Hintergrund (Deutsch)

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Singular Plural
Nominativ der Hintergrund die Hintergründe
Genitiv des Hintergrundes
des Hintergrunds
der Hintergründe
Dativ dem Hintergrund
dem Hintergrunde
den Hintergründen
Akkusativ den Hintergrund die Hintergründe

Worttrennung:

Hin·ter·grund, Plural: Hin·ter·grün·de

Aussprache:

IPA: [ˈhɪntɐˌɡʁʊnt]
Hörbeispiele:   Hintergrund (Info)

Bedeutungen:

[1] ein vom Standort abhängiger hinterer Bereich
[2] (Bild) der perspektivisch hinterste Bereich eines Bildes
[3] (einer Tat) der Grund; Informationen darüber, weshalb etwas geschah
[4] außerhalb (öffentlicher) Einsicht
[5] außerhalb der Beachtung; relative Unwichtigkeit
[6] (einer Person) die Lebensgeschichte; die prägende Vergangenheit

Herkunft:

im späten 18. Jahrhundert zuerst bezüglich Malerei und Bühne,[1] Determinativkompositum (Zusammensetzung) aus hinter und Grund

Synonyme:

[2] Bildhintergrund
[3] Bedingungen, Umstände
[5] Randbereich, Rand
[6] Background, Herkunft

Gegenwörter:

[?] Vordergrund
[2] Mittelgrund

Unterbegriffe:

[3, 6] Fluchthintergrund
[5, 6] Migrationshintergrund, Nazihintergrund

Beispiele:

[1] Im Hintergrund sah ich einen Mann zur Tür hinausschleichen.
[1] „Im Hintergrund dröhnte eine Jukebox.“[2]
[1] „Im Hintergrund schwoll das Geschrei wieder an, und dann schien meine Schwester den Raum zu wechseln, denn ich hörte das Zuschlagen einer Tür, und plötzlich herrschte Ruhe.“[3]
[2] Im Hintergrund des Bildes befindet sich ein Fluss.
[2] „Im Hintergrund lugte die schneebedeckte Kuppe eines Berges hervor.“[4]
[3] Die Hintergründe der Tat sind weiterhin unbekannt.
[3] „Hier wird nicht explizit kontrovers um religiöse Themen gestritten, aber der öffentliche Diskurs hierzu wäre ohne diesen Hintergrund weder existent noch verstehbar.“[5]
[3] „Vor seinem düsteren Hintergrund erzählt dieses Buch vom Mitgefühl und vom Mut, von der Besonnenheit und der Energie zum Handeln, von der Stärke der Schwachen.“[6]
[3] „Der zeitgeschichtliche Hintergrund der endgültigen Fassung zeigt bereits den Aufmarsch des Nationalsozialismus, der schließlich zum Untergang der Republik führt.“[7]
[4] Was im Hintergrund geschieht, fällt niemandem auf.
[5] Das eigentliche Thema geriet in den Hintergrund.
[5] „Die Befindlichkeit des Reiches war im Inneren durch sozialen Frieden und wirtschaftliche Prosperität gekennzeichnet sowie durch Stabilität in der Außenpolitik, die zeitweilig in den Hintergrund trat.“[8]
[6] Ihr privater Hintergrund hat niemanden zu interessieren.
[6] [Deutschland, 1945:] „Die Deutschen, die nach dem Krieg im Norden ankamen, hatten unterschiedliche kulturelle und konfessionelle Hintergründe.[9]

Charakteristische Wortkombinationen:

[5] in den Hintergrund geraten

Wortbildungen:

hintergründig
Augenhintergrund, Hintergrundgeräusch, Hintergrundgespräch, Hintergründige, Hintergrundinformation, Hintergrundmusik, Hintergrundwissen

Übersetzungen

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[1–3] Wikipedia-Artikel „Hintergrund
[2, 5, 6] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Hintergrund
[1–6] Duden online „Hintergrund
[1–5] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Hintergrund
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalHintergrund

Quellen:

  1. Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Hintergrund
  2. Chika Unigwe: Schwarze Schwestern. Roman. Tropen, Stuttgart 2010, ISBN 978-3-608-50109-4, Seite 195. Originalausgabe: Niederländisch 2007.
  3. Elisabeth Beer: Die Bücherjägerin. Roman. 1. Auflage. DuMont, Köln 2023, ISBN 978-3-8321- 6638-0, Seite 46.
  4. Robert Baur: Blutmai. Roman. Gmeiner, Meßkirch 2018, ISBN 978-3-8392-2290-4, Seite 100.
  5. Ulrich Welbers: Religiöse Welt-Ansichten. Zur sprachlichen Repräsentation religiöser Semantik. In: Der Sprachdienst. Nummer Heft 2, 2013, Seite 60-72, Zitat Seite 61.
  6. Christian Graf von Krockow: Die Stunde der Frauen. Bericht aus Pommern 1944 bis 1947. Nach einer Erzählung von Libussa Fritz-Krockow. 11. Auflage. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart/München 2000, ISBN 3-421-06396-6, Seite 7. Erstauflage 1988.
  7. Wilhelm von Sternburg: „Als wäre alles das letzte Mal“: Erich Maria Remarque. Eine Biographie. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2000, ISBN 3-462-02917-7, Seite 264.
  8. Pedro Barceló: Kleine römische Geschichte. Sonderausgabe, 2., bibliographisch aktualisierte Auflage. Primus Verlag, Darmstadt 2012, ISBN 978-3534250967, Seite 80.
  9. Alina Laura Tiews: 1945: Flüchtlinge in Norddeutschland. In: Norddeutscher Rundfunk. 5. Dezember 2016 (URL, abgerufen am 16. September 2024).
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