Fernsehen (Deutsch)

Singular Plural
Nominativ das Fernsehen
Genitiv des Fernsehens
Dativ dem Fernsehen
Akkusativ das Fernsehen
 
[1] Produktion für das Fernsehen

Worttrennung:

Fern·se·hen, kein Plural

Aussprache:

IPA: [ˈfɛʁnˌzeːən]
Hörbeispiele:   Fernsehen (Info),   Fernsehen (Info),   Fernsehen (Info),   Fernsehen (Österreich) (Info)

Bedeutungen:

[1] das analoge und digitale Senden, Empfangen und die Technik der Bild- und Tonübertragung im Allgemeinen
[2] das Anschauen von Fernsehsendungen (Substantivierung des Tätigkeitswortes „fernsehen“)
[3] veraltet: eine übernatürliche Fähigkeit, die einem die Wahrnehmung entfernter Ereignisse erlaubt

Herkunft:

Anfang des 20. Jahrhunderts als Übersetzung von englisch television → en gebildet[1]

Synonyme:

[1] Television
[2] Glotzen

Gegenwörter:

[1] Hörfunk

Oberbegriffe:

[1] Rundfunk, Funk

Unterbegriffe:

[1] Antennenfernsehen, Farbfernsehen, Frühstücksfernsehen, Internetfernsehen, Kabelfernsehen, Ostfernsehen, Privatfernsehen, Regionalfernsehen, Satellitenfernsehen, Staatsfernsehen, Unterschichtenfernsehen, Werbefernsehen, Westfernsehen
[1] Reality-TV

Beispiele:

[1] Soll ich dir erzählen, was die Leute in meinem Zeitdorf bewegt? Genf? Shaw-Premiere? Thomas Mann? Das Fernsehen? Eine Stahlinsel im Ozean als Halteplatz für die Flugzeuge?[2]
[1] „In der ersten Phase war das Fernsehen vor allem dazu da, das Trauma des Zweiten Weltkrieges aufzuarbeiten.“[3]
[1] „Gebildete machten Fernsehen für Gebildete, man hatte schließlich einen Bildungsauftrag.“[4]
[2] „Fernsehen ist damit die beliebteste Freizeitbeschäftigung - und die Informationen dafür werden im Ausland aufbereitet.“[5]
[3] Gelegentlich hatte er im Verkehr mit indischen Artisten gehört, der Biß gewisser Schlangen rufe bei Individuen, die sich an das Gift zu gewöhnen imstande seien, abnormale Zustände erstaunlichster Art, wie Fernsehen, Nachtwandeln, Unverwundbarkeit und dergleichen hervor.[6]
[3] Der glaubt an Fernsehen, Fernwirken, Geister. Erzählt mir als ganz beglaubigt eine Geschichte von einem adeligen Schloß, wo irgend eine Ahnfrau, deren Bild im Saale hängt, alle Abend zum Essen erscheint und hinsitzt.[7]

Redewendungen:

[1] Das ist ja wie im Fernsehen! — Wenn etwas sehr seltsames oder unerwartetes passiert.

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] mit Adjektiv: privates Fernsehen, öffentlich-rechtliches Fernsehen (  Audio (Info))

Wortbildungen:

[1] Technik: Fernsehanstalt, Fernsehapparat, Fernsehempfänger, Fernsehkamera, Fernsehschirm, Fernsehsender
[1] Fernsehansprache, Fernsehauftritt, Fernsehaufzeichnung, Fernsehbranche, Fernsehfilm, Fernsehgottesdienst, Fernsehintendant, Fernsehinterview, Fernsehjournalist, Fernsehmuffel, Fernsehprediger, Fernsehproduktion, Fernsehprogramm, Fernsehrolle, Fernsehserie, Fernsehstar, Fernsehstudio, Fernsehwerbung

Übersetzungen

[1, 2] Wikipedia-Artikel „Fernsehen
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Fernsehen
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalFernsehen
[1] The Free Dictionary „Fernsehen
[1] Duden online „Fernsehen

Quellen:

  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort: „Fernseher“, Seite 287.
  2. Kurt Tucholsky, Gruß nach vorn, z.n. Projekt Gutenberg
  3. Radek Knapp: Gebrauchsanweisung für Polen. 5. Auflage. Piper, München, Zürich 2011, Seite 121. ISBN 978-3-423-492-27536-1.
  4. Eric T. Hansen mit Astrid Ule: Die ängstliche Supermacht. Warum Deutschland endlich erwachsen werden muss. Lübbe, Köln 2013, ISBN 978-3-431-03874-3, Seite 207.
  5. Sven Böll: Wie das Land, so das Fernsehen. In: DER SPIEGEL. Nummer Heft 1, 2016, Seite 70-71, Zitat: Seite 70.
  6. Gustav Meyrink, Das grüne Gesicht, Erstes Kapitel, z.n. Projekt Gutenberg
  7. Friedrich Theodor Vischer, Auch Einer, z.n. Projekt Gutenberg

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