Kleiner Briefkasten (Die Gartenlaube 1879)

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Titel: Kleiner Briefkasten
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aus: Die Gartenlaube, Heft 1 bis 52
Herausgeber: Ernst Ziel
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Erscheinungsdatum: 1879
Verlag: Verlag von Ernst Keil
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
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[20] Vielen Fragestellern diene zur Nachricht, daß „Im Schillingshof“, der neue Roman unserer verehrten Mitarbeiterin E. Marlitt, nun definitiv mit der ersten Nummer des nächsten Quartals zur Veröffentlichung kommen wird.

Frl. Fr. M. Ein solches Buch existirt leider nicht.

[40] Dr. Z. in St. Organ des neugegründeten deutschen Schriftstellerverbandes ist die von Johannes Prölß herausgegebene Wochenschrift „Allgemeine literarische Correspondenz“ (Leipzig, Herm. Foltz), in der Sie zugleich ein sehr reichhaltiges, mit kritischer Tüchtigkeit von modernen wissenschaftlichen Gesichtspunkten aus redigirtes Literaturblatt des eleganteren Genres finden werden.

K. L. in L. Jawohl! Beiträge, welche sich mit den aussterbenden Resten altherkömmlicher Volksfeste beschäftigen, sind uns immer hochwillkommen. Nur bitten wir um sorgfältige Beobachtung!

M. S. in Breslau und Morphinophagos. Wenden Sie sich an Herrn Sanitätsrath Dr. Ed. Lewinstein in Berlin, welcher eine Heilanstalt speciell für Morphiumsüchtige leitet.

R. N. in Hohenelbe.Die zwölf Apostel“ ist der Titel eines Werkes von E. Marlitt.

E. S. in Osnabrück. Die gewünschte Auskunft wird Ihnen das Curatorium des Feierabendhauses für deutsche Lehrerinnen und Erzieherinnen in Steglitz gern ertheilen,

R. Z. in E. Ein Lebensbild des jüngst verstorbenen amerikanischen Gesandten in Berlin und geistvollen Dichters Bayard Taylor finden Sie in Nr. 17 des Jahrgangs 1878[WS 1].

A. S. Wurde auf Ihren Wunsch vernichtet.

[56] Abonnent in Hamburg. Aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Wir kommen in jedem Falle noch auf die Horstmann’sche Schwerkraft-Maschine, welche inzwischen eigenthümliche Schicksale gehabt hat, zurück. Ein neues Modell derselben hofft der Erfinder, zusammen mit dem rühmlich bekannten Mechaniker Fuchs in Bernburg, demnächst fertig zu stellen.

E. R. in Washington. Ungeeignet! Verfügen Sie über das Manuscript!

Ein alter Abonnent in Aachen. Ein Blick in Meyer’s Conversations-Lexikon lehrt, daß im wissenschaftlichen Sprachgebrauche „Stockfisch“ (Gadus) eine Fischgattung aus der Familie der Schellfische bezeichnet; zu dieser Gattung werden der Kabeljau mit seiner Jugendform, dem Dorsch, der eigentliche Schellfisch, der Merlau oder Wittling etc. gerechnet.

[72] E. H. in W. und andern Fragestellern Folgendes zur Nachricht: Die bei J. J. F. Popp in Heide in Holstein, „Specialist (??) für Magen- und Darmkatarrh“, Hülfe Suchenden erhalten 20 Pulver für 15 Mark zugesandt, welche laut chemischer Untersuchung nur Schwefeleisen, ein schwarzes, schweres, in Wasser nicht lösliches Pulver enthalten. In den Magen gebracht, löst sich in Folge der Einwirkung der Magensäure das Schwefeleisen unter Entwickelung von Schwefelwasserstoffgas, bewirkt sehr lästiges, übelriechendes Aufstoßen und kann, öfter genommen, in kurzer Zeit die besten Verdauungsorgane verderben. Das Kilo Schwefeleisen ist für circa 60 Pfennig im Handel zu haben.

Ein langjähriger Abonnent in Quellendorf. Das vorzüglichste Futtermittel für insectenfressende Vögel sind immer frische Ameiseneier; wenn solche nicht mehr zu erlangen sind, füttert man diese Vögel einfach mit einem Gemisch entweder aus getrockneten Ameiseneiern und fein geriebenen Möhren nebst einigen Mehlwürmern, oder aus Ameiseneiern und Weizenkleie mit geriebenen Möhren zu gleichen Theilen, wozu man wohl auch ebenso viel gekochtes und fein zerhacktes Rinderherz oder mageres Rindfleisch zusetzt. Manche Vogelliebhaber geben auch gequetschten Hanf hinzu. Fernere Zusätze sind altbackenes, in Wasser geweichtes und gut ausgedrücktes Weizenbrod (Weißbrod, Semmel oder Wecken), Quarkkäse (frischer weicher, nicht saurer Käse), feines Mohn, Mais-, Bohnen- oder Erbsenmehl, Weizengries, hartgekochtes Hühnerei, Eiconserve, Eierbrod u. a. m. Vergl. das „Handbuch für Vogelliebhaber“ (I. fremdländische, II. einheimische Stubenvögel) von Dr. Karl Ruß in Steglitz.

[108] Mehreren Fragestellern zur Antwort. Der in dem Artikel „Unser Schlafzimmer“ (Nr. 40, 1878) erwähnte Wolpert’sche Rauch- und Luftsauger ist beschrieben und abgebildet in den Broschüren des Eisenwerkes Kaiserslautern (Rheinpfalz) 1878, wo dergleichen angefertigt und vorräthig gehalten werden. Außerdem ist er besprochen in der Zeitschrift des „Vereins deutscher Ingenieure“ 1868, Pag. 96 ff. und in der Zeitschrift des „Baierischen Architekten- und Ingenieurvereins“ Jahrg. 1869, Pag. 54.


K. in Br. Lesen Sie Nr. 38, 1878 (Blätter und Blüthen) nach!

O. P. in O. Nicht geeignet. Ihre Adresse?

Alte Abonnentin in Görlitz. Wenden Sie sich an Prof. Dr. Pick in Prag!

G. L. in L. Der in unserer Nr. 3 erwähnte Aufruf des „Lette-Vereins“ zur Begründung einer „Louise-Büchner-Stiftung“ ist inzwischen erschienen, und sind Beiträge unter Anderem an den Schatzmeister des Vereins, Herrn Martin Stettiner, Berlin W., Charlottenstraße 48, zu senden.

K. in Wien. Verfasser unbekannt. Das Gesandte steht zu Ihrer Verfügung.

L. L. in Hamburg. Bei der großen Zahl uns zugehender Beiträge sind vier Wochen wahrlich keine lange Wartefrist. Wir können im Allgemeinen über Annahme oder Ablehnung eines umfangreicheren Manuscriptes nicht früher entscheiden als nach Ablauf von fünf bis sechs Wochen. Nur Beiträge von tagesgeschichtlicher Bedeutung finden eine schnellere Erledigung.

[124] P. B. in R. Zur Entzifferung unleserlicher Manuscripte fehlt uns jede Zeit. Möge man alle uns zugedachten Beiträge so deutlich wie möglich schreiben!

[156] J. P. in New-York. Sie irren sich in der Zeit. Das fünfundzwanzigjährige Stiftungsfest des Neunzehner-Taubert’schen Gesangvereins findet bestimmt den 15. und 16. März dieses Jahres im Trianon des Leipziger Schützenhauses statt, auch beabsichtigt dieser Verein von jenem Tage ab sich „Harmonie" zu nennen.

[188] M. G. in L. Nein! Verfasser des Artikels „Der Dichter des Narciß“ (in unserer Nummer 8) ist unser hochgeschätzter Mitarbeiter Rudolf von Gottschall.

J. M. Wir bedauern! Bereits Gedrucktes findet nicht Eingang in unser Blatt.

Anfrage: Giebt es Anstalten, in welchen Lehrerinnen für geistig zurückgebliebene Kinder gebildet werden?

Bitte um Auskunft. Sigismund Lachenwitz, der bekannte Thiermaler und humoristische Schriftsteller, welcher, erst achtundvierzig Jahre alt, im Juni 1868 zu Düsseldorf gestorben ist, hat ein Bild: „In der Luft kämpfende Adler“, gemalt, das mit einem anderen: „Eine Katzenhatze“, spurlos verschwunden ist. Ersteres stellt einen Adler dar, der einen Enterich in den Fängen hält; das andere zeigt einen Karrenhund, der an einer Mauer hochaufgerichtet steht und eine Katze auf derselben mit wüthendem Blicke verfolgt, während hinter ihm ein Spitz an den zerschlagenen Eiern aus der umgeworfenen Karre nascht. Beide Bilder sind im Jahre 1866 durch einen Agenten auf eine Ausstellung in New-York gebracht worden und seitdem verschollen. Die Wittwe des Künstlers giebt den Preis jedes Bildes auf fünfhundert Thaler an. Sollte nicht zu ermitteln sein, wo beide Kunstwerke sich gegenwärtig befinden?

[208] Frau C. E. Sch. in W. Vielleicht entspricht Ihren Wünschen der Verein „Frauenheim“ in und bei Berlin, welcher achtbaren alleinstehenden Frauen ein behagliches Leben bietet. Vorstand ist Fritz Kühnemann, Gartenstraße 21 in Berlin.

„Die Namenlose“ wird ersucht, eine Adresse anzugeben, unter welcher der ihr bekannte Autor ihre Anfrage brieflich beantworten kann.

[224] Abonnent H. Die bewußten Artikel finden Sie: Jahrgang 1872, Seite 374 und Jahrgang 1871, Seite 395[WS 2].

V. v. B. in Gr. Der Mann ist ein notorischer Schwindler.


Quittung. Für den darbenden Inhaber des Eisernen Kreuzes (Blätter und Blüthen Nr. 11). von J. L. H. in Zwickau 5 Mark erhalten. Dank!

D. Red.

[244] Anonymus in Berlin. Wie oft sollen wir wiederholen, daß Redaction und Verlagshandlung der „Gartenlaube“ zu dem Lockungsmittel der Prämienzugabe irgend einer Art niemals gegriffen haben noch jemals greifen werden! Wenn aber Colportagehandlungen dieses Mittel für ihren Privatvertrieb der „Gartenlaube“ in Anwendung bringen, so sind wir nicht in der Lage, dies zu verhindern.

Consul Fr. E. in Rh. Besten Dank! „Der kleinste Späher“ wurde an Herrn B. gesandt.

O. A. in Guben. Sie schreiben uns mit Bezug auf den Passus unseres Pest-Artikels in Nr. 9 der „Gartenlaube“, daß es nicht nöthig sei, in die Weite (nach Rußland) zu schweifen, um Gegenden zu suchen, in welchen meilenweit kein Arzt vorhanden ist, und führen als Beispiel den Gubener Kreis an, in welchem heute noch der arme Bauer den Arzt oft aus so weiter Ferne zu holen hat, daß dieser berechtigt ist, sich den Besuch mit zwanzig Mark honoriren zu lassen. Sie mögen leider Recht haben, und dieser Nothstand bedarf dann ohne Zweifel der Abhülfe, aber die Thatsache kann doch keinen Vorwurf gegen den Verfasser unseres Artikeln begründen!

A. W., Abonnent in Ilmenau. Ihre Adresse? Die Auskunft, um die Sie uns bitten, ist so privater Natur, daß sie keinen Platz in der „Gartenlaube“ beanspruchen kann.

[260] Vielen Fragestellern wiederholt zur Antwort! Mit anonymen Einsendungen und Anfragen wolle man uns verschonen! Offenes Visir auf Seiten des Publicums; strengste Discretion auf unserer Seite – das war von jeher unsere Parole. Wir beharren entschieden auf unserer altgewohnten Praxis, anonyme Zuschriften der Regel nach unberücksichtigt zu lassen.

Abonnent in Düsseldorf. Wir werden demnächst das beregte Thema in einem Aufsatz aus berufener Feder beleuchten.

E. F. H. in Z. Ihren Wunsch wollen wir erfüllen. Ein bekannter Vogelkundiger hat das Material für den Artikel seit vielen Jahren gesammelt.

E. B. Im Ganzen talentvoll, aber für uns ungeeignet.

[276] K. in D. Sie mögen Recht haben, wenn Sie die Ansicht, daß im Döllingerschacht „der sündlichste Raubbau getrieben worden sei“, eine Ansicht, von welcher auch unser Artikel über die bekannte Teplitzer Katastrophe (in Nr. 10 dieses Jahrgangs) Notiz nimmt, für eine unverbürgte, dem wahren Sachverhalt nicht entsprechende Mutmaßung erklären, wie dergleichen immer auftauchen oder Nahrung erhalten, wenn das aufgeregte Volk nach den unbekannten Ursachen eines folgenschweren Naturereignisses sucht. Auch auf anderer Seite sind wir Ihrer Auffassung der Sachlage begegnet. Wir können aber kaum einen Stein auf unsern Berichterstatter werfen, der in der Verwirrung jener Tage die Reise nach Teplitz machte und das Material für den Aufsatz sammelte, um so weniger, als auch er doch nur die Notiz mit einem „soll“ einführt. Vorstehende Zeilen an dieser Stelle dürften übrigens für den Zweck ausreichen, den Betheiligten in den Augen unserer Leser gerecht zu werden.

W. Kl. und F. May in Berlin. Nicht geeignet! Verfügen Sie über das Manuscript!

W. A. in Stettin. Wir bitten um Angabe Ihrer vollen Adresse, da wir Ihnen Offerten zu machen haben.

Eine Mutter in E. Ihre Anfrage wegen des „Neuen Buches der Welt“ (Stuttgart, Julius Hoffmann) können wir nur in günstigem Sinne beantworten; das Unternehmen wird nach gesunden pädagogischen Grundsätzen und mit gutem Geschmack redigirt; die Holzschnitte sind wahre Cabinetstücke, auch die Farbendrucke vielfach wirksam und gefällig. Ueber den Preis der Monatshefte wird Sie der Umstand hinwegführen, daß Sie selbst, als Erwachsener, mit Befriedigung werden an der Lectüre dieser Jugendzeitschrift Antheil nehmen können.

E. B. und F. A. Die Antwort auf eingesandte Gedichte ist, wie bereits oft erklärt, Abdruck oder Vernichtung. Briefliche Erwiderung ist in diesem Falle durchaus ausgeschlossen.

[312] Karl V. in London. Dank für freundliche Hinweis! Das Observatorium von R. S. Newall befindet sich nicht, wie in unserm Artikel „Die neue Wiener Sternwarte“ (Nr. 9) mitgetheilt wurde, in den Vereinigten Staaten von Nordamerika, sondern auf dem Landsitze Ferndon in der Nähe von Gateshead-on-Tyne bei Newcastle in England, was wir hiermit nachträglich berichtigen.

W. Bg. in Danzig. In Nr. 22 des Jahrgangs 1874. Die Nummer steht zur Verfügung.

D. Th. in L. Existirt unseres Wissens nicht.

[344] M H. in Bützow. Den Erlös Ihrer Liebhabertheatervorstellung mit Dank erhalten! Wir zahlten, Ihrem Wunsche gemäß, 225 Mark für Schwetz an das hiesige „Tageblatt“ und quittiren über die gleiche Summe für Szegedin hiermit ordnungsgemäß.

Fr. R-dt in Berlin. Leider der reine Dilettantismus.

E. W. in Dresden. Wir können Ihnen aus unserer Kenntniß nur die „Illustrirte Zeitung für Gabelsberger’sche Stenographen“ (Expedition: Leipzig, Emilienstraße 22) nennen. Weitere Auskunft könnte Ihnen Pobolsky’s Centralstelle für stenographische Literatur hierselbst ertheilen.

[376] V. B. in L. Die Sammlung für die Spessart-Nothleidenden in Aschaffenburg ist bereits geschlossen worden, da dort dem schlimmsten Mangel nunmehr abgeholfen ist. Dagegen sind Liebesgaben für die Heimgesuchten des hessischen resp. preußischen Spessarts noch sehr willkommen. Senden Sie also getrost Ihre Spende an das Unterstützungs-Comité für den hessischen Spessart in Hanau!

[392] M. D. in St. Natürlich eine Unachtsamkeit! General von Goeben ist nicht commandirender General des siebenten, wie es in dem Artikel „Das Sommerheim der Kaiserin“ in unserer Nr. 20 heißt, sondern des achten Armeecorps. Daß dem Pavillon irrthümlich Einrichtungen der Trinkhalle zugeschoben sind, verschuldete eine Unklarheit im Manuscript.

R. Westphalen. Ungeeignet! Verfügen Sie über das Manuscript!

D–i L. K–n. Als nicht verwendbar dem Papierkorb übergeben.

A. N. in E. Geben Sie gütigst die gewünschten Hefte und Nummern der betreffenden Jahrgänge an!

D. F. in München. Ungeeignet.

Th. St. in Ulm. Dr. E. Rey, Naturalienhandlung in Leipzig.

W. G. und E. O. in Bremen. B. J. in Berlin. Wie wir bereits nachgewiesen, ist das bewußte Heilverfahren nichts als eine schamlose Speculation auf die Leichtgläubigkeit der leidenden Menschheit. Also, wenn wir rathen dürfen: keinesfalls!

[428] H. J. in Hamburg. Das „Ausführliche Sachregister der ‚Gartenlaube’. Erster bis fünfzehnter Jahrgang (1853 bis 1867)“ ist noch in der Verlagshandlung von Ernst Keil vorräthig. Ein „Generalregister der ‚Gartenlaube’ – unter Ernst Keil’s Redaction vom 1. bis 25. Band – zur Benutzung der ‚Gartenlaube’ als Quelle der Belehrung in allen Zweigen der Wissenschaft, der Kunst und des industriellen Schaffens“ geht seiner Vollendung entgegen und wird demnächst zum Druck kommen. Selbstverständlich kündigen wir das Erscheinen desselben seiner Zeit an.

Abonnentin Gertrude. Goethe’s „Torquato Tasso“, erster Act, erster Auftritt.

S. G. B. Die Antwort auf Ihre Anfrage giebt Ihnen unser Artikel „Coca und Pentsao“ in Nr. 47 des Jahrgangs 1878.

Adrian von H. Wenden Sie sich an das Kriegsministerium!

Ch. D. in Gr. B. In einer der nächsten Nummern werden Sie den Gegenstand behandelt finden.

F. G. in Mainz. Wurde vernichtet.

Friedrich K. in Ratzeburg. Nein!

[444] E. S. in E. Daß Ihre Empfindungen über die neueste Vorgänge in Posen in den Kreisen unserer Leser allgemein getheilt werden, beweisen uns zahlreiche Zuschriften in Prosa und in Versen, von denen wir des Scherzes halber Ihnen folgenden poetischen Stoßseufzer mittheilen:

   Das neue Wunder in Zalesie.
Den Kindern und den Narren dienen
Des Glaubens Träume fabelhaft:
Die heil’ge Jungfrau ist erschienen
Bei Gostyn mit Marpinger Kraft.
Am Rheine erst und nun in Posen!
Nun können Russen und Franzosen
Sich freuen unsrer Nachbarschaft.

A. G. Gedichte zu beurtheilen, müssen wir weniger beschäftigten Redactionen überlassen. Wir unsererseits können auf derartigen Einsendungen nur durch Abdruck oder Vernichtung antworten.

Th. H. in L. Als ungeeignet vernichtet.

[464] G. Sie schreiben uns: „Wenn es bei uns genau 12 Uhr Mittags 20. Februar (oder irgend ein anderer Tag) ist, so ist es genau zu derselbe Zeit

90 Grade weiter östlich 6 Uhr Abends 20. Februar,

180 Grade weiter östlich 12 Uhr Mitternacht 21. Februar,

270 Grade weiter östlich 6 Uhr Morgens 21. Februar,

360 Grade weiter östlich 12 Uhr Mittags 21. Februar

(wieder bei uns angelangt).

Es kann doch aber nicht zu gleicher Zeit 12 Uhr Mittags den 20. und auch den 21. Februar sein – an demselben Orte?

Geht man dagegen von uns aus nach Westen, so kommt das umgekehrte Verhältniß heraus; wir langen nämlich einen Tag früher, also im obigen Falle den 19. Februar, wieder bei uns an. Demnach wäre es zu gleicher Zeit Mittags den 19., 20. und 21. Februar oder irgend drei andere Tage. Wo fängt überhaupt jeder Tag von 24 Stunden an? Und auf welchem Orte wird jedes Datum zuletzt geschrieben?

Diese höchst interessanten Fragen scheinen in keiner Schule, auf keinem Gymnasium und sogar nicht einmal auf der Universität behandelt zu werden, müssen doch aber z. B. von Seeschulen oder Astronomen leicht zu beantworten sein. Jedenfalls kann man ruhig wetten, daß es Städte von 30,000, 40,000, 50,000 Einwohnern giebt, wo nicht Einer die obigen Fragen beantworten kann.“

Hierauf haben wir Ihnen Folgendes zu erwidern:

Wir glauben doch, daß Sie den meisten Realschulen und Gymnasien Unrecht thun, wenn Sie voraussetzen, daß die hier aufgeworfene Frage nirgends beim Unterricht in der physikalischen Geographie klar gestellt werde. In den Seeschulen wird der Gegenstand jedenfalls berücksichtigt; haben doch die Seefahrer auf ihren Fahrten um die Welt die Gewohnheit, jedes Mal, wenn sie den 180. Grad, von Greenwich gerechnet, überschreiten, entweder – nämlich wenn sie von Osten nach Westen fahren – einen Tag aus ihrem Kalender zu streichen, das heißt Wochentag und Datum zu überspringen, oder – im umgekehrten Falle – wie Josua aus zwei Tagen einen zu machen. Darauf, daß jenes Mitglied des Excentric Clubs, welches gewettet hatte, in 80 Tagen die Welt zu umsegeln, diesen Seemannskniff vergessen hatte, beruht jener hübsche Schlußeffect des Verne’schen Ausstattungsstückes, daß er die Wette verloren zu haben glaubt, weil er nicht aus zwei Tagen einen gemacht hat, und nun natürlich um einen Tag zu spät gekommen zu sein meint. Jedenfalls hat dieses Theaterstück das Verdienst, die Thatsache zum allgemeineren Bewußtsein gebracht zu haben, obwohl freilich manchem Zuschauer dadurch schweres Kopfzerbrechen entstanden sein mag.

Es ist einmal nicht anders; ebenso wenig wie wir auf der ganzen Erde überall gleichzeitig Tag und Nacht haben können, können wir überall zugleich Sonnabend oder Sonntag, Sylvester oder Neujahr haben. Praktisch Verwirrung angerichtet hat die Thatsache nur insofern im stillen Meer, als die einen Land- oder Inselbewohner dort unsere Zeitrechnung von Osten, die anderen von Westen her bekommen haben, wodurch die einen Sonnabend haben, wenn ihre westlichen Nachbarn schon Sonntag schreiben; es ist das der Fall auf der Linie, wo die aus den beiden verschiedenen Richtungen kommenden Missionäre auf einander getroffen sind. Sie folgt leider keineswegs einfach dem hundertachtzigsten Meridian, sondern läuft, wie so vieles, worin die Kirche entschieden hat, zum Erbarmen krumm, aus der Behringstraße längs der japanischen und chinesischen Küste südwestlich, um sich dann wieder über Neuguinea, Australien und Neuseeland östlich zurückzubiegen.

Näheres über den Gegenstand finden Sie Jahrg. 1872, Nr. 13 der „Gartenlaube“.

G. M. in R. Ist noch zu haben. Einzelne Nummern werden bei Franco-Einsendung von 40 Pfennig unter Kreuzband franco abgegeben.

H. Deli auf Sumatra. Für die Nordsee kennt die Geographie in der That noch den Namen „Deutsches Meer“.

[480] M. B. in Breslau. Wir bedauern, Ihnen nicht dienen zu können.

N. Karl. Zu unserem Bedauern nicht zu verwenden. Geben Sie gütigst Ihre genaue Adresse zur Rücksendung des Manuscripts an!

C. S. in Karlsruhe. Sie kennen die Adresse: lassen Sie Ihrem Herzen freien Lauf und schicken Sie direct. Die Theilnahme in dieser Form kann unmöglich verletzen.

Americus. Ungeeignet.

[528] Mehreren Fragestellern zur Antwort: Die chemische Untersuchung hat ergeben, daß das unter dem Namen „Gölis’ Speisepulver“ bekannte weiße, etwas feuchte Pulver der Hauptsache nach aus doppeltkohlensaurem Natron besteht; beigemischt sind demselben geringe Mengen Cremortartari, Salpeter, Zuckerpulver, sowie ein wenig kohlensaurer Kalk.

A. M. in S. Die Sprachverhältnisse in Belgien waren im Jahre 1879 die folgenden: 2,659,890 sprachen nur vlämisch, 2,256,860 nur französisch resp. wallonisch, 340,770 vlämisch und französisch, 38,070 nur deutsch, 22,700 deutsch und französisch, 1790 vlämisch und deutsch, 7650 andere Sprachen.

Stuttgart 4711. Einen Artikel über die Zulu-Kaffern mit Abbildungen haben wir bereits in unserer Nr. 12 veröffentlicht, Sie scheinen also nicht gerade zu den „aufmerksamen“ unter unseren Lesern zu gehören.

H. H. in F. Ungeeignet! Verfügen Sie über das Manuscript!

[544] P. v. M. Sie fragen als Leser Luther’scher Schriften nach der Bedeutung der dort erwähnten Abendmahlsröhrlein („Ihr habt bedacht, daß man mit Röhrlein aus dem Kelche trinken solle, damit das Blut Christi nicht verheeret werde“). Wir sind im Stande, hierüber im Folgenden genaue Aufklärung zu geben:

Die Scheu des Priesters, beim Kelchgebrauche in dem Weine das Blut Christi zu vergießen, hat die Einführung der Abendmahlsröhrlein veranlaßt. Diese Scheu war so groß, daß, wenn aus Versehen dem Kelche ein Tropfen entfiel, derselbe mit der Zunge abgeleckt und die Tafel abgeschliffen oder abgehobelt werden mußte. Fiel der Wein zufällig auf ein Brett, so wurde dasselbe verbrannt und die Asche innerhalb des Altars aufbewahrt, der Priester aber mußte seine Unachtsamkeit mit drei Tagen Fasten büßen. Selbstverständlich galten diese Gesetze nur für den katholischen Priester, obschon, wie der allgemein eingeführte Gebrauch des Röhrleins beweist, auch in der evangelischen Kirche dieselbe Scheu vor derartiger Entweihung des Weines herrschte. – Schon vor dem neunten Jahrhundert waren die Kelchröhrlein in der lateinischen Kirche gebräuchlich und erhielten sich noch lange bei dem sogenannten „Spülkelche“. Selbst der Papst hatte sein „sanguisucchiello“, welches von Gold war und ein aus einem Sapphir geschnittenes Mundstück hatte. – In Spener’s „Theologischen Bedenken“ wird ebenfalls der Kelchröhrlein erwähnt, und hiernach müssen dieselben noch um 1698 in der Mark Brandenburg vielfach gebraucht worden sein. Spener will ihre Abschaffung, „da man nicht wisse, ob einer trinken möge oder nicht, oder es nicht verstehe“.

Almir C. B. Amorbach. Die Ballade „Des Hochländers Rache“ von Wilhelm Schröder finden Sie in Nr. 44, 1855.

C. H. in Zweibrücken. Auf Grund eingezogener Informationen müssen wir die bewußte Anstalt mit Entschiedenheit als eine solche bezeichnen, welche lediglich auf die Ausbeutung des leichtgläubigen Publicums abzielt. Wir werden nächstens eingehend auf den Gegenstand zurückkommen.

Ein Abonnent auf St. Pauli. Sie finden den gesuchten Artikel im Jahrgang 1864, Nr. 31.

[592] A. E. in Riga. Dank für den Nachweis, daß der am Schluß unserer Notiz „Der schönste Tod“ („Blätter und Blüthen“ unserer Nr. 30) erwähnte Unglücksfall in einem Kaffeegarten in Riga, nicht aber in dem Geschäftshause stattfand, dessen Angehöriger der junge Mann war. Indessen ist das doch nur ein unwesentlicher Nebenumstand.

M. R. Leider nicht verwendbar, da wir den Gegenstand bereits in einem früheren Artikel behandelt haben.

Friederike M. Geben Sie vor allen Dingen Ihre volle Adresse an und stellen Sie uns einige Vertrauenspersonen!

G. in Frankfurt a. M. Herzlichen Dank für Ihre liebenswürdige Sendung!

[608] M. von G. in New-York. Herr, Sie sind wirklich von einer kindlichen Naivetät. Erstens fragen Sie uns, was der Preis sein würde für Ihr Portrait auf der ersten Seite unseres Blattes nebst ausführlicher Biographie; dann geben Sie uns einen wunderbaren Vorschmack von letzterer durch die Enthüllung, daß Sie „1873 beinahe neunzehn Jahre alt“ gewesen, daß Sie einmal als Straßenmusikant gereist, aber mit Ihrem Ritterkreuz „vom goldenen Löwen“ in der Tasche, um sich allezeit als Sie selbst ausweisen zu können, und unterzeichnen sich schließlich als „Ex-Schüler des Kölner Conservatoriums“. – Wir wollen nicht an Ihrer Berühmtheit in Amerika und Europa zweifeln, aber trotzdem müssen wir uns das Vergnügen versagen, Ihr Antlitz „für Geld und gute Worte“ in unserem Blatte zu begrüßen. Erst etwas Tüchtiges leisten, Verehrtester, und dann – dem Verdienst seine Krone! Die „Gartenlaube“ will nicht berühmte Leute machen, sie will vielmehr bereits berühmte und verdienstvolle Häupter der Nation vorstellen, und daß sie dies nicht nur nach eigenem besten Ermessen, sondern auch auf eigene Kosten thut, hätten Sie sich doch wohl selbst sagen können.

B. M. in Halle. Warum anonym? Wir bitten Sie, zu bedenken: Gehört diese Privatangelegenheit Ihrer Freundin wirklich in die große Oeffentlichkeit? Muß dieselbe mehrere hunderttausend Male abgedruckt werden, nur damit Sie und Ihre Freundin, zwei Personen, das lesen, was Sie Beide ganz allein interessirt? Dürfen wir den Lesern zumuthen, in unserem Blatte Dinge gedruckt zu erhalten, die sie nicht verstehen und die sie nichts angehen? Nein! Hier hat der Brief einzutreten. Wir sind stets bereit, in solchen Privatsachen brieflich Rath und Auskunft zu ertheilen, soweit wir uns dazu berufen und verpflichtet fühlen. Anonyme Zuschriften finden der Regel nach keine Beachtung.

F. B. in Köln und vielen Andern. Wie oft sollen wir wiederholen, daß auf die Einsendung von Gedichten die Antwort Abdruck oder Vernichtung ist? Ganze Sammlungen von „Poesien“ werden überdies wegen der uns mangelnden Zeit zu kritischer Beschäftigung unberücksichtigt gelassen. Wer auf Beachtung seitens der Redaction zählt, sende niemals mehr als zwei, höchstens drei Gedichte auf einmal!

Alois F. Kommt nächstens zum Druck. Lassen Sie gütigst immer eine Seite Ihres Manuscripts ohne Schrift!

E. M. in W. Richtig erhalten! Besten Dank und herzlichen Gruß! Senden Sie mehr dieses Genres!

Bertold K. in Marburg. Nein!

Abonnent K. in Ribnitz. In voriger Nummer.

Schloß Pipin. Wir bitten, zur Beantwortung Ihrer Anfrage, um Ihre Adresse.

C. Müller. Welches Marienberg ist Ihr Wohnort?

A. B. Wurde als ungeeignet vernichtet.

B. H-le in München. Wenden Sie sich an Herrn Professor von Nußbaum dort!

[656] Pfarrer M. in L. Ihr Gemeinde-Kirchenrath beabsichtigt, um den sehr störenden Widerhall in Ihrer neuen Kirche zu brechen, durch den oberen Raum derselben Fäden hin und her zu ziehen, und Sie fragen uns, ob dieses Mittel helfen könne? Da die beste Auskunft in solchen Fällen, die Drapirung der Wände mit weichen Stoffen, in Ihrem Falle nicht durchführbar sein wird, so wäre jenes Mittel immerhin in Anwendung zu bringen, und zwar mit recht vielen schwarzen (weil am wenigsten sichtbaren) kreuz und quer gezogenen Fäden. Mitunter sollen solche Versuche von gutem Erfolge gewesen sein. Wir können Ihnen wenigstens einige ermuthigende und seltsame Beobachtungen in dieser Richtung mittheilen. Im Jahre 1851 beobachtete der französische Physiker Baudimont, daß es neben manchen Eisengittern, wie sie so häufig zur Einfassung von Gärten und Grundstücken angewendet werden, fast unmöglich ist, eine Peitsche zum Knallen zu bringen. Ein niedriges Gitter auf dem Pont des St. Pères in Paris verschluckte den Knall in Folge der verschiedenen Reflexionen an den Stäben vollständig; an andern Gittern hörte er statt des kurzen Knalls ein langes eigenthümliches Zischen. (Poggendorff’s Annalen der Physik, Band 84, 1851.) Vielleicht haben die vielen Eisengitter, welche in katholischen Kirchen Hochaltar und Seitencapellen abzuschließen pflegen, einen ähnlichen Nebennutzen, und ebenso günstig wirken die vielen Bildrahmem Kronleuchter, Schreine etc. alter Kirchen, überhaupt Alles, was die Gleichmäßigkeit der Wandflächen unterbricht und die Luft zertheilt. Was jenes Zischen betrifft, so ist es ein musikalischer Ton, der von den einzelnen Reflexionen der Stäbe hervorgebracht wird, und der Physiker Oppel bemerkte, daß ein auf einer Gitterbrücke bei Frankfurt am Main abgeschossenes Gewehr einen überaus schrillen musikalischen Ton hervorbrachte, der sich in ein tiefes Gemurmel, wie Stimmengeflüster, verlor. (Poggendorff’s Annalen, Band 95, 1855.) Alles das spricht entschieden für den Nutzen der Fäden, und es wäre unbedingt gerathen, einen Versuch vielleicht mit einem vollständigen, weitmaschigen Netze zu machen. In einer Berliner Kirche hat man aus ähnlichen Gründen die Kuppel durch eine häßliche, horizontal aufgespannte Leinwand abgeschlossen. In einem beinah unsichtbaren Netze dürfte sich der Widerhall ebenso gut fangen lassen.

Karl Br. in Halver. Wir rathen Ihnen entschieden von Ihrem Vorhaben ab.

A. Z. in Halle. Ja!

A. C-ld. Ungeeignet! Ihren Briefen fehlt die Angabe Ihrer Adresse. Melden Sie diese gefälligst zur Rückgabe des Manuskripts!

Junge Abonnentin in Düsseldorf. Die gewünschte Adresse lautet: Leipzig, Sidonienstraße 57.

[676] B. P. in Wenersborg in Schweden und zahlreichen anderen Correspondenten diene zur Nachricht, daß, wie bereits mehrmals erklärt worden, der Zusammenhang unseres Blattes mit den „Allgemeinen Anzeigen zur ‚Gartenlaube‘“ ein rein äußerlicher ist. Eine Verantwortung für den Inhalt der unter selbstständiger Redaction stehenden „Anzeigen“ müssen wir durchaus ablehnen, wie wir auch bitten dürfen, Annoncen für dieselben nicht an unsere, sondern direct an folgende Adresse zu dirigiren: Expedition der „Allgemeinen Anzeigen zur ‚Gartenlaube‘“ in Leipzig, Peterskirchhof, 4.

[696] J. F. in W. Nur in Leipzig studirenden classischen Philologen werden Stipendien von Seiten der russischen Regierung gezahlt, wofür die Betreffenden zu regelmäßiger Theilnahme an allen Uebungen eines Seminars und mehrjährigem Dienst an den Schulen des bewußten Landes verpflichtet sind.

Schreibkrampf! Abonnent in Neustadt. Ihnen kann geholfen werden. Geben Sie Ihre volle Adresse an!

R. in Dresden. Die deutsche Uebersetzung der in unserem Artikel „Ein Arbeitsfeld für edle Frauen“ (Nr. 39) erwähnten Broschüre der Miß Hill ist bei Niedner in Wiesbaden unter dem Titel „Die freiwillige Armenpflege Londons“ erschienen.

G. F. in Tr. Natürlich Schwindel!

[712] Dr. Machiky (?), Telok Betong in Sumatra. Sie schreiben uns, die auf Seite 292 („Blätter und Blüthen“ Nr. 17) des laufenden Jahrgangs der „Gartenlaube“ enthaltene Angabe, daß die Rafflesia auf Wurzeln schmarotze, sei nicht richtig, sie komme nur auf den Stengeln der Cissusarten vor. In dem Originalbericht des Entdeckers, Dr. Arnold, heißt es, daß er sie auf einer Cissuswurzel fand, und Grisebach in seiner classischen Pflanzengeographie läßt sie (Band II. S. 30) auf Wurzeln und Stengeln der Cissusarten schmarotzen. Wir werden demnach wohl beiderseits Recht haben. Dankbar sind wir für die Mittheilung, daß man diese pilzartige Riesenblume neuerdings in dem botanischen Garten zu Buitenzorg auf Java cultivirt und zum Blühen gebracht hat und zwar Rafflesia Patina, auf Cissus serrulata. – Von einem andern Orte Ihrer überseeischen Heimath übrigens, aus Padang, meldet man uns betreffs der zugleich mit der Rafflesia erwähnten Riesenblume, daß Knollen dieses Ungethüms bisher in nur sehr geringer Anzahl ihren Weg nach Europa fanden, nämlich die durch den Entdecker der Pflanze, den italienischen Botaniker Beccari, mitgebrachten , welche in den Treibhäusern des Marquis Salviati bei Florenz gepflegt werden, und ferner einige Knollen, welche neuerdings zum öffentlichen Verkaufe nach London gesandt wurden. Außerdem werden jetzt wiederum solche Knollen zu gleichem Zwecke per Segelschiff nach New-York verladen, womit die bisherigen Versendungen von Sumatra genannt sind. Die Kosten der Beschaffung bis an Bord des Schiffes zu Padang belaufen sich pro Riesenknolle von circa anderthalb Meter Durchmessen inclusive Verpackung, auf etwa fünfzig bis sechszig Gulden holländisch, und der Transport per Steamer bis nach Europa beträgt etwa ebenso viel. Liebhaber können diese Wunderpflanze beziehen durch H. D. Schlüter, Padang (Sumatra).

[728] Kosmopolitischer Verein in Catamarca, Argentinische Republik. Warum gleich so verdrießlich? Wir freuen uns sicherlich, daß die „Gartenlaube“ in Ihrem Verein, und zwar unter erschwerenden Umständen, eine ähnliche Rolle spielt, wie in dem Chemnitzer „Gartenlauben-Verein“, aber wie konnten wir von dieser Thatsache vor Empfang Ihres Briefes Kunde haben? Nehmen Sie einen herzlichen deutschen Gruß über den Ocean!

C. B. in Kairo, R. F. E. in München, H. R. in Wien, E. H. in Estland. Ungeeignet! Verfügen Sie über das Eingesandte!

Th. Sp. in Frankfurt a. M. Ja!

[760] M. A. in Schw. Sie haben Recht; unter solcher Adresse konnte Ihr Brief nicht an’s Ziel gelangen. An der betreffenden Stelle (Jahrg. 1877, Nr. 5) liegt, wie wir zu unserm Bedauern sehen, ein Druckfehler vor. Die beiden dort empfohlenen Händler mit hederichfreiem Sommerrübsamen zum Füttern der Vögel heißen Karl Capelle in Hannover und A. Reinecke in Abbenrode bei Vienenburg – nicht: Appenrade bei Kynenburg.

A. R. Antwort finden Sie postlagernd in Altenburg.

O. Z. in Tr. Keine Verwendung!

F. K. von M. in Kassel. Der vollständige Titel des fraglichen Buches ist: „Tausend und Ein Gedanke. Aphorismen für Geist und Herz, zusammengestellt von Heinrich Weiß. Dritte verbesserte und vermehrte Auflage. Dresden 1879. Selbstverlag von H. Weiß, Holbeinstraße 2.“ –

[792] A. S. 25 in Rostock. Wenden Sie sich an das Nachweisungsbureau des „Vereins deutscher Lehrerinnen in England“: London, 12 Wyndham Place, Bryanston-Square!

Abonnent in Dorpat. Geben Sie Ihre Adresse an! Sollen wir denn immer und immer auf’s Neue, den anonymen Fragestellern gegenüber, diese Forderung wiederholen?

C. S. in Stettin. Befragen Sie dort eine buchhändlerische Autorität!

Rd. P. in L. Auf die Einsendung von Gedichten ist – wie auch schon oft genug gesagt wurde – die einzige Antwort: Abdruck oder Vernichtung. Letzteres war das Loos Ihres „Vergißmeinnicht!“

[811] M. Kl. Poststempel Crimmitzschau. Sonderbarer Schwärmer! Sie glauben also wirklich, es gehöre zu den Pflichten einer Redaction, jede Frage zu beantworten, die irgend ein unbekannter X. Y. an sie zu stellen beliebt? Und Sie bilden sich wirklich ein, daß X. Y. ein Recht hat, uns „als Abonnent“ mit brüsken Mahnungen zu belästigen, wenn wir uns nicht bereit gefunden haben, seinem vermeintlichen Anspruche auf einen gemüthlichen Gedankenaustausch mit uns in schuldiger Dienstbeflissenheit zu genügen? Wo in aller Welt haben Sie denn Ihre curiosen Vorstellungen von dem Geschäftskreise einer Redaction sich hergeholt? Allerdings wird bei uns viel Zeit und Kraft auf die Beantwortung von Privatbriefen aus dem Publicum verwendet. Es geschieht dies aber immer nur nach sorgfältiger Prüfung der Gegenstände, und meist nur aus rein humanen Beweggründen in solchen Fällen, wo dem Wohle des Fragenden durch Rath oder Auskunft gedient werden kann. Von einem Zwange aber und einem Rechte auf Erwiderung kann auch hier nicht die Rede sein, geschweige daß wir im Stande wären und uns dazu herbeilassen könnten, auch noch in ernstlicher Correspondenz auf alle die brieflichen Expectorationen, kindischen Einfälle, abgeschmackten Rath- und Vorschläge, kurz auf alle die gänzlich müßigen, zum großen Theil sichtlich aus frivolem Zeitvertreibungsbedürfniß hervorgegangenen Anfragen uns einzulassen, welche die Post im Laufe eines Jahres tausendweise an uns zu befördern hat. Wir haben gegen solche Behelligungen nur ein Schutzmittel, den Papierkorb, und können Ihnen daher für die „Geduldprobe“, die Ihnen unser Stillschweigen auferlegte, nur den Trost geben, daß Sie recht viele Leidensgefährten haben, wenn sie auch nur selten so unbescheiden sind und an so wunderlichen Vorstellungen leiden, wie Sie.

Abonnent in Russland. Das von Ihnen zum Gegenstand einer Anfrage gemachte ärztliche Bureau in Leipzig ist natürlich reiner Humbug ebenso das R.’sche Buch.

Sanin. Die Schlegel-Tieck’sche Uebersetzung.

D. N. in Hersford. Auf Kritik läßt die „Gartenlaube“ sich grundsätzlich nicht ein, weder brieflich noch an dieser Stelle.

Abonnent in B. Ist bei häufiger Reinigung durchaus unschädlich.

Mehreren Fragestellern zur Antwort, daß allerdings das von uns bereits empfohlene Pensionat der Frau Mathilde Beta in Berlin (Schellingsstraße 16) fortbesteht und in recht gedeihlicher Entwickelung begriffen ist.

F. R. Nicht geeignet und daher dem Papierkorbe bereits übergeben.

W. F. N., S. Adlr. in Wien und A. H. Ungeeignet! Verfügen Sie gefälligst über das Manuscript.

Mignon in Dresden. Robert Burns.

[844] G. L. in B. Sie fragen uns, ob wir den Natronkaffee der Firma Thilo und von Döhren in Wandsbeck, welcher den Schlußrathschlägen unseres kleinen Artikels über Kaffee-Surrogate (1879, S. 91) entgegenkommt, wirklich empfehlen können. Wir riethen Denen, welche den Kaffee, sei es aus ökonomischen, sei es aus gesundheitlichen Rücksichten, verdünnen oder ersetzen müssen, statt der Röstproducte aus unbekannten Wurzeln oder zweifelhaften Südfrüchten das Röstbitter unserer gewöhnlichen Getreide-Arten, was man sich selbst in jeder beliebigen Kaffeetrommel bereiten kann, an. Die genannte Wandsbecker Firma stellt laut der Patentschrift dieses Product nach einem insofern verbesserten Verfahren dar, als sie das Getreide vor dem Rösten durch Auskochen und Auslaugen von einem den Geschmack beeinträchtigenden Bestandtheil befreit: Nach dem Rösten setzt sie ihrem Präparate außerdem einen kleinen Procentsatz doppeltkohlensauren Natrons hinzu, der sich namentlich dann nützlich erweist, wenn man dieses Surrogat als Zusatz zu der doppelten oder dreifachen Menge reinen Kaffees benützt. Die winzige Menge des Natronsalzes begünstigt nämlich die Aufschließung und Lösung der Kaffeebestandtheile, weshalb man die Natronsäuerlinge gewisser Badeorte als das beste Kaffeewasser schätzt. Die Anwendung des natronhaltigen Surrogates hat dabei den Vortheil, daß man nicht leicht des Guten zu viel nimmt, während beim directen Zusatz des Natronsalzes zum Kaffeewasser sehr leicht die zweckmäßige, sehr geringe Dosis überschritten und dann das Getränk verschlechtert statt verbessert wird.

Stiftsfräulein Aurelie. Schade, daß wir Ihnen einen confessionellen Schrecken einjagen müssen: der mit Ihrer Theilnahme Beehrte betet den Gott Abraham’s, Isaak’s und Jacob’s an, befindet sich aber, wie er uns jüngst persönlich dargethan, außerdem wohl.

H. N. in W. Geben Sie vor Allem Ihre volle Adresse an!

[860] Mehrere Beamte in Berlin. In dem Artikel in Nr. 40 der „Gartenlaube“ ist die Competenz des Reichsgerichts im Allgemeinen so umschrieben: „sie reicht so weit wie das Gebiet der Straf- und Civilproceßordnung“. Der weitere Zusatz: die Gerichtsbarkeit des Reichsgerichts erstrecke sich so weit, wie „Reichsrecht“ gilt – bezieht sich nur auf die Abgrenzung der Gerichtsbarkeit des Reichsgerichts gegenüber den Landesgerichten – z. B. in der Richtung, daß auf dem Gebiete des bürgerlichen Rechts, wo wir noch kein gemeinsames oder Reichsrecht haben, zur Zeit die Landesgerichte (Oberlandesgerichte) noch Manches entscheiden können, was, wenn erst auch hier nur „Reichsrecht“ gilt, in letzter Instanz an das Reichsgericht wird gehen müssen.

Nun bezieht sich die Strafproceßordnung nur auf die ordentlichen Gerichte (Strafproceßordnung § 3); vor die ordentlichen Gerichte aber gehören „alle Strafsachen, für welche nicht die Zuständigkeit von Verwaltungsbehörden oder Verwaltungsgerichten begründet ist“ (Gerichtsverfassungsgesetz § 13), Disciplinarsachen aber sind solche, „für welche die Zuständigkeit eines Verwaltungsgerichts begründet ist“. Denn daß Disciplinarbehörden (auch wenn sie Disciplinargerichte genannt werden) nicht wirkliche „ordentliche“ Gerichte (im Sinne der Strafproceßordnung), nicht „Strafgerichtshöfe“, wie sich die Fragesteller ausdrücken, sind, geht schon daraus hervor, daß jedes solche Disciplinargericht nur zum Theil aus richterlichen, zum Theil aus anderen Personen gebildet wird – selbst die Disciplinarkammern und der Disciplinarhof für die Reichsbeamten (Reichsgesetz vom 31. März 1873, § 89, 91).

Da übrigens die Fragesteller preußische Beamte zu sein scheinen, so werden dieselben am besten aus Rönne’s „Staatsrecht der preußischen Monarchie“, Ia. 255 ff., IIa. 295, 336 ff., sich überzeugen, daß Disciplinarbehörden keine „ordentlichen Gerichte“ sind, folglich auch nicht von ihnen an das oberste „ordentliche Gericht“, das Reichsgericht, appellirt werden kann, vielmehr da, wo es sich um preußische Beamte handelt, von den Provinzialdisciplinarbehörden an den obersten Disciplinarhof und eveutuell an das Staatsministerium, und da, wo um Reichsbeamte, an den Reichsdisciplinarhof, welcher zum Theil aus Mitgliedern des Reichsgerichts besteht (auch das ist ein Beweis, daß nicht das Reichsgericht als solches Appellinstanz in Disciplinarsachen ist).

Bei richterlichen Beamten verhält es sich anders. (Siehe Rönne, a. a. O. IIa. 335 und „Gerichtsverfassungsgesetz für das Deutsche Reich“ § 8.) Diese sind von Haus aus richterlich organisirten Disciplinarbehörden unterworfen.

[878] K. in Zinna. Sie fragen uns, ob es richtiger sei, zu sagen, die Stangenbohne winde sich links herum, wie es Ihnen erscheint, oder ob man sagen müsse, sie winde sich rechts herum, wie Ihre Techniker sagen. Die Unterscheidung von Rechts und Links wurde schon von dem großen Gräcologen Buttmann, als er mit Schleiermacher in den Freiheitskriegen der freiwilligen Bürgerwehr beigetreten war, für eines der schwierigsten Probleme der Wissenschaft erklärt, und oft, wenn beim Exerciren Rechtsum oder Linksum commandirt wurde, starrten sich die beiden Nachbarn im Gliede plötzlich an und wendeten dann voll Schrecken ebenso plötzlich wieder um, so daß sie sich den Rücken zukehrten oder wieder ansahen. Doch Scherz bei Seite, die Unterscheidung, was in der Natur rechts oder links ist, hat vielen Streit gegeben, und noch heute erklären die Botaniker meist das für rechts, was die Zoologen links nennen, und umgekehrt. Der Botaniker betrachtet die Pflanze als sein Object und sagt, vor die Bohnenstange tretend, die Bohnenpflanze (und mit ihr die meisten Schlinggewächse) winde sich links um die Stange, nur der Hopfen und wenig andere rechts herum. Der Zoologe findet das höchst unwissenschaftlich. Mit demselben Rechte, sagt er, müßte ich, von mir selbst ausgehend, den rechten Fuß eines mir entgegenkommenden Menschen für den linken erklären; ich muß mich also, um Rechts und Links eines Naturdinges richtig zu bezeichnen, in dasselbe hineindenken, und mithin eine Schnecke, die ebenso gewunden ist wie die Bohnenranke des Botanikers, als rechts herum gewunden bezeichnen. Sie sehen, es kommt, wie bei so vielen Fragen im Leben, einzig auf den Standpunkt an, den man ihnen gegenüber einnimmt, und ob man sich nach den Dingen oder die Dinge nach sich orientirt. Den Wenigsten freilich ist es gegeben, sich in eine fremde Lage hineinzudenken. Man muß das in Betracht ziehen und z. B. in einer fremden Stadt niemals entgegengesetzt herkommende Leute fragen, ob man nach rechts oder links gehen müsse, um nach einem gesuchten Orte zu kommen. Man frage immer dieselbe Richtung Verfolgende, da wird man seltener angeführt! Bei der Beurtheilung der Richtung von Spiralwindungen, die immer einiges Vorstellungsvermögen voraussetzen, würde man am besten sagen, mit dem Sonnenlauf oder gegen den Sonnenlauf gewunden.

S. H. A. Fehlgeschossen! Der Name des Autors ist übrigens Redactionsgeheimniß.

Ein alter Abonnent. Der Genannte ist allerdings ein Curpfuscher.


Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: 1877
  2. Vorlage: 1876
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