Eine dritte Erzählung aus der Oberlausitz von Th. Pescheck findet sich in Büschings wöchentlichen Nachrichten 1, 355–360. Sie stimmt mit Prätorius im Ganzen überein. Die eine von den drei Alten hat triefende Augen, weil ihr die Unreinigkeiten des Flachses hinein gefahren sind: die zweite einen großen Mund von einem Ohr bis zum andern, wegen des Netzens: die dritte ist dick und ungefüg vom vielen Sitzen bei dem Spinnrad. Ein Theil des Märchens in Nr. 8 bei Müllenhoff. Norwegisch bei Asbjörnsen S. 69, schwedisch bei Cavallius S. 214. In der Einleitung kommt überein Ricdiu-Ricdon der Mlle l’Heritier und verwandt ist im Petam. le sette cotenelle (4, 4).
Hänsel und Gretel.
Nach verschiedenen Erzählungen aus Hessen. In Schwaben ist es ein Wolf, der in dem Zuckerhäuschen sitzt. In den Märchen der Carol. Stahl S. 92 das Häuschen von Zuckerwerk (s. unten), bei Pröhle Kinder- und Volksm. Nr. 40, bei Bechstein 7, 55. Das Eierkuchenhäuschen in Stöbers elsaß. Volksbuch S. 102. Dänisch Pandekagehuset (s. unten). Schwedisch bei Cavallius S. 14. 26. Ungarisch bei Stier S. 43. Albanesisch bei Hahn 164. 165. Serbisch bei Wuk Nr. 35. Das Märchen von den Fanggen aus dem Oberinthal bei Zingerle Kinder- und Hausmärchen S. 51. Oberlin gibt ein Stück nach der Mundart der Gegend von Lüneville in seinem Essai sur le patois. Offenbar verwandt, zumal in der Einleitung, ist auch Nennillo und Nennella im Pentamerone (5, 8) und bei der Aulnoy der erste Theil von Finette Cendron (Nr. 11). Drei Königskinder sind es da, die zweimal durch die Klugheit der jüngsten heimgeführt werden, das erstemal durch einen Faden, den sie von einer Fee erhalten, das zweitemal durch gestreute Asche: das drittemal wollen die beiden ältesten Rath schaffen und streuen Erbsen aus, die fressen aber die Tauben weg, und sie können den Rückweg nicht finden. In einem Tiroler Märchen bei Zingerle S. 138 reicht wie hier der eingesperrte Knabe dem Menschenfresser statt des Fingers ein Hölzchen heraus, und in einem schwedischen Märchen der gefangene Knabe dem Riesen (Cavallius 31).
Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 3 (1856). Dieterich, Göttingen 1856, Seite 25. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_(Grimm)_1856_III_025.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)