Singular Plural
Nominativ der Heide die Heiden
Genitiv des Heiden der Heiden
Dativ dem Heiden den Heiden
Akkusativ den Heiden die Heiden

Worttrennung:

Hei·de, Plural: Hei·den

Aussprache:

IPA: [ˈhaɪ̯də]
Hörbeispiele:   Heide (Info),   Heide (Info)
Reime: -aɪ̯də

Bedeutungen:

[1] jemand, der nicht an einen Gott oder andere höhere Mächte glaubt
[2] Anhänger einer polytheistischen Religion (aus Sicht einiger Monotheisten)
[3] biblisch: jemand, der nicht der christlichen beziehungsweise muslimischen oder jüdischen Glaubensgemeinschaft angehört

Herkunft:

mittelhochdeutsch heiden, althochdeutsch heidan, „offenbar übernommen aus dem Gotischen“, belegt seit dem 8. Jahrhundert, heutige Form 14. Jahrhundert.[1]
Die Etymologie des Begriffs ist unklar. Die gotischen Bildungen heiþna, haiþina und ihre innergermanischen Verwandten werden als sehr alte Bildungen eingestuft.[2] Früher wurde das Wort als Lehnübersetzung zu paganus betrachtet. Dieses Wort ist aber erst in der zweiten Hälfte des 4. Jahrhunderts aufgekommen, als das Suffix -ina nicht mehr verwendet wurde. Zur angenommenen Zeit der Entstehung des Wortes „Heiðinn“ als „Heide“ wurde im Lateinischen aber das Wort „gentiles“ für „Heiden“ verwendet. Der Indogermanist Schulze knüpfte an das armenische Wort „hethanos“ (Lehnwort aus dem Griechischen ἔθνος, siehe August Fick und Hjalmar Falk: Wörterbuch der Indogermanischen Sprachen Dritter Teil: Wortschatz der Germanischen Spracheinheit (1909) Seite 41) an, das über komplizierte Veränderungen im Gotischen ans Germanische weitergegeben worden sei (Wilhelm Schulze: Kleine Schriften. Göttingen 1966. Seite 519−526). Jost Trier hat die „Heide“ als Allmende identifiziert und etymologisch mit heimr verbunden. So kommt er zur Bedeutung von „heiðinn“ als „zur eigenen heimischen Kultgemeinde gehörend“[3]

Synonyme:

[1] Atheist, Gottloser, Häretiker, Ketzer, Paganist, Renegat, Ungläubiger
[2] Polytheist

Sinnverwandte Wörter:

[1] Kleriker, Zweifler

Gegenwörter:

[1] Geistlicher, Glaubender, Gottgläubiger
[2] Monotheist
[3] Christ, Jude, Muslim

Weibliche Wortformen:

[1–3] Heidin

Oberbegriffe:

[1–3] Mensch

Unterbegriffe:

[2] Neuheide

Beispiele:

[1] „Weder Christ noch Heide erkennt das Wesen Gottes, wie es in sich selber ist.“[4]
[1] „Wer die Zehn Gebote missachtete und die Sakramente verschmähte, konnte nach christlicher Lehre nur ein Heide, Ketzer oder Teufelsanbeter sein.“[5]
[2] Aus der Sicht der Christen waren die Germanen Heiden, die es zu bekehren galt.
[3] Und wenn ihr betet, sollt ihr nicht plappern wie die Heiden.[6]

Wortbildungen:

heidnisch
Heidenarbeit, Heidengraben, Heidenlärm, Heidenmauer, Heidenmensch, Heidenspaß, Heidenspektakel, Heidentum

Übersetzungen

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[2] Wikipedia-Artikel „Heide
[3] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „heide
[3] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Heide
[1, 3] Duden online „Heide
[3] The Free Dictionary „Heide

Quellen:

  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort: „Heide1“, Seite 400.
  2. Jan de Vries: Altnordisches Etymologisches Wörterbuch. Leiden 1977 zum Lemma „heiðinn
  3. Jost Trier im Archiv für Literatur un Volksdichtung I (1949) Seite 100-103.
  4. Thomas von Aquin, „Summa theologica“
  5. Klaus-Michael Bogdal: Europa erfindet die Zigeuner. Eine Geschichte von Faszination und Verachtung. Suhrkamp, Berlin 2011, ISBN 978-3-518-42263-2, Zitat Seite 68.
  6. Bibel: Matth. 6,7
Singular Plural
Nominativ die Heide die Heiden
Genitiv der Heide der Heiden
Dativ der Heide den Heiden
Akkusativ die Heide die Heiden
 
[1] die Lüneburger Heide
 
[2] Vertreter der Heiden, Glocken-Heide (Erica tetralix)
 
[3] die Ueckermünder Heide

Worttrennung:

Hei·de, Plural: Hei·den

Aussprache:

IPA: [ˈhaɪ̯də]
Hörbeispiele:   Heide (Info),   Heide (Info)
Reime: -aɪ̯də

Bedeutungen:

[1] weiträumige Landschaft der gemäßigten Zone mit wenig Baumwuchs, aber mit vielen Zwergsträuchern, Flechten und Moosen
[2] Botanik: Vertreter der Pflanzengattung Heidekräuter (Erica) aus der Familie der Heidekrautgewächse
[3] (nord-, ostdeutsch) Wald, insbesondere Nadelwald auf unfruchtbaren Böden

Herkunft:

mittelhochdeutsch heide, althochdeutsch heida, gotisch haiþiFeld, Acker[1]

Synonyme:

[1] Heideland, Heidelandschaft
[2] Heidekraut, Erika, wissenschaftlich: Erica
[3] Wald, Forst

Sinnverwandte Wörter:

[1] gemäßigt: Geest, Marsch, Moor, Sumpf, Weide, Wiese
[1] tropisch: Grasland, Savanne, Steppe

Gegenwörter:

[1, 3] Aue, Wald, Wüste (Eiswüste, Sandwüste, Steinwüste)

Oberbegriffe:

[1, 3] Landschaftsart, Pflanzengesellschaft
[2] Heidekrautgewächs, Pflanze

Unterbegriffe:

[1] Dünenheide, Glockenheide, Steppenheide, Wacholderheide
[2] Besenheide, Glockenheide, Moosheide

Beispiele:

[1] Im Herbst fahren viele Leute in die Lüneburger Heide.
[1] „Sand und Heide erwärmen sich bei Sonneneinstrahlung schnell und geben die Wärme in Form der für den Segelflug erforderlichen Thermik wieder ab.“[2]
[1] „Ein Fußpfad führt durch die Heide zum Strand.“[3]
[1] „Auf der anderen Seite des Tieflandes beginnen die weiten Heiden, die Südland und Nordland voneinander trennen, Arnarvatnsheidi und Tvídaegra, und der Wanderer war hungrig und ohne Wegzehrung.“[4]
[2] Heiden sind vor allem in Afrika verbreitet.
[2] Im Herbst werden viele Gräber mit Heide bepflanzt.
[3] Am Wochenende war ich in der Heide und habe Pilze gesammelt.

Wortbildungen:

Heideboden, Heidebrand, Heidebrot, Heidedorf, Heidefläche, Heidegarten, Heidegebiet, Heidehof, Heidehonig, Heidekorn, Heidelbeere, Heidelerche, Heidemoor, Heidenelke, Heideröschen, Heiderose, Heideröslein, Heideschaf, Heidestrich, Heidjer, Heidschnucke

Übersetzungen

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[1] Wikipedia-Artikel „Heide (Landschaft)
[2] Wikipedia-Artikel „Heidekraut
[1] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „heide
[1–3] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Heide
[1–3] Duden online „Heide (Pflanze, Landfläche)
[1, 2] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalHeide
[1, 2] The Free Dictionary „Heide

Quellen:

  1. Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Heide
  2. o.A.: Segeln über märkischer Heide auf vielen Flugplätzen wird ausgebildet. Berliner Zeitung, Berlin 08.07.1998
  3. Hansi Sondermann: Ballade in g-Moll. Roman. Selbstverlag Books on Demand, 2017, Seite 306.
  4. Halldór Laxness: Islandglocke. Roman. Suhrkamp Taschenbuch Verlag, Frankfurt/Main 1975, ISBN 3-518-06728-1, Seite 88. Isländisch 1943-1946.
Singular Plural
Nominativ (die) Heide die Heides
Genitiv (der Heide)
Heides
der Heides
Dativ (der) Heide den Heides
Akkusativ (die) Heide die Heides
siehe auch: Grammatik der deutschen Namen

Worttrennung:

Hei·de, kein Plural

Aussprache:

IPA: [ˈhaɪ̯də]
Hörbeispiele:   Heide (Info),   Heide (Info)
Reime: -aɪ̯də

Bedeutungen:

[1] weiblicher Vorname

Bekannte Namensträger: (Links führen zu Wikipedia)

[1] Heide Keller, Heide Simonis

Beispiele:

[1] Heide ist meine beste Freundin.
[1] Das sind Heides Schuhe.

Übersetzungen

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[1] Wikipedia-Artikel „Heide (Name)
[1] Duden online „Heide
Singular Plural
Nominativ (das) Heide
Genitiv (des Heide)
(des Heides)

Heides
Dativ (dem) Heide
Akkusativ (das) Heide

Anmerkung zum Artikelgebrauch:

Der Artikel wird gebraucht, wenn „Heide“ in einer bestimmten Qualität, zu einem bestimmten Zeitpunkt oder Zeitabschnitt als Subjekt oder Objekt im Satz steht. Ansonsten, also normalerweise, wird kein Artikel verwendet.

Worttrennung:

Hei·de, kein Plural

Aussprache:

IPA: [ˈhaɪ̯də]
Hörbeispiele:   Heide (Info),   Heide (Info)
Reime: -aɪ̯də

Bedeutungen:

[1] Stadt in Schleswig-Holstein

Abkürzungen:

[1] Kfz-Kennzeichen: HEI

Herkunft:

Heide wurde 1434 in der Form vppe der Heide, 1447 dann als vpp der Heyde erwähnt.[1] Die Etymologie des Ortsnamens entspricht derjenigen des femininen Substantivs.[1]

Oberbegriffe:

[1] Stadt

Beispiele:

[1] Heide liegt in Holstein.
[1] Heide hat über 20.000 Einwohner.

Wortbildungen:

Heider

Übersetzungen

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[1] Wikipedia-Artikel „Heide (Holstein)
[1] wissen.de – Lexikon „Heide

Quellen:

  1. 1,0 1,1 Wolfgang Laur: Historisches Ortsnamenlexikon von Schleswig-Holstein. In: Veröffentlichungen des schleswig-holsteinischen Landesarchivs. 2., völlig veränderte und erweiterte Auflage. Band 28, Karl Wachholtz Verlag, Neumünster 1992, ISBN 3-529-02726-X, „Heide Di”, Seite 318.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: -heide
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