenlaube bei den Antipoden.

M. in F. Nur noch einige Zeit Geduld und Ihre Erwartungen werden sicher erfüllt werden. Marlitt arbeitet, wie sie der Redaction der Gartenlaube persönlich versichert, wieder fleißig an der neuen Erzählung und hofft baldigst mit einer neuen Schöpfung ihrer poesievollen Phantasie vor den Leserkreis unseres Blattes zu treten. Wann dies geschieht, können wir freilich mit Bestimmtheit nicht angeben.

B. in R. Waldeck’s Portrait und Biographie („Der Bauernkönig“) finden Sie bereits in Nr. 26 des Jahrgangs 1862 der Gartenlaube.


[384] Ml. in Dr. Ihre zahlreiche Gesellschaft ist ja gerade einer der zahlreichen Beweise, daß es mit der „Verplattung und Austrocknung des Lebens“ so schlimm nicht bestellt ist. Um sich zu überzeugen, daß der viel beklagte „materialistische Zug“ unseres Zeitalters vor Allem die Poesie nicht aus dem Leben und dem Interessenkreise der Menschen verdrängen konnte, brauchen Sie nur einen flüchtigen Blick auf den jährlichen Verlauf des Büchermarkts zu werfen. Aus unzähligen Herzen blühen nicht blos fort und fort Gedichte und dichterische Gestaltungen hervor, sondern was auf diesem idealen Gebiete mit ernster Hingebung irgend Gutes und Eindrucksvolles geschaffen ist, das findet auch weit und breit ein empfänglich hingehendes und andächtiges Publicum. Und nicht blos die Freude an der poetischen Schöpfung ist den Zeitgenossen geblieben, Anfragen, wie die Ihrige, welche fast täglich an uns gelangen, zeigen uns deutlich: es hat sich in den letzten Jahrzehnten die Unterscheidungskraft geschärft, das Urtheil vertieft und der Geschmack veredelt, es ist gerade in unseren vom lärmenden Gewühl realistischen Strebens durchbrausten Tagen der Drang nach Einblick in Geschichte, Gesetz und Wesen der Dichtung über die specifisch wissenschaftlichen und künstlerischen Schichten hinausgewachsen.

Den mannigfachen schriftstellerischen Producten, welche diesen Drang geweckt und gefördert haben, ist stets in den „Deutschen Blättern“, unserer literarisch-politischen Feuilleton-Beilage, eine besondere Aufmerksamkeit gewidmet worden. Sollen wir Ihnen ein Werk empfehlen, das den Zwecken Ihres Vereins entspricht, so glauben wir kein geeigneteres nennen zu können, als Rudolf Gottschall’s „Poetik“. Dieses zweibändige Buch ist kürzlich (bei Trewendt in Breslau) schon in einer zweiten Auflage erschienen, bis jetzt aber sicher nur der kleineren Zahl jener Bildungsbedürftigen bekannt, denen es wahrhaft nützen und ein Quell erhebender Belehrung werden könnte. Was Gottschall in seiner „Poetik“ geben, welchem speciellen Bedürfnisse der Zeit er damit entgegenkommen wollte, darüber hat er selber in der Vorrede und Einleitung so klar und ausführlich gesprochen, daß wir uns wohl auf die allgemeine Hinweisung beschränken können: das Buch soll die Dichtkunst und ihre Technik vom Standpunkte der Neuzeit aus beleuchten. Diese letztere Aufgabe ist bestimmend für Inhalt und Form der ganzen Arbeit geworden, die wir nach beiden Seiten hin für eine der gediegensten und glänzendsten des vielseitigen Autors halten.

Gottschall’s „Poetik“ ist ein systematisch-wissenschaftliches Lehrbuch und trägt doch in Ton und Haltung den elegant und fein sich zuspitzenden, dem Geschmacke und den Gewohnheiten heutiger Leser zusagenden Charakter einer publicistischen Leistung. Während das Werk sich frei erhält von der vornehmen Trockenheit und Abstraction, welche derartige Bücher selbst der größeren Masse der Gebildeten oft so ungenießbar machen, zeigt es doch auch nichts von jenem spielenden und flüchtigen Dahingleiten, dessen die Aesthetiker der Zeitungsfeuilletons sich befleißigen müssen. In einer großen Reihe von zusammenhängenden Abschnitten und Capiteln, die sich als eben so viele anregende und geistvolle Essays bezeichnen lassen, sehen Sie vielmehr hier einen Dichter über die innersten Geheimnisse, die verschiedensten Seiten und Materien seiner Kunst in möglichst erschöpfender Weise sich verbreiten und in diese lebendige Darstellung auch die kritische Gedankenschärfe und die Fülle von Bildung, Belesenheit und Wissen verweben, die ihm zugleich unter den ästhetischen Kritikern Deutschlands einen anerkannten Rang gesichert haben.

Daß der Leser deshalb auf die Worte des Verfassers schwören möge, soll damit keineswegs gesagt sein; es sind abweichende Ansichten in dem Buche, die geprüft und erörtert sein wollen, und mit denen nicht Jedermann sich einverstanden erklärt. Als Ganzes aber ist es unzweifelhaft eine positiv werth- und inhaltsreiche, von schwungvollem Ernst getragene, vom edelsten Geschmacke durchleuchtete Schöpfung, die unserer modernen Literatur zur Ehre gereicht, ein Werk, das den Sinn für ernstes Studium in vollem Maße zu befriedigen und doch auch dem Verlangen nach einer anziehenden und anmuthigen Lectüre zu entsprechen weiß. Solcher wissenschaftlichen Bücher haben wir bei uns noch nicht viele, und es muß ihnen zu stärkerer Einwirkung auf den Bildungsgang der Nation verholfen werden.
Fr.

A. Z. in Kl. Das Passionsspiel zu Oberammergau findet statt am 22. und 29. Mai; am 6., 12., 19. und 25. Juni; am 3., 10., 17., 24. und 31. Juli; am 7., 14., 21. und 28. August; am 8., 11., 18., 25. und 29. September.


[448] P. Rect. in Katscher. Kleiner Schäker Sie! Senden ein oberfaules Gedicht und bestimmen das etwaige Honorar für den Benedix-Fond. Glauben Sie wirklich auf diesem nicht mehr ganz ungewöhnlichen Wege Ihre Eitelkeit befriedigt zu sehen?

Mh. in Berlin. Ihr Wunsch wird schon in nächster Nummer befriedigt werden. Eine Autorität auf dem Gebiete der Physiologie, Herr Professor Funke in Freiburg, erfreut die Leser unseres Blattes mit einem ausführlichen Artikel: „Die Diätetik der Vegetarianer“, die die neuerdings oft ventilirte Frage in sehr interessanter Weise beleuchtet.


[496] H. in St. Wir ersuchen Sie, über Ihren Roman zu verfügen.

Reinh. Müller in Syracuse (New-York). Es existirt keine größere Abbildung des Denkmals. Herzlichen Dank für Ihre liebenswürdigen Complimente.

F. G. in N. K. Für Ihre Zwecke empfehlen wir Ihnen „Schwatlo, Handbuch zur Beurtheilung und Anfertigung von Bauanschlägen. Halle, 1869.“

Wolff in Montreal (Canada). „Nur ein Ballgespräch“ ist keine erfundene, sondern eine durchaus wahre Geschichte.

E. V. in Hannover. Wenn in Barthel’s Literaturgeschichte Max Bauer als Verfasser der „Prinzessin Ilse“ angegeben ist, so ist das eben ein Irrthum. Die Dichterin jenes reizenden Büchleins heißt, wie in Nr. 19 der Gartenlaube ganz richtig angegeben wurde, Marie Petersen.


[564] K. in Lz. Sind sehr willkommen und werden sofort zum Druck befördert werden. Wir fordern überhaupt Alle, welche Feder oder Stift zu führen verstehen, dringend auf, durch Einsendung von Schilderungen oder durch authentische Darstellungen vom Kriegsschauplatz, unser Bestreben, ein lebendiges und treues Bild des großen nationalen Kampfes zu geben, möglichst zu unterstützen. Alle Beiträge werden in der anständigsten Weise honorirt. Auch interessante briefliche Mittheilungen von Soldaten der Armee sind uns willkommen.


[584] F. K. in A. Unser Artikel in Nr. 35: „O Straßburg, o Straßburg, du wunderschöne Stadt!“ ist kein Erzeugniß dieser Tage. Die Gartenlaube brachte diesen „Brief an einen preußischen Landwehrmann“ schon vor elf Jahren, damals, als es den deutschen Vaterlandsfreunden widerstrebte, Oesterreich im Kampf gegen Frankreich ohne deutsche Hülfe zu lassen. Der Artikel war vergeblich gedruckt worden. Jetzt, wo der Sieg unserer tapferen Soldaten den Patriotismus von einer geduldeten Ausnahme zur herrschenden Regel erhoben hat, und wo bereits mehr, als der bescheidene Verfasser damals wünschte, der nur das Elsaß für Deutschland zurückforderte, wo schon der größte Theil von Lothringen dazu erobert ist, jetzt findet jener alte Artikel in dem siegverjüngten Deutschland jedenfalls einen empfänglicheren Boden, wie wir denn auch von vielen Seiten zur nochmaligen Veröffentlichung ausdrücklich aufgefordert wurden. Damals war die Gartenlaube auch nur in 70,000 Exemplaren verbreitet, heute warten 200,000 Abonnenten mehr auf das Erscheinen jeder Nummer, und für diese ist mithin dieser vortreffliche Brief vollständig neu.

R. L. in K. Ihr Wunsch wird demnächst erfüllt werden: sofort nach Beendigung der noch durch zwei Nummern laufenden Schücking’schen Novelle wird der Abdruck des Romans „Aus eigener Kraft“ von Frau von Hillern wieder aufgenommen und ununterbrochen nunmehr zum Ende geführt werden. Wir hätten den Wünschen unserer Leser gern schon früher entsprochen; doch ist es jetzt, da Berichte und Illustrationen vom Kriegsschauplatze fast allen Raum unserer Zeitschrift in Anspruch nehmen, geradezu unmöglich, zwei Erzählungen nebeneinander erscheinen zu lassen.


[608] P. in Wien. Ihre Einsendung ist leider so unzeitgemäß als möglich. Wir danken bestens und ersuchen Sie, wieder darüber zu verfügen.

Einer, der aus besonderen Gründen nicht mit in’s Feld ziehen kann etc. Wir sind beim besten Willen nicht im Stande, Ihren Wünschen zu entsprechen. Geben Sie uns doch Ihre Adresse an, damit wir das Manuscript Ihnen wieder zustellen können.

Antwort auf verschiedene Anfragen. Verfasser des in Nr. 35 unseres Blattes abgedruckten Artikels: „O Straßburg, o Straßburg etc.“ ist Herr Consul Dr. Karl Andree in Dresden, der, wie wir bereits gemeldet, uns 1859 mit diesem vortrefflichen Beitrag erfreute.

K. L. in R. Schon die nächste Nummer wird Sie überzeugen, daß die Gartenlaube nicht in „Lager- und Schlachtberichten aufgegangen ist“.


[628] D. H. in R. Ihr Wunsch wird wohl im Namen vieler Leser ausgesprochen sein. Wir haben jedoch eine ausführliche Beschreibung und eine über zwei Seiten laufende Ansicht von Wilhelmshöhe, dem gegenwärtigen Aufenthalt des französischen Exkaisers, bereits in Nr. 21 der Gartenlaube vom Jahrgang 1860 gebracht.

K. G. Z. in Jassy. Ihr „Nachtrag“ kam zu spät in unsere Hände, um noch verwendet werden zu können, und ward darum einfach auf die Seite gelegt. Die angesagte statistische Abhandlung möchte sich doch kaum für die Gartenlaube eignen. Herzlichen Dank!


[708] B. in Eßlingen. Die drei Portraitbilder von Camphausen: der König, Prinz Friedrich Karl und der Kronprinz, welche so allgemeinen Beifall gefunden, können leider nicht apart, am allerwenigsten aber zur Nachbildung freigegeben werden. Wünschen Sie und Ihre dortigen Freunde Separatabdrücke, so können diese nach Vereinbarung wohl geschafft werden – vorläufig aber, wo noch an einem Wiederabdruck des letzten Quartals gearbeitet wird, ist dies unmöglich.


[811] W. R. zu S. im Elsaß. Wie sehr uns auch Ihr Vertrauen auf den Einfluß der Gartenlaube erfreuen kann, so geht derselbe doch nicht so weit, wie Ihr ausgesprochener Wunsch andeutet: auf die Besetzung der Staatsdienststellen in den zurückeroberten Ländern jenseits des Rheins. Uebrigens sind wir überzeugt, daß die deutsche Regierung, welche jetzt über Elsaß-Lothringen zur Herrschaft kommt, alle Staatsdiener, die in ihrem Amt als tüchtig erprobt und redlich gewillt sind, dem deutschen Wesen sich treu anzuschließen, schon im eigenen Interesse gern auf ihren Posten belassen wird.

J. E. in Hamburg. Promotio in absentia, zu Deutsch: die Erwerbung des Titels eines Doctors der Philosophie durch Kauf ohne öffentliche Disputation – das können Sie, soviel wir wissen, bei allen unseren Universitäten genießen. Sie befragen sich eben bei der betreffenden Facultät um die Bedingungen und erfüllen dieselben. Verhehlen können wir Ihnen nicht, daß wir Ihnen das Doctordiplom nicht ausstellen würden, und zwar einfach darum, weil Sie eine solche Anfrage erst nöthig haben.

K. in Schg. Wir können Ihnen für Ihre Wünsche nur die bei J. J. Weber erscheinende „Kriegschronik“ empfehlen, wenn Ihnen die „Illustrirte Zeitung“ zu theuer ist. Außer der Gartenlaube ist sie eine der wenigen Kriegszeitungen, deren Illustrationen nach authentischen, nach der Natur gezeichneten Vorlagen gefertigt sind und deshalb auf die Bezeichnung „wahrer Bilder“ Anspruch machen können.

W. M. Die Quittungen der für die Benedix- und Wilhelm’s-Fonds eingegangenen Beiträge, sowie der Zahlungen für das Krankenhaus in Constantinopel werden in einer der nächsten Nummern veröffentlicht.


[832] Frau A. G. in Zittau. Besten Dank für die gute Meinung, die Sie von uns haben. Aber nachdem wir schon zum Oeftesten erklärt haben, daß wlr uns auf Rücksendung von Gedichten unter keinen Umständen einlassen, so bedauern wir lebhaft, selbst Ihrem Appell an unsere „Ritterlichkeit“ gegenüber hart bleiben zu müssen. Zürnen Sie nicht, verehrteste Frau und langjährige Abonnentin.

S. in Gdf. Von allen Tragödien des unglücklichen Grabbe möchten wir doch dem „Hannibal“ und der „Hermannsschlacht“ den Preis ertheilen. Eine vollständige Sammlung seiner Werke ist übrigens für nur einen Thaler neuerdings bei Ph. Reclam erschienen, herausgegehen und eingeleitet von R. Gottschall, der dem Ganzen eine ausführliche und werthvolle Charakteristik des Dichters vorausgeschickt hat.

A. S. in L. Nein, Manuscript vernichtet.

M. Solfrank in R. Ihr Artikel wurde von uns hereits unterm 16. Mai an Sie remittirt, kam aber zurück mit der amtlichen Bemerkung: „Ohne Standesangabe nicht zu bestellen.“ Wir ersuchen Sie darum um Ihre genaue Adresse, worauf Ihnen das Manuscript gegen Rückersatz der doppelten Portokosten zur Verfügung steht.


[852] M. in Gl. Wir kennen in der von Ihnen bezeichneten Branche überhaupt nur ein Buch, das wir in jeder Beziehung empfehlen können: Säen und Pflanzen nach forstlicher Praxis. Handbuch der Holzerziehung von Heinr. Burckhardt. Wenn der zu Ihrem Rittergute gehörige Wald eine so bedeutende Ausdehnung hat, wie Sie versichern, so dürfte der von Ihnen projectirte Versuch wohl gewagt werden, wir maßen uns indeß in derlei Dingen kein Urtheil an und können Sie, was die Waldcultur, Bestandespflege und Kräftigung des Waldbodens anlangt, nur wiederholt auf das obige, bereits in vierter Auflage bei Rümpler in Hannover erschienene Buch hinweisen.

Fr. B. S. in Kappel. Gehen Sie Nachricht, in welchem Kappel Sie wohnen. Es giebt in Deutschland nicht weniger als achtzehn Dörfer und Weiler dieses Namens. Dieser Fall ungenügender Ortsangabe kommt uns leider sehr oft vor.


[868] R. in Hamm. Ihnen sowohl wie allen übrigen Subscribenten der „Neuen Gedichte“ von Emil Rittershaus die Mittheilung, daß sofort nach dem Friedensschlusse die durch den Krieg unterbrochene Herausgabe jenes Buches erfolgen soll. Der Dichter wird dieser Sammlung auch die patriotischen Gedichte aus dem Jahre 1870 hinzufügen und hat trotz mehrfacher Anerbietungen auf die Separat-Ausgabe der Kriegslieder verzichtet, um den Subscribenten einen Ersatz für das verzögerte Erscheinen zu bieten und in den „Neuen Gedichten“ ein vollständiges Bild seines dichterischen Schaffens in den letzten Jahrzehnten zu geben.

Dr. F. Schlimm genug, wenn selbst Berliner Blätter über die Ausrüstung preußischer Soldaten so schlecht unterrichtet sind, daß sie in Form von Belehrung Irrthümer aller Art zu Tage fördern Wenn z. B. das „Berliner Fremdenblatt“ Nr. 293 behauptet, das Sell’sche Bild in Nr. 47 der Gartenlaube sei falsch, da die Kürassiere niemals Lanzen geführt, so hätte das genannte Blatt vorher die Auskunft des ersten besten Unterofficiers einholen sollen, der es sofort überzeugt haben würde, daß in der preußischen Armee die sogenannten „Landwehrreiter“ in Kürassierrock und Küraßhelm, aber ohne Küraß, allerdings Lanzen führen, das Sell'sche Bild also ganz richtig war, wie denn von einem so tüchtigen Maler und Kenner der preußischen Armee, wie Sell, derartige Schnitzer überhaupt nicht zu befürchten sind.

Fräulein S. in Berlin. Sowohl Marlitt wie der Verfasser des „Hermann“, C. Werner, arbeiten an größeren Erzählungen, die im Laufe des nächsten Jahrgangs erscheinen werden. Sie werden sich schon nächstens überzeugen, daß die besten Kräfte der deutschen Novellistik für den kommenden Jahrgang der Gartenlaube Beiträge liefern.

M. in M. Mit Recht ertönt überall das Lob der wackeren preußischen Ulanen. Wenn aber in den Zeitungsberichten von den Thaten der Ulanen überhaupt die Rede ist, so dürfen Sie noch nicht den Schluß ziehen, daß es nur preußische Ulanen waren, welche die kühnen Reiterstückchen ausführten. Die bairischen Ulanen z. B. wurden von Marsal bis Paris stets als die äußerste Vorhut verwendet, und sie waren es auch, die zuerst in Nogent, Nangis, Provins, Morment, Melun etc. einrückten, nicht die preußischen.

H. F. in Hainfeld. Daß Sie dem Jahre 1866 und seinen Einquartierungen eine so treue Erinnerung bewahren, spricht für Ihr Herz. Aber daß die Gartenlaube Erkundigungen einziehen soll, ob jene Herren „den Kampf gegen Frankreich mitgemacht, und ob selbe lebend diesem entsetzlichen Massacre entgingen“ – das scheint uns doch allzu viel verlangt. So gern wir auch sonst allen, auch den zartesten Wünschen unserer freundlichen Leserinnen nachkommen, so dürfte uns doch einem solchen Verlangen gegenüber, das gewiß in kürzester Frist reichliche Nachahmung finden würde, Zeit und Raum in gleichem Maße mangeln.

A. M. Z. Wir bitten Sie, über Ihre Novelle zu verfügen.


[888] G. Lr. in D. Allerdings hat unser Feldmaler W. Heine auch dem blutigen Kampfe um Villiers am 2. December unmittelbar beigewohnt und ist dabei wiederholt im Feuer gewesen. Er hat uns bereits eine vortreffliche Illustration davon geschickt und schreibt, indem er einen ausführlicheren Text noch zusagt, einstweilen: „Die Lebenswahrheit dürfen Sie meinem Bilde ,Im Granatfeuer' nicht absprechen. Fünfundzwanzig, dreißig Granaten – nicht im Geringsten übertrieben – schlugen neben, vor und hinter mir ein. Das Blut stockte mir für einige Augenblicke in den Adern. Dieser Tag war mir das Schrecklichste, was ich im Laufe des Krieges erlebt habe, und, wie Sie wissen, bin ich doch überall vornedran gewesen und habe Alles aus erster Hand mitangesehen und durchgemacht.“

N. in Stbg. Also auch Sie und obendrein eine ganze große Gesellschaft Ihres Städtchens, haben sich dupiren lassen! Wie war das möglich, nachdem bereits einige größere Zeitungen den Sachverhalt aufgedeckt hatten? Füsilier Kutschke krauchte bereits 1813 im Busche herum, und die Berliner Kreuzzeitung war es, die sich das Verdienst erwarb, das originelle Poem aus dem Schutte der Kriegsliteratur von Anno 13 herauszufinden und in die Oeffentlichkeit zu schleudern. Seitdem kraucht der Füsilier in den Köpfen, Broschüren und Blättern Deutschlands munter weiter.

M. in Meißen. Mit letzter Woche ist der dritte Nachdruck des Kriegsquartals beendet und stehen nun wieder complete Exemplare des Jahrgangs zu Diensten.


Anmerkungen (Wikisource)

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