2) Ἀστακός (Astacum Plin. ; Astacon Mela), eine Colonie der Megarer, in der 17. Ol. gegründet (Memnon c. 20. Hieron. chron.). Angeblich genannt nach einem Sparter A. (Memnon a. a. O.) oder nach einem Sohn des Poseidon und der Nymphe Olbia (Steph. Byz.). Es lag an dem nach ihm genannten κόλπος Ἀστακηνός (Strab. X 459. XII 563. Plin. n. h. V 148. Steph. Byz. s. Δρεπάνη u. a. Socr. hist. eccles. IV 16, 5. Constant. Porphr. de themat. p. 25, 1 Bonn.) in Bithynien (Golf von Ismid) in ungesunder, sumpfiger Gegend, Polyaen. II 30, 3, wohl in der Nähe des heutigen Yuvadjyk. In der Mitte des 5. Jhdts. gehörte es zum attischen Seebund (CIA I 226f.); um diese Zeit wahrscheinlich ist es von Athenern besiedelt worden (Strab. XII 563. Memn. a. a. O.) und erhielt vielleicht damals den Namen Olbia, nach dem der Meerbusen sinus Olbianus genannt wurde (Skyl. 92. Mela I 100. Mannert Geogr. VI 3, 580. Forbiger Geogr. II² 383, 72). Die Identität von Olbia und A. ist zwar nirgends bezeugt, aber sehr wahrscheinlich. Ende des 5. Jhdts. kam A. in die Gewalt einheimischer Fürsten; um die Wende des 4. Jhdts. wurde es von Lysimachos zerstört (Strab. a. a. O.), bald darauf 264 (Clinton F. Hell. III 412) siedelte Nikomedes die Bewohner von A. in dem nach ihm benannten Nikomedeia an, ἀντικρὺ Ἀστάκου (Memn. a. O.). Strab. a. O. Paus. V 12, 7. Hist. Aug. Gall. 4, 8. Euseb. chron. betrachten beide Städte fälschlich als identisch. Vielleicht hat sich später an der Stelle von A. wieder eine Ortschaft entwickelt, vgl. CIG III 5894. CIA I 1379, dazu Ptol. V 1, 3 und Const. Porphyr. a. O. p. 27, 7, der A. neben Nikomedeia nennt. Die Münzen
[1775] der Stadt stammen alle aus dem 5. Jhdt., Head HN 437.